Rode NT5

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Gast

Rode NT5

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen,
da ich mein Büro / Musikzimmer nun ein wenig "Aufnahmefreundlich" gestaltet habe bin ich nun noch auf der Suche nach einem preiswerten aber guten Aufnahmeequipment.
Ich habe Pappenheims Faden bzgl. eines Audiointerfaces gelesen - das artet mir schon viel zu sehr aus und ich will es einfach halten.
Ich habe von einem Forenmitglied das o.g Micro bzw. das aufeinander abgestimmte Paar vorgeschlagen bekommen.
Meine Frage dazu: Brauche ich für Homerecording zwei Micros oder reicht mir auch schon eines ?
Ich möchte hier nicht in Studioqualität aufnehmen aber doch dann man die ein oder andere Aufnahme auf CD bannen ( kein kommerzieller Hintergrund - maximal für den Freundeskreis )
Vielleicht könnt ihr mir mal Vorteil / NUtzen von dem 2er Set gegenüber eines einzelnen Mikros erklären.
Interessant auch in dem Zusammenhang was sich besser eignet ( Großmembraner oder Kleinmembraner ? )
Also Audiointerface habe ich zu Hause das M-Audio Fast Track Pro.
Reicht mir das aus ?

Danke euch!

PS: ich bin mir gaaaaaaaaaaanz sicher - so einen Faden gabs hier noch
nicht :wink:
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Dein Interface reicht aus.

Ob Klein- oder Großmembran ist letztlich Geschmacksache. Großmembraner "färben" ganz gerne den Sound etwas, was bei Stimmen durchaus gewollt ist, und bei Gitarren auch manchmal nicht schlecht ist. Ich persönlich benutz aber lieber Kleinmembraner für Gitarren, vor allem, wenn die Gitarre ansich schon vernünftig klingt.

Zwei Mikrofone bieten mehrere Möglichkeiten:
Du kannst die beiden Spuren im Panorama verteilen, und so quasi eine akustische Bühne aufbauen.
Ich persönlich sehe den Vorteil eher so:
Kein Zuhörer sitzt 30cm vor der Gitarre. Da ist aber ein Mikro ganz gut aufgehoben. Es klingt nur z.B. 30cm über dem Steg völlig anders als 30cm über dem Hals-Korpus-Übergang.
Deswegen nehme ich (persönlich!) gerne zwei Mikros, für die beiden Stellen, und mische den Sound nach Bedarf. Manchmal nehme ich auch nur eine Spur von beiden.
Also zwei Mikros bringen einfach ein paar mehr Optionen. Essentiell wichtig sind sie nicht. Mit einem würd ich nen bisschen mehr rumprobieren, um da wirklich die optimale Position zu finden.
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Hallo Mattes,

*Stichelmodus an*: Da Alesis keine Mikros baut, wird dein Thread auch nicht ausarten ;-) *Stichelmodus aus.

Selbstverständlich reicht dein Interface aus!
Das Rode NT 5 ist ein super Teil was Preis/Leistung angeht. Der Nachfolger heißt NT55, soll aber nicht wirklich besser sein, hier kannst du eventuell gebraucht sparen, wenn du dir in der Bucht ein oder zwei gebrauchte NT5s ergatterst.

Die sogenannten "matched Pairs" haben verglichen zum Einzelkauf den Vorteil, dass sie relativ identisch klingen und einzustellen sind. Auch bei der Herstellung von Mikros gibt es Fertigungsschwankungen, so dass sie ein klein wenig verschieden klingen können und z.B. verschiedene GAINS haben. Matched pairs sind meinst 2 direkt hintereinander hergestellte Mikros, die möglichst gleich sind.

Als Vorablektüre kann ich dir das Recording Magazin 01/2011 empfehlen. Da wird inkl. Videotutorial auf DVD die Mikrophonierung von Akkustikgitarren besprochen.

