PC / Laptop für "bescheidene Aufnahmen"

[AtinPlatin]

Moin Meisters,

Vielleicht stand jemand kürzlich vor vergleichbaren Hardware-Entscheidungen....
Mein ASUS Silent (der leider sehr laut ist) scheint nach ca. sechs Jahren auf den Ruhestand hinzuarbeiten. Er hat 8 Gig Arbeitsspeicher und einen AMD FX 8120 Prozessor.

Ich denke, mein neuer Begleiter sollte 16 Gig RAM haben und einen "zeitgemäßeren" Prozessor.

Ich benötige den PC im Wesentlichen zum Homerecording und als "Schaltzentrale" für meine Gitarrenaktivitäten. Ich habe ein Focusrite 18i8 Interface und zwei Bildschirme am Rechner. Zudem brauche ich mind. ein CD Laufwerk. Meine Aufnahmen sind wenig komplex. Meist nehme ich mich selbst auf Gesang/Gitarre/Bass und ggf. noch etwas Background. Ich nutze Cubase8 Elements. Manchmal mit ein paar Plugins. Alles überschaubar.

Office Programme brauche ich nicht auf dem Rechner. Nur Broswer, PDF.

Bisher habe ich immer Windows PCs (habe auf Win10 upgedatet) bei größen Ketten gekauft. Das ist/war praktisch. Würde ich auch noch einmal machen. Ich bin aber grundsätzlich gewillt, es diesmal auch anders zu realisieren, weiss aber nicht so recht wo und wie. Deshalb habe ich zunächst zwei recht grundsätzliche Fragen:

1. Wo kaufe ich am besten meinen neuen PC? (Große Ketten, Internethändler etc.)
2. Welche (wichtigsten) Merkmale sollte dieser PC haben?
(Ich meine wie gesagt 16Gig Arbeitsspeicher und einen "zeitgemäßen Prozessor (I5/7 oder ähnliches.)
3. Für diejenigen, die selbst kürzlich (im Amateurbereich) nachgerüstet haben: Was habt ihr gekauft?

Im Rahmen einer "sinnvollen Beschaffung" habe ich keine "harten Budgetrestriktionen".

Ich freue mich über Hinweise!

Andreas

[LaFaro]

Ohne das Cubase hätte ich Dir den Tipp gegeben, es mal kostensparend mit einem testweisen Umstieg auf ein geeignetes Linux zu probieren, denn damit habe ich schon einige Rechner, die selbst unter Windows XP nicht mehr (sinnvoll) lauf- und arbeitsfähig waren, zu durchaus verwendbaren Rechnern umgebaut, ohne allerdings jetzt den Focus auf Recording zu legen...
Aber Cubase macht da einen glatten Strich durch....
Aber es gibt hier sicher auch Windows-Experten, die sich da gut auskennen...
viel Erfolg beim Umrüsten..

[fingerstricker]

Hi,
ich bin dir vermutlich keine große Hilfe und auch auf die Gefahr hin, dass ich dich nun noch mehr verwirre... aber als ich das letzte Mal vor dieser Frage stand und mir ein leistungsstarkes Laptop als Plattform für meine DAW gekauft habe, habe ich mich anschließend wochenlang mit der Konfiguration von Windows und diversen Supportmenschen von Cubase, TASCAM und Presonus herumgeärgert. Nach langem, hin und her habe ich das Ding dann zurückgegeben, habe den Rat eines Musiker-Kollegen befolgt und bin komplett auf MAC umgestiegen.
Ich habe das bisher nicht bereut, das Ding läuft einfach und lässt mich in Ruhe Musik machen... und nein, ich trage keine schwarzen Rollkragenpullis und habe auch keine Apple Aktien
Gruß
fingerstricker

[landmesser]

Moin,

Von der Rechenleistung dürfte es heute fast jeder PC tun, bei mir ist es ein Dell mit I3, 8 MB an einer 18i20. Mehr Geld wäre sinnvoll in einen Silent PC zu investieren - ohne Lüfter und nur mit SSD.

mein Senf
mit freundlichen Grüßen
landmesser

[bookwood]

Ich amateurisiere unter WIN 7 64bit (Cubase El8) noch mit einem alten Intel E8400-Zweikerner (3.00 GHz) und inzwischen 8 GB RAM,
den ich schon 2008 auf ein gutes Mittelklasseboard gesetzt habe. Hauptziel bei der Komponentenauswahl war ein möglichst leises und
dennoch bezahlbares System. Das läuft mit relativ sanftem Säuseln immer noch so gut, dass eine Neuauflage derzeit nicht nötig ist.
Allerdings habe ich gerade die PCI Audio-Karte gegen eine USB-Variante (18i20) getauscht, was bisher sehr gut funktioniert.

Mobilität und geringer Platzbedarf sind keine Anforderungen, ich arbeite am liebsten am Desktop mit zwei Bildschirmen. Deshalb sind
meine Kriterien heute immer noch:

- Big Tower-Gehäuse, auch wenn’s sperrig ist. Spart Stress beim Zusammenbau und lässt sich leichter und leiser kühlen.

