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was sind das fuer mikros?

Verfasst: Sa Okt 08, 2011 12:44 pm
von flyingshoes
verehrte gemeinde,

nachdem ich mich nun entschlossen habe, KEINEN pickup in die hd28 einzubauen, stellt sich mir folgende frage:
was fuer ein mikro wird verwendet, wenn die band, wie beim bluegrass oder folk oft zu sehen, um ein mikro herumsteht, und immer derjenige, der was zu tun hat, zum mikro hingeht? (was fuer ein satz...)
das mag klanglich vielleicht nicht optimal sein, ich finds aber irgendwie charmant und auf der buehne ist was los... und es zwingt die leuts, vor allem den banjospieler, zum band-dienlich spielen :mrgreen:

zb hier http://www.youtube.com/watch?v=XCcespGX ... re=related

danke!

Re: was sind das fuer mikros?

Verfasst: Sa Okt 08, 2011 4:37 pm
von tired-joe
flyingshoes hat geschrieben: was fuer ein mikro wird verwendet, wenn die band, wie beim bluegrass oder folk oft zu sehen, um ein mikro herumsteht, und immer derjenige, der was zu tun hat, zum mikro hingeht? (was fuer ein satz...)
Verwendet wird ein Grossmembranmikrophon. Wichtig ist, dass es eine cardioid (nierenfoermige) Richtcharakteristik besitzt. Manche Mikros lassen sich zwischen cadoid und omni-directional Umschalten. Schliesslich will man nicht auch noch das das Publikum aufnehmen. Haeufig Verwendung finden das Audio Technica AT4033 und Shure SM27.

Joe

Verfasst: Sa Okt 08, 2011 6:58 pm
von flyingshoes
hey Joe,

danke fuer die aufklaerung!
wenn man weiss, wonach man suchen muss, dann findet man im forum ja bereits vieles zum thema. mir hatte die bezeichnung grossmembran bislang nix gesagt.

Verfasst: So Okt 09, 2011 5:27 pm
von tired-joe
flyingshoes hat geschrieben:hey Joe,

danke fuer die aufklaerung!
wenn man weiss, wonach man suchen muss, dann findet man im forum ja bereits vieles zum thema. mir hatte die bezeichnung grossmembran bislang nix gesagt.
Auf Englisch: large diaphragm, da findest du genug ueber google.

Bei dieser Art der Abnahme ist der Banjospieler eindeutig im Vorteil. Gitarristen und Mandolinenspieler muessen sich verrenken, damit sie ihr Instrument irgendwie beim Solo in Mikrofonnaehe bringen koennen, so dass man sie ueberhaupt hoehrt, waehrend der Banjospieler einfach nur aus der letzten Reihe ein wenig nach vorne gehen muss. Der Kontrabass wird aber separat abgenommen.

Joe

Verfasst: So Okt 09, 2011 6:08 pm
von TorstenW
Prinzipiell muss man nicht einmal ein Großmembran-Mikro benutzen.
Die Unterscheidung zwischen Großmembran und Kleinmembran ist letztlich eher eine klangliche, und man kann hier kaum eine Aussage darüber fällen, was angebrachter ist, ohne die genaue Situation zu beurteilen.

Was wichtiger ist, und tired-joe ja auch schon anmerkte, ist die Richtcharakteristik:

Hier gibt es im wesentlichen drei verschiedene Typen:
- Niere
- Kugel
- Acht

als Spezialfälle noch Superniere und Hyperniere.

Die Richtcharaktieristik beschreibt quasi den Winkel in dem Töne vom Mikrofon aufgenommen werden.
Bei einer Kugel ist das eben komplett rundherum, bei einer Acht vorne und hinten, und bei einer Niere eben nur vorne. Super- und Hyperniere verengen den Winkel noch zusätzlich vorne.

