Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Multitracker, Software-Studios, Mikrophone Noten und Tab-Software

Moderator: RB

Antworten
Benutzeravatar
WBlues
Beiträge: 14
Registriert: Mo Nov 07, 2016 12:06 pm
Wohnort: LK Plön Schleswig-Holstein

Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von WBlues »

Moin zusammen!
Zu diesem Thema hätte ich gern Eure Erfahrungen. Meine A-Gitarren nehme ich fast zu 100% mit dem Mikrofon auf, da ich den Grund-Sound der Gitarre möglichst nicht beeinflussen möchte.
Davon unabhängig, möchte ich die alternative Aufnahmetechnik mit dem Piezo-Tonabnehmer nicht ganz ausschließen. Dabei stört mich allerdings, dass ich sehr stark darauf achten muss, keine Nebengeräusche über Handbewegungen direkt über dem Steg der Gitarre in die Aufnahme zu bekommen. Ich kann das eigentlich nicht zuverlässig hinbekommen. :?
Ich habe hierzu das Eingangssignal der Gitarre am Mischpult mit reduziertem „Gain“ etwas abgefedert. Demnach musste ich das Ausgangssignal natürlich anheben um am Ende, Pegel-Ausgewogen, zum Backingtrack spielen zu könne. Im Ergebnis kann ich nicht sagen, dass hiermit eine wirkliche Verbesserung erzielt wurde.

Welche Erfahrung habt Ihr gemacht? Kennt jemand eine Lösung oder :gute: hierfür?
Oder gilt: Recording - Mikrofon // On stage - Piezo?

Gruß
Wilfried
Martin OMJM John Mayer * Alvarez AP70E * DÀngelico EX-DC * Duesenberg Alliance JW

YouTube: WBlues
emptypockets
Beiträge: 481
Registriert: Mo Nov 19, 2012 4:26 pm

Re: Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von emptypockets »

Ich bin ja eigentlich auch ein Verfechter des Aufnehmens mit Mikros und habe die Aufnahme mit PUs stets für unterirdisch gehalten.

Jetzt habe ich vor kurzem 'mal einen Aufnahmetest mit einem LR Baggs Anthem gemacht, die ich eigentlich zumindest passabel finde.

Nun ist dieses System natürlich ein Zwitter, bestehend aus einem Piezo und einem Mikro.

Im Ergebnis werde ich bei Aufnahmen natürlich beim Mikrofonieren bleiben. Auch damit sind meine Aufnahmen natürlich aufgrund meiner recht einfachen Mikros nicht perfekt, aber doch noch deutlich besser - wenn ich mir Mühe gebe.

Aber für "'mal so eben zwischendurch und ohne großes Gerödel" finde ich, kann man es 'mal machen. Mit einem LR Baggs Elements oder einem B Band waren Aufnahmen allerdings tatsächlich ziemlich für die Tonne.

https://soundcloud.com/emptypockets1/testaufnahme-2" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Was ich noch erwähnen muss: die Gitarre wurde mit einem Schertler Unico verstärkt und dann über Line out mit einem Boss BR 1600 aufgenommen. Es ist also sogar noch ein Verstärker dazwischengeschaltet.
Benutzeravatar
WBlues
Beiträge: 14
Registriert: Mo Nov 07, 2016 12:06 pm
Wohnort: LK Plön Schleswig-Holstein

Re: Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von WBlues »

Hi,
ich hatte den L.R.Baggs Anthem und den L.R.Baggs iBeam; ich habe mich von beiden wieder getrennt. Bei diesen beiden muss man sich schon die Frage stellen, wer der Zuhörer den in der Gitarre sitzt und nicht doch davor? Aber das ist wohl eine Philosophie für sich. Ich hatte zumindest hiermit das Dröhnen der Mitten nicht zufriedenstellend in den Griff bekommen.
Beim Hören Deiner Aufnahme habe ich Deine Gitarre (OM-42 meine ich) im Bild gesehen. Für mich ist das auch ein wesentlicher Punkt. Vielleicht, der wesentliche Punkt.
Daher schrieb ich, dass ich den Grund-Sound der Gitarre nicht verändern will. Wenn Du mit solch Qualität von Gitarre an die Aufnahme gehst, willst Du doch den Original-Sound eben dieser.
Unabhängig aber davon,
hatte ich auch bei den beiden L.R.Baggs diese unangenehmen Nebengeräusche, verursacht von der Hand auf dem Steg; was ein etwas anderes Thema ist.

Gruß
Wilfried
Martin OMJM John Mayer * Alvarez AP70E * DÀngelico EX-DC * Duesenberg Alliance JW

YouTube: WBlues
emptypockets
Beiträge: 481
Registriert: Mo Nov 19, 2012 4:26 pm

Re: Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von emptypockets »

Hm.....
Das ist übrigens eine Larrivee OM 50.

Nach Deinem Post bin ich jetzt etwas ratlos, was Dein Ziel ist.

Ich schrieb doch deutlich, dass ich erstens, wenn ein möglichst optimales Ergebnis gewünscht wird, immer die Mikro - Aufnahme bevorzugen würde, und zweitens, dass es mir nicht um High - Tech - Profi - Aufnahmen geht.

