Erfahrungen mit Focusrite Saffire Pro 40?

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Moderator: RB

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scifi
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Erfahrungen mit Focusrite Saffire Pro 40?

Beitrag von scifi »

Hallo,

ich wollte mal Fragen, ob hier jemand das Focusrite Saffire Pro 40 Firewire-Interface einsetzt und welche positiven und negativen Erfahrungen er ggf. damit gemacht hat?

Mein altes Alesis IO|26 gibt leider gerade auf gefährliche Art den Geist auf, was sehr schade ist, da ich mit dem Gerät rundrum zufrieden bin. Zwar gibt es die Teile noch gebraucht, aber Softwaretechnisch werden sie schon länger nicht mehr unterstützt. Deshalb suche ich nach einer Alternative und von den Sepcs ist das Focusrite Saffire Pro 40 bislang das einzige Interface, was hinsichtlich Ausstattung und meinem Budgetrahmen in Frage kommt (Firewire, Min 24Bit/48Khz, Min 6 XLR-Inputs, 2 Kopfhörerausgänge, halbwegs vernünftige Bedienbarkeit, WinXP>Win7-Treiber)
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scifi
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Beitrag von scifi »

Eine Alternative wäre noch das Onyx Blackbird von Mackie:
http://www.thomann.de/de/mackie_onyx_blackbird.htm

Aber mit Makie habe ich bislang auch keine Erfahrung. Die Treiberpflege auf der Website macht zumindest keinen sehr "eifrigen" Eindruck.
mipooh

Beitrag von mipooh »

Ich hab das Pro 24 DSP, also weitgehend gleich bis auf die Anzahl der Eingänge. Da habe ich allerdings nichts zu zu sagen ausser dass es funktioniert...
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Bei mir steht ein Saffire 56, also quasi der große Bruder des Pro 40.
(Die Unterschiede sind marginal, für mich aber essentiell)

Allerdings läuft es bei mir am Mac, daher mag ich nicht über die Windowstreiber urteilen.
Habe aber sonst absolut nix zu meckern.
Alleine MixControl ist so ne gute Software und extrem flexibel.

Einzig die Regelwege sind manchmal für A-Gitarrenaufnahmen etwas unschön, aber das ist mehr ein generelles Problem sämtlicher Interfaces, weil man eben eine große Bandbreite an Dynamik abdecken muss.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Danke für eure Eindrücke. Am Ende wird es wohl doch wieder ein Lotteriespiel;-)

Vielleicht auch für andere interessant, was bei meinem Alesis IO26 das Problem ist:
das Interface stürzt alle paar Sessions ab, die Phantomspeisung fällt aus und alle Inputanzeigen blinken dann wie wild. Soweit nur nervig. Ausschalten, halbe Stunde warten und Neustart des Rechners und des Interfaces und meist funktioniert es wieder. Aber über die Kopfhörerausgänge kam in bisher seltenen Einzelfällen ein heftiges Knusper- und Zerrgeräusch, dass auch plötzlich so extrem laut werden kann, dass es gefährlich wird. Vor ein paar Monaten hatte ich nach so einem Ausfall 1,5 Tage lang ein heftiges Pfeifen im Ohr, obwohl ich mir sofort den Kopfhörer vom Kopf gerissen hatte.
akkustick
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Beitrag von akkustick »

Hallo Scifi,

das klingt ja gruselig. :?
Ich habe seit einem 3/4 Jahr das Saffire Pro 24 und es läuft bei mir unter Win7 absolut stabil und zuverlässig.


Viele Grüße,
akkustick
Juan
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Beitrag von Juan »

Hallo Scifi,

ich habe das Focusrite Saffire Pro 40, verwende es mit Cubase 5.0 über einen PC und kann nur sagen, dass es sehr stabil läuft und m.E. gute Ergebnisse erzielt. Die Preamps werden m.E. zu Recht gelobt.

Als ich es vor einigen Jahren kaufte, stand ich vor einem ähnlichen Problem wie Du, d.h. mein TASCAM Interface lief nicht mehr unter der damals neuen Windowsversion und neue Treiber gabe es nicht mehr.

