Tabulatur mit Gitarre einspielen

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triple-o
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Tabulatur mit Gitarre einspielen

Beitrag von triple-o »

Hallo, zusammen
Weis jemand, ob es eine Möglichkeit gibt, mittels (MIDI?-)Gitarre direkt eine Tabulatur zu erzeugen?
Hintergrund: Ich möchte meine eigenen Stücke mit der Gitarre in den PC einspielen und dann das MIDI-File in Powertab o.ä. einlesen. Geht das irgendwie? Wer hat da Erfahrungen dazu? Welches Equipment ist dazu geeignet?
Danke & herzliche Grüße,
Armin
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo Armin,

ich habe selbst mit Midi nicht viel am Hut, aber trotzdem herzlich Willkommen hier!

Hier lesen übrigens auch einige dort mit: KLICK

Das mit der Anschlagdynamik, wie Winfried geschrieben hat, kann ich mir gut so vorstellen - ich glaube nicht, dass so was so einfach geht...

Ich hatte mal mit einem Programm experimentiert, welches aus .wav oder .mp3 ein midi generiert - das Programm war recht klein und wenn ich mich noch recht erinnern kann, sogar Freeware... also keine Trial.

Wenn's Dich interessiert, such' ich in meinem "Software-Archiv" mal danach!

Gruß Dietmar


Edit: Schon gefunden (ist aber doch eine Trial):
TS-AudioToMIDI 3.30 von http://audioto.com

Ich hatte damals einige ausprobiert (so viele gibts da gar nicht) und das war das Beste davon... - aber Du suchst ja ein bischen was anderes... Aber vielleicht gibt der Hersteller da was her...?!
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triple-o
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Beitrag von triple-o »

Hallo, Dietmar
Hey, Du bist ja superschnell!!
Ich weis schon, dass viele Insider in beiden Foren unterwegs sind. Aber da mich dieses Problem schon seit langem nervt, will ich halt nichts unversucht lassen ;-))

Das mit den WAV to MIDI Konvertern habe ich auch schon probiert. Aber so was richtig brauchbares konnte ich nicht damit leider erzeugen...
Schau mir aber trotzdem mal das Proggie von Dir an. Man weis ja nie...
Grüße, Armin
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo!

Ja das geht. Ich habe das mal bei einer Vorfuehrung von Garage Band (iLive fuer den Apple) gesehen. Der Kerl hatte eine Midi eGitarre und hat vor unseren Augen ein Notenblatt bespielt. Wenn ich mich recht entsinne hatte er das aber mit Logic Pro dem grossen Bruder von Garage Band gemacht.
BR

Dirk

Lakewood M54-CP (2004), Ricardo Sanchis Caprio 2F-05
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vauge
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Beitrag von vauge »

Das geht mit den meisten bekannten Programmen, wie QBase, Sonar, (oder SonarStart) Magix und dergleichen. Sie müssen halt midifähig sein. Und die Midigitarre ist natürlich auch von Nöten. Noten können die Programme meist direkt ausgeben. Für Tabs ist ein Import des aufgenommenen Midi-Files in das entsprechende Tab-Programm aber dann kein Problem.
musikalische Grüsse

Vauge

http://de.youtube.com/user/GeV0X
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich halte das für ein Gerücht. Woher soll eine Software wissen, auf welcher Seite bzw in welcher Position ich spiele, um die Tabulatur korrekt zu notieren? Dann kommt das Problem hinzu, das wir von Midigitarren an Notensatzprogrammen kennen: Die Noten sind wohl im Kasten, aber aufgrund der Eigenart der Gitarre, dass die Saiten weiterklingen, entstehen haufenweise Haltebögen und Ungenauigkeiten. Damit kommt eine sich nicht lohnende, sehr aufwendige Nachbearbeitung in Betracht. Auch die Zuweisung mehrstimmiger Sätze in einem einzigen System ist i. d. R. ein Greuel. Deswegen ist es nach meiner Überzeugung besser, das Ganze komplett von Hand zu machen. Andernfalls, wenn man die Noten schon hat, kann man es einem Keyboarder zum Einspielen geben und aus der nachbearbeiteten Mididatei anschließend eine Tabulatur zu erzeugen.

