Mikrofonvergleich Rode NT4 oder Zoom H4n

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Kwalke
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Mikrofonvergleich Rode NT4 oder Zoom H4n

Beitrag von Kwalke »

Hallo liebe Leute!

ich überlege, ob ich mir das "RODE NT4" kaufen soll. Bei Youtube gibt es einen Franzosen, der das benutzt. Das klingt unglaublich gut. Der nimmt damit Gitarre und Gesang gleichzeitig auf:

http://www.youtube.com/user/JEROMESOUSA ... DWP7eg4cQE

Genauso würde ich die Aufnahmen meiner neuen CD haben wollen. Jetzt stellt sich nur die Frage: Für denselben Preis bekomme ich auch das "Zoom H4n", welches ja noch ein paar Extras hat.

Was denkt Ihr? Ist das eingebaute Stereomikrofon vom "Zoom H4n" genauso gut, wie das "Rode NT4" auf den Videos?

Vom Gefühl her würde ich denken, dass das "Rode" besser ist, weil das ganze Geld im Mikro steckt. Aber vielleicht steckt es ja auch im Namen :-)

Was meint Ihr :?:

Gruß

Thomas
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Die beiden Gerätschaften lassen sich nicht so direkt vergleichen.
Das NT-4 ist nur ein Mikro, wohingegen das H4n sowohl Mikro, als auch D/A-Wandler ist.

Also müsstest du dir zum NT-4 noch ein Audio-Interface (externe Soundkarte) respektive D/A-Wandler dazukaufen, der sicher auch nocheinmal 150-200€ kostet, wenn er vom Niveau her dem NT-4 angepasst sein sollte.
Natürlich könntest du theoretisch das NT-4 auch direkt in deinen PC stöpseln, aber das wäre total rausgeschmissenes Geld, weil dir keine PC-Soundkarte die Qualität des NT-4 auch nur annähernd vernünftig auflösen kann.
Hier würde das H4n mit Sicherheit besser klingen.

Das führt mich dann zu noch etwas allgemeineren Fragen und Problemen:
Wieso denkst du, dass du umbedingt so ein Stereogerät brauchst?
Das Problem ist hier einfach, dass du die Mikrofone nicht frei positionieren kannst, da sie zusammenhängen.
Das merkt man auch bei dem Franzosen: Da wo er nur Gitarre spielt, klingt die Gitarrenaufnahme deutlich besser, als da wo er auch singt, was dann einfach dem Kompromiss geschuldet ist beides aufnehmen zu müssen.
Zudem empfinde ich die Aufnahmen gar nicht als so gut. Man hört die Reflexionen vom Raum, man merkt, dass die Mikros nie wirklich optimal stehen, die Gitarre rückt recht weit "nach hinten" und klingt dadurch manchmal etwas mumpfig. (ich nehme jetzt mal zwei Probleme an, die dich da evtl etwas täuschen: 1. die miese Qualität von Youtube Videos im allgemeinen, 2. hast du das vmtl über deine PC Lautsprecher angehört, und nicht über eine gute Anlage, bzw Monitore zum Abmischen)

Zudem macht es eigentlich keinen Sinn Gitarre und Gesang mit nur einem Mikro aufzunehmen (auch wenn es ein Stereomikro ist). Was wäre z.B. wenn du auf deine Stimme etwas Hall legen willst? Dann bekommt automatisch auch die Gitarre den Hall ab, obwohl das vllt gar nicht gewünscht ist.

Du sagst ja du möchtest eine CD aufnehmen, und ich nehm mal an du möchtest nicht in ein professionelles Studio gehen, weil es dir zu teuer ist.
Dann musst du leider mit vielen Kompromissen leben.
Hast du dir schonmal die Frage gestellt wer das hinterher abmischt?

Ich erzähl mal wie ich (und ich bin auch eher noch der Amateur im Tontechnikbereich, verglichen mit Leuten die wirklich davon leben) so eine Aufnahme realisieren würde:

Das wichtigste ist erstmal der Raum: entweder man nimmt einen Raum in dem es von Natur aus gut klingt (bzw so klingt wie man es möchte), dann ist man allerdings auf diesen Sound eingeschossen, oder man nimmt einen möglichst reflexionsfreien Raum, etwa eine Gesangskabine, damit man hinterher nach Belieben mit simulierten Räumen und deren Hall arbeiten kann. Das eröffnet die größten Möglichkeiten. Und bei mehreren Stücken möchte man ja vllt bei dem einen Stück viel mehr Hall, als bei dem anderen.