Am Anfang dachte ich noch, dass 8 Eingänge vielleicht doch ein bißchen viel ist, aber mittlerweile bin ich ganz froh, dass ich die habe. Wir haben neulich mal ein richtiges Schlagzeug ab- bzw. aufgenommen und auch wenn wir insgesamt nur 5 Mikros am Start hatten waren wir ziemlich froh über eine ausreichende Zahl von Eingängen zur verfügen.

Also ich kann nur, dazu raten.
Gruß

Jens
http://www.myspace.com/jensitos
http://www.youtube.com/user/jewe321?feature=mhee
Martin J-40 (2008)
Ovation Legend Electric (1981)
LeVoi Oval Hole Selmer-Type (2005)
und noch einiges mehr
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scifi
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Beitrag von scifi »

Danke für eure Rückmeldungen. Habe leider festgestellt, dass die Focusrites Saffires zumindest bei einem Freund nicht ausreichend mit Audacity zusammen arbeiten (nicht mehr als 2 Kanäle werden bei ihm erkannt). Deshalb habe ich mir jetzt ein neues gebrauchtes Laptop mit Win 7 (darauf läuft auch Samplitude als DAW, das schon deutlich mehr Ressourcen als Audacity benötigt) und das Focusrite Scarlett 18i8 geholt (zusammen war es auch nicht teurer als das Saffire):

http://focusrite.de/usb-audio-interfaces/scarlett-18i8

Das Scarlett 18i8 geht über USB 2.0, hat 4 Preamps, weitere 4 Line-Eingänge, 2 Kopfhörerausgänge und lässt sich über Digitaleingang noch erweitern. Nach einigen Tests am Wochenende bin ich schon recht zufrieden (48Khz/24Bit). Es gibt zwar noch einen Versatz/OffSet bei Overdubs von 1 Millisekunde, den ich noch versuchen werde zu eliminieren. Der Sound des Geräts ist aber sehr gut, die Verarbeitung klasse und mit den Treibern habe ich auch unter Win7/64Bit zusammen mit Samplitude (die kleine Version) keine Probleme.

Etwas nervig ist, dass ich jetzt viel mehr Optionen als vorher habe, die ich eigentlich gar nicht benötige oder vermisst habe. Zudem verstehe ich bislang einen guten Teil der Funktionen im Zusammenspiel von Interface und DAW nicht und habe mich bei der Konfiguration eher intuitiv durchgehagelt. Hat aber zum Glück ganz gut funktioniert :-)
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Hi Scifi!

Ich habe die Scarlett Serie noch nicht benutzt, aber schon häufiger gelesen, dass Focusrite seine USB2 Treiber noch nicht so im Griff hat, wie das bei den Firewire Geräten der Fall ist.

Wenn du bereit bist, über 400 € für ein Interface auszugeben, solltest du dir zudem überlegen, mal in eine ernsthafte Recordingsoftware zu investieren. Ich nutze Audacity gerne in der Schule, da es Freeware ist. Für "richtiges Recording" würde es mir aber nicht im Traum einfallen, Audacity zu nutzen.

Bei vielen Interfaces ist ein kleines Cubase dabei, das kann dann schon mehr als Audacity und stresst nicht wegen deinem Interface.
Ich selbst nutze Ableton Live, bei dem mir einzig die Möglichkeit fehlt, Midi als Noten darzustellen.
Dann gäbe es noch fruity Loops und Samplitude. Oder aber du schaust mal bei Presonus rein, Studio Live lässt sich auch schön bedienen, die Version 1 gab, bzw. gibt es eventuell noch als kostenlosen Download auf deren HP.


LG

Sven
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scifi
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Beitrag von scifi »

Paeida hat geschrieben:Wenn du bereit bist, über 400 € für ein Interface auszugeben, solltest du dir zudem überlegen, mal in eine ernsthafte Recordingsoftware zu investieren. Ich nutze Audacity gerne in der Schule, da es Freeware ist. Für "richtiges Recording" würde es mir aber nicht im Traum einfallen, Audacity zu nutzen.
@Paeida

Ich habe ja jetzt auf Samplitude (32Bit-Billigversion) als Recording-Tool umgestellt, dass ich bisher nur zum Mixen verwendet habe.

