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Erfahrungen im Studio?
Verfasst: Mo Mai 27, 2013 9:54 am
von doc
Hallo,
am Samstag waren wir für ein Instrumentalstück im Studio. Hier die einzelnen Schritte (dazwischen immer neues Mikrofon-Setup):
1) Schmutzspur (Scratch Track) mit Metronom (Click), passendes Tempo finden, mindestens 6 Versuche (Takes) + 2 Click-Takte vorweg (8 Beats)
2) Rhythmus-Spuren einzeln: jeweils mehrere Takes für jeweils: Bass, Banjo, Mandoline, Gitarre, Fiddle
3) Solo-Spuren einzeln: ein Haufen Takes für Banjo, Mandoline, Gitarre, Fiddle.
Gefühlte 50 Spuren auf dem PC (Schmutzspuren schon stumm), das Beste zusammenführen, mastern und nach gut 10 Stunden sind 3 Minuten grob fertig, aber eben noch nicht ganz. Die Feinarbeit steht noch aus. Zum Glück hat der Toningenieur den Überblick behalten.
Eure Erfahrungen?
doc
PS.: Foto - Tim auf (meiner) Bourgeois Slope D
Re: Erfahrungen im Studio?
Verfasst: Mo Mai 27, 2013 10:42 am
von clone
doc hat geschrieben:
Eure Erfahrungen?
Eigentlich ganz Ähnliche. Ist einfach sauviel Arbeit, was sich ein ´normaler´ Hörer nicht so vorstellen kann. Und Mikrofonieren, aber vor allem auch das Mischen ist nicht nur Arbeit, man muss es auch können... .
Re: Erfahrungen im Studio?
Verfasst: Mo Mai 27, 2013 8:56 pm
von landmesser
Moin Doc,
meine Erfahrungen sind anders:
1. Erste CD in einem eigentlich auf härteres spezialisiertem Studio:
16 Stücke in zwei Tagen. Jeden Morgen eingespielt, solange die Konzentration reichte. Am ersten Tag neun, am zweiten Tag sieben Stücke. Von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr dann jeweils mixen. War eine nette Erfahrung, würde ich bei einme auf Akustik spezialisiertem Studio evtl. wiederholen.
2. Die zweite CD haben wir im Wohnzimmer unseres Bassisten praktisch live eingespielt - an einem Wochenende auf 16 Spuren mit Gitarre, Gesang, Schlagzeug und Bass. Dann noch zwei Wochenenden für die takes des Geigers, ein Wochenende für den Harper und ein Wochenende zum wiederholen einiger Gesangsparts. Die Spuren waren so gut getrennt, dass man sie getrennt nachbearbeiten konnte. Für nachbearbeiten und Mix haben wir dann nochmal vier Wochen (ca. 12 Abende) zu zweit gebraucht - die anderen hatten nach dem dritten Abend seltsamerweise immer was anderes vor
3. nach den Erfahrungen zu 2. habe ich letzten Herbst ein Solokonzert von mir mitschneiden lassen. Der Toni kannte den Saal von mehreren gleichen Aufnahmen und beosnders wichtig, auch das Publikum wusste sich entsprechend zu verhalten. Ich habe rein akustisch vor einem uralten MS-Telemunken-Mikro gespielt,das über einen alten Telemunken-Vorverstärken in einen Highend AD Wandler ging - und von da in einen Billigstlaptop. Mischen dann später nochmal vier Stunden. Das hat acht verwertbare Lieder gebracht, die ich zur Zeit nur als Demos benutze.
4. Als nächstes will ich ein Lied in mehreren Versionen aufnehmen. Als Ballade mit 34 Strophen, radiotauglich mit 3 Minuten und live sowohl solo als auch mit Band. Die Studioaufnahmen bereite ich zur Zeit vor und werde sie selbst machen. Zum Mischen werde ich das wohl abgeben, dazu habe ich es dann zuoft gehort. Ich gehen von ca. 30 Aufnahmesessions aus .... Die technischen Fragen stelle ich aber in anderen Themen
reicht das an Bericht?
viele Grüße (Auch an Band und Frau)
weiter resonatorieren
landmesser
doc hat geschrieben:
Eure Erfahrungen?
Verfasst: Di Mai 28, 2013 6:13 am
von Pappenheim
Morgen Doc,
das klingt vermutlich genauso stressig wie es war. Ich tu mir das mit Studio nicht an. Ich nehme auf wann ich will und wie lange ich will, und das zuhause. Die Spuren schicke ich einem Tonmeister, der macht dann den Mixdown. So brauch ich mich nicht mit Studioterminen und -kosten sowie Rotlichtphobien herumschlagen.
Man braucht halt zuhause ein anständiges Recordung-Equipment, das habe ich, das ließ ich mir einiges kosten. Den Rest macht dann der Tonmeister mit seinem Equipment, da bin ich nicht einmal dabei. Er schickt mir den fertigen Mixdown über die Dropbox, ich maile ihm dann noch, dass ich da und dort was nachjustiert haben möchte; das macht er dann und gut ist.
