Akustikgitarre aufnehmen - stereo oder mono?

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Moderator: RB

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tom_hansen
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Akustikgitarre aufnehmen - stereo oder mono?

Beitrag von tom_hansen »

Hallo zusammen,

ich will mir für einfache Homerecordingzwecke ein Kleinmembranmikro zulegen. Damit aufgenommen werden soll eine Akustikgitarre, entweder solo (möglichst ausgewogen über das gesamte Frequenzspektrum) oder im Kontext mit anderen Instrumenten (hier wären die tiefen Frequenzen nicht so entscheidend, sondern eher silbrige Transparenz).

Da das Budget Schmalhans ist, ist mir natürlich klar, dass ich nicht große Ansprüche stellen kann. Ausgeben will ich so um die 50 €.

In die engere Wahl gekommen sind entweder das Behringer B 5 oder das Stereopaar C 2.

Mir stellt sich jetzt die Frage, ob stereo für meine Zwecke überhaupt sinnvoll ist. Gibt es irgenwelche Vorteile bei der Stereoaufnahme einer Akustikgitarre? Bei dem B 5 ist mir nicht klar, ob ich die zweite Kapsel mit Kugelcharakteristik überhaupt benötige. Soweit ich weiß, ist Niere doch die optimale Lösung für ein akustisches Instrument. Was nun kaufen?

Falls jemand mit Behringer-Mikros Erfahrungen gemacht hat oder auch sonst hilfreiche Tipps parat hat, wäre ich dankbar!

tom hansen
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Der Audiomann, der für meine CD-Aufnahmen die Mixdowns macht, meinte, er möchte immer ein Monosignal haben. Als ich ihn nach dem Grund fragte, hat er mich 5 Minuten zugetextet, ich hab allerdings nur die Hälfte verstanden und von dieser Hälfte auch nicht viel kapiert. :oops:
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landmesser
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Beitrag von landmesser »

Ich würde immer Stereo aufnehmen. Ich habe letztens ein Monosignal llängere zeit gehört (Das M aus MS Mikrophonie). Hörte sich ziemlich steril an.

Was Profis machen - keine Ahnung.

Mein Senf
landmesser
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mbern
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Beitrag von mbern »

Kann es sein, dass das mit Stereo und Mono etwas durcheinander geht?
Auch mit zwei Mikros erzeugt man nicht unbedingt eine Stereo Spur, sondern ich nehme zwei Mono Spuren auf.
Ein TonIng hat mir mal gesagt, dass man durch ein zweites Mikro den Mix deutlich verbessern könne.
Ich wüßte nicht, warum der TonIng darauf bestehen sollte nur ein Mono Signal zu bekommen. Er kann ja bei Bedarf das zweite Mono Signal einfach ausblenden. Wenn man aber ein Stereo Signal hat, dann muss der Ing die beiden Spuren erst trennen, um sie einzeln bearbeiten zu können, glaube ich.
Ich bin aber nur interessierter Laie.
tom_hansen
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Beitrag von tom_hansen »

Danke für das Feedback! Der eigentliche Stereoaspekt ist mir nicht so wichtig. Mir geht es mehr darum, einen möglichst guten Grundsound zu bekommen, der nicht so töpfern klingt wie mit meinem Großmembranmikro. Das liegt natürlich auch etwas am nicht optimalen Raum. Homerecording halt. :wink:

Vielleicht fängt man ja bei einer Stereoaufnahme irgendwelche Details ein, die mit einem einzigen Mikro nicht möglich wären. Oder man hat wesentliche Vorteile in der Bearbeitung beim Mix. Man kann ja dann beide Spuren identisch im Panorama anordnen, so dass es trotzdem mono klingt. Oder gibt es da Probleme mit Phasenauslöschungen oder so? Tiefe würde ich eher mit leichtem Reverb erzeugen. Andererseits bedeutet stereo im Mix wieder mehr Fummelei. Am liebsten wäre mir: ein Mikro positionieren -> aufnehmen -> guter Sound -> happy.

