Akustik 14- Fret, nylonbespannt?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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PaulMc

Akustik 14- Fret, nylonbespannt?

Beitrag von PaulMc »

Hallo Forum,

habe folgende Probleme, zu denen ich, um euren Rat bzw. Erfahrungen bitte.
Ich spiele nun auch schon seit recht langer Zeit 14- Fret Steel String Gitarren. Meine jüngster finanzieller "Gau" dazu war eine Takamine EF 360
SCO. Der Grund für diesen Kauf war die bekannte Manie, der ständigen, ja schon fast verzweifelten Suche nach dem ultimativen Sound.
Ich war also auf der Suche nach "Etwas Neuem" und diese Gitarre war das Beste, was ich in meiner unmittelbaren Umgebung fand.

"Muss ich haben!" :wink:.
Ich konnte mich also recht schnell Eigentümer dieser Gitarre nennen, aber nicht mehr der, meines "Kleingelds".

Ich sage offen und ehrlich, dass ich diesen Kauf heute fast bereue. So ist es mir mit dieser Gitarre (Stegbreite 42,5 mm) nahezu nicht möglich, einen halbwegs akustisch ertragbaren Fingerstyle hinzubekommen. Es kommt hinzu, dass mir aufgrund von beginnenden rheumat. Problemen in den Händen, das Spielen von Steel String Gitarren leider recht grosse Probleme bereitetet. Insbesondere natürlich, wenn über längere
Strecken, Rhytmus mit Barree-Akkordbegleitung erforderlich ist.
Weiterhin habe ich bei Steel Strings, Probleme mit zu dicker Hornhaut an den Fingerspitzen (sie muss dann auf irgendeine Art entfernt werden, was
mich dann aber wiederum für einige Tage ausser Gefecht setzt :( .

Nun hatte ich in letzter Zeit die Gelegenheit wieder einige "stinknormale billige" Konzertgitarren mit Nylonbespannung zu spielen, wo ich naturgemäss "keines", zumindest nicht so verschärft, der oben erwähnten Probleme habe.
Zusätzlich kommt folgendes hinzu:
Ich spiele auch sehr oft Rockgitarre mit abgedämpften Powercordspiel u.a.
mehr. Bei diesen Spielweisen habe ich für mich festgestellt, dass ich mit einer nylonbespannten Konzertgitarre im Falle des "Lagerfeuerspiels", ich meine damit also ohne elektrische Verstärkung, wesentlich effektvoller und rockiger spiele, als mir das mit meiner Takamine selbst bei angeschlosenem Miniamp gelingt.

Und nun meine Fragen hierzu:

1.Ist es denn denkbar, eine Akustik Stell String Gitarre mit breiterem Steg und Seitenabstand mit Nylons zu bespannen? (ich spiele auch relativ oft in
hohen Lagen, insbesondere wenn Rocksongs anliegen)

2. Gibt es überhaubt so lange Nylonseiten, um eine 14- Fret´er zu bespannen? Wenn ja, welche Sorte und von welcher Firma wären diese?

3. Welche Gitarre wäre bezüglich meines musikalischen Programms am besten geeignet, um den Strassenmusik- bzw. Lagerfeuerfall nur mit einer Gitarre abzudecken.

4. Habt ihr ähnliche Hornhautprobleme? Wie kann man am professionellsten zu dicke Hornhaut entfernen, um nicht für einige Tage den "Spiebetrieb" einstellen zu müssen?

5. "Wer möchte meine Takamine kaufen, wenn die Fragen 1-3 positiv zu beantworten wären?" :wink:

Sicher könnt ihr mir zu diesem relativ komplexen Problem ein paar Ratschläge und Hinweise geben. Gesten Dank im Voraus.


Gruss

Ulrich

p.s. Viel Spass beim Lesen der "kurzen" Anfrage! :wink:
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo PaulMc!

1.Ist es denn denkbar, eine Akustik Stell String Gitarre mit breiterem Steg und Seitenabstand mit Nylons zu bespannen? (ich spiele auch relativ oft in
hohen Lagen, insbesondere wenn Rocksongs anliegen)

Ist keine so gute Idee. Nylongitarren haben eine andere Verbalkung. Das duerfte eher dumpf klingen

2. Gibt es überhaubt so lange Nylonseiten, um eine 14- Fret´er zu bespannen? Wenn ja, welche Sorte und von welcher Firma wären diese?

Klar. Die Mensur ist ja nicht laenger. Da geht jede Nylonsaite


3. Welche Gitarre wäre bezüglich meines musikalischen Programms am besten geeignet, um den Strassenmusik- bzw. Lagerfeuerfall nur mit einer Gitarre abzudecken.