- CPU mit geringer Verlustleistung (Abwärme). Das wäre heute ein i7-6700.

- Lautlose Grafikeinheit. Momentan eine passiv gekühlte Grafikkarte, künftig wäre die Onboard-Grafik des i7 (HD 530) völlig ausreichend.

- Leiser CPU-Kühler, derzeit ein Skythe, der sich kaum zu hohen Drehzahlen aufschwingen muss.

- Gutes Low Noise-Netzteil, derzeit ein be quiet!.

- Ausgewählte Lüfter für Gehäuse, CPU, Netzteil. 12cm Durchmesser sind dabei besser als die kleineren, oft lästigen Säger. Bei noch
größeren Propellern muss man schauen, ob die nicht tieffrequente Störungen verursachen. Derzeit habe ich überwiegend Noctua im Einsatz.

- Schnelle Festplatten. Das müssen nicht unbedingt SSDs sein, bei denen (weniger als in den Anfangszeiten) immer noch die Lebensdauer,
insbesondere im Hinblick auf Schreibzugriffe, diskutiert wird. Ich habe eine Samsung 830 als Systemlaufwerk (auf der schon fast 4 TB
geschrieben wurden) und eine 850 EVO für Loops + Samples. Das eigentliche Recording geht auf eine normale HD, die bisher nie irgendwelche
Transfer- oder Geschwindigkeitsprobleme hatte.

[tired-joe]

Meine Erfahrungen sind aehnlich wie die von landmesser. Die Leistung eines Standardrechners reicht aus, es sei denn man will 50 Spuren simultan aufnehmen, oder man arbeitet mit 50 Spuren voll mit Insatrumentalsamples. Ich benutze einen ca. 5 Jahre alten Rechner den ich schon damals aus nicht mehr allzu aktuellen Komponenten zusammegeflickt habe (Asrock (N68, glaube ich) motherboard, AMD Athlom 64 X2 cpu, 4 GB RAM). Der macht keine Problemem beim Aufnhemen, weder unter Win 7 noch unter Linux. Kein Pronlem mit Latenzen oder Aussetzern. Allerdings sind meine Ansprueche bescheiden: Aufnahme von maximal 2 Spuren simultan, dazu ein paar Samples (Drums, Bass...).

Falls man mit Mikrofonen aufnimmt und der Rechner im Aufnahmeraum steht, ist es wichtig, dass er nicht viel Laerm macht, wie bereits geschrieben wurde. Bei meinem ist der Luefter leider zu laut. Daher greif ich haeufig zum H4N.

Wichtig kann eventuell ein wenig Optimierung des Rechners werden. Hintergrundprozesse koennen stoeren, z.B. Virenscanner, Firewall, update services... Die kann man aber gegebenenfalls abstellen. Wenn man haeufig mit dem Rechner aufnimmt, ist es eine Ueberlegung wert, einen Rechner allein dafuer einzurichten und diesen nicht ans Internet zu haengen und nur die Software zu installieren, die man fuers Musikmachen braucht. Dann laufen nur wenig Prozesse im Hintergrund. Hier mal ein Link zu Focusrite ueber einfache Optimierungsmassnahmen. Ist zwar fuer Win 7, vieles gilt aber auch unter Win 10.

Soweit ich informiert bin, ist der Flaschenhals meistens nicht der Rechner (wenn man einige Dinge beachtet) oder die Transferrate, sondern die Architektur bzw. Programmierung des (ASIO) Treibers.

Joe

[AtinPlatin]

Vielen DANK für die Kommentare. 8 Gig RAM reicht mir momentan voll aus. Und ich würde auch noch gerne mit meinem jetzigen Rechner weiter machen. Er will aber nicht mehr so recht. Mit Mac überlege ich auch schon seit mindestens einer Dekade. Irgendwas sperrt sich aber in mir. Wobei Vieles für die Apfelfraktion spricht. Und ein Notebook ist leiser, transportabel (für mich eigentlich kein wirkliches Argument) und bringt auch die nötigen PS mit.

Ich weiß momentan noch nicht so recht wie das ausgeht.

Grüße!
Andreas

[Es335]

Ich bin zwar etwas spät mit meiner Rückmeldung, würde aber aus diversen Gründen eine zweigleisige Lösung empfehlen.

Für die Aufnahme einen der kleinen, hoch spezialisierten mobilen Helferlein. Die machen keinen Lärm, sind einfach und mittlerweile meist auch intuitiv zu bedienen und können bei Bedarf auch mal einfach und unkompliziert zu Außeneinsätzen mitgenommen werden.

Für die Bearbeitung und Abmischung dem vorhandenen PC ggf. eine SSD spendieren und wie oben angemerkt leistungsoptimieren. Da stört das gelegentlich Lüftergeräusch dann auch nicht mehr und eine "Rechnergranate" braucht man für's Audioprocessing eindeutig nicht!

Just my two cents!