Moin Basti!
Nun gut, dann ein paar Gedanken dazu.
Du hast es so gewollt.
Ich denke es ist relativ schwierig, so zu einem sinnvollen Vergleich zu kommen.
Viel interessanter wäre für mich, was man mit dem jeweiligen Pickup System jeweils rausholen KANN. Ich habe sowohl das Taylor System, den Anthem, aber auch schon den K&K recht gefällig live gehört.
Macht es denn z.B. Sinn die Wiedergabequelle für alle Pickups gleich einzustellen? Was für den einen Pickup passt, das muss doch nicht zwangsläufig auch bei dem Anderen gut klingen?
Das Mikro als Referenz:
Kann man natürlich machen, aber ist das denn DAS was jeder möchte? Was ist das Ziel?
Eine Studio Aufnahme, mit dem Ziel die Gitarre möglichst so klingen zu lassen, so wie sie halt ohne Mikro klingt? Dann sind gute Mikros und ein professionelles Tonstudio sicherlich das Mittel der Wahl. Da ist ja auch insgesamt eine ganz andere Technik und das notwendige Know-How am Start.
Ich meine auch, dass hängt doch ganz stark davon ab was man vorhat und auch davon, was man ggf. live mit seiner Gitarre spielen will?
Beispiel:
Ein Petteri Sariola, ein Jom Gomm, ein Make Dawes, ein Tommy Emanuell oder ein Casper Esmann, jeder hat seinen eigenen Sound und der hat eigentlich in allen Fällen nicht sehr viel mit dem Studioklang hochwertiger Mikros zu tun. Viele haben auch gleich mehrere unterschiedliche Pickup-System in ihren Gitarren.
Grundsätzlich hat ein Solokünstler wahrscheinlich auch andere Vorstellung als jemand, der die akustische Gitarre vielleicht zusammen mit anderen Instrumenten in einem Band-Kontext einsetzt. Und selbst bei den Solisten gibt es große Unterschiede. Ich kenne zum Beispiel Berufsmusiker die oft Solo und mit Looper auftreten. Die stellen allerlei lustige Sachen mit ihren akustischen Gitarren an um als One-Men-Show eine ganze Band nach zu bilden. Der verstärkte Sound muss halt zum Zweck "passen".
Grundsätzlich sehe ich auch ganz neue Ansätze, wenn ich ein bisschen in meine Glaskugel schaue. Bereits heute kann man bereits mit einem einfachen Piezo und einem ToneDexter oder anderen Geräten erstaulich gut ein Mikro, bzw. sogar unterschiedliche Mikros "relativ" authentisch nachbilden. Es ist erstaunlich was da mit Modeling, Profiling und Impuls-Responses bereits so geht. Aber wie gesagt, es kommt oft darauf an, was man wofür braucht.
Ich selbst bin ja auch so ein neugieriges Spielkind und habe über die Jahre mal mit allerlei Systemen rumgebastelt. Auch über recht unterschiedliche Wiedergabequellen. Letzteres ist ja auch nicht unwichtig.

Was nutzt der gute Pickup, wenn es dann aus anderen Gründen doch nicht klingt?
Sehr flexibel finde ich als Hersteller-Systeme zum Beispiel das AP5 Pro von Maton, aber auch die Systeme von Cole Clark. Maneli Jamal klang z.B. mit seiner Cole Clark und direkt ins Pult gestöpselt auch sehr angenehm. Auch das System von Tylor habe bei anderen schon oft und recht gut klingend gehört.
Wobei ich selbst als nachrüstbares System auch das Anthem System mit Mikro und Piezo gantz gern mag. Das habe ich z.B. in meiner J-45 und war auch in meiner verflossenen BSG
*seuftz*. Aber das ist halt auch eine subjektive und individuelle Geschichte.
So etwas sehr ähnliches wie ein K&K pure mini (anderer Hersteller) habe ich als super praktisches batterieloses System in meiner Carbon-Flitsche und da gefällt es mir so für mich und meine eigenen bescheidenen Zwecke eigentlich auch ganz gut. In meiner Larrivee finde ich hingegen das Fishman Rare Earth (mikro + magnet. Pickup) ganz nett. Die Maton funktioniert halt verstärkt auch immer ganz gut.
Auf der Messe (Guitar-Summit) haben wir z.B. kleine Parlor-Gitarren verkauft, bei denen die kleinen einfachen (magnetischen) Fishman Rare-Earth einfach wunderbar passen. Die werden überwiegend in der sehr "bluesigen" Ecke eingesetzt. Natürlich klingen die nicht wie die Gitarre, wenn man sie rein akustisch spielt. Aber verstärkt und auch oft mit Slide gespielt, da haben sie dann absolut ihre Stärken und funktionieren z.B. auch im in einer Band ganz hervorragend.
Mein Fazit:
Eigentlich entscheidet der Einsatzzweck schon sehr stark darüber, welches System gerade das Passende ist.

Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.