Wichtig zu wissen ist vllt noch, dass die Richtcharakteristik auch ein wenig von der Frequenz abhängig ist.
Bei guten Mikrofonen bekommt man oft Diagramme mitgeliefert, die beschreiben wie das Mikrofon aufnimmt.
Hier z.B. eine Niere für zwei Frequenzen: http://www.la-musica-kiel.de/cpolar-diagramm.jpg

Die Art so zu spielen (also mit nur einem Mikro), ist natürlich sehr schwierig, weil die Leute sich alle sehr bewusst sein müssen, was sie da tun, und extrem auch auf die Mitspieler achten müssen. Zudem sind die Lautstärkeverhältnisse von der Bühne aus sehr schwer einzuschätzen.
Wenn also der gute Sound im Vordergrund stehen soll, ist das eher eine Methode die man besser bleiben lassen sollte.
Den Charmfaktor gibt es natürlich, keine Frage. Da muss man letztlich konzeptionell und showmäßig entscheiden.

Verfasst: So Okt 09, 2011 6:43 pm
von flyingshoes
ja, das mit der lautstaerke ist natuerlich ein echtes argument - ich sehe es aber eher als vorteil: die zuhoerer sind meiner erfahrung nach aufmerksamer und leiser, wenn so abgenommen wird. wobei ausnahmen hoffentlich die regel bestaetigen: an einem bluegrass-abend vor ein paar tagen musste ich eine truppe an der bar bitten, leiser zu sein, da auf der buehne ein band versuche, musik zu machen... da macht man sich freunde! :mrgreen:

danke fuer die infos!

Verfasst: So Okt 09, 2011 11:07 pm
von TorstenW
Ich meint gar nicht so sehr die Lautstärke an sich, sondern die Verhältnisse der einzelnen Instrumente zueinander.

Wenn du mal das Video genau anhörst, dass du oben verlinkt hast, dann fällt dir vllt auf, dass da immer wieder Stellen sind, wo man das Banjo so gut wie gar nicht hört, auch Stimme und Gitarre gehen ab und zu unter. Man sieht auch direkt am Anfang den Banjo-Spieler, wie er mit jmd im Publikum kommuniziert um zu checken ob die Lautstärke in Ordnung ist.

Diese Probleme haben im wesentlichen zwei Faktoren:
- den Abstand zum Mikrofon, der sich einfach sehr viel verändert
- die Tatsache, dass man ein einzelnes Mikrofon eben nicht abstimmen kann.

Betrachten wir kurz die andere Möglichkeit: jedes Instrument hat ein eigenes Mikro.
Dann kann der Mischer zum einen die Lautstärke untereinander genau anpassen. (Banjo braucht nicht so viel Verstärkung wie die Stimme) Aber es kann eben auch durch geschicktes Equalizing dazu Beitragen, dass sich die Instrumente besser durchsetzen. Wenn man z.B. der Gitarre ein paar höhere Frequenzen einschränkt, gibt es weniger Probleme mit dem Banjo.
Wenn beide Instrumente über das gleiche Mikrofon kommen, kann ich das einfach nicht machen.

Das Thema Zuschauer ist ja wieder ein neues Fass, dass du da aufmachst ;-)
Hat meines Erachtens sehr viel mit der Umgebung zu tun. Wenn jmd in der Bar Hintergrund-Musik macht, wird sich ein guter Teil der Leute nicht dafür interessieren, und eben quatschen, trinken etc. Auf einem echten Konzert werden entsprechend mehr Leute zuhören.
Ich finde nicht, dass sich das auf eine Mikrofonierungstechnik herunterbrechen lässt.

Verfasst: Mo Okt 10, 2011 7:39 am
von DiSt
TorstenW hat geschrieben: Betrachten wir kurz die andere Möglichkeit: jedes Instrument hat ein eigenes Mikro.
Dann kann der Mischer zum einen die Lautstärke untereinander genau anpassen. (Banjo braucht nicht so viel Verstärkung wie die Stimme) Aber es kann eben auch durch geschicktes Equalizing dazu Beitragen, dass sich die Instrumente besser durchsetzen...
Und genau das ist der Punkt: Wenn man eine Person am Mischpult hat und wenn man genügend Platz auf der Bühne hat für einen Wald von Mikrofonständern und wenn man vernünftiges Monitoring hat, dann kann man auch akustische Musik auf diese Art sehr schön verstärken.

