Stereo Aufnahme XY - Unterschiedliche Lautstärken der Kanäle

Multitracker, Software-Studios, Mikrophone Noten und Tab-Software

Moderator: RB

Antworten
Benutzeravatar
rum315
Beiträge: 512
Registriert: Mo Jun 27, 2005 12:20 pm
Wohnort: Landau / Rheinland-Pfalz
Kontaktdaten:

Stereo Aufnahme XY - Unterschiedliche Lautstärken der Kanäle

Beitrag von rum315 »

Hallo.

Wie handhabt ihr eigentlich den Effekt, dass bei der Stereo-Aufnahme der Gitarre (XY) die Kanäle unterschiedlich laut sind. Daher erscheint die Gitarre ja leicht verschoben von der Mitte.
Gleicht ihr die Pegel vom linken und rechten Kanal aneinander an, oder verschiebt ihr die Gitarre mit dem PAN in die Mitte.

Grüße aus der Pfalz
Ralph
***
Martin OMCX1KE
BSG OM12F "Curly Walnut"
http://www.ralph-poh.de" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.facebook.com/Ralph.Melodic.Fingerstyle" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
Holger Hendel
Beiträge: 11949
Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
Wohnort: Soltau, Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Holger Hendel »

Gleicht ihr die Pegel vom linken und rechten Kanal aneinander an, oder verschiebt ihr die Gitarre mit dem PAN in die Mitte.
Ich geiche an (keine Verschiebung in die Mitte) und verlasse mich dabei allein auf mein Gefühl.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Benutzeravatar
ralphus
Beiträge: 3355
Registriert: So Aug 19, 2007 11:39 am
Wohnort: Big Jack Village - Germany SH
Kontaktdaten:

Re: Stereo Aufnahme XY - Unterschiedliche Lautstärken der Ka

Beitrag von ralphus »

rum315 hat geschrieben:Wie handhabt ihr eigentlich den Effekt, dass bei der Stereo-Aufnahme der Gitarre (XY) die Kanäle unterschiedlich laut sind. Daher erscheint die Gitarre ja leicht verschoben von der Mitte.
Jepp - das hatte ich auch bei meiner Aufnahme für die Foren-CD. Das hat dann aber zum Glück für mich der Gitarrenspieler für mich ausgebügelt.
Viele Grüße

ralphus
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3360
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

Sowohl als auch, je nachdem, was der Klangvorstellung dient. Bei der Aufnahme lege
ich die beiden Känale auf separate Spuren, so dass ich alle Optionen habe. Bei der
Pegelanhebung muss man beachten, dass dann auch ggfls. vorhandene Nebengeräusche
einseitig (und plötzlich störend) angehoben werden, vor allem, wenn dabei noch ein
Kompressor im Spiel ist. Bei der Panoramaverschiebung hingegen sinkt der Gesamtpegel
ab und erfordert womöglich eine ergänzende Anhebung. Außerdem beeinflusst das
natürlich die Stereobreite.
Gruß
von
Ralf
Benutzeravatar
Herigo
Beiträge: 4328
Registriert: Sa Apr 03, 2010 11:23 pm

Beitrag von Herigo »

hallo,

ich würde sagen, dass ist wieder mal reine geschmacksache. man kann es so machen wie bookwood, damit machte ich auch schon versuche bleibe nun aber beim bearbeiten der stereospur, wenn ich mit dem H4n im 4kanal-modus die inputs mit aufnehme trenne ich diese spur jedoch auf.
ich nutze die natürliche aufteilung des panoramas insbesondere dann, wenn ich eine pickupspur (mono) mitaufgenommen habe und die dazu mische.
es gibt eine verteilung nach dem gehör, die höheren frequenzen geben da die richtung vor und es gibt eine verteilung nach signalstärke, eine seite hat den höheren pegel.

ich finde es reizvoll, wenn die gitarre nicht permanent genau in der mitte tönt. das ist doch ein sehr "moderner" mix für rock und pop im allgemeinen, für stimme und schlagzeug sinnvoll. ob eine gitarre so leicht von der seite angehört schlecht ist? ich würde sogar bei einer "mittigen" aufnahme die gitarre leicht aus der mitte nehmen und dafür etwas raum zumischen. ich meine ein soloinstrument permant in der mitte kann ermüdend wirken, auch mal die seiten wechseln, je nach stück. verträumte sachen mögen, nach meinem geschmack, z.b. keine mitte...

vorallem sollte man kreativ sein, "amtliche" aufnahmen ermüden mich zusehens...

bei einer xy aufstellung würde ich die horizontale achse nach dem winkel der gitarre (sattel zu steg) ausrichten. man hört deutlich den bereich des griffbrettes und des schalllochbreichs heraus.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 8887
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Beitrag von Gitarrenspieler »

