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songwriter
Verfasst: Mi Jul 20, 2005 6:47 am
von chrisb
moin,
in den jahren in denen ich nun gitarre spiele, habe ich mich bisher leider fast ausschließlich auf´s nachspielen, üben und vom blatt spielen beschränkt und ab und zu mit anderen gitarristen gespielt.
in dieser zeit sind nur 3

eigenen songs entstanden. das möchte ich jetzt ändern. ich möchte mich gerne mit dem songschreiben beschäftigen und habe auch kontakt zu zwei, drei anderen musikern mit denen wir was aufziehen möchten.
nun zum eigentlichen thread-thema:
was habt ihr so für erfahrungen, tipps, anregungen für´s songwriting?
(egal ob klassik, picking, strumming, egal welche richtung.)
wie geht ihr an die sache ran? muss es aus einem raussprudeln? oder kann mann da ein bißchen nachhelfen. was inspiriert euch? was hilft eurer kreativität?
Verfasst: Mi Jul 20, 2005 7:15 am
von Saitenheimer
Hi chrisp,
es gibt bestimmt viele Möglichkeiten an die Sache ranzugehen und ich bin mir sicher, dass hier auch viele Anregungen kommen.
Bei mir ist es entweder so, dass ich schon irgendwie die Musik in der Schublade habe und sich dann eine Situation ergibt, über die ich ein Lied machen will.
Ich schreib das Thema dann grob auf und passe es später der Musik an.
Immer unter Berücksichtigung, dass die Musik den Rahmen darstellt und der Text das eigentliche Bild. Diese beiden Geschichten sollten sich von daher ergänzen und miteinander harmonieren ( ...is ja eigentlich logisch )
Manchmal geht´s auch andersherum. Erst der Text und dann die Musik.
Wichtig ist für mich dabei, dass es sich um Geschichten handelt, die ich entweder selbst erlebt habe, die mich bewegen oder die ich zumindest nachvollziehen kann.
Stefan
Verfasst: Mi Jul 20, 2005 10:46 am
von Treehugger
Hi chrisb,
ich mache das aus einer Stimmung heraus.
Bin ich gerade sauer, nehme ich mir die E-Axt und suche mir einen entsprechenden Sound. Und dann wird sich erstmal ausgetobt

.
Dabei entstehen durch Zufall manchmal bestimmte Licks, die mir gefallen.
Und ich denke: Cool! So ist der Grundstein gelegt. Der Rest ist ein Puzzlespiel.
Die besten Songs kommen aus starken Emotionen wie z.B. gescheiteten Beziehungen

. Da ist ein neuer Song das richtige Ventil. (Auch wenn da die Texte etwas zu emotionsgeladen sind.)
Ansonsten spiele ich so vor mich hin, übe so ein paar Sachen und da,

plötzlich wieder der coole Riff: Und wieder ein neues Puzzle.
Verfasst: Mi Jul 20, 2005 10:51 am
von Capella
Hi,
bei mir ist immer zuerst der Text da. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich mit Worten irgendwie sicherer fühle als mit Tönen.
Dann packe ich da Harmonien drauf und es entwickelt sich eine Melodie. Als letzten Schritt denke ich dann über so etwas wie Intro, Zwischenspiel und Schluss nach.
gruß,
Capella
Verfasst: Mi Jul 20, 2005 1:24 pm
von chevere
Hallo,
mein Problem ist es (not the only one) bei bestimmten Licks, Vamps (den Unterschied bitte?!) oder rhythmisch interessamtem Akkordfolgen, die mir einfallen oder irgendwie als Relikte vergangener Übungsbemühungen auftauchen, die Parts logisch so aneinanderzureihen, dass es dann auch ein Lied wird...?!
Da war doch was mit Melodie, Hook-Line, Bridge, Strophe, Haus 1 und 2 und wie sie alle heißen...
Kurzum ich habe keine Ahnung, wie man sowas wie ein Arrangement arrangiert.
Grüße
Verfasst: Mi Jul 20, 2005 6:16 pm
von Herbie
@ chevere
ja, das ist gar nicht einfach; es soll ja zusammenpassen...
ich würde es erst mit einfachen songs versuchen nur strophe und refrain,
danach ein intro, das zur ersten strophe hinführt. viele bekannte lieder
haben nur nicht mehr als das. findest du dann auch noch eine bridge,
wird das ganze lebendiger, wirkt weniger langweilig (weil zu viele
wiederholungen den zuhörer ermüden lassen).
schwieriger ist es mit songs, die aus verschiedenen teilen bestehen;
das würde ich mir für später aufheben...
ich sage mal, da ist dein (musikalisches) gefühl gefragt, was zusammenpaßt
und was nicht. außerdem hilft das vorspielen vor freunden -oder dem forum-
viele grüße
Verfasst: Mi Jul 20, 2005 9:35 pm
von Aläx
Hallo Chrisb
so genau kann ich dir das mit dem Songschreiben nicht erklären und ich persönlich habe auch keine Ambitionen weil ich glaube , dass es genug gute Sachen gibt die ich nie erfunden haben könnte (der Fetischist möge mir mein schlechtes Deutsch verzeihen).Aber trotzdem kann ich dir aus meiner Erfahrung als Ordner in Rockkonzerten vielleicht einiges dazu sagen wobei mein Wissen nur aus Gesprächen mit den damaligen Bands resultiert.
Ed van Halen ist z.B. ein völlig intuitiver Typ der dir aus dem Stegreif einen Song bastelt (z.B. aint talking bout love)
Der machte sich keine Gedanken wie es geht und bei den meisten Spitzenmusikern die ich kennengelernt habe ist es so.
Die sagen alle , dass ihre Welthits (z.B. Angie von Rolling Stones oder wenns auch keiner mehr kennt von Slade "Coz i love you") teilweise in 30 Minuten als Idee und Riffs da waren und der Rest war wie Capella schon sagte nur noch Verfeinerung.
P.S. Ich hatte mal ne Freundin die unbedingt wollte dass ich für sie was spiele, bzw.komponiere.
Das war das einzige mal das ich sowas gemacht habe und das Ergebniss hat ihr voll gefallen.
So in dem Stil der berühmten Romanze mit bischen südamerikanischen Einschlag. Wie soll ich sagen !
inzwischen Freundin weg, aber ein gutes Stück im Repertoir.
Man kann halt nicht alles haben
tschau Aläx
Verfasst: Do Jul 21, 2005 12:05 am
von RB
Ich ahbe die Erfahrung bei Instrumentalstücken gemacht, daß ein Grundstock quasi nach einer Weile des Herumdaddelns sozusagen vom Himmel fällt. Inzwischen ist es mir einige Male passiert, daß ich buchstäblich nach Jahren eine kleine Winzigkeit verändert habe und das ganze Ding wurde plötzlich "rund".
Jedenfalls ist immer eine Art Zweiteilung da: Auf der einen Seite ein Einfall, auf der anderen Seite das bewußte Herumbasteln zwecks Vervollkommnung.