Hallo Nik,
Falls jemand mit dieser Software arbeitet, würde ich mich sehr über eure Erfahrungen,Tipps und Trick freuen.
ich habe gerade etwas Zeit und ich mag das Thema. OK, der ganz große Auskennbert bin ich jetzt auch nicht, aber vielleicht kann ich ja etwas helfen.
Erstmal die Aufnahme selbst:
1) Wie war doch nochmal die erste Photographen-Regel: "Ran ans Motiv“, - beim Aufnehmen von Gesang nenne ich das „Ran ans Mikro“.
Aber auch da hat jeder so seine Vorlieben … je näher ran, desto weniger Raumklang ist auf der Spur. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn der Raum nicht klingt (und man keine Sauna im Keller hat

)
Ich erzeuge meine Räume lieber später gezielt im Mix
2) Für vernünftige Pegel sorgen. D.h. keine Übersteuerung, aber eben auch nix „verschenken".
3) Das Mikro sollte taugen (und zur Stimme / Signalquelle passen)
Dann die Nachbearbeitung:
Bevor der Photograph in die Trickkiste greift will er vermutlich auch erst mal wissen für welchen Zweck das Photo sein soll.
Ein verträumtes weichgezeichnetes Hochzeitspaar oder eher eine nüchterne Gebäudephotographie ?
Daher die Frage, in welche Richtung soll es denn gehen ?
Wer singt, - Männlein oder Weiblein ? Eine verträumte Ballade mit Akustikgitarre oder eher die Rockröhre ?
Ich habe eben mal in GarageBand reingekuckt - normalerweise stricke ich mit Cubase oder auch mal mit Logic, daher kenne ich jetzt den Umfang der Bordmittel nicht so genau, aber ein paar Standardwerkzeuge scheinen mit an Bord zu sein und Presets gibts wohl auch, die du dann auch verändern und anpassen kannst.
Mein Standardvorgehen:
Ich checke erstmal ob irgendwelche „Nervfrequenzen“ im Spiel sind. Wenn ja, dann versuche ich diese etwas abzusenken.
Das kannst du mit dem kleinen "Visual EQ" machen. Alternativ kannst du dich auch mal nach irgendwelchen Freeware PlugIns umkucken .. da gibt es auch z.B. so kleine Graphic 16 band EQs.
Voxengo Marvel GEQ
Generell fahre ich meist den Ansatz „was nervt wird abgesenkt", d.h. ich senke eher gezielt Frequenzen ab, als das ich versuche den Frequenzgang groß zu verschieben.
Als Beispiel sei da z.B. der DeEsser genannt (da gibts auch ein Preset habe ich eben gesehen "Reduce 'S' ")
Im zweiten Schritt komprimiere ich die Stimme meist etwas. Je nach Art der Musik mal mehr mal weniger. Da du vermutlich akustisch unterwegs bist, wäre ich da eher zurückhaltend, - d.h. keine kräftige Kompression sondern eher die Pegelspitzen etwas "einfangen".
Der nächste Schritt ist dann auch schon die Platzierung des Stimme im Mix.
Folgende Stellschrauben sind mir da die wichtigsten:
- Platzierung der Stimme im Frequenzbild (Beim Porträt muss ja auch der Hintergrund passen).
Aber auch hier versuche ich nicht in erster Linie den Frequenzgang der Stimme zu verbiegen - sondern eher im "dahinter liegenden Gedönse" Raum und Platz durch gezieltes Absenken zu schaffen.
- Platzierung der Stimme im Panorama (du weißt schon, Goldener Schnitt und so… )
Stimme meist in die Mitte, Instrumente rings rum - eben so wie auf der Bühne
- Platzierung der Stimme im Raum bzw. Tiefenstaffelung (mein Lieblingsthema - das ist aber nicht in zwei Sätzen erklärt… )
Beim Photo vergleichbar mit dem Tiefeneindruck eines 3D Photos

Hier kommt GarageBand jetzt aber vermutlich an die Grenze.
Bevor ich jetzt hier aber Romane schreibe, belasse ich es mal dabei. Hilft dir das ?
Gruß
fingerstricker