Auf der Musikmesse wurde ein Wave => Midi Konverter vorgestellt. Die Software taugt überhaupt nichts. Es ist billiger, 3000 € an einem Kopisten zu zahlen, der ein Stück heraushört und notiert als mit einer unzuverlässigen Software Zeit in wochenlange Nachbearbeitungen zu investieren. Beim Herausschreiben von Musikstücken weiß ich, wovon ich spreche, weil ich diesen Service selbst angeboten hatte (d. h. Heraushören von Gitarrenstücken und notieren in RhythmusTAB).

Hinsichtlich technischer Möglichkeiten durch den Einsatz von Software wäre vieles sicher wünschenswert. Allerdings denke ich, dass die Signaleigenschaften von Wavedateien einzelner Instrumente einen zu großen Toleranzbereich haben, um sie aus dem mehrstimmigen Klangbild explizit heraus zu selektieren. Die Technik selbst ist dafür viel zu unsensibel.
Liebe Grüße
Bernd
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Beitrag von Admin »

Ich stimme Bernd zu. Die Versuche, mit Midi etwas einzuspielen und das dann in Noten umzuwandeln, bringt aufgrund des "human touch", also diesen kleinen Ungenauigkeiten ein abscheuliches Notenbild, das von Hand nachbearbeitet werden müßte. Mit etwas Übung geht es schneller, ein Stück von Hand einzugeben. Vielleicht schaffen es die Softwareschreiber eines Tages, den Programmen eine Art "Interpretation" beizubringen, damit sie gewissermaßen merken "was gemeint ist". Derzeit ist es meiner Kenntnis nach noch nicht so weit.
marcel s.

Beitrag von marcel s. »

Wave-MIDI wird bei mehrstimmigen Sachen immer versagen.
Per MIDI-Gitarre einspielen kann aber durchaus funktionieren. Falls Haltebögen durch ausklingende Noten entstehen, kann man die in sicherlich allen Programmen einfach automatisch bis zu nächsten Note kürzen lassen, so daß durchaus eine brauchbare Notation entstehen kann ohne jede Note einzeln zu korrigieren. Ein gutes Timing und korrekt eigestellte Quantisierung vorrausgesetzt.
Marcel
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Finale kann interpretieren.
Liebe Grüße
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Gast

Re: Tabulatur mit Gitarre einspielen

Beitrag von Gast »

triple-o hat geschrieben:Weiß jemand, ob es eine Möglichkeit gibt, mittels (MIDI?-)Gitarre direkt eine Tabulatur zu erzeugen? Hintergrund: Ich möchte meine eigenen Stücke mit der Gitarre in den PC einspielen?
Sofern die finanziellen Mittel vorhanden sind, dürfte diese Aufgabe heute technisch kein Problem mehr darstellen, zumindest wenn keine allzu exotischen Spieltechniken zum Einsatz kommen. Notwendig ist ein MIDI-Pickup und ein geeigneter Controller zur blitzschnellen Saitenerkennung und schnellen Umrechnung der Daten in Echtzeit. Hier dürfte der Axon AX 100 MKII derzeit die erste Wahl sein. Das System soll so präzise sein, dass sich bei Bedarf die Saiten sogar jeweils einzeln einem MIDI-Instrument zuordnen lassen ("splitting"). Vom WAV/MP3-to-MIDI-"Ausgabematsch" einer Software-Audioumrechnung ist eine so edle Hardware-Lösung Lichtjahre entfernt. Billig ist der professionelle Spaß aber nicht.

Die Demo-Videos sind wirklich beeindruckend:
Controller: Axon AX 100 MKII
Pickups: für E- und A-Gitarren
Tipp: Demo-Videoshttp://audiode.terratec.net/modules.php?op=modload&name=Sections&file=index&req=viewarticle&artid=69
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

