Mikrofon Modifikation

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Moderator: RB

Bernd C. Hoffmann
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Mikrofon Modifikation

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich bin über Ebay bei der Suche nach Rode NT1-A bin ich auf John Bonnell Mic Mods gestoßen Er bietet einen Service an, bei dem Mikros klanglich verbessert werden. Hat jemand das schon ausprobiert und gibt es das auch in Deutschland?

http://www.johnbonnellmicmods.com
Liebe Grüße
Bernd
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Irgendwie gehst du immer fünf Schritte vor dem ersten…

Kauf dir doch erstmal nen Mikrofon, dass dir gefällt.
Wenn du dann nach nem Jahr feststellst, dass dir ein paar Dinge daran doch nicht gefallen, dann kannst du das sicher irgendwo modifizieren lassen.

Nen Mikro für 150€ nochmal für 100$ modifizieren lassen.. macht irgendwie wenig Sinn.
Kann man auch gleich eins für 250€ kaufen.

Es gibt auf Bonedo irgendwo einen großen Mikrofontest, wo sie dutzende Mikrofone vergleichen.
Der Test ist hinsichtlich "welches Mikrofon klingt besser" vollkommen nutzlos, die Aufnahmen auch nicht darauf getrimmt besonders gut zu klingen, sondern einfach vergleichend immer in derselben Position. (die Gitarre nebenbei ist schrecklich)

Was man da aber gut hören kann, sind Unterschiede zwischen verschiedenen Mikros.
Und die reichen von gravierend bis total vernachlässigbar quer durch den ganzen Raum von 50-1000€.

Es geht immer darum das passende Mikro für den passenden Zweck zu finden.

Bevor ich jedenfalls 100 oder 200$ für ne Modifikation ausgeb, kauf ich mir lieber noch nen paar mehr Mikros..
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Sofern die Referenzen stimmen, ist ergibt die Klangverbesserung ein Vielfaches von 100 $. Das war der Grund für meine Anfrage.
Liebe Grüße
Bernd
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Wer kann denn eine Klangverbesserung in Geld messen?

Das teurere Mikro muss auch nicht umbedingt das "bessere" für den jeweiligen Fall haben.
Ich hab nen Mikro, das kostet neu ~500€ und trotzdem zieh ich in vielen Fällen ein Mikro für 150€ vor, weil es besser passt.

Der Unterschied 150 oder 250€ für ein Mikro zu investieren liegt auch nur darin, dass man so 50-60 Mikros mehr zur Wahl hat.

Ansonsten finde ich den ganzen Typen da eher suspekt. Er sagt nicht, was er macht, außer "ich tausche schlechte Teile gegen bessere".. aha.. und "ich löse Probleme".. ja ne..

Ich glaube ja, dass eine Firma, die Tausende Mikrofone produziert, diese ganzen "besseren" Teile deutlich günstiger bekommt als eine Einzelperson, und die auch günstiger einbauen kann, weil Fertigungsstraßen existieren..

Es gibt allein bei Thomann mehr als 150 Großmembran-Kondensator-Mikros unter 300€.. meinst du wirklich, dass du da keins findest, dass dir passt, sondern, dass du dir irgendeins kaufen musst, das modifizieren lassen (womit du übrigens auch sämtliche Garantie etc aufgibst) musst und die Chance größer ist, dass es dir gefällt?
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RB
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Beitrag von RB »

Glatte Scharlatanerie, würde ich meinen.
rwe
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Beitrag von rwe »

Was gefällt Dir denn an dem Rode nicht bzw. was müsste besser werden?

So lange Du das für Dich nicht klar hast, macht es überhaupt keinen Sinn. Hast Du das Rode gekauft, weil Du es ausprobiert hattest und es gegenüber anderen Mikrofonen aus Deiner Sicht vorteilhaft war? (Auch ein Mikrofon ist ein Wandler und genau so klangbeeinflussend wie das Instrument selbst oder die Saiten.) Falls nicht, dann probiere lieber weitere Mikrofone aus und auch da gibt es - genau wie bei Instrumenten - Serienstreuungen.

Wenn es allerdings um Feintuning geht, könnten solche Tuningmaßnahmen Sinn machen. Könnten. Im Regelfall wird man die Nuancen am fertigen Produkt nicht hören.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Danke für Eure Antworten.
Ich habe gar nichts gekauft sondern mich lediglich blenden lassen. Meine Annahme war, dass ich für einen vergleichsweise geringen Aufpreis ein gepimptes Rode mit der Qualität eines Neumann haben könnte. Dem ist wohl nicht so.
Liebe Grüße
Bernd
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

sag Bescheid, wenn Du eine Realisierung dieser Möglichkeit findest... 8) die würde nicht nur mich vermutlich auch brennend interessieren..:)
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Sorry, aber nach sowas suche ich nicht. Es wurde nur in der Trefferliste aufgeführt.
Liebe Grüße
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fretworker
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Beitrag von fretworker »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Danke für Eure Antworten.
Meine Annahme war, dass ich für einen vergleichsweise geringen Aufpreis ein gepimptes Rode mit der Qualität eines Neumann haben könnte. Dem ist wohl nicht so.
Allerdings. Gerade bei Mikrofonen gilt, dass man erhält, für was man bezahlt. Wem das Røde reicht – prima. Wer sich Neumann oder gar Schoeps leisten kann und will – auch prima. Allen anderen empfehle ich die Wechselkapselsysteme von MBHO, Mikrofonbau Haun, mit bestem Preis-Leistungs-Verhältnis:
http://www.mbho.de/