Vielleicht die: http://www.fingerpicking.de/forum/viewtopic.php?t=795 ?


4. Habt ihr ähnliche Hornhautprobleme? Wie kann man am professionellsten zu dicke Hornhaut entfernen, um nicht für einige Tage den "Spiebetrieb" einstellen zu müssen?

An den Fingern habe ich eher zu wenig als zuviel Hornhaut. Da gibt es Salben fuer.

5. "Wer möchte meine Takamine kaufen, wenn die Fragen 1-3 positiv zu beantworten wären?" Wink

Sorry ich nicht.
BR

Dirk

Lakewood M54-CP (2004), Ricardo Sanchis Caprio 2F-05
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

hi,

zu 1-2: denke das funktioniert nicht, da die spannung einer steel höher ist als einer klassik. verträgt die gitarre dann die weniger belastung?

zu 3: ? ich mag yamahas und hopf. hopf ist mit manchen modellen ein bißchen lauter. aber probieren geht über studieren. (ok 5 euro ins schweinchen.)

zu 4: ich feile meine überschüssige hornhaut immer mit einer normalen nagelfeile ab. aber vorsicht! nicht zuviel, sonst tut längeres spiel wieder weh.

zu rheuma: hier gibts ein paar gute übungen aus dem qigong, yoga oder ähnliches um die beschwerden zu lindern. auch ernährungsumstellung kann helfen oder traditionelle chinesische medizin.
chrisb
Gast

Beitrag von Gast »

mir fällt da nur ne Lakewood ein und zwar die M1 CCP

http://www.lakewood.de/de/indexd.htm
montechristo
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Beitrag von montechristo »

Das Bespannen einer Stahlsaitengitarre mit Nylonsaiten geht, klingt aber ****. Hinzu kommt noch folgendes: Da ein Stahlsaiten-Satz unterschiedliche Biegesteifigkeit von Saite zu Saite aufweist, ist die rein tatsächliche Mensurlänge unterschiedlich von Saite zu Saite. Das wird an der schräg eingesetzten Stegeinlage deutlich, die ja zudem bei moderneren Gitarren noch einmal in sich selbst verbogen ist. Die Biegesteifigkeit von Nylonsaiten innerhalb eines Saitensatzes unterscheidet sich nicht allzu stark, daher sind die Stegeinlagen gerade eingesetzt. Demzufolge sind Nylonsaiten auf einer Stahlsaitengitarre auch hinsichtlich der Intonation sicherlich grausig.

Es gibt aber soetwas wie "Silk & Steel"-Saiten, die mit deutliche niedrigerer Saitenspannung auskommen, weil sie einen Kern aus Kunstseide haben. Andererseits sind diese Saiten aber für Steelstrings bestimmt. Vielleicht solltest Du das einmal probieren. Ich weiss nicht, wie die klingen und wie laut oder leise sie sind, es wäre aber vielleicht einen Versuch wert.

Näxte Frage: Brauchst Du die Halsfreiheit von 14 Bünden wirklich und unabdingbar ? Falls du diese Frage mit "nein" beantworten kannst, spricht doch eigentlich nichts gegen den Erwerb einer vernünftigen und ganz normalen Konzertgitarre. Andernfalls gibt es immerhin noch solche mit Cutaway.
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Ich würde auch zur Lakewood tendieren.
Zwischenzeitlich hatte ich auch mal eine Yamaha APX 10NA mit Tonabnehmer.
Da gefiehl mir aber erstens die Halsbreite nicht, war meines Erachtens zu schmal für eine Nylon und zweitens war der Tonabnehmer grausig...klang zu sehr nach Piezo.
Die Lakewood ist angenehm zu spielen und ist mit einem B-Band bestückt, der einen recht natürlichen Klang produziert.
Man kann sicherlich auch eine klassiche Konzertgitarre mit einem guten Tonabnehmer ausrüsten, mit oder ohne Mikro im Korpus.
Am Ende bleibt die Frage, welche Korpusgröße man bevorzugt und wieviel Geld man ausgeben will.

Stefan
PaulMc

Beitrag von PaulMc »

@ Saitzenheimer


Gigt es denn überhaubt klassische Konzertgitarren mit "14 Bünden"?
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saite
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Registriert: Mo Apr 25, 2005 1:06 pm
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Beitrag von saite »

montechristo hat geschrieben: Es gibt aber soetwas wie "Silk & Steel"-Saiten, die mit deutliche niedrigerer Saitenspannung auskommen, weil sie einen Kern aus Kunstseide haben. Andererseits sind diese Saiten aber für Steelstrings bestimmt. Vielleicht solltest Du das einmal probieren. Ich weiss nicht, wie die klingen und wie laut oder leise sie sind, es wäre aber vielleicht einen Versuch wert
Die könntest Du wirklich mal probieren. Sie sind mir empfohlen worden, als ich von Nylon auf Steel umgestiegen bin und überhaupt nicht mit den Saiten klarkam.
Ich finde sie sind leiser,weicher und klingen , naja, halt ....."anders" :oops: .
Mir hats gefallen, ist aber nicht der typische Sound.
Das löst aber nicht das Problem mit der Breite des Griffbretts.