Aber was weiß ich, bin ja auch nur Laie. :oops:
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RB
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Beitrag von RB »

Die Gitarre gibt von allen möglichen Ecken und Enden Schall ab. Nimmt man Stereo auf, wird das Bild erst so lebendig, wie man das kennt. In einem Mix mit vielen anderen Instrumenten mag das untergehen. Steht aber die akustische alleine da oder die Zahl der Instrumente ist übersichtlich, halte ich die Stereophonie für eine Art Wundermittel.

Wie wäre es, einen günstigen Handyrecorder zu diesem Zweck heranzuziehen ?
tom_hansen
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Beitrag von tom_hansen »

Mit Handyrecordern habe ich mich noch nicht beschäftigt. Gibt es da Vorteile gegenüber herkömmlichen Mikros? Mobilität ist für mich nicht so wichtig, außerdem habe ich schon ein Stativ, womit eine exakte Positionierung bzw. Experimente damit möglich wären, Bei Handyrecordern wäre das doch etwas umständlicher, oder?
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RB
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Beitrag von RB »

Den Vorteil sehe ich in einer guten X-Y-Ausrichtung der Mikros in einer Kombination mit einem meist recht günstigen Anschaffungspreis. Das hängt natürlich von Modell und Hersteller ab. Das Stereobild ist nach meiner Erfahrung (mit einem Zoom H4n) sehr plastisch und läßt nichts vermissen. Die Dinger kann man auch an Mikrostativen befestigen. Mir fiel auf, daß ich es ganz einfach fand, ein rundes und lebensechtes Klanbild meiner Instrumente einzufangen.

Die Alternative bestünde nach meiner laienhaften Vorstellung in der Anschaffung zweier Kleinmembran-Kondensatormikrophone.
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

2 Mikros (Stereo) löschen sich gegenseitig mehr oder weniger stark aus. Mono kann also manchmal auch besser und/oder direkter klingen. Es ist wie immer Geschmacksache. Auf jedenfall ist Mono unkomplizierter.
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Gitarren: Martin D-28, Martin OOO-16GT, Gibson J-45
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scifi
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Beitrag von scifi »

Ein gutes Monosignal ist bestimmt immer besser als zwei mäßige Stereosignale. Und es gibt unzählige Studioaufnahmen aus der Musikgeschichte, wo die Akustikgitarre Mono aufgenommen worden ist, die sicher gut klingen.
Insofern würde ich bei deiner Budgetgrenze möglichst alles in ein möglichst gutes einzelnes Mikro investieren. Im Mix später kannst du die Gitarrenspur auch noch "stereofizieren", also mit zum Beispiel freien VST-Plugins bearbeiten, die die Wirkung eines Stereo-Bildes simulieren. Dezent eingesetzt funktioniert das aus meiner Sicht sehr gut. (Stereoaufnahmen bilden ja auch nicht den realen Höreindruck ab - alles nur Simulation am Ende ;-) )
tom_hansen
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Beitrag von tom_hansen »

Ich habe mich für das Behringer Stereoset C2 entschieden. Damit kann ich erstmal in stereo oder auch in mono experimentieren. Der Unterschied zum B5 scheint mir nicht so gravierend, außer das beim B5 noch eine Kugelkapsel dabei ist, die ich nicht benötige. Will man deutlich bessere Qualität, muss man wohl tiefer in die Tasche greifen.

Danke noch mal für's Feedback! :)
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RB
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Beitrag von RB »

Vernünftige Entscheidung. Selbst eine Aufnahme in "wilder Mikrophonierung" mit zwei unterschiedlichen Mikrophonen, die im Panorama verteilt werden, wird immer besser sein, als das aufbrezeln eines Mono-Signals.

Es kommt sicher auf den Kontext an. In einem Gefüge aus 32 Spuren wird es sicher keinen grossen Unterschied ausmachen, ob die Gitarre Mono oder stereophonisch aufgenommen wird. In der Singer- Songwriter- Umgebung sieht das schon wieder ganz anders aus.
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