Bislang hatte ich mit Audacity aufgenommen, dann die Spuren in 48KHZ/24-Bit-Wav exportiert, in Samplitude importiert und dann gemixt. Das war sehr schön einfach, vor allem weil Audacity kaum Ressourcen verbraucht und so schön einfach zu bedienen ist und auch das "Säubern" von Spuren sehr ergonomisch gelöst ist. In Samplitude muss ich mich jetzt mit Routing, verschiedenen eher undurchsichtigen Parametern für Latenzausgleich, Verarbeitungstiefe und mehreren Screens während der Aufnahme etc. auseinander setzen. Das ist doch deutlich mehr Gefrickel - mal schauen ob es sich in mehr Aufnahmequalität bemerkbar macht (eventuell weniger Qualitätsverlust, da ich nicht mehr konvertieren muss zwischen zwei Programmen?).

Klar, zum Mixen taugt Audacity nicht - aber als Recorder finde ich es super. Aber wenn es nicht soll, dann soll es wohl nicht...
mipooh

Beitrag von mipooh »

Wieso 48 khz? Machst Du das für Videos?
Im Audiobereich wäre ja eher 44,1 bzw ein Vielfaches davon die richtige Wahl (weil es am Ende auf jeden Fall 44,1 khz wird).

Samplitude ist schon ok, sieht nur etwas verwirrend aus und Du musst ja nicht zwingend jede Funktion nutzen.
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scifi
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Beitrag von scifi »

mipooh hat geschrieben:Wieso 48 khz? Machst Du das für Videos?
Im Audiobereich wäre ja eher 44,1 bzw ein Vielfaches davon die richtige Wahl (weil es am Ende auf jeden Fall 44,1 khz wird).

Samplitude ist schon ok, sieht nur etwas verwirrend aus und Du musst ja nicht zwingend jede Funktion nutzen.
Naja, während der Aufnahme und der Bearbeitung eine möglichst hohe Auflösung zu haben, führt ggf. zu besseren Ergebnissen. Tonqualität die erst einmal weg ist, bekommst du hinterher nicht mehr wieder und im Laufe der Bearbeitungskette wird das Signal meiner Vermutung nach nicht besser. Ich habe in mehreren Programmen den Vergleichmit eigenen Aufnahmen gemacht mit 41 und 48Khz und zumindest ich höre den Unterschied im direkten A/B-Vergleich recht deutlich (aber auch nur im direkten A/B-Vergleich). Gerade bei Hall-Effekten machen sich da in meinen Ohren Unterschiede bemerkbar. Ich würde gerne noch eine größere Auflösung fahren, aber dann werden die Dateien riesig und unhandlich.

Ob ein finaler Export nach 41 Khz aus 48Khz heraus bei mir am Ende wirklich bessere Ergebnisse bringt, als wenn ich in 41Khz aufnehmen und mixen würde, kann ich noch nicht einschätzen. Das müsste ich mal testen. Vielleicht ist es ja doch völlig egal und Digitaltechnik arbeitet "verlustfrei".

Und da waren sie wieder, die Fragen die ich mir nie stellen wollte im Leben :roll:
Recording ist was für Masochisten :wink:
mipooh

Beitrag von mipooh »

Ich hab das nicht mehr so im Kopf, mal dazu etwas gelesen.
Demnach war wohl die Bitbreite ein wichtiger Faktor (also 16 oder 24 Bit, was einige Geräte anbieten) und hat was mit dem sogenannten Headroom zu tun, also dem was bei Nicht-Vollaussteuerung übrigbleibt, je nachdem welche Auflösung gewählt wurde.
Die Samplerate eher nicht war da weniger das entscheidende Kriterium. Irgendwas gab´s da bezüglich der Umrechnung in 44,1 khz, wenn ich mich recht entsinne hatte das was mit krummen Zahlen zu tun.

Aber dass man einen Unterschied hört zwischen 44,1 khz und 48 khz halte ich dann doch noch mehr als das sonst gesagte für "märchenhaft"...