Kurzinfos hierzu:

Abstand des Mikros zur Gitte: 10 - 60 cm.
Positionierung entweder: ungefähr am 12. Bund, oder
von hinter dem Steg, Richtung Schallloch - 12. Bund zeigen lassen
Ausrichtung und Auswirkung: Je näher an den Steg das Mik. zeigt, je mehr Brilianz, näher zum Schallloch, je mehr Bass bekommst du.

Mono Mikrophonierung: Ist besser im Mix unterzubringen, wenn es eine komplexere Aufnahme mit mehr Instrumenten wird. (keine Probleme mit Phasen- oder Kammfiltereffekt).

Stereo Mikrophonierung: klingt lebendiger, v.a. räumlicher. Ich vermute, so wie du dein Vorhaben beschrieben hast, dass du mit 2 Miks die schönsten Ergebnisse bekommen wirst.

Es gibt zusätzlich zur Positionierung noch verschiedene Möglichkeiten der Mikrophonausrichtung, aber lese entweder selbst im Recmag oder sag bescheid, wenn ich das noch kurz zusammenfassen soll.

Meine Empfehlung wäre, dass du dir, wenn es rein um Instrumentenaufnahme geht, ein Pärchen NT5 zulegst. Wenn du auch singst, nimm ein NT 5 und ein CAD E2 (mit dem du auch die Gitarre aufnehmen kannst).

Ich habe ein Sontronics Stereopärchen. Die Rode sind besser, aber ich habe durch eine Aktion je 3 Kapseln mit verschiedenen Charakteristiken zu meinen dazu bekommen, so dass die Wahl auf Sontronics fiel (SC-1).
Kannst ja beim Gebrauchtkauf in die Suche mit einbeziehen. Bei gleichem Preis würde ich die Rode vorziehen.


Liebe Grüße

Sven
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Paeida & Thorsten!
Danke für eure umfassenden Antworten :bide:
Wenn wir bei der "mit Gesang" Variante mal kurz bleiben:

Das CAD E2 wird dann als Gesangsmikro benutzt ?
Eignen sich die NT5 denn auch für Gesang ?

Ist also bezüglich der Positionierung der Mikros auch eine Sache des Ausprobierens / Ergebnisse prüfen , richtig ?

Ich habe mein kleines Büro schon recht schallarm gemacht. Das merkt man sogar wenn ich - wie aktuell noch - mit dem iPhone aufnehme.

Kann man dieses Magazin noch irgendwo ordern ?

Danke vorab!

Matthias
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Kleinmembraner eignen sich nicht so für Gesang, würde eher dünn klingen.
Wenn du schon ein Bühnenmikro hast (SM 58 oder sonstige Tauchspule), würde ich dann eher den Gesang damit aufnehmen, wenn es erstmal günstig sein soll.

Mit dem CAD kannst du auch die Gitarre aufnehmen, musst ausprobieren, was für dich besser klingt. Bzw. du kannst auch beide zusammen nutzen. Dann das Großmembran eher nach unten gerichtet, das Kleinmembran richtung Hals.

Ich mag das CAD, weil es flexibel einsetzbar ist (Richtcharakteristik ist umschaltbar, durch eingebaute Batterie ist es auch mal ohne Phantompower betreibbar). Hatte damals lange recherchiert und probiert, bevor ich von meinem AKG umgestiegen bin.

Alternativ kannst du auch mal das Rode NT1A, NT2A oder das NT1000 probieren, am Besten im Geschäft mal durchhören, was deiner Stimme am meisten schmeichelt.

Wenn es dir "nur" um den von dir genannten Einsatzbereich geht, brauchst du die Zusatzschmankerl vom CAD vielleicht garnicht.
In Deutschland gibt es das Teil fast nur über Ebay (ca. 350 €) in Amiland kostet es die Hälfte (ist ne amerikanische Firma)....

Nicht dass mir jemand unterstellen möchte, ich preise das Teil als "den Heiligen Gral an (hatte es schon häufig hier empfohlen). Es ist im bezahlbaren Preisbereich aber ideal, wenn man nicht das Geld hat, sich 5 Mikros zu zu legen....

