Mikro?

Multitracker, Software-Studios, Mikrophone Noten und Tab-Software

Moderator: RB

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klaust
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Mikro?

Beitrag von klaust »

Hallo,

ich bin ja absoluter Laie was Aufnehmen betrifft, würde da aber vielleicht doch gern mal etwas näher mit rumspielen.

Computer habe ich, Soundkarte (Soundblaster irgendwas) und Cubase SX und Wavelab(?) habe ich auch.
Mit dem Micro was bei der Webcam dabei war habe ich schon mal rumgespielt (iiih - das Resultat hatte ich ja mal gewagt hier reinzustellen) - funktionieren tut's also prinzipiell.

Was wäre denn der nächste Schritt? Ein besseres Micro denke ich....
Gibts da eins, was ich direkt in die Soundkarte einstöpseln kann? Und wie teuer wäre sowas?

Gruss
klaus
kawe
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Beitrag von kawe »

Servus klaust,
ich beschäftige mich auch grad mit dem Thema. Man sollte grundsätzlich bedenken, dass gute Mikros alles aufnehmen - den Lüfter des PCs, den Nachbarn, der gerade den Rasenmäher anwirft , die Frau, die grad schreit: "Klaaauuuuus, wo ist der Autoschlüssel?", ....
Nee, im Ernst:
Ob da viel Freude beim Abhören der Aufnahme aufkommt, ist fraglich. Es sei denn, man hat den entsprechenden Raum zur Verfügung.

Ich bin daher mit einem AKG C 411 Kontaktmikro am Experimentieren. (eigener Thread weiter unten). Ist im Moment nicht sehr zufriedenstellend!!
Gruß
KlausW
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Moin allsaits,

ich hab vor einiger Zeit bei 'nem Bekannten mal ein Schertler Dyn-dingsda ausprobieren können. Also für meine Ohren war's erste Sahne.

Is latürnich 'n bisken teuer als ein AKG. ;-(

Wer die Möglichkeit hat, sollte es aber wirklich mal ausprobieren.
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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RB
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Beitrag von RB »

Der PC-Lüfter ist in der Tat bei den Aufnahmen uU mit drauf. Aber das ist meines Erachtens kein ausreichendes Argument gegen ein gutes Mikrophon, man muß nur sehen, wie man das Geräusch gering hält oder ganz ausschließt. Da gibt es beispielsweise die Möglichkeit mit dem Mikro in einen anderenn Raum zu gehen. Allerdings wäre es dann angenehm, wenn man Tatatur, Maus und Bildschirm ebenfalls mitnähme, damit man die Kiste asuch zeitnah bedienen kann. Ich habe die ideale Lösung noch nicht gefunden.

Zur Ausgangsfrage: Man kann ein dynamisches Mikrophon mit einem entsprechenden Adapter (auf 3,5 mm klinke) in den Mikrophoneingang der Soundkarte stecken, das habe ich früher so gemacht. Allerdings war das Signal dennoch recht leise und mußte im Audio-Editor "laut gerechnet werden", was zum einen eine Verringerung der Qualität, zum anderen ein Mit-Verstärken der Nebengeräusche einschließlich des Rauschens der Soundkarte mit sich brachte.

Also wäre empfehlenswert einen kleinen Mixer zu kaufen (die gibts so ab 65 Euro) und damit an den Line-Eingang der Soundkarte zu gehen. Das Mikrophonsignal kann dann so weit verstärkt werden, daß man es nicht mehr künstlich verändern muß. Allerdings kommt, wie bereits gesagt, das Geräusch des PC mit drauf. Wenn man ein Kondensatormikrophon verwenden will, das 48 V Spannung benötigt, kommt man um den Einsatz eines Mixers ohnehin nicht herum, weil diese sog. Phantomspannung vom Mixer an einem Pin der Mikrophonbuchse anliegt. (Man kann das ein- und ausschalten, je nach Bedarf).

Ich habe anfangs ein Shure SM57 zum Aufnehmen eingesetzt. Das habe ich mittels Adapter zuerst direkt in die Soundkarte gestöpselt. Dann kam der Mixer, mit dem ich das Signal lauter in den Computer hineinbekam. Später habe ich dann einigermaßen günstig ein Kondensatormikrophon (Audio Technica Pro 37R) bekommen. Das Kondensatormikrophon brachte sofort einen sehr crispen, echten Klang, mit dem man die Gitarre sehr "echt" einfangen kann. Allerdings kommt sehr auf die Positionierung des Mikros an, aber das ist schon wieder ein Kapitel für sich.

