Rauschen bei Mikrofonen

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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich habe erst heute Morgen hier gelesen und dabei u. a. den zeitgleichen Beitrag von ThorstenW gesehen. Ich habe ein bisschen was gelernt. Insbesondere die Information mit dem 6 dB Abfall sind interessant, auch das Beispiel mit den Strohhälmen; ich werde das gelegentlich ausprobieren.

Ich danke Euch alle für die intressanten Beiträge. Es335 hat es genau erfasst. Es geht um die Objektivität. Ich kenne Amateurgitarristen, die sich ihr Instrument nach dem Klang an der Spielposition aussuchen. Ich kenne aber auch renommierte Profis, die suchen ihr Instrument danach aus, wie es in der Ferne klingt. Wie Es335 es richtig beschreibt, ist es nicht vorwiegend der Raum sondern ganz entscheidend die Gitarre selbst, die die Grundeigenschaft für die Projektion gibt. Möglicherweise ist dies bei Stahlsaitengitarren anders, aber Konzertgitarren (zunehmend auch bei Flamencas) spielt das im professionellen Bereich eine ganz entscheidende Rolle.

@ Sven
Du hast recht, es ist was neues im Busch. Mittelfristig plane ich bestimmte Dienstleistungen, die ich kommerziell anbieten möchte. Aber das geht auch im anderweitigen Rahmen.
Paeida hat geschrieben:Alternativ nimmst du halt ein möglichst neutral klingendes anderes Mikrophon, das den Klang möglichst wenig färbt.
So einfach scheint das wohl nicht zu sein. Vielleicht kann man ein Kunstkopfstereomikrofon tatsächlich leihen. Einen Versuch wäre es wert.

Ich werde an anderer Stelle weiter bohren. Vielleicht lerne ich noch ein paar interessante Information kennen, und vielleicht ergeben sich dadurch auch interessante Kontakte rund um mein Anliegen. So ganz abgeschrieben habe ich es noch nicht...

Vielen Dank nochmal für Euer Engagement!
Zuletzt geändert von Bernd C. Hoffmann am Mo Mai 27, 2013 4:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Bernd
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DiSt
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Beitrag von DiSt »

Schau mal hier:
http://3diosound.com/index.php

Kunstkopf ohne Kopf, aber mit Ohren :)
299$, preislich gar nicht so aus der Welt...
Dieter
Highlaender
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Beitrag von Highlaender »

Kunstkopf ist schon g***

In den siebzigern habe ich mal einer Platte mit einer Kunstkopf Aufnahme lauschen dürfen (mit normalem Kopfhörer).

Es ging "jemand" durch einen Raum, benutze irgendwelche Türen und anderen Räume und "schlich" sich dann von hinten an den Kunstkopf an.

Vorher konnte ich den (virtuell) durch einen Raum laufen hören (und reden) und auf einmal stand der links hinter mir und flüsterte "Hallo".

Das habe ich bis heute nicht vergessen !!! Sehr beeindruckend!

Highlaender
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

... hab in der 70ern auch einige Hörspiele die "in Kunstkopf" hergestellt wurden gehört. Mit Kopfhörer herhört ist man da richtig mitten drin.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
rwe
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Beitrag von rwe »

Alternative zum Kunstkopf: Die "Jecklin"-Scheibe (oder OSS-Scheibe): Eine Scheibe mit 30cm oder 35cm Durchmesser (je nach Version) und zwei Mikrofonen mit Kugelcharakteristik. Eigentlich brauchst Du nur die Mikrofone, den Rest kannst Du Dir selbst bauen.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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FraWe
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noch ein paar Gedanken zur Frage...

Beitrag von FraWe »

Ich meide Hall aus der Dose wo möglich (trotz guter Hallsoftware), und finde echte, natürliche Räume (sofern sie gut klingen) vorzuziehen.
Das Eigenrauschen von Kleinmembranmikros ist in der Regel höher als bei Großmembranern (vgl. dpa 4006A mit AKG C414B-ULS), das hat technische Gründe.
Meist erreiche ich die beste Ausgewogenheit bei meinen Aufnahmen (nicht von mir, sondern von anderen, Kammermusik, Jazz, Barock, neue Musik) in der Nähe des Hallradius' (einfach mal Wiki fragen).
Folgende Einflussgrößen werden kaum genannt, sind aber _sehr_ prägend - oft unterscheiden sie zwischen gut und weniger gut: Die meisten Mikros sind außerhalb der Hauptachse wenig wohlklingend, gerade bei Aufnahmen in echten (Konzert-)räumen macht das den Unterschied. Ein Sennheiser MKH-40 z.B. ist da ziemlich "unecht" (off-axis) verglichen mit einem (theoretisch etwas mehr rauschenden) dpa 4011. Bei einer Orgel CD, bei der ja die gesamte Kirche klingt, ist das entscheidend (wobei ich da ggf. die Kugeln vorzöge, gern auch an der Jecklin-Scheibe).
Software und Computer sind ja kurzlebige Wirtschaftsgüter, gute Mikros aber sind nach zwanzig Jahren immer noch sehr gut und notfalls auch wieder verkäuflich.
Wenn man sich auf echte Räume spezialisiert und einige Paare ausgewählter Mikros vorhält, so dass man wählen kann, ist das insgesamt m.E. die bessere Herangehensweise als viele mäßige und multitracking. Ich brauche of nur zwei Kanäle - und fertig. Schneiden noch und gut. Gegebenenfalls noch ein oder zwei Stützmikros, die phasenrichtig (mittels sample-Delay) eingebaut werden. - Leider kann ich der GEMA und anderer Rechte wegen hier nichts verlinken. :-(
Gruß
Frank
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