Wo liegt denn aus eurer Sicht der entscheidende Vorteil eines Studios gegenüber Home-Recording?
Verfasst: Di Mai 28, 2013 8:05 am
von Sperris
MIr geht es wie Landmesser. Ich empfand das Studio nicht als stressig. DAs A und O ist imho eine sehr gute Vorbereitung. Die Stücke müssen wirklich sitzen, trotz Red Light Phobia!
Ich persönlich bin auch kein Freund von 20 oder mehr TAkes. Wir haben das meiste beim ersten oder zweiten Take eingespielt. im Schnitt immer 16 Stücke in dreineinhalb bis vier Tagen.
Gruß Ralf
Re: Erfahrungen im Studio?
Verfasst: Di Mai 28, 2013 3:54 pm
von Gitarrenspieler
doc hat geschrieben:Hallo,
am Samstag waren wir für ein Instrumentalstück im Studio. Hier die einzelnen Schritte (dazwischen immer neues Mikrofon-Setup):
1) Schmutzspur (Scratch Track) mit Metronom (Click), passendes Tempo finden, mindestens 6 Versuche (Takes) + 2 Click-Takte vorweg (8 Beats)
2) Rhythmus-Spuren einzeln: jeweils mehrere Takes für jeweils: Bass, Banjo, Mandoline, Gitarre, Fiddle
3) Solo-Spuren einzeln: ein Haufen Takes für Banjo, Mandoline, Gitarre, Fiddle.
Gefühlte 50 Spuren auf dem PC (Schmutzspuren schon stumm), das Beste zusammenführen, mastern und nach gut 10 Stunden sind 3 Minuten grob fertig, aber eben noch nicht ganz. Die Feinarbeit steht noch aus. Zum Glück hat der Toningenieur den Überblick behalten.
Eure Erfahrungen?
doc
Wir haben mit Band vor ungefähr 8/9 Jahren auch mal so was gemacht. Schmutzspur einspielen und dann jeder seinen Kram auf extra Spuren. Aufwand ähnlich wie du das beschreibst, dabei hat sich dann rausgestellt das unser Bassist gar nicht klargekommen ist im Studio. Sonst ein guter Bassmann, aber so allein mit der Schmutzspur hatte er so seine Probleme. Der Aufwand ist schon mächtig. Gut ist es wenn so was wie ein Produzent da ist der anleitet, man selbst produziert sonst zu viele overdubs oder ist nie zufrieden. Der Leadgitarrist stünde heute noch im Studio wenn wir dem damals nicht irgendwann den Saft abgedreht hätten. Aufwendig und teuer war das und hauptsächlich fürs Ego. Als Gast gern mal wieder aber nicht eine ganze CD…, schon gar nicht wenn die selbst bezahlt werden muss.
Re: Erfahrungen im Studio?
Verfasst: Mi Mai 29, 2013 5:32 pm
von clone
Gitarrenspieler hat geschrieben:
dabei hat sich dann rausgestellt das unser Bassist gar nicht klargekommen ist im Studio.
Was gar nicht so ungewöhnlich ist. Das ist ja auch etwas völlig anderes als im Proberaum oder auf der Bühne mit seinen Mitmusikern. Häufig ist es gerade am Anfang recht schwierig in der neuen Situation, ungewohnt mit Kopfhörer auf, nur Teile der Musik auf den Ohren usw. .... .
Und nicht umsonst spielen etliche Bands zumindest das Grundgerüst mit Schlagzeug, Bass, Gitarre (Gesang) live im Studio ein, weil durch die Interaktion der Musiker andere Musik entsteht, als durch streng einzelne Einspielungen... .
Verfasst: Mi Mai 29, 2013 5:46 pm
von RB
Ähnlich, aber schneller und weniger Versuche. Das war 1985, Tonbandgerät so groß wie eine Waschmaschine, Mischpult so groß, wie eine Tischtennisplatte, Effekt-Rack so groß, wie ein Kleiderschrank, Plattenhall so groß wie ein Klavier.
Bluegrass oder ähnliches würde ich immer "live" aufnehmen, vielleicht durchaus eine Spur für jedes Instrument und jede Stimme, aber gemeinsam spielen, sonst wird die Dynamik toter, als sie sein könnte.
Verfasst: Fr Mai 31, 2013 3:29 pm
von Ckarl
Bei uns sieht das so aus:
Wir hatten 2 Tage um als Trio 14 Tracks einzuspielen (Gitarre, Geige, Cajon). Dabei haben wir alle Liver zusammen gespielt ohne Klick ohne Guidetrack (Schmutzspur) ohne alles. Einzig den Bass habe ich nach jeder Session noch separat eingespielt.
Also stressig empfand ich das nicht. Wir sind jedoch auch ziemlich gut eingespielt