marcel s. hat geschrieben:Wave-MIDI wird bei mehrstimmigen Sachen immer versagen.
Per MIDI-Gitarre einspielen kann aber durchaus funktionieren. Falls Haltebögen durch ausklingende Noten entstehen, kann man die in sicherlich allen Programmen einfach automatisch bis zu nächsten Note kürzen lassen, so daß durchaus eine brauchbare Notation entstehen kann ohne jede Note einzeln zu korrigieren. Ein gutes Timing und korrekt eigestellte Quantisierung vorrausgesetzt.
Marcel
Nach meinem Verständnis wird die Quantisierung dazu eingesetzt, um den Zeitpunkt der gem. ihrer Position im Takt zu präzisieren. Die angeblich beste Quantisierung haben Sibelius und Finale. Aber noch nie hat ein Gitarrist damit per Midi ein brauchbares Notenblatt eingespielt. Das wäre die absolute Sensation.
Kai. hat geschrieben:Sofern die finanziellen Mittel vorhanden sind, dürfte diese Aufgabe heute technisch kein Problem mehr darstellen, zumindest wenn keine allzu exotischen Spieltechniken zum Einsatz kommen (..)
Ich habe mir die Präsentation angesehen. Das Gerät ist für den Anwendungszweck überzüchteter Quatsch, denn genau weiterklingende Arpeggien, wie sie der akustischen Gitarre zu eigen sind, werden für die Notation nicht demonstriert. Das, was der Axon für die Notation zu bieten hat, können andere Programmen schon seit 10 Jahren. Das Gerät ist was lediglich was für Soundtüftler. Aber darum geht es hier nicht.
Liebe Grüße
Bernd
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triple-o
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Beitrag von triple-o »

Hallo, zusammen
Also ich muss sagen, dass ich eine solch rege Diskussion auslöse, hatte ich nicht erwartet. Aber auf jeden Fall an dieser Stelle schon mal ein dickes DANKE an euch alle.
In Summe entnehme ich den Beiträgen, dass mein Unterfangen nicht ganz hoffnungslos ist, wenn auch die Qualität nach dem Einspielen noch nicht als allzuhoch zu bewerten ist. Für mich persönlich hat auch nicht Priorität, dass sofort nach dem Einspielen ein perfektes Notenblatt entsteht, so wie Bernd es anscheinend am liebsten sähe. Ich möchte einfach einen "Merkzettel" für meine vielfältigen Ideen entstehen lassen, mit dem ich diese "skizzieren" kann und später wieder weis, wie in etwa die Idee aussah.
Werde mich jetzt mal auf die Suche nach einem MIDI-PU oder einer Casio/Yamaha-Gitarre machen. An Software habe ich schon so einiges...
Herzliche Grüße,
Armin
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

triple-o hat geschrieben:Ich möchte einfach einen "Merkzettel" für meine vielfältigen Ideen entstehen lassen, mit dem ich diese "skizzieren" kann und später wieder weis, wie in etwa die Idee aussah (..)
Dann würde ich einen Camcorder oder eine Webcam vorziehen.
Liebe Grüße
Bernd
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Beitrag von Admin »

Naja, die andere Variante ist eben, ein Notensatzprogramm zu nehmen, sich mit der Bedienung vertraut zu machen und dann die Noten zu erfassen. Das sage ich aus eigener Erfahrung ganz ernsthaft, weil ich am Anfang meiner "Notisten"-Karriere auch den Wunsch hatte, Ideen festzuhalten und außerdem wollte ich aus purer Neugier wissen, wie es auf dem Noten/Tabulaturblatt aussieht. Inzwischen habe ich Übung und kann ein Stück, das sich meinetwegen über drei Blatt erstreckt, in vielleicht 1,5 Stunden aufschreiben.

Einen Vorteil hat das ganze: Ich habe die Notenschrift erlernt, was mich allerdings keineswegs auch nur annähernd befähigt, vom Blatt zu spielen.
marcel s.

Beitrag von marcel s. »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben: Nach meinem Verständnis wird die Quantisierung dazu eingesetzt, um den Zeitpunkt der gem. ihrer Position im Takt zu präzisieren. Die angeblich beste Quantisierung haben Sibelius und Finale. Aber noch nie hat ein Gitarrist damit per Midi ein brauchbares Notenblatt eingespielt. Das wäre die absolute Sensation.
Die Quantisierung dürfte bei allen MIDI-Programmen weitgehend gleich sein. Das ist eine simple Rechenoperation, für die man kein 700Euro-Programm braucht. Wenn man z.B. ein Stück hat, das als kürzeste Note 16tel hat, stellt man dieses als Quantisierungswert ein. Solange man dann weniger als eine 32tel an der Zielnote vorbeihaut, stimmt auch die Notation. Mit dem Keyboard habe ich es schon öfter genutzt. Es spricht absolut nichts dagegen, daß es mit einer MIDI-Gitarre genauso geht. Das hat mit Sicherheit schon so mancher Gitarrist gemacht und da sehe ich auch keine Sensation drin.

Marcel
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