Das Recording Magazin bekommst du hier
Juan
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Beitrag von Juan »

Hallo Mattes,

also ich kann mich meinen Vorschreiber, sowohl was die Bewertung des NT5 als auch im Übrigen eigentlich nur voll anschließen.

Ich hab die NT5 auch und bin rundrum zufrieden, in letzter Zeit hab ich aber auch schon mal Situationen gehabt, in denen im Allgemeinen eine Kugelcharakteristik empfohlen wird, und da wären die NT 55 für mich eine interessante Alternative. Die sollen ja austauschbare Köpfe mit Niere und Kugel haben.

Grundsätzlich hab ich die Erfahrung gemacht: Wenn man erstmal mit dem Aufnehmen anfängt, dann kann das eine vergleichbare Eigendynamik in Sachen G.A.S. mit sich bringen wie das Gitarrespielen. Ich bin mittlerweile schon fast polytoxisch abhängig (Gitarren und Mikrophone) also aufgepasst! :-)

Hier schicke ich Dir mal ein Link mit einer Aufnahme, die ich mit einem NT 5 für die Gitarre (ca. 12. Bund) und mit meinem Neuman TLM 103 (für die Stimme) gemacht habe. War nur so ein Experiment, aber vielleicht kriegst Du da einen Eindruck ob das NT 5 was für Dich ist.

http://youtu.be/mvsB_SR8gps

Viel Spass

Jens
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

@ Juan: Nagel mich nicht drauf fest, aber ich glaube, du kannst die Köpfe des NT-5 auch austauschen. Die Kugelkapseln kosten ca. 50 - 70 €/Stück.
Juan
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Beitrag von Juan »

Hei Paeida,

des wäre ja super. Muss ich gleich mal googeln.

Grüssle


Jens
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo!
@Juan: Danke für deine Antwort.
Also deine Aufnahme find ich richtig gut. Ist die noch nachträglich bearbeitet oder ist das die cleane Aufnahme.
Ich muss wohl dazu sagen, dass ein Neumann-Mikro in dem Preisbereich für mich - gerade in der Recording-Anfangszeit - zu teuer ist. Muss erstmal sehen wohin das führt.
Aber das Rode klingt sehr gut in meinen Ohren.
Aber du hast Mono aufgenommen, oder ? Also kein zweites dabei während der Aufnahme ?

Vielleicht kannst du mir ( oder auch die anderen hier ) mal einen kurzen Tipp zur Raumakustik geben. Ich weiß, dass ist auch wieder ne Wissenschaft für sich - aber ich möchte es einfach halten.
Also ich habe zu Hause in meinem 12 qm Büro einen Teppich auf dem Laminat. Der schluckt schonmal ein paar Reflexionen.
Nun hab ich in Netz gelesen, dass man für den Homerecordingbereich gerne solche aufstellbaren Schallabsorberwände ( ähnlich wie ne spanische Wand ) benutzt. Diese Wände ( 3 Stück in meinem Beispiel )
werden dann hinter den Musiker platziert.
Hier hab ich mal was gefunden, was dem nahe kommt. Ich meine die Bilder weiter unten auf der Webseite.
Könnte man somit schon brauchbare Ergebnisse bekommen?
dann hötte ich quasi mobile Absorber die ich bei Bedarf aufstellen kann.

http://recording.de/Community/Forum/Rec ... hread.html

Ist das eine Empfehlung wert ?

Ich sage direkt dazu, dass ich keine 1000de Euros in dieses Thema investieren will. Ich sage das deshalb so, weil ich bisher nur mit ner iPhone-App aufnehme und selbst da die Ergebnisse schon teilweise echt beeindruckend sind. Daher möchte ich mich da finanziell nicht so verausgaben.