Hat man aber all diese Dinge nicht (oder will man sie nicht haben), dann ist man mit der Single-Mic-Technik ("we mix our own sound on stage") sehr gut beraten, wobei sich auf Grund der Rückkopplungsproblematik natürlich keine Brecher-Lautstärken erzielen lassen. Der Einsatz eines Feedback Destroyers (ich meine jetzt nicht diese Gumminöppel fürs Schalloch, sondern eine elektronisches Gerät, das Feedback-Frequenzen gezielt schmalbandig herausfiltert) hilft, ist aber auch keine Garantie für stadionkompatible Lautstärke.

Verfasst: Mo Okt 10, 2011 8:53 am
von Gitarrenspieler
Das gibt dann auch gleich ´ne gute Bühnenshow. Sollte aber eingeübt sein damit keine Augen ausgestochenen und Instrumente beschädigt werden. Bei den Hillbilly Gypsiesist die Leadsängerin schön klein, passt ausgezeichnet mit der Mikrofonhöhe…

Verfasst: Mo Okt 10, 2011 9:39 am
von ralphus
Hi, ich habe mir gerade ein noch ein paar Ausschnitte aus den Videos der Hillibilly Gypsies angesehen - insbesondere unter dem Aspekt wie wirkt das 1-Mikrophon Konzept optisch.

Ich bin für mich zu der Erkenntnis gekommen:
1. Da die Musiker sehr dicht zusammenstehen, wirkt die Band als Einheit, die offensichtlich Spaß miteinander haben - das steckt mich als Zuschauer an.
2. Da viel Bewegung da, ist - jeder will ja mal ans Mikro ;-) - entsteht eine Dynamik im Vortrag, der die Dynamik der Musik unterstreicht.
3. @Gitarrenspieler
die Leadsängerin schön klein
Sie ist nicht nur "schön klein" - sie ist schön ;-) , na ja zumindest attraktiv und kommt in ihrem Vortrag authentisch rüber. Und sie ein gutes optisches Gegengewicht zu den doch eher "skurilen" Typen.

Verfasst: Mo Okt 10, 2011 9:51 am
von Gitarrenspieler
@ralphus
Die Sängerin erinnert mich ein wenig an „Reese Witherspoon“ als June Carter in Ring of Fire. Nicht soooo mein Typ Frau, aber so ist das eben.

Verfasst: Di Okt 11, 2011 10:47 am
von flyingshoes
kaum ist man(n) kurze zeit nicht hier, wirds spannend :shock:

<chauvi-modus on>
hier ist sicher fuer jeden was dabei!
http://www.youtube.com/watch?v=O2vJUadjdmo
<chauvi-modus off>
:mrgreen:

Verfasst: Di Okt 11, 2011 1:22 pm
von Pappenheim
Mhm, das ist schon eher der Typ Frau, den ich mir vorstelle. ... :twisted:

Verfasst: Di Okt 11, 2011 11:09 pm
von Wolf
flyingshoes hat geschrieben:kaum ist man(n) kurze zeit nicht hier, wirds spannend :shock:

<chauvi-modus on>
hier ist sicher fuer jeden was dabei!
http://www.youtube.com/watch?v=O2vJUadjdmo
<chauvi-modus off>
:mrgreen:
gaaanz großes Kino - vielen Dank dafür!

Verfasst: Mi Okt 12, 2011 7:26 am
von Gitarrenspieler
Wolf hat geschrieben:
flyingshoes hat geschrieben:kaum ist man(n) kurze zeit nicht hier, wirds spannend :shock:

<chauvi-modus on>
hier ist sicher fuer jeden was dabei!
http://www.youtube.com/watch?v=O2vJUadjdmo
<chauvi-modus off>
:mrgreen:
gaaanz großes Kino - vielen Dank dafür!
Für alle die es nicht wissen, die Nummer „Wagon Wheel“ ist von? Klar von unserm Großmeister Bob Dylan.
Nachtrag:
Ich hänge da noch mal was dran...
http://www.youtube.com/watch?v=zXf-SuBb ... re=related