Konzertaufnahmen - ein kleiner Erfahrungsbericht

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Wolf
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Konzertaufnahmen - ein kleiner Erfahrungsbericht

Beitrag von Wolf »

Moin,

nachdem ich ja unlängst mal nach Euren Mikro-Erfahrungen gefragt habe, wollte ich heute mal einen aktuellen Erfahrungsbericht durchgeben.

Anwendung: Ich nehme die von uns monatlich veranstalteten Konzerte mit einen Zoom H4 auf (Gerät hängt in Halterung an der Decke).

Ziel: gut klingende Aufnahmen zur eigenen Archivierung und ggf. mal Soundclips auf unserer Heimseite einzustellen. Außerdem sollen die Musiker einen Mitschnitt bekommen.
Die Ergebnisse war für mich bisher nicht zufriedenstellend, da die Aufnahmen meist unausgewogen und entweder zu leise oder übersteuert waren, da die Konzertsituation doch oft anders als der Soundcheck war und die vorgenommene Einstellung nicht stimmte.

Also mußten sep. Mikros her damit ich das Zoom in Reichweite habe. Nach einiger Recherche und insbesondere Probehören im Laden habe ich mich hier für ein Stereopaar Rode NT 5 entscheiden.
Da die Bedienung beim H4 bekanntlich sehr fummelig ist, habe ich mir dann noch ein kleines Mischpult zugelegt. Ein Mackie war mir dann doch zu teuer und so ist es ein kleines Pult von Soundcraft geworden.
Das Setup besteht jetzt also aus Rode NT 5 >> Soundcraft EPM 6 >> Zoom H4.
Die Komponenten sind also alle im Bereich der Mittelklasse angesiedelt und, da das H4 schon vorhanden war, wurde auch das Loch in der „Hobby-Kasse“ durch Mikros und Mischer nicht allzu groß. Auf super-günstig-Angebote a la Behringer habe ich bewusst verzichtet – hier war mir das Risiko zweimal kaufen zu müssen zu groß.

Mit diesem Setup habe ich bisher zwei Konzerte aufgenommen – eine Soul-Band mit gutem Aufnahme-Ergebnis und letzten Freitag eine Jazzband (Trompete, Saxophon, Klavier, Kontrabass, Schlagzeug, Gesang). Besonderes Problem bei vergleichbaren Besetzungen war bisher, das die Bläser, die i.d.R. vorne stehen und direkt in Richtung Mikros tönen, den Gesamtsound überlagern und die ganze Aufnahme unausgewogen war. Ebenso war der Bass im Hintergrund oft zu leise.

Jetzt mit dem neuen Equipment ist insbesondere die 2. Aufnahme sehr gut geworden. Die Instrumente kommen sehr ausgewogen und auch das Verhältnis von Band und Publikum/Applaus (m.E. wesentlich um den Live-Charakter rüberzubringen) stimmt ganz gut. Ansagen sind etwas leise – das war im Konzert aber auch so und wurden von mir nicht nachgeregelt.

Jetzt will ich noch ein bisschen mit den Mikropositionierung und der Einstellung am Mixer probieren. Falls jemand von Euch Tipps für Optimierung von Mikropositionierung und Aufnahmen hat – nur her damit.
Die Aufnahmen später mastern und nachbearbeiten möchte ich jedoch nicht. Hier steht für mich der Aufwand und mögl. Optimierungen in keinem Verhältnis zu meiner freien Zeit – da spiele ich lieber selber Gitarre.
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marcus
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Beitrag von marcus »

Hi Wolf,

danke für den Bericht.

Wie hast du die Mikros denn positioniert und wie sieht die Bühne aus?
»A painter paints pictures on canvas.
But musicians paint their pictures on silence.«

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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Moin Marcus

war bei den letzten beiden Konzerten unterschiedlich - ich bin ja wie gesagt am probieren.

Fall 1 - Soul-Konzert: wir hatten unsere Bühne aufgebaut.
Das Ganze sieht ungefähr so aus: http://www.lauchhau.de/bildergalerie/20 ... 110427.jpg (auch wenn hier die Band eines uns nicht unbekannten Gitarristen gezeigt wird ;-) Micros hängen an einer Halterung an der Decke mittig vor der Bühne. Abstand ca. 1,50 m. Inzwischen denke ich, das das zu nah ist und ich die Halterung versetzen werde.

Fall 2 - Jazz-Konzert: die Band hatte auf die Bühne verzichtet, da sie unser Klavier benutzt haben und wir das nicht auf die Bühne heben wollten. Ausserdem hat die Band sich etwas großräumiger verteilt, sodaß die Mikros direkt über den Bläsern gehangen wären. Ich habe die Mikros daher mit einem Mikrofonständer in einer Höhe von ca. 2,30 m und einem Abstand von ca. 4-5 m zur Band positioniert. Aufstellung jetzt natürlich nicht mehr raummittig, sondern am Rand des Saales.

Die Mikros befestige ich in einer leichten x/y - Anordnung mit so einer Schiene http://www.thomann.de/de/km_23600.htm
Beim nächsten mal werde ich A/B -Anordnung probieren und überhaupt noch etwas mit dem Abstand zur Bühne experimentieren.

Das die Mikros am Rand und nicht mittig zur Bühne standen hatte m. E. keine negativen Auswirkungen auf demn Gesamtklang.
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marcus
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Beitrag von marcus »

Hi Wolf,

vielleicht wäre noch eine Möglichkeit der Mikropositionierung,
die Mikros wirklich weit auseinander rechts und links der Bühne,
in ca. 3-4 Metern Entfernung, also quasi "im Publikum" unter die Decke zu hängen.
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