Was ich wirklich mal wissen will - ob - und wenn dann - wozu ich Abhörmonitore benötige. Bisher höre ich ja über mein 2.1 Pc-Boxen-Set die Lieder ab.
Kann mir da jemand ein günstiges Paar empfeheln. und das führ mich dann zur letzten Frage: Benötige ich dann dafür eine bessere Soundkarte als meine bisherige 15Euro Karte.

Danke dir / euch für die Hilfe.

Gruß
Matthias
Juan
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Registriert: Mi Okt 21, 2009 11:11 am

Beitrag von Juan »

Hallo Mattes,

die beiden Mikrofone sind über mein Focusrite Saffire Pro 40 direkt ins Cubase gegangen. Das war die Signalkette. Im Mix habe ich noch mit etwas Kompression, EQ, Hall und Noisegate gearbeitet und ein bißchen mit dem Panorama experimentiert, aber das wars schon.

Ganz wichtig ist m.E. dass man beim Aufnehmen ausreichend mit der Positionierung der Mikros experimentiert. Das macht eine ganze Menge aus.

Die Gitarre läuft - wie Du richtig bemerkt hast - nur über ein Rode NT 5.
Normalerweise nehme ich die Gitarre immer mit zwei Mikros ab. Eins eher am Hals, das andere eher am Steg. Meistens verwende ich dabei eine Kombination von dem Neumann und einem Rode. Es kommt aber auch manchmal ein altes AKG C 1000 zum Einsatz. Die Rode´s als matched Pair verwende ich bei der Gitarre eher selten. Aber das ist wirklich Geschmacksache. Als Stereopärchen kommen die bei mir eher bei Percussion zum Einsatz (Overhead).

Bei der Aufnahme des Video´s ging es mir darum alles live einzuspielen und nicht - wie sonst - erst Gitarre dann Gesang. Ich habe mich daher dafür entschieden das Neumann für den Gesang zu nehmen. Die Gitarre habe ich nur mit einem der Rodes abgenommen, weil ich nur zwei Mikrostative zur Verfügung hatte.

Ja,ja. hier kann man mit Recht einwenden: "Da kauft er sich son teures Neumann, hat dann aber nicht mehr genügend Geld für ein weiteres Mikrostativ". Stimmt auch irgendwie. Ich hab mir das Neumann auch nicht sofort gekauft, als ich mit Aufnehmen angefangen habe, sondern habe jahrelang mit besagtem AKG C 1000 sehr zufrieden gearbeitet. Dann fügte sich der glückliche Moment in dem eine Steuererstattung und ein Sonderangebot beim örtlichen Musikhändler zusammentrafen und nach einem ausgiebigen Test war es für mich klar, dass ich das Neumann wollte. Das habe ich seither wirklich für fast alles eingesetzt, hab sogar schon Trompete damit aufgenommen. Der vergleichsweise hohe Preis hat sich wegen dieser tollen Flexibilität für mich absolut rentiert.

In Sachen Raumakkustik stehe ich auch noch ganz am Anfang. Die Aufnahme in dem Video ist in meinem Wohnzimmer aufgenommen. Das Zimmer klingt für mich schon mal deshalb nicht so schlecht, weil auf der einen Seite einige Bücherregale stehen, die offensichtlich so eine Diffusorwirkung haben, es also von der Seite nicht so viel Rückhall gibt. Auf der anderen Seite ist eien große Fensterfront und da habe ich mir dadurch beholfen, dass ich eine Fließdecke an das Rollo geklammer habe (Daher im Video der blaue Hintergrund). Damit war ich ganz zufrieden. Die Akkustik ist m.E. vor allem dann wichtig, wenn man mit Großmembranmikros arbeitet, denn die nehmen erheblich mehr Räunmlichkeit mit als die Kleinmembraner.

Wie beim Positionieren der Mikros, kommt es auch bei der Raumakkustik aber sehr aufs ausprobieren an. Und man kann sich mit Decken und Tüchern schon gut selbst behelfen, ohne dass man großen finanziellen Aufwand betreiben muss. An Deiner Stelle würde ich mit diesen Improvisationen mal anfangen, bevor ich in Absorbermodule investiere, die nicht nur ihr Geld kosten, sondern noch dazu einigen Platz beanspruchen.