So sieht meine Erfahrungswelt aus, vielleicht nützt es Dir was............
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Aaaalso....:

Bei mir im Büro stand bis vor wenigen Tagen eine Aufnahmekabine in Tonstudioqualität. Dimension etwa 2m*1,5m*2,3m. Absolut freistehend inkl. Boden und Decke. Wir haben diese Kabine für die Tonaufnahmen unserer Haltestellenansagen benutzt. Ausstattung 1 Tür, 2 Fenster sowie Lüftervorbereitung und Kabeldurchführungen. Alles in Elementbauweise. Gewicht: Absolut keine Ahnung, aber die Kollegen haben leise und verhalten geflucht... :twisted:

Dieses Teil ist billig an Selbstabholer abzugeben. Tja, wenn Ihr etwas wirklich Gutes für den Heimbereich braucht und einen Rausschmiß Eurer Mitbewohner(innen) riskieren wollt... :twisted:

Nur ein Tipp vom ...
Zuletzt geändert von OldPicker am Mi Mär 02, 2005 12:43 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Taylorpicker
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Beitrag von Taylorpicker »

Es gibt zwei konstruktiv unterschiedliche Mikrofone. Einerseits sind da die dynamischen Mikrofone, bei denen eine Spule in einem Magnetfeld bewegt wird, wodurch eine kleine Spannung entsteht. Diese Mikrofone können direkt an den Mic-Eingang einer Soundkarte angeschlossen werden. Diese Mikrofone werden gerne auf der Bühne eingesetzt, da sie recht robust sind.

Die andere große Gruppe sind die Kondensatormikrofone, bei denen eine hauchdünne Membran bewegt wird, wodurch eine Kapazitätsänderung entsteht. Die dabei entstehende Spannung ist so gering, daß sie nicht alleine ausreicht. Daher haben diese Mikros einen kleinen Verstärker eingebaut, der das Signal so weit verstärkt, daß es transportfähig ist. Betrieben wird dieser Verstärker meistens mit Phantomspannung, es gibt allerdings auch welche mit Batteriebetrieb. Die Phantomspannung kommt entweder vom Mischpult oder von einem Mikrofonvorverstärker, von dem aus man gleich in einen Line-Eingang gehen kann. Kondensatormikrofone werden gerne im Studio verwendet, da sie ziemlich neutral klingen und (vor allem mit großer Membran) einen transparenten Eindruck des Klanggeschehens ermöglichen.

Unabhängig vom Funktionsprinzip gibt es beide Typen mit unterschiedlicher Richtcharakteristik. Das bedeutet, daß es Mikros gibt, die den Schall aus allen Richtungen gleich gut aufnehmen (Kugel), andere bevorzugen Schall aus bestimmten Richtungen. Nach dem Diagramm der höchsten Empfindlichkeit werden die Charakteristiken benannt: Niere, Superniere, unidirektional, Keule, Acht. Im Studio werden gerne Mikros mit Kugelcharakteristik verwendet, weil sie am neutralsten sind. Großmembran-Kondensatormikros sind oft auch umschaltbar in ihrer Charakteristik, kosten aber auch eine Menge Geld.

Für Mikros kann man sehr viel Geld ausgeben. Unter 50-70€ braucht man kaum anfangen. Es gibt zwar Leute, die von ihrem ebay-Mikro für 9€ begeistert sind, das hängt halt vom Anspruch ab. Ich schreibe hier mal ein paar Mikros auf, über die ich in anderen Foren gutes gelesen habe:

Oktava: wird in Rußland gefertigt, soll qualitativ hochwertig sein und gut klingen.

Studio Project B1 (nicht mit dem Behringer B1 verwechseln): Ein Großmembranmikro, das in seiner Preisklasse konkurrenzlos sein soll.

MXL 603S: Ein Stereopaar Kondensatormikros, die sehr transparent klingen, haben eine Höhenanhebung ab 9 kHz, hab ich mir letztes Jahr gekauft: 244€

Das sind alles Kondensatormikros, die Phantomspannung benötigen. Ich mag die dynamischen nicht zum Aufnehmen. Wer allerdings ein dynamisches vorzieht, sollte auf einen möglichst geraden Frequenzgang achten (bei einem Kondensatormic natürlich auch).

Mit einem Billigmikro kann man ohne weiteres in die Soundkarte am Rechner gehen. Je besser das Mikro, desto eher hört man eine schlechte Soundkarte heraus. Die Aufnahmemöglichkeit der (Onboard-)Soundkarten ist eigentlich nur ein Gimmick, reicht für Sprachaufnahmen aus. Wer hochwertige Aufnahmen machen will, sollte sich nach einer Audio- oder Recordingkarte umsehen. Spätestens wenn man mehrere Spuren nacheinander aufnehmen will und die Karte gleichzeitig aufnehmen und abspielen soll, machen sich Verzögerungen (Latenz) billiger Karten negativ bemerkbar. Es gibt auch Geräte, die via USB oder Firewire mit dem Rechner verbinden, da hat man nicht das Problem wie bei internen Karten, daß Festplatten oder Lüfter Störgeräusche einstreuen (hatte ich bei der internen Soundkarte in meinem Laptop). Mit meiner jetzigen Audiokarte M-Audio 1010LT habe ich aber auch keine Probleme.

Schreib doch mal, was du ausgeben willst, ich sehe mich dann mal um.

Viele Grüße
Taylorpicker
aktuelle Baustellen: keine, komme nur wenig zum Spielen zur Zeit
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klaust
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Beitrag von klaust »

Taylorpicker hat geschrieben: Schreib doch mal, was du ausgeben willst, ich sehe mich dann mal um.
ich danke dir! jetzt bin ich schon viel schlauer als vorher.
Aber ich werde dann wohl doch erstmal noch eine Weile üben, dann
in eine neue Gitarre investieren und dann mal sehen....

gruss
klaus
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