Metronomklick von der Aufnahme fernhalten?...

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Moderator: RB

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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Hallo Rüdiger,

so, wie Du das Aufnahmeszenario jetzt beschreibst, ist natürlich ohne Klick- (oder Schmutz-)spur kaum ein Auskommen, das ist klar. Unsere OT-Diskussion hat sich also aus einem Mißverständnis meinerseits ergeben. Find' ich aber gar nicht so schlecht. :)

Ich sehe übrigens keinen grundsätzlichen Widerspruch zwischen unseren Ausführungen. Kann Dir da in Sachen sessionerprobter Musiker nur zustimmen, und hatte das ja vorher bereits in dem Sinne erwähnt. Die Vorzüge von z.B. RB's Spiel gegenüber "reinen" Fingerstylern oder Wohnzimmergitarristen sind ja auch (bis auf wenige Ausnahmen) regelmäßig bei den MP3's zu hören. Genau diese kampferprobten Gitarristen brauchen aber eben keinen Klick, um groovende oder swingende Aufnahmen machen zu können - und jene, die glauben, ein Klick würde ihnen dazu verhelfen, täuschen sich halt; so mein Gedanke.

Interessant finde ich aber die von Herigo angestoßene Frage, woher es eigentlich kommt, daß Viele zu glauben scheinen, einen guten Groove bräuchte es nicht unbedingt beim Fingerstyle (selbst das in Mode gekommene Tappen auf den Gitarrenkorpus o.Ä. führt mMn nicht immer und unbedingt zu befriedigend groovenden Stücken). Vielleicht durch die Nähe zur klassischen Gitarre, wo Groove, Swing und Timing ja weitgehend unbekannte Begriffe sind?

Concertina find' ich übrigens klasse, auch wenn ich das Bandoneon noch lieber mag. Laß doch bei Gelegenheit mal was hören. Würde mich sehr interessieren.

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna."
(Anton Bruckner über seine 8.)
jpick
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Registriert: Sa Aug 13, 2011 7:41 am

Beitrag von jpick »

... wobei "sessionerprobt" nicht unbedingt heißen will, dass jemand gut swingt oder das Tempo gut hält oder beides kann oder nicht beherrscht. So meine Erfahrungen aus vielen Jahren Telefonbands. Ausgerechnet Schlagzeuger neigen bisweilen zu variablen Tempospiel :)

Es gibt Groover und welche die nicht grooven, oft auch dem tieferen Verständnis für das jeweilige Genre geschuldet, wie man immer gut hören kann, wenn sich jemand an Jazzstücken versucht, der diese Musik ansonsten selten oder nicht gespielt und vor allem auch wenig gehört hat ...

Schon mal sorry wegen beinahe OT ...
Ich kann nur empfehlen, mal öfter mit Klicker zu spielen. Was nützt der ganze "Ausdruck" usw. wenn das Tempo großzügig schwankt und der Gesamteindruck und die Form des Stückes auf der Strecke bleiben. Oft merkt man es ja auch selber gar nicht (bevorzugt z. B. an schwierigen Stellen), erst beim Abhören nach den Aufnahmen kommt das Erwachen. Unserem Duo hat es jedenfalls vor den Studioaufnahmen bei den Proben sehr geholfen.

Dass ein gestrenges Vorgehen nur mit sklavischer Ergebenheit an den Klicker natürlich auch nicht hilfreich ist, Mikrovariationen den Pfiff bringen, finde ich eher, wie sagt man so schön " trivial" :)

Mit Klicker spielen ist auch Gewöhnungssache, am Anfang irritierend, nach dem 100. take läuft das später eher unter "unbewußter Wahrnehmung".

myne mynung 8)
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es hilft sowieso nur üben
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