Sennheiser, AKG, etc.: alles gut, je nach Anforderung. Man muss sich klar sein: billig bleibt billig, aber ab der Mittelklasse spielt die richtige Positionierung und Mikro-Auswahl eine größere Rolle als der Hersteller.
Gruß, fretworker
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich brauche ein Mikro nur für Sprachaufnahmen und denke, dass das SC 450 vollkommen ausreichend ist. Mein Sohn hat es mir als USB Version zum Testen zur Verfügung gestellt. Daneben habe ich ein Rode M3, das ich mobil für Interviews am Zoom H2n einsetze sowie den H2n selbst, der allerdings viel zu Geräuschempfindlich ist; bei einer Nierencharakteristik sollte hinten eigentlich möglichst wenig bis nichts durchkommen.
Liebe Grüße
Bernd
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fretworker
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Beitrag von fretworker »

Für Interviews im mobilen Bereich benötigt man – leider – ein sprachoptimiertes Mikrofon. Es muss empfindlich im Nahbereich und unempfindlich gegenüber Einstreuungen sein, also das genaue Gegenteil eines "normalen" Mikrofons.

Eine gewöhnliche Niere ist nur im Bereich des engsten Direktschalls nach hinten unempfindlich. Bereits in einem Meter Abstand nähert sie sich der Kugelcharakteristik an, mit zunehmendem Abstand noch mehr.

Willst du das Mikrofon für Interviews in der Hand halten, geht das alles nicht, da benötigst du ebenfalls ein Spezialmikro, da du sonst die Handgeräusche am Mikrogehäuse mit auf die Aufnahme bekommst.
Gruß, fretworker
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Wieso sollte sich für Sprache ein Gesangs- oder Allround Mikro nicht eignen? Das Rode M3 ist intern gut entkoppelt. Auf der Musikmesse hatte ich es im Einsatz, ohne dass es Handgeräusche machte. Allerdings habe ich auch darauf geachtet dass ich die Finger nicht bewege. Wenn Du mit Einstreuungen elektrische Felder meinst, dann wird das höchst selten passieren, weil ich die meisten Interviews entweder bei mir oder den betreffenden Personen mache. Und im Sommer werde ich auch einige draußen führen. Ich werde auch kleine Tischstative kaufen und mit mindestens 2 Mikros arbeiten.
fretworkder hat geschrieben:Eine gewöhnliche Niere ist nur im Bereich des engsten Direktschalls nach hinten unempfindlich. Bereits in einem Meter Abstand nähert sie sich der Kugelcharakteristik an, mit zunehmendem Abstand noch mehr.
Auf den H2n trifft das nicht zu. Der ist in jeder Distanz so hellhörig wie ein Kirchenschiff.

Für zuhause will ich ein SC 450 einsetzen. Ich habe auch im Hinterkopf, weitere einzusetzen, die ich mit einem Phantomspeiser für Interviewbesuche in Verbindung mit dem H2n außer Haus vewenden will. Hierzu stellt sich mir die Frage, ob ich den H2n beschädigen kann, wenn ich mit einem Y-Kabel an den Mikroeingang gehe und jeweils rechts und links 2 Mikros anbringe.
Liebe Grüße
Bernd
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fretworker
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Beitrag von fretworker »

Ich meinte schon die Geräusche, die die Finger am Gehäuse machen. Du wirst nicht wirklich lange die Hand ganz ruhig halten können. Bei Stativen spielt das natürlich keine Rolle.

"Unempfindlich" bei Mikrofonen meint nicht etwa völlige Stille sondern nur "deutlich leiser". Und eben auch nur im direkten Nahfeld. Wer mehr benötigt, greift zum Richtmikrofon, das ist hier aber indiskutabel.

Nieren haben übrigens einen deutlichen Nahbesprechungseffekt, hier nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahbesprechungseffekt
Auch darum gibt es Gesangs- und Sprachmikrofone. Achtung: In dem Artikel wird der Begriff "Richtmikrofon" missverständlich verwendet, gemeint ist lediglich das "richtende Mikrofon" wie Niere oder Hyperniere.

Bei Außenaufnahmen immer an einen guten Windschutz denken!

Ich denke, für den direkten Nahbereich (klassisches Interview) wirst du mit einem guten Sprachmikrofon besser bedient sein. Beyerdynamik wäre hier meine erste Idee, da gibt's auch "billiges". Für die Stativverwendung (Form: Unterhaltung/Gespräch) sind die aber nicht geeignet!
Gruß, fretworker
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Danke Dir für die interessanten Informationen.

Da noch einiges ansteht, werde ich mich die nächste Zeit mit dem SC 450 und ein paar Roode M3 zufriedengeben. Für das SC 450 habe ich als Alternative das Audio Technica 2020 in Erwägung gezogen, das in Wirklichkeit ein Kleinmembraner ist. Nach dem Durchhören der "Balad Male Dry" Beispiele bei T. habe ich dann meine Entscheidung fürs SC 450 getroffen. Da ich damit keine CDs aufnehme, ist es derzeit ausreichend.

Für bessere Gitarrenaufnahmen (Klassik & Flamenco) habe ich mir das Audio Technica 2031 in die engere Wahl gezogen. Mich würde interessieren, ob man in der Preisklasse Alternativen gibt.
Liebe Grüße
Bernd
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