Zum Thema Abhöre: Da bin ich auch noch nicht so sehr weit. Ich nehme immer mit einem geschlossenen Kopfhörer von AKG (271) auf. Geschlossen deshalb, weil ich ein Übersprechen auf die Mikros möglichst vermeiden will. Beim Mischen wechsle ich immer zwischen dem AKG 271, einem AKG 171 und ein paar alten KAWAI Aktivmonitoren hin und her. Da die KAWAI eher als Live Keybord Monitore konzipiert sind, ist das auch nicht der Wahrheit letzter Schluss und ich suche derzeit vernünftige Abhörmonitore. Ein Freund hat die Yamaha HS 50 im Einsatz, die mir ganz gut gefallen. Ich hatte aber neulich die Gelegenheit die Yamahas direkt mit den ADAM AS7X zu vergleichen, die mir noch eine Spur transparenter erschienen, allerdings auch um einiges teurer sind.

Ein Monitor sollte meines Erachtens möglichst neutral klingen und dir eine genaue Analyse Deiner Aufnahmen ermöglichen. Da die akkustische Gitarre bei meinen Aufnahmen sehr im Mittelpunkt steht und ich daher nicht so wahnsinnige Subbässe brauche, werde ich auf einen Subwoofer verzichten. Als Homerecordingaktivist habe ich eine Abhörsituation in der ich den Mix am Rechner bearbeite. Es müssen sich also um sogenannte "Nahfeldmonitore" handeln, denn ich sitze direkt davor. Auf deren Positionierung muss auch wieder großer Wert gelegt werden . Ich höre selten mit großer Lautstärke ab, weil sonst die Nachbarn sauer werden und außerdem hohe Lautstärken mich schnell ermüden. Wenn ich einen Mix fertig habe, lade ich mir den auf meinen iPOd oder mache mir eine CD und höre das dann auf verschiedenen anderen Lautsprechen (z.B. im Auto) ab. Das ist meistens eine gute Kontrolle.

Ob Du in Deiner Situation in Abhörmonitore bereits jetzt investieren sollst, würde ich danach beurteilen, wie wichtig Dir die Aufnehmerei insgesamt ist. Wenn Du also derzeit mit Deinen PC-Boxen klarkommst und beim Abhören auf anderen Lautsprechern nicht das Gefühl hast Dir fehlt was, dann ist es völlig OK, wenn Du so weiter machst. Ich vermute aber dass Dir das spätestens dann nicht mehr ausreichen wird, wenn Du mit Deinen Aufnahmen einen höheren Level erreichst, in dem Deine Ansprüche einfach ansteigen.

Beim Investieren kann man aber eines m.E. festhalten: Die Ausgaben für gute Mikrofone rentieren sich m.E. immer. Sie machen Dir das Leben erstmal leichter, weil sie einfach sehr flexibel einsetzbar sind und der Qualitätsunterschied manchmal wirklich spürbar ist. Du kannst sie jederzeit mitnehmen, wenn Du z.B. wo anders mit Freunden aufnehmen willst und Dich dabei lieber auf Dein eigenes Mikro verlassen möchtest und sie sind - jedenfalls meistens - relativ wertbeständig. Dabei muss es nicht unbedingt ein Neumann sein. Es lohnt auch sich ein bißchen auf dem Gebrauchtmarkt umzusehen, da kann man auch so manches Schnäpchen machen. Ich hab auf die Weise vor einigen Jahren ein matched pair von zwei alten Sennheiser MD421 ergattert. Der Vater eines Freundes hatte mit denen immer sein Streichquartett aufgenommen und hat sie mir geschenkt, weil ich ihm bei einer geschäftlichen Angelegenheit geholfen habe. Diese MD421 sind fantastische Mikros, die ebenfalls eine tolle Bandbreite haben (Gitarrenamp, drums, aber auch Gesang und Bläser).