Andere Aufnahmekriterien wie Mikrophon, Raum, Hardware, Kabel etc sollen da eher eine entscheidende Rolle spielen können. Unwichtig, was ich sage, aber fiel mir dazu ein...
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scifi
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Beitrag von scifi »

mipooh hat geschrieben:Aber dass man einen Unterschied hört zwischen 44,1 khz und 48 khz halte ich dann doch noch mehr als das sonst gesagte für "märchenhaft"....
Naja, der Unterschied in der Informationsmenge ist schon nicht sooo gering. Ich habe hier zwei Exporte einer Aufnahme:

> 48Khz/16Bit: 47,5 MB
> 41Khz/16Bit: 43,5 MB

Der Unterschied im Klang ist mir erst aufgefallen, als ich eine Aufnahme stundenlang abgemischt und und quasi ein Klangbild ins Hirn gebrannt hatte und dann von 48 auf 41 Khz konvertiert habe (und auch über eine Soundkarte abgehört habe, die 48Khz ausliefert und nicht sowieso alles auf 41 zusammen kastriert, was nach draußen geht). Bis dahin hatte ich Leute auch für Spinner gehalten, die Schallplatten CDs gegenüber bevorzugen. "Kriegsentscheidend" ist der Unterschied sicherlich nicht, aber das ist ein einzelner Faktor beim Aufnehmen eh schnell nicht mehr, wenn man erst mal die Mikros vernünftig positioniert hat.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Zu Samplerate und Auflösung habe ich (mit gesundem Halbwissen und eigenen Worten :wink:)
vor einiger Zeit an anderer Stelle mal einen kleinen Beitrag verfasst. Auszug:

…Die Samplerate bezeichnet die Zeitabstände, in denen ein analoges (Mikrofon-)Signal
bei der Digitalisierung abgetastet wird. Je häufiger diese Abtastung erfolgt, desto schneller
werden Änderungen des Pegelverlaufs registriert, wodurch höhere Frequenzen dargestellt
werden können. Die höchste darstellbare Audio-Frequenz ergibt sich als Hälfte der
Abtastfrequenz. Bei den üblichen 44,1 kHz kann das Audiosignal also bis 22,05 kHz
reichen. Das liegt schon über den höchsten Tönen, die wir Menschen normalerweise
hören können. Es gibt allerdings Spezialisten, die behaupten, über der Hörgrenze von
20 kHz liegende Anteile trügen auch zur Wahrnehmung bei. Außerdem gibt es komplexe
Zusammenhänge bei der Signalbearbeitung mit digitalen Equalizern und dem Zusatz von
Dither-Rauschen, die von einer höheren Samplerate profitieren. Aber selbst Hörtests haben
keinen Aufschluss darüber gegeben, ob die Erweiterung des Hörbereichs etwas bringt, weil
schon die klanglichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Analog/Digital-Wandlern
bei identischer Samplerate viel größer waren. In der Regel ist also davon auszugehen, dass
die Abtastrate von 44,1 kHz auch bei hohen Ansprüchen ausreichend ist.

Viel wichtiger für ein gutes Aufnahmeergebnis ist dagegen die Erhöhung der Auflösung auf
24 Bit. Die so genannte Wortbreite beschreibt die verfügbare Zahlenwertdichte bei der
Digitalisierung des Audiosignalpegels. Die beträgt bei der CD 16 Bit (2 hoch 16 = 65536 Werte).
Davon werden nach Abzug von Reserven bei der Aufnahmeaussteuerung (Headroom)
manchmal nur 14 Bit verwendet. Mit 24 Bit sind bereits 16,7 Millionen Werte verfügbar und
selbst wenn dann wegen des nicht verwerteten Headrooms nur 20 Bit übrig bleiben, bedeutet
das höhere Qualität und geringeres Quantisierungsrauschen. Nicht nur die Aufnahme sollte
in 24 Bit erfolgen, sondern auch die Speicherung aller Zwischenschritte der digitalen
Bearbeitung. Dabei wird ja immer wieder mit den Zahlenwerten des Signals gerechnet und
jeder Rechenvorgang ist mit systembedingten winzigen Fehlern verbunden, die bei 24 Bit
unhörbar klein sind. Am Schluss muss natürlich für das CD-Format wieder runtergerechnet
werden. Dabei können dann aber tatsächlich volle 16 Bit genutzt und maximale Qualität
erreicht werden.

Für die 24 Bit-Auflösung benötig man neben Aufnahme-/DAW-Software, die das Format
unterstützt, geeignete Hardware, also ein Audio-Interface mit entsprechenden A/D-Wandlern.
Die findet man heute schon auf den billigsten Karten, in welcher Güte, steht auf einem
anderen Blatt…


Es entspann sich danach eine sehr technische Diskussion, u.a. über Details von Aufbau und
Wirkung digitaler Hardware, die meinen Horizont allerdings verlassen hat. :roll: :D
Gruß
von
Ralf
Antworten