Dann würde ich an Mikros auffahren was der Bekanntenkreis hergibt, und zur Not ein paar richtig Gute ausleihen.
Der Optimalfall sähe dann (für mich) so aus, dass man zwei Kleinmembran-Kondensator-Mikros für die Gitarre hat, eins über dem Steg und eins am Hals-Korpus-Übergang. Ein Mikro für den Gesang, am besten mit Super- oder Hyper-Niere, um möglichst wenig Gitarre mit auf der Aufnahme zu haben, dann noch ein-zwei Raummikros im Abstand, damit man auch das Gesamtbild noch drauf hat. Und falls die Gitarre nen Pickup hat, dann den auch noch abnehmen. Das Ganze dann über ein vernünftiges Interface in den PC.

So bekäme man genug einzelne Spuren um gegen alle Eventualitäten gerüstet zu sein.
Beispielsweise, wenn der Gesang mal an einer Stelle leiser wird, weil du dich auf die Gitarre konzentrieren musst.
Hast du alles durch ein Mikro aufgenommen wirst du entweder damit leben müssen, oder die Gitarre mithochziehen/komprimieren.
Wenn man alles separat aufnimmt ist das halt kein Problem dann die Stimme etwas anzuziehen.

Die Frage ist dann einfach wie professionell man das Ganze angehen will.
Bei meinem Beispiel wirst du unter 2000€ an Material nicht wegkommen, es sei denn du hast die Möglichkeit dir solche Sachen zu leihen, was ja nun nicht jeder hat. Und bei den 2000€ bist du noch seehr weit von Neumann-Mikros und Konsorten entfernt, wie sie jedes vernünftige Studio bieten sollte.

Aber wenn es ernsthaft ne CD für den Verkauf werden soll, muss man sich halt fragen ob man qualitative Abstriche machen will, oder nicht, ich wollte es nicht ;-)

Hoffe ich hab hier ein paar Denkanstöße geben können.
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Hallo Torsten,

danke für Deine schnelle Reaktion. Deine Ratschläge sind auch gut gemeint. Doch mein Ziel ist etwas anders.

Ich hatte einige Sachen gar nicht erwähnt.

1. Dass das RODE nur ein Mikrofon ist, weiss ich. Ich benutze als Aufnahmegerärt ein "BOSS BR-600". Das würde alles super klappen.

2. Ich finde die Aufnahme bei Youtube so wie sie ist sehr gut. Das leichte Rauschen lässt sich auf Youtube bzw. den PC zurückführen. Ich habe es mir über gute Studiokopfhörer angehört. Genauso will ich das. Die CD soll unverfälscht rüberkommen. So wie wenn ich vor dem Hörer sitzen würde. Wenn ich sehr laut singen muss, spiel ich die Gitarre leiser usw.

3. Ich habe schon andere Aufnahmetechniken probiert. Großmembran vor den Mund, Kleinmembran vor die Gitarre usw.. Ist auch alles schön.

:arrow:
Mir geht´s in erster Linie um den Mikrofonvergleich beider Geräte. Wenn sie gleich gut aufnehmen können, würde ich das "ZOOM" kaufen, weil ich da noch mehr Funktionen hätte wie z.B. 4 Spuren gleichzeitig aufnehmen usw.
:!:
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Kingfrog
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Beitrag von Kingfrog »

Hallo Thomas,

Rolli hat mir kurz nach meinem Ausstieg hier
zwei tolle Mikrofone mit Röhrenvorstufe empfohlen,
die meine Aufnahmen deutlich aufgewertet haben.

Leider habe ich nur noch eines der beiden zu dem
damals angebotenen "nice price" bekommen und
fürs andere ein ähnliches, nicht ganz so teures
Mikrofon gekauft.

Beide würde ich wieder nehmen.
Das eine war ein GT-40 von Groove Tubes, als Alternative
zum empfohlenen GT-60 habe ich dann ein MXL 9000
genommen.

Du kannst entweder Gesang mit dem MXL und Gitarre
mit dem GT-40 gleichzeitig aufnehmen oder mit
beiden Mikrofonen nur die Gitarre und danach den
Gesang oder...

Rolli hat da viel Erfahrung mit - frag ihn einfach mal,
wenn er hier schon nichts schreibt, der faule Sack.

Grüße, Nik
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

@Nik: Du meinst es bestimmt gut. Aber darum geht's mir nicht.