Wenn man z.B. mit einem Zoom (bei mir ist das ein H4n) aufnimmt kann man das doch schon am Pegelausschlag sehen. Wenn man das Zoom dann etwas zur Einen oder Anderen Seite dreht lässt sich das da schon ausgleichen.
Bei der Aufnahme von „Ralpus“ hab ich einfach jeden Kanal einzeln an – 1dB ausgerichtet. Probe gehört und gut wars. Die „Holgermethode“ ist aber auch für mich die bessere, hören wo die Gitarre ist und wo sie hin soll. Leider hab ich seit meinem Hörsturz den ich 2000 hatte links ein kleines Handicap. Tinnitus ohne Unterbrechung und Hörverlust im Hochtonbereich.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3360
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

Gitarrenspieler hat geschrieben:Wenn man... aufnimmt kann man das doch schon am Pegelausschlag sehen. Wenn man das Zoom dann etwas zur Einen oder Anderen Seite dreht lässt sich das da schon ausgleichen.
Ich finde, das ist ein wichtiger Hinweis. Man sollte Aufnahmen grundsätzlich möglichst gut nach
oben aussteuern (natürlich ohne Clipping). Hinterher etwas leiser machen, um eine gefällige
akustische Panoramalandschaft zu gestalten, ist immer pflegeleichter.
Zuletzt geändert von bookwood am Di Okt 28, 2014 9:23 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
von
Ralf
Benutzeravatar
scifi
Beiträge: 3358
Registriert: Do Jun 17, 2010 10:28 am

Re: Stereo Aufnahme XY - Unterschiedliche Lautstärken der Ka

Beitrag von scifi »

Solange dadurch kein inakzeptables Rauschen zu hören ist, passe ich die Kanäle in der Lautstärke an wie es mir eben notwendig erscheint. Solange der Pegel bei der Aufnahme nicht deutlich zu gering war auf einem Kanal, ist das doch ohne Probleme machbar bei Digitalaufnahmen.

Anders natürlich, wenn man noch eines von den alten Tascam 4-Spur-Kassettenrekorder-Teilen benutzt. Aber dann rauscht eh alles ohne Ende :twisted:
Benutzeravatar
tired-joe
Beiträge: 2281
Registriert: Di Apr 13, 2010 10:41 pm
Wohnort: Ore Mountains, Saxony

Beitrag von tired-joe »

In der xy-Konfiguration zeigt ein Mikto in der Regel in Richtung Schalloch, das andere in Richtung Hals. Bei gleicher Aussteuerung ist der Pegel des Mikros in Halsrichting lauter. Bei dem Mikrofon in Halsrichtung werden etwas mehr Greifgerausche aufgenommen. Man kann den Pegel vor der Aufnahme entsprechnd durch unterschiedliches Aussteuern angleichen, man kann es aber auch hinterher. Das wird keinen Unterschied machen. Egal ob ueber Interface oder Handyrecorder: bei Steoeaufnahmen ist ein Kanal immer ganz rechts, der andere ganz links. In der Stereospur bedeutet das, dass der Pan Regler in der Mitte steht. Mit dem Panregler erhoeht bzw. verringert man die Lautstaerke des einen Kanals der Stereospur relativ zum anderen. Man kann also ungleiche Lautsaerken beider Kanaele auch hinterher ausgleichen. Die Gesamtlautstarke wird natuerlich mit dem Masterregler eingestellt.

Ich steuere eher zu wenig aus, als zu viel. Profis (TM) raten, nicht ueber -6db zu gehen, um genuegend head room zu haben. Den braucht man, will man spaeter noch Equalizer, Compressor oder andere Spielereien einsetzen. Eine Uebersteuerung laesst sich in der digitalen Welt kaum noch reparieren. Frueher (TM) als man noch auf Magnetband aufnahm, konnte man problemlos auf 0 db und sogar drueber gehen. Das nannte sich dan Bandsaettigung und war ein gewollter Effekt. Der Vorteil der digitalen Welt ist, dass man kaum noch Rauschen hat, und daher im Nachhinein den Pegel hochziehen kann, ohne Rauschen zu verstaerken, falls noetig.


Joe
---
I'm a simple man. In the morning I listen to the news. At night I listen to the blues
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3360
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

Klar sind wir heute aufnahmetechnisch besser dran sind als zu Kassettenrecorders Zeiten.
Dennoch halte ich die Digitaltechnik nicht für eine totale Rauscharmgarantie. Man denke
daran, dass die analogen Schallsignale erst noch entsprechend gewandelt werden müssen
und alle davor liegenden Teile zum Rauschen beitragen können. Selbst gute Mikrofone
sind z.B. nicht per se rauschfrei. Von Hintergrundgeräuschen, die ich mir unbeabsichtigt
einfangen kann, mal ganz abgesehen.
Gruß
von
Ralf
Antworten