Also ich finde Klassische Gitarren lassen sich soooo gut spielen. Ich mühe mich immer ab. Meine Steel hört sich toll an und sieht gut aus ( sie ist auch gut eingestellt ), aber wenn ich einen entspannten Abend haben will nehme ich die Nylon. :lol:
Gruß Kerstin
bausteff
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Registriert: Mi Mär 09, 2005 3:55 pm
Wohnort: Heilbronn

Beitrag von bausteff »

Hallo Ulrich,
in den meisten Punkten kann ich mich den vorherigen Antworten anschließen.
zB es macht meiner Meinung nach absolut keinen Sinn eine Steelstring mit Nylon zu bespannen.

Allerdings will ich mich hüten hier ein bestimmtes Instrument zu empfehlen. Auch wenn mich die "Lakewoodianer" hier jetzt steinigen. Ich habe zwei mal eine Lakewood Nylon in den Fingern gehabt. Hat mir persönlich überhaupt nicht zugesagt (vorsichtig ausgedrückt). Wenn Du ein anderes Insrument suchst, dann nimm Dir Zeit und Besuche ein paar gute Geschäfte und vergleiche.

Zudem könnte ich mr vorstellen daß Deine geschilderten Probleme evtl. mit der Saitenlage und auch den verwendeten Saiten zu tun haben können. Du hast ja nicht geschrieben welche Saiten / Stärke du verwendest, aber es lohnt sich evtl. mit anderen Saiten zu experimentieren und die Saitenlage zu verändern. Machte bei meiner Steelstring zB enorm viel aus.

Also viel Erfolg,

Steffen
"die Natur hat uns nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben, was darauf hindeutet, dass wir weniger sprechen und mehr zuhören sollten."
PaulMc

Beitrag von PaulMc »

Mein bisheriger Kenntnisstand nach weiterer Suche und euren Antworten:

1. Nylonsaiten machen auf Steel String wirklich keinen Sinn

2. Die Saitenlage muss genau abgestimmt werden.
( gerade eben mit einer Button Rouge im Gitarrengeschäft überprüft- ich kann wieder auf einer Steel String "Blackbird" von Paul Mc Cartney spielen

3. Eine Steel String mit breiteren Steg (Saitenabstand) dürfte nach jetzigem Kenntnisstand weitere Verbesserungen bewirken

4. Die jetzige Bauform meiner Takamine (Dreadnought) ist für mich bei rhytmischen Spiel (z. B. "Standing outsite the fire", Gart Brooks) weniger geeignet- grade eben auch überprüft)

5. Salben sollen beim Hornhautproblem nicht so günstig sein, vorsichtiges Feilen ist wahrscheinlich die richtigere Variante

6. Ich werde Yogagoogeln oder hat jemand von euch schnell einen speziellen link dafür?

7.@hobbit

Hat deine Lakewood M1 CCP einen integrierten Tuner?
Wieviel soll sie kosten? :wink:
Welche Saitenbespannung hast du da drauf?
Vielleicht kannst du mir mal ein Bild rüberschicken?


Gruss

Ulrich

p.s. Und besten Dank bereits jetzt, für die wertvollen Tipps.
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chrisb
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Registriert: Mi Apr 20, 2005 11:33 am

Beitrag von chrisb »

moin paul mc,

zu 6.:
schau doch mal unter
www.qigong-gesellschaft.de
da findest du vielleicht nen lehrer in deiner umgebung,
der dir spezielle tipps geben kann.
frank hartmann hat auch ein sehr schönes buch zu dem
thema qigong und schmerzen beim gitarrespielen geschrieben.
chrisb
chevere

Beitrag von chevere »

Hi,

ich würde dir, wegen meiner sehr pos. Erfahrungen, zu einer gebrauchten Ryoji Matsuoka raten. Sowas gibt`s ab und an bei Ebay für ca. 250-400 Euronen.

Diese Gitarren sind bestens verarbeitet und haben einen sehr exellenten Klang. Sie entsprechen vom Klang her Konzertgitarren ab ca. 1000-1500 Euro.

Grüße
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