@All: Ich brauche keine Recording-Tipps oder dergleichen. Bitte nur auf das Thema eingehen. Am besten jemand, der eines dieser Geräte hat oder kenntt. Vielleicht sogat beide Geräte
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Hi Thomas, hier spricht der "faule Sack" :o)
Also ich kenen die Rode NT4 (oh peinlich ich meine ein Paar NT5) sehr gut, die ja schon Standard im Mittleren Preissegment sind und sehr oft im Homestudio genutzt werden. Das H4N nutze ich auch und ich finde nicht, dass die interen Mikros sehr hochwertig klingen. Zu den Youtube Aufnahmen mag ich nix sagen, weil YT doch den Klang sehr verfremdet. Du hast ja bereits dieses BOSS Teil zum Aufnehmen und von daher würde ich das Geld in gute Mikros stecken bzw. einen guten Preamp, die Rode sind aber keine schlechte Wahl und bringen bestimmt einen hochwertigeren Klang als die internen H4N Mikros. Ich wünschte es wäre anders!

@Nik: Schön, dass die Mikro und Preamp Kombination zusagt!
Zuletzt geändert von Rolli am Mo Jan 25, 2010 2:42 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Schöne Grüße, Rolli
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ulf
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Beitrag von ulf »

Hallo Thomas,

ich habe das NT4 auch und bin sehr zufrieden damit.
Ich benutze die Firebox von Presonus als Interface.

Gruß

Ulf
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Uppps. Mir ist ein peinlicher Fehler unterlaufen. Ich meinte gar nicht das NT4 sondern das NT5. Mein Urteil bezog sich auf ein abgestimmtes Paar NT5. Das NT4 kenn ich nicht. Sorry!

Hier gibts eine ähnliche Diskussion zum Thema NT4 vs. H4N Mikros
Schöne Grüße, Rolli
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Moin,

ich überlege gerade, mir ein paar Rode NT5 zu kaufen um:
a) unsere Konzerte in einer besseren Qualität aufnehmen zu können
b) bei der Positionierung der Mikros flexibler zu sein
c) das Zoom H4 (ohne "N") beim Aufnehmen "im Blick" habe

Die Aufnahme von unserem letzten Konzert ging mal wieder voll in die Hose, weil ich das Zoom-Ding falsch gestartet habe und ich das, weil das Gerät an der Decke hängt, nicht gemerkt habe :cry:

An die "Rode-Kenner": tauchen die watt, oder gibt´s in der Preisklasse (oder günstiger) besseres?


@ Thomas: sorry für hicking, aber ist ja fast das gleiche Thema :wink:
--- ab hier beginnt die Signatur ---

Grüße vom Wolf


Unser YT-Kanal
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

@Wolf: Das ist ein ganz anderes Thema. Ist es so schwer, einfach ein neues zu eröffnen? :?:
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Beitrag von Kwalke »

@Wolf: Das ist ein ganz anderes Thema. Ist es so schwer, einfach ein neues zu eröffnen? :?:
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Hallo Kollegen,

ich würdce gerne mal die situation etwas bereinigen und bereichern.

dem thomas geht es NICHT darum in erfahrung zu bringen, wie man ein heimstudio aubaut.

was er will oder mag ist es etwas einzusingen und zu spielen. und zwar gleichzeitig. und das ganze soll homogen klingen. und das will er, wenn möglich mit seinem boss br 600 machen, welches KEINE phantomspeisung hat. also sind kondensatormikros ohne batteriebetrieb tabu für ihn. und er will es schlicht und einfach auf einem möglichst guten standart aufs band bringen, ohne viel effekt und cubase etc p. p..

das war sein anliegen. und die frage " rode nt4 vs. zoom h4" bezog sich mehr auf qualität und die möglichkeiten der mikrofone ( des zoom h4) versus dem rod'schen stereomikrofon.

ich hoffe, die situation der fragestellung erscheint nun klarer....

J.
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notenwart
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Beitrag von notenwart »

a) beide bei Thomann kaufen
b) 30 Tage Money Back Garantie für das zweitbeste Gerät nutzen
c) fertig
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

@Rolli: Danke für den Link. War hilfreich. Scheint so, als ob die Qualität des RODE NT4 wirklich besser ist.

Um wirklich sicher zu gehen, mach ich es wie "notenwart" schreibt.

Habe jetzt beides bestellt und schicke eines zurück.
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Beitrag von Kwalke »

Habe da noch ein paar Soundbeispiele zum "ZOOM H4n" im Netz gefunden.

http://www.lagerfeuer-musik.de/demo.html

Am besten klingt der Song: Azzuro

Schon erstaunlich, was man mit dem ZOOM alles hinbekommen kann :shock:

Bei Youtube hat derjenige geschrieben, dass er ausschliesslich die internen Mikros benutzt hat. Anschliessend hat er es mit Wavelab gemastert.
Ob er Gitarre und Gesang zusammen oder nacheinander aufgenommen hat, weiss ich nicht. Ich warte noch auf Antwort.
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