Mikrofon Preamp > welcher???

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Moderator: RB

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scifi
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Mikrofon Preamp > welcher???

Beitrag von scifi »

Hallöchen,

ich überlege gerade, welchen günstigen Mikrofon-Preamp ich mir holen soll, damit ich vor allem die Abnahme von Gesang (AKG Perception 420) optimieren kann.

Bislang nehme ich den Preamp meiner Jam 150 Combo, bevor ich in das USB-Audio-Interface gehe (Tascam 144) , was finde ich wesentlich besser klingt als direkt in das Interface zu gehen (runder, präsenter). Jetzt würde ich das aber gerne separat erledigen über einen eigenen Preamp, der eventuell auch eine Röhre und/oder Compressor einsetzt.

In der Bucht werden gebraucht unter 100 € vor allem folgende Modelle gehandelt:

=> ART TUBE MP
=> PRESONUS TUBEPRE
=> ART TUBE MP STUDIO V3
=> STUDIO PROJECTS VTB1
=> ART TUBE MP PROJECT SERIES
=> SM PRO AUDIO TC01

Hat jemand von euch eventuell Erfahrung mit diesen Geräten und eine Meinung, ob diese wirklich etwas für Amateuraufnahmen taugen? Oder sind die eher Makulatur bzw. im schlimmsten Fall nicht "klangneutral" (Verschlimmbesserung)? Lohnt sich nur ein teures Gerät? Könnt ihr was empfehlen?

Ich weiß, dass ist jetzt alles etwas unspezifisch. Wer mit dem Thema Erfahrung hat, wird aber möglicherweise wissen, wie meine Frage gemeint ist.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Hallo scifi,

nachdem Du mit dem warmen Klang Deiner Aufnahmevariante über
den SR-Amp eigentlich zufrieden bist, würde ich von den billigen
Röhren-Preamps keine Wunder erwarten. Das vermeintlich warme
Klangbild der Röhre grenzt manchmal eher an Psychoakustik. Ich
habe einen SM PRO AUDIO TC01, daher kann ich nur den hier wirklich
beurteilen. Das Teil klingt gut und ist fürs Homerecording sicher qualitativ
ausreichend. Auch die Ausstattung mit dem optischen Kompressor ist
völlig OK. Allein das kleine, blau schimmernde „Magischen Auge“ ist,
obwohl nett anzusehen, für die ordentliche Aussteuerung nicht ganz so
praktikabel. Seit ich ein gutes Audiointerface mit ordentlichen Mikro-
Preamps und A/D-Wandlern habe, benutze ich den TC01 aber kaum
noch. Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich mit Gesangsaufnahmen
gar keine Erfahrung habe.
Gruß
von
Ralf
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scifi
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Beitrag von scifi »

@bookwood

Danke für deinen Eindruck.

Ich erwarte ehrlich gesagt auch gar keine Wunder, sondern möchte nur gerne den SR 150 frei bekommen, um darüber das Gitarrenmikro mit der DI-Box zu mischen und dann ins Interface zugehen.

"Röhrewirkung" wäre mir erst einmal egal,- aber irgendwie gibt es nichts anderes mehr in den unteren Preisklassen, wie mir scheint. Limiter/Kompressor fände ich für Gesang sehr hilfreich, da ich hier immer wieder Schwierigkeiten bekommen.

Was benutzt du denn für ein Interface? (Hattest DU dir nicht das Focusrite mit 8 Kanälen gekauft?)
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ulf
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Beitrag von ulf »

Die ARTs kann ich empfehlen.
Ich habe jetzt den V3, finde allerdings den einfachen ausreichend. Den hatte ich davor mal.
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scifi
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Beitrag von scifi »

ulf hat geschrieben:Die ARTs kann ich empfehlen.
Ich habe jetzt den V3, finde allerdings den einfachen ausreichend. Den hatte ich davor mal.
Der V3 hat ja als Unterschied wohl noch diese unterschiedlichen Voicings.
Demnach ist das Feature für dich eher wenig sinnvoll?
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

scifi hat geschrieben:Was benutzt du denn für ein Interface? (Hattest DU dir nicht das Focusrite mit 8 Kanälen gekauft?)
Nein, ich habe ein EMU 1616m, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Gruß
von
Ralf
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Servus!

Hab einen dbx 286a übrig der qualitativ weit über den von dir aufgezählten liegt.
Hab dir PM geschrieben.

Gruß
Chris
Juan
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Beitrag von Juan »

Hallo,

vielleicht meintest Du mich mit dem Focusrite. Ich hab das Focusrite Saffire Pro 40, erst seit kurzem aber ich bin damit voll zufrieden. Ich hatte es vor allem deshalb genommen, weil ich eine deutliche Erweiterung der vorhandenen Eingangsmöglichkeiten wollte - und weil ich natürlich viel Gutes über die Preamps gehört habe, die Focusrite verwendet.

