Akustik-Gitarre abmischen und mastern am Beispiel (Video)

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jpick
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Akustik-Gitarre abmischen und mastern am Beispiel (Video)

Beitrag von jpick »

Heute mal zufällig wieder drüber gestolpert, bei Doug Young. Vielleicht hilft es jemanden weiter :-)

"Evolution of an Acoustic Guitar Recording: This is a walkthrough the process of mixing and mastering one of the tunes from "Closing Time"."

http://www.dougyoungguitar.com/WSSDemo.php
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es hilft sowieso nur üben
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scifi
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Beitrag von scifi »

Der Trick mit den 2 Reverbs hintereinander ist interessant. Das werde ich auch mal ausprobieren.

Danke fürs teilen :-)
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hi scifi,

so wie ich das verstanden habe hat er für jedes delay einen eigenen FX kanal, beide mikrokanäle gehen auf das "engere" raum reverb, der "weitere" hall wird nur von einem mikro-kanal angesteuert. ich meine er hat das eher parallel und nicht in reihe gemacht.

so ähnlich bin ich bei meinen aufnahmen auch vorgegangen, alle delays und reverbs wurden als send-FX behandelt. als insert effekte wurden nur compressor und beim stereo-mikrofonkanal ein stereoenhancer eingesetzt, der pickupkanal war ja nur mono. den stereo enhancer habe ich nicht zum verbreitern des stereobildes benutzt sondern zum einengen. bin da lange nicht drauf gekommen, sondern habe versucht mit aufteilung in zwei monokanäle zurecht zukommen, mit mäßigen ergebnis. mich hat zunehmend genervt, dass meine körperbwegungen bei der aufnahme zu ständigen leichten verschiebungen im panorama führten. außerdem hatte ich bei der aufnahme die xy einstellung auf 120° stehen, was ebenfalls zu einem ziemlich breiten panorama führt. bei manchen titeln ist das reizvoll, bei vielen nicht. den stereo-enhancer kann man bis auf mono runterregeln. bei 60% war das ergebnis schon ok und ein leichter stereo effekt noch gegeben.

zurück zum reverb/delay. durch die einengung des stereobildes des mikrokanals konnte ich nun viel besser und leichter die raumgestaltung durch die reverb und delays vornehmen da rechts und links "platz" geschaffen wurde. manchmal habe ich einen compressor im insert des FX kanals angelegt um damit die lauteren töne trockener zu halten, manchmal habe ich genau das gegenteil gemacht, also keinen comp eingesetzt um die lauteren töne den raum füllen zu lassen. wenn ich den pickup kanal als sub-bass-kanal nutzte hat der kein reverb erhalten dafür aber ein pingpongdelay das sehr hart auf L+R eingestellt war und nur eine verzögerung von 20-24 milisek mit feedback null hatte. das gibt einen tiefen und breiten bass. diesen effekt hört man natürlich nur richtig über ein gute anlage/boxen oder einem guten kopfhörer, dafür matscht er aber auch nicht in der aufnahme rum und bringt keine phaseprobleme mit sich, bzw. bei mir hatte ich den eindruck, dass dieser effekt sie teilweise eliminiert. die abhöre auf einfachen pc monitoren oder sogar auf dem flachbildschirm-TV hört sich trotzdem gut und nicht zu dünn an.

ein frage habe ich aber, weil dieses amerikanische doch sehr durchkommt und ich akustisch nicht alles verstehe, sagt er wirklich, dass er das aufnahme maximum auf "fourteen" dB einstellt bevor er es zum mastern schickt?
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antaisce
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Beitrag von antaisce »

die 14 dB beziehen sich auf das K-Metering System von Bob Katz. Dies ist ein Versuch, mehr Dynamik in die Musik zurückzubringen und einen Standard dafür zu setzen. Du brauchst dafür einen Limiter, der das K-Metering beherrscht bzw. eine Metering Instanz, die das abbilden kann. Bei rein akustischer Musik ist das auf jeden Fall ein guter Ansatz, bei dichterem Material werden die meisten Musiker davon wohl noch eher zurückschrecken, weil sie Angst haben, dass ihre Musik dann im Vergleich zu anderer zu leise klingt. Es braucht immer ein paar Mutige ;) ....
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scifi
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Beitrag von scifi »

antaisce hat geschrieben:die 14 dB beziehen sich auf das K-Metering System von Bob Katz. Dies ist ein Versuch, mehr Dynamik in die Musik zurückzubringen und einen Standard dafür zu setzen. Du brauchst dafür einen Limiter, der das K-Metering beherrscht bzw. eine Metering Instanz, die das abbilden kann. Bei rein akustischer Musik ist das auf jeden Fall ein guter Ansatz, bei dichterem Material werden die meisten Musiker davon wohl noch eher zurückschrecken, weil sie Angst haben, dass ihre Musik dann im Vergleich zu anderer zu leise klingt. Es braucht immer ein paar Mutige ;) ....
Ich habe mal versucht das Konzept von Bob Katz anhand seiner Artikel zu kapieren und bin mangels Grundkenntnissen völlig gescheitert. Kann man das in einem knappen Satz zusammenfassen? Irgendwie scheint es um deutlich mehr Headroom zu gehen und möglichst geringe Kompression zu gehen, soweit ich verstanden habe.
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antaisce
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Beitrag von antaisce »

Man könnte es so zusammenfassen, denke ich : In der analogen Welt waren fertige Produktionen wesentlich auf den Vinylschnitt abgestimmt. Dies bedeutete auch eine größere Dynamik und geringere Lautheit. Bob Katz und viele andere sind der Auffassung, das diese Methode musikalischer und klanglich der heute üblichen Verdichtung bei digitalen Produktionen überlegen sind. Um auf digitaler Ebene einen Standard zurückzubringen, der genau dort wieder anknüpft, hat sich Katz dieses System, das ein bestimmtes Verhältnis von RMS- zu Peakpegeln beibehält, auserdacht. Das Ziel ist also, eine bessere Qualität herzustellen und die Musik für jetzt und die Zukunft angenehmer hörbar zu machen.
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