So, ich hoffe ich konnte Dir noch ein paar Tips geben. Ich schalte den Klugschwätzermode jetzt wieder aus und haue mich aufs Ohr. Viel Spass bei Deinen Aufnahmen und lass mal was hören (oder hast Du schon? Sorry, war lange nicht mehr in der MP3-Rubrik).

Gute Nacht


Jens
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Noch ein paar Ideen, andere Sichtweisen von mir:

Erstmal zu den Nt-55:
Die sind technisch quasi mit den Nt-5 identisch. Die Unterschiede sind, die erwähnte Kugelcharakterikkapsel http://www.thomann.de/de/rode_nt450.htm ist direkt dabei, und sie haben einen Highpassfilter und ne Pegelabsenkung eingebaut.
Beides Dinge, die für uns Homerecordler-Akustikgitarristen quasi belanglos sind.
Aber beide verwenden dieselben Kapseln und klingen daher auch quasi gleich.

Der Juan erzählt ja schon viel richtiges. Positionierung ist das A-und O. Da muss man tatsächlich mal etwas rumexperimentieren.

Ich persönlich find ja gute Lautsprecher essentiell wichtig und würde nicht auf meine Nahfeldmonitore verzichten wollen. (bin aber auch nicht so der Kopfhörer-Hörer)
PC 2.1 Systeme neigen dazu eher mies zu sein ;-) Grad auch die Aufstellung vieler Leute (der Subwoofer muss auf dem Boden stehen..(nein, muss er NICHT)9 führt zu Phasenproblemen etc. (bester Platz für den Subwoofer ist übrigens (zumeist) in der Mitte zwischen den beiden Satelliten)

Da ist der große Vorteil, den du (@MattesD) hast: du hast doch schon ne viel bessere Soundkarte rumliegen, nämlich dein Fast Track Pro. Da kannst du problemlos ein paar Nahfeldmonitore anschließen. Und du wirst überrascht sein, wie anders das auf einmal klingt.

Zur Raumakustik:
Zum Aufnehmen, ist es eigentlich gar nicht so extrem wichtig möglichst viele Absorber in den Raum zu stellen.
Wenn der Raum vernünftig klingt, ist es auch völlig okay, wenn der etwas hallt (spart man sich die Nachbearbeitung mit Hall).
Da kommt es einfach auf den Raum an. Das ist von Fall zu Fall verschieden. Bedenk immer: je mehr du da anhängst, desto mehr Höhen schluckt der Raum. Und hinterher irgendwas dazu rechnen zu lassen, per EQ oder Exciter oder ähnlichem... naja muss man halt gucken.
Ich nehme hier jedenfalls seit Jahren ohne akustische Maßnahmen auf und hab damit keine Probleme.
Und bevor ich irgendwas ohne Sinn und Verstand in den Raum stelle, würd ich den erstmal akustisch durchmessen und gucken ob und wo Probleme sind.
Das was uns Laien einfach fehlt, ist die korrekte Einschätzung "wo liegt die Abweichung vom Optimalfall". Das ist bei Räumen sowieso noch schwieriger als bei Lautsprechern, weil es im Raum halt viele Positionen gibt, wohingegen man bei Lautsprechern halt eine optimale Hörposition hat, auf die sie abgestimmt sind.
Wer mal echte Profis bei solchen Dingen beobachten kann, wird überrascht sein, was die alles hören.