Ich wollte nur ein Beispiel dafür bringen, dass - meiner Meinung nach - eine Aufnahme ohne jedes Mikro nicht grundsätzlich absolut grottog sein muss.

Das gilt natürlich nur meine Ansprüche. Wenn Es Dir um absolut klangneutrale, perfekte und naturgetreue Aufnahmen geht, dann geht das natürlich nur über hervorragende Mikros und eine Top - Peripherie.

Und ehrlich gesagt: wenn Du nervige Geräusche am Steg und Mittendröhnen nicht vermeiden kannst, würde ich eher darauf tippen, dass Du entweder mit viel zu hohem Pegel spielst oder aufnimmst oder irgendetwas mit dem Piezo nicht stimmt.
Benutzeravatar
WBlues
Beiträge: 14
Registriert: Mo Nov 07, 2016 12:06 pm
Wohnort: LK Plön Schleswig-Holstein

Re: Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von WBlues »

Wie ich in meinem ersten post schrieb, habe ich das Eingangssignal bereits reduziert. Bin damit wohl auf dem richtigen Weg gewesen, aber noch nicht am Ziel. Denn auch Du schreibst, dass möglicherweise oder sicher der Eingangspegel zu hoch sei. Ich werde das weiter verfolgen.
Soweit erstmal danke für deinen Richtungshinweis.
Martin OMJM John Mayer * Alvarez AP70E * DÀngelico EX-DC * Duesenberg Alliance JW

YouTube: WBlues
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 8889
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Re: Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von Gitarrenspieler »

Wenn im Aufnahmegerät ein Hochpassfilter (HPF) vorhanden ist, diesen für den Kanal wo der Piezo aufgenommen wird einschalten. Da werden schon mal alle Frequenzen unter 75 Hz ausgefiltert. Ich nehme das Piezosignal grundsätzlich mit auf (separater Kanal), nutze es meistens aber im Endmix nicht.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Benutzeravatar
Rolli
Beiträge: 5723
Registriert: Do Sep 21, 2006 1:48 pm
Wohnort: Zwischen Alzey und Mainz
Kontaktdaten:

Re: Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von Rolli »

Ich nehme gerade gemischt auf. Also 2 Röhrenmikros und das Piezo und interne Mikrosignal des Highlanders.
Jeweils auf einen Kanal, das Piezo /int. MikroSignal nutze ich nur um fettere seidige Bässe zu erzielen und EQ das dann seperat in der Aufnahmesoftware. Das klingt klasse. Diese beschriebene Nebengeräusche am Steg habe ich nicht. Mir machen eher die Handgeräusche, welche über die senisiblen Mikros auf "Band" kommen Probleme.
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrencoaching
Benutzeravatar
Niels Cremer
Beiträge: 8506
Registriert: Mo Sep 26, 2011 8:32 pm
Wohnort: Greater Munich
Kontaktdaten:

Re: Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von Niels Cremer »

Rolli hat geschrieben:Diese beschriebene Nebengeräusche am Steg habe ich nicht. Mir machen eher die Handgeräusche, welche über die senisiblen Mikros auf "Band" kommen Probleme.
Das kann ich nur unterschreiben, so erfahre ich es es auch meist. Trotzdem hab ich mit Piezo-Aufnahmen eigentlich immer nur schlechte Erfahrungen gemacht, es aber auch lange nicht mehr versucht. Ein Beispiel das mich heute noch schmerzt ist z.B. dieser Song bei dem ich überredet wurde, noch schnell die zusätzliche Gitarre via Piezo einzuspielen (rechter Kanal, Diskant-Saiten Geplänkel). Mein Kumpel in dessen Studio wir da gerade bei den Nachbearbeitungen meiner tracks saßen meinte, er könne den typischen zirpenden Piezo Sound nachträglich rauskriegen, hat wie man hört nicht geklappt und es ärgert mich heute noch dass ich mich zu dieser Hauruck-Aktion habe hinreissen lassen oder nicht zumindest die eine Spur aus dem Mix geschmissen hab ... :-/

LG,
Niels
Nebensache
Beiträge: 9
Registriert: Mi Dez 14, 2016 7:23 pm

Re: Recording mit Piezo-Tonabnehmer

Beitrag von Nebensache »

Wenn man nicht über das Technische know-how, oder die Geräte/Software verfügt, bzw alles möglichst simpel halten will ist man meiner Meinung nach besser dran, wenn man nur mit dem externen Mikro aufnimmt. Hier kann man besser in ein gutes Mikro investieren, oder in ein zweites. Der Piezo klingt meistens nicht so doll.
Sobald man gute Mikros hat, erspart man sich bei weiteren Gitarrenkäufen auch das Vergleichen der Pickups, sofern man nur aufnimmt und nicht live spielt. Es gibt aber auch Abnhemer die fürs Aufnehmen gemacht sind, z.B. das SRT-System von Yamaha.

Das Aufnehmen der Western fühlt sich mit externem Mikro aber auch irgendwie richtiger an.
Das geht nicht? Warte, dann mach ich das eben.
Antworten