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Channel strip

Verfasst: Fr Jul 15, 2011 2:26 pm
von Gitarrenhans
Hallo,

ich überlege derzeit, wie ich meine Gesangsaufnahmen soundmäßig verbessern könnte. Derzeit stöpsel ich meine Micros (Studio Projects B3, Röde M3, Shure SM 58 ) in mein Mischpult (Phonic MU 1002) und nutze entsprechend die eingebauten Preamps des Mischpults. Mit diesen bin ich aber wie ihr euch vorstellen könnt nicht sehr zufrieden. Vom Mischpult gehe ich dann in meinen Rechner bzw. die Soundkarte (M-Audio Delta)

Ich hätte die Möglichkeit mir ein gebrauchtes Focusrite Voicemaster Platinum Channel Strip zuzulegen. Interessant finde ich auch den ART TUBE MP vor allem preislich.

Könnt ihr mir über Erfahrungen berichten, die ihr mit diesen Geräten gemacht habt? Vor allem von dem Focusrite Channel Strip?

Habt ihr evtl. noch ne gute Alternative so bis 200 € ???

Wie schließe ich das denn überhaupt an? Ich gehe mal davon aus, dass ich Mit dem Mikro in das Channelstrip, vom Channelstrip ins Mischpult und dann in die Soundkarte gehe oder kann ich das Mischpult dann aus der Kette rausnehmen :?: ?

Fragen über Fragen :wink: ... Vielen Dank für Eure Hilfe schon mal auf dem Vorwege !!! :D

LG, Gitarrenhans

Verfasst: Sa Jul 16, 2011 6:47 pm
von scifi
Hi,

das Focusrite dürfte in einer anderen Liga spielen, als das ART TUBE MP.
Wenn man den Spezifikationen trauen darf, dürfte vor allem der Kompressor der entscheidende Mehrwert sein. Wobei man natürlich auch erst mal mit dem umgehen können muss... Wenn du damit keine Erfahrung hast, solltest du dich damit auf jeden Fall theoretisch beschäftigen. Das ist nicht ganz ohne.

Zum Anschluss: ich bin da absoluter Laie, aber den "Chanelstrip" oder eben Mikrophonpreamp kannst du entweder in Mischpult einstöpseln oder direkt in den Eingang des Audioinerfaces. Kommt halt darauf an, was du machen möchtest. Wenn du nur (wie ich) ein 2-Kanal-USB-Interface hast, wäre damit schon mal ein Kanal belegt. Der andere Input könnte dann über das Mischpult belegt werden, wenn du mehr als zwei Signalquellen aufnehmen möchtest. Für den Sound könnte es besser sein, wenn du mit dem Preamp direkt in das Interface gehst (weniger Geräte in der Kette in der Regel ist ja meist besser).

Ob dein Sound dadurch besser wird, kann ich für das Focusrite nicht sagen. Ein Kompressor gleich in der ersten Stufe fände ich aber gut, den mir zum Beispiel fehlt der und ich kämpfe stets mit Pegelspitzen.
Ich habe ein ART Tube Preamp und soundtechnisch kann ich bislang durch die Röhrenverstärkung keinen Mehrwert erkennen. Das klang direkt in das Audionterface (Tascam 144) eingestöpselt vorher auch nicht wirklich schlechter - nur ein wenig anders. Praktisch ist der Low-Cut und die Phantomspeisung des Geräts. Ich hatte mir eigentlich eine Kompression für Gesang bei Dynamikspitzen durch die Röhre erhofft, das war aber ein Trugschluss. Dafür muss ich mich aber auch nicht sonderlich mit dem Gerät auseinandersetzen;.-)

Verfasst: Mo Jul 18, 2011 11:34 pm
von wuchris
Ich kann dir den dbx 286a wärmstens empfehlen.

Wurde mir von einem Studioinhaber empfohlen.

Rein zufällig würde ich ein derartiges Gerät gerne verkaufen ;)
Ich brauch ihn nicht mehr, da ich praktisch nichts mehr aufnehme.

http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... t=dbx+286a

Besonders geil fand ich daran die Low und High Detail Funktion.

Verfasst: Di Jul 19, 2011 4:29 pm
von Gitarrenhans
wuchris hat geschrieben:Besonders geil fand ich daran die Low und High Detail Funktion.
...klingt interessant. Was it das für eine Funktion?

Was für Musik hast Du damit aufgenommen?

LG, Gitarrenhans

Verfasst: Di Jul 19, 2011 4:45 pm
von wuchris
Die High Frequenz bzw. Low Freuqenz Detail Funktion ist fast eine Art Equalizer. Ich kann es technisch nicht genau erklären was da vor sich geht, aber beim reindrehen des LF-Detail war ein enormer Basschub in der Stimme zu vernehmen. Bei Reindrehen des HF-Detail wurde es sehr sehr crisp, sodass es dann irgendwann zu zischen anfing. Dafür war dann ein zweifach regelbarer De-Esser (zum rausfilter der entsprechenden zu lauten Essss-Laute) nachgeschaltet, mit dem man gemütlich rumdrehend das Essss sucht und dann je nach Geschmack abmindert bis die Stimme zwar schön crisp und lebendig, aber nicht mehr störend brilliant ist.
Ich empfand es sofort als den typischen fetten und doch brillianten Radio-Moderator-Sound. Man kanns damit natürlich extrem übertreiben, aber dezent eingesetzt, eine tolle Sache.

Wenn man mag, regelt man dann noch die Dynamik etwas mit dem eingebauten Kompressor zurecht und schickt das dann an das Mischpult/Interface/wasauchimmer.

Live Fähig ist er durch das nachgeschaltete Gate auch. Oder für Drums oder Percussion im Recording einzusetzen.

Hauptvorteil eines gscheiten Preamp war aber für mich, das ständige Rauschen in den Griff zu bekommen. Bei zig Spuren hat sich das dann irgendwann auch hörbar addiert. Mit dem Preamp wars dann weg.

Ich hab damit primär Gesangsspuren und Akustik-Gitarrenspuren, sowie ganz simpel Schlagzeug aufgenommen.

Gruß
Chris