Das ist für mich eh eines der größten Probleme beim Schreiben/Reden über Musik. Viele Hörszenarien sind einfach gar nicht vergleichbar. Und viele Leute haben nie die Möglichkeit mal so richtig gutes Zeug anzuhören.
Ich empfehl mittlerweile schon immer allen Leuten einfach mal Möglichkeiten zu suchen, sich in Ruhe mal Gerätschaften anzuhören, die wirklich extrem teuer sind, einfach um mal das Gehör zu schulen.
Ich merke das bei mir immer, wie mich das unheimlich voranbringt. Egal ob man mal 30-40 Gitarren im Preisbereich 5-20.000€ anspielt, oder (was ich letztens gemacht hab) HiFi-Lautsprecher von 2000€ bis unendlich..
Jedesmal, wenn ich sowas mache (also längere Teststrecken mit vielen Geräten in kurzer Zeit) hab ich Aha-Erlebnisse am laufenden Band, und oft braucht man hinterher gar nicht so viel Geld ausgeben, wenn man weiß worauf man hören muss. (Manchmal kommt man aber auch nicht drumrum..)
Aber ich hab für mich festgestellt, dass es eine Menge bringt, wenn man sich mal anhört, was denn technisch machbar ist, auch wenn es total außerhalb der Preisgrenzen liegt, weil es einfach hilft die Dinge realistischer einzuschätzen.
Gast

Beitrag von Gast »

Danke euch nochmal für die umfangreiche Beschreibung.
Mal davon ab:
Die meisten "preiswerteren" Interfaces - wie auch mein M-Audio haben 2 Eingänge mit Phantomspeisung.
Wenn man aber den Weg der direkten Aufnahme, also nicht Spur für Spur einspielen / einsingen wählt, ist man ja mit zwei Mic-Eingängen wieder eingeschränkt, wenn man beispielsweise mit zwei Kleinmembranern die
Gitarre und mit einem anderen den Gesang aufnimmt.
Ich spreche davon, dass man dann ja um ein und ausstöpseln nicht herumkommt.
Ich habe für Gesang mal das NT1A ins Auge gefastt. Es gibt zwar schon das 2A, aber die Qualität der Stimmaufnahme finde ich schon sehr schön beim 1A!
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

MattesD hat geschrieben: Wenn man aber den Weg der direkten Aufnahme, also nicht Spur für Spur einspielen / einsingen wählt, ist man ja mit zwei Mic-Eingängen wieder eingeschränkt, wenn man beispielsweise mit zwei Kleinmembranern die
Gitarre und mit einem anderen den Gesang aufnimmt.
Ja, ist halt so. Wenn du mehr Eingänge gleichzeitig brauchst/willst, brauchst du halt ein größeres Interface.
Ich bin auch lange Zeit mit 2 Mikrokanälen ausgekommen, bis ich mal nen Schlagzeug aufnehmen wollte. Jetzt hab ich ein Interface, wo ich in der Theorie 24 Mikros drankriege. (in der Praxis müsste ich mit dafür noch paar Preamps kaufen.. ;-)
MattesD hat geschrieben: Ich habe für Gesang mal das NT1A ins Auge gefastt. Es gibt zwar schon das 2A, aber die Qualität der Stimmaufnahme finde ich schon sehr schön beim 1A!
Das 2A ist kein Nachfolger des 1A, sondern einfach ein anderes Konzept. Das hat nämlich wählbare Filter direkt am Mikrofon, und bringt mehrere Charakteristiken mit.
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Ich möchte deinen RAS - Anfall nicht bremsen, aber bevor du dir ein neues Interface zulegst, investier erstmal in eine vernünftige Abhöre! Monitore oder zumindest einen halboffenen Kopfhörer!

Ich habe die Yamaha HS 80 und bin zufrieden, den Subwoofer dazu kannst dir sparen (hab ihn und.. naja). Das Pärchen kostet ca. 400 €.

Gibt aber sicherlich inzwischen auch andere in der Preisregion. Auch hier: In den Mukke Laden fahren und testen!
Juan
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Beitrag von Juan »

aber bevor du dir ein neues Interface
Da kann ich mich nur anschließen. Ich hab auch ziemlich lange mit einem 2-Kanaligen Interface aufgenommen und bin damit sehr gut gefahren.

... und weil wir beim Testen sind: zieh Dir eine CD mit Deinen eigenen Aufnahmen und nimm die mit ins Geschäft zum testen. Du wirst Augen ... ähem ... Ohren machen.

Viel Spass


Jens
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