Nachdem ich nun einige Aufnahmen, in den unterschiedlichsten Set-Ups gemacht habe, kann ich sagen, dass die Preamps meinen Vorstellungen voll entsprechen.

Neulich haben wir mit dem Pro 40 eines Freundes eine Lifeaufnahme mit Akustic Gitarre (Line in), Stimmen (2 x SM 58), Klavier (2x Rode NT 55) und Atmo (Rode NT 5) gemacht, das haben wir mit einer Splitt-box, direkt vor der Stagebox abgenommen und sind direkt über das Saffire in den Mac: Tadelloser Sound, einfach im Handling ... was willst Du mehr?

Ich habe bei mir noch einen Behringer Röhrenpreamp (2-Kanal) im Einsatz, den setze ich aber ganz selten ein, etwa wenn ich ihn als DI-Box einsetze oder eben tatsächlich etwas Röhre möchte.

Als Alternative für einen Preamp der unteren Preisklasse, kann ich Dir den Focusrite jedenfalls wärmstens empfehlen.

Gruss


Jens
http://www.myspace.com/jensitos
http://www.youtube.com/user/jewe321?feature=mhee
Martin J-40 (2008)
Ovation Legend Electric (1981)
LeVoi Oval Hole Selmer-Type (2005)
und noch einiges mehr
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Ich würde tatsächlich empfehlen dir zu überlegen was mehr Sinn macht:

Dein 150€ Interface (ist das eigentlich das originale 144 oder die MKII Version?) mit einem 100€+ Preamp zu füttern, oder direkt gleich ein höherwertiges Interface samt besseren Preamps und Wandlern zu kaufen, das evtl auch noch mehr Möglichkeiten bietet.

Da ist so ein bisschen die Frage was du in der Zukunft vorhast und wie dein restliches Equipment aussieht. (ich denke da grad im Speziellen an die Lautsprecher etc)

Und es ist die Frage, ob du eher der Typ bist, der viele kleine Geräte bevorzugt, wo man mal hier und mal da eines austauschen kann, oder ob du eher All-In-One-Lösungen bevorzugst.

Ich persönlich denke ja, dass man im Low-Budget-Bereich mit Komplettlösungen besser fährt, da weniger Geräte immer auch weniger störanfällige Fehlerquellen bedeutet. So nach dem Motto: "wieso ein günstiges Interface + Preamp + EQ + Compressor + Monitorcontroller + etc, wenn ich doch mit einem etwa teureren Interface mir die ganzen anderen Geräte sparen kann?"
Bei der Röhre gehe ich mit bookwood d'accord, dass in Bereichen um 100€ man mit hoher Wahrscheinlichkeit den Einfluss einer Röhre vernachlässigen kann.
Letztlich macht da aber nur selber hören schlau. Viel entscheidet sich eben einfach auch beim Umgang mit dem Equipment, und dem restlichen Kram (Mikrofone, Lautsprecher, Raum)

Das von dir angesprochene und von Juan aufgenommene Thema Focusrite mag ich auch kurz noch anreißen. ;-)
Generell hat Focusrite einen ziemlich guten Ruf, was die Audio-Interfaces angeht.
Bei mir steht seit gestern ein Liquid Saffire 56. Erste kleine Tests sind äußerst vielversprechend. Die Routing-Optionen sind grandios (wohin hätten sie denn was gerne?). Mit hoher Wahrscheinlichkeit, wird das Ding meine Apogee Duet ersetzen.

Du musst dir einfach mal überlegen was du so für die künftigen Tage evtl noch vor hast. Viele Wege führen nach Rom, und ein wenig über den Tellerrand schauen hat selten geschadet.
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scifi
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Beitrag von scifi »

@Juan & TorstenW

Danke für eure Einschätzungen. Mittelfristig werde ich mir sicher ein dickeres Interface zulegen. Jedoch benötige ich dann auch ein neues Laptop, da bei mir Firewire nicht mehr funktioniert, womit die Sache gleich teuer wird. Vielleicht wird ja auch USB 3.0 zur Alternative, wenn man noch etwas wartet. Mehr als zwei Spuren parallel aufzunehmen wäre extrem hilfreich. Aktuell muss ich unser Trio via Overdubs aufnehmen. (Ich habe übrigens das Tascam 144 MKII)

Ich habe mir jetzt aus der Bucht relativ günstig ein ART TUBE MP PROJECT SERIES gezogen, was einen Limiter an Bord hat. Wenn das Gerät wie gewünscht funktioniert, müsste ich die Gesangsübersteuerungen einigermaßen in den Griff bekommen können und hoffentlich wird der Sound auch etwas "dicker".
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