Equipment f?r Videoproduktion

Multitracker, Software-Studios, Mikrophone Noten und Tab-Software

Moderator: RB

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berndwe
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Equipment für Videoproduktion

Beitrag von berndwe »

Hallo zusammen,

in letzter tauchen immer mehr Leute aus dem Forum Online auf Videos auf, z.B. auf Youtube. Ich finde das ist ein klasse Medium - es ist was ganz anderes wenn man denjenigen der spielt auch dabei sehen kann.

Ich hab zum letzten mal vor etwa 10 Jahren eine Videokamera benutzt und keine Ahnung von der aktuellen Technik. Meine Frage: welche Ausrüstung braucht man, um solche Videos bei kleinem Budget in einigermaßen vernünftiger Qualität zu produzieren? Welche preiswerten Camcorder sind zu empfehlen. Tun es die eingebauten Mikrophone oder kauft man sich besser ein externes Mikro? Welche Software braucht man? Fragen über Fragen ;-)

Noch einmal - ich rede nicht von einem neuen Feld für große Geldausgaben, sondern von preiswertem, einfachen Equipment.

Vielen Dank im Voraus für eure Tips.
Bernd
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RB
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Beitrag von RB »

Als Kamera habe ich zT, wenn die Videokamera nicht greifbar war, einen digitalen Fotoapparat verwendet und die dort vorhandene Film-Funktion benutzt. Den Ton habe ich mit Mikro gesondert aufgenommen.

Die Videotechnik ist inzwischen digital, ob sie das vor 10 Jahren schon war, weiß ich nicht. Es gibt eine Menge Formate und Aufzeichnungstechniken. Derzeit wohl noch recht verbreitet ist das Format Mini-DV. Die Kamera zeichnet ein AVI auf und schreibt es digital auf eine Bandkassette, die etwa die Größe einer Streichholzschachtel hat. Überspielt auf den Rechner wird mit einem Anschluß, der IEE 13irgenwas oder auch "Firewire" heißt.

Es gibt aber auch Systeme, die schreiben gleich auf DVD und man kann einstellen, ob sie in voller Auflösung AVI oder MPEG schreiben sollen.

Zum Herstellen einfacher Filme reicht die zu Windows gehörende Software "Windows Movie Maker".
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Hallo,

ich fange mal an.

Also für Aufnahmen mit selbst gemachter Musik solltest Du Dir auf jeden Fall ein externes Mikro leisten, da das interne Mikro immer die Laufwerksgeräusche der Kamera mit aufnimmt. Ich habe ein Richtmikro welches auf den Leuchten-/ Blitzschuh aufgesteckt wird.

Bei diesem Video http://www.youtube.com/watch?v=92G1a0_89IM habe ich allerdings den Ton vorher im Studio aufgenommen und dann das Video nachher zum Playback gedreht. Das hat dann allerdings mehrere Stunden benötigt, um Video und Ton zu synchronisieren.

Des weiteren brauchst Du ein Stativ. Für den Heimbereich kann es was einfaches sein, wenn ich mal davon ausgehe, dass Du die Kamera einstellst und dann keinen Kameramann/-frau hast, der/die Schwenks oder ähnliches macht. Wenn doch, sollte es eher was stabileres sein.

Beim Kauf des Statives achte darauf, dass die Kamerahalter waagrecht ist (nimm 'ne Wasserwaage mit). Bei meinemStativ ist das leider nicht der Fall. Es gibt zwar am Dreibein Wasserwaage, aber die Kameraaufnahme ist leider nicht so produziert, dass wenn das Stativ waagrecht ist, das auch bei der Kamera der Fall ist. (Jetzt weiß ich auch warum es meist blöd ist zu wenig Geld auszugeben)

Software: Kauf Dir einen Apple Macintosh, da ist alles dabei was Du brauchst. ;-)

Sagt ralphus, der keinen Windowsrechner hat und Dir bei der MS-Systemwelt nicht weiterhelfen kann.
Viele Grüße

ralphus
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RB
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Beitrag von RB »

PS: Ich habe kein Stativ und keine Wasserwaage und keinen Apple und es funktioniert auch. Wenn die Produktion nicht professionell sein soll, reichen weitaus geringere Mittel.
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Hi RB und Ralphus,

das ist ja schon einmal ein Anfang. Danke für eure Tips.

Ein Stativ habe ich ohnehin daheim. Meine Digitalkamera hat aber leider keine Videofunktion. Wahrscheinlich werde ich mir zuerst einmal einen preiswerten gebrauchten Camcorder zulegen und damit rumprobieren. Wovor ich zurückschrecke ist das Thema Synchronisation von Ton und Bild.

Danke schon einmal und Grüße
Bernd
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ulf
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Beitrag von ulf »

Hallo Bernd,

ich finde es auch erstmal gut, mit einfachen Mitteln anzufangen.
Das sage ich als Videoschnittplatzbesitzer.
Aufrüsten geht schnell, wenn es dann sein muß.

Um die Synchronisation mußt du dir keine Sorgen machen.
Wenn du mit einer einfachen Kamera anfängst, hast du sowieso Bild und Ton synchron auf dem Band. Wenn du mal Video und Audio getrennt aufnimmst, kann ich dir einen einfachen Tip geben, wie du das nachher synchron kriegst.
Bis dahin, viel Spaß!

Ulf
Stanford RD-5V
Alhambra J-4
Go Grande Walnut Reisegitarre
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

berndwe hat geschrieben: Wovor ich zurückschrecke ist das Thema Synchronisation von Ton und Bild.
Das machst Du wie beim "richtigen" Film, Du baust Dir eine Klappe mit schwarzer Tafel, wo Du Szene, Take usw. mit Kreide draufschreibst. Dann startest Du Deine Audioaufnahme und rufst dann laut und vernehmlich "Ton läuft" dann die Videoaufnahme starten , wieder rufen "Film läuft".
Dann hältst Du die Klappe in die Kamera und klappst. Anhand der Klappe im Film und des Klappgeräusches auf der Audioaufnahme kannst Du die Ton- und die Audiospur synchronisieren.

Du kannst natürlich auch einfach in die Hände klatschen ;-)
Viele Grüße

ralphus
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Bernd,

ich habe vorher nie eine Videokamera benutzt. Ich wollte gerne mal auf youtube dabei sein und habe mir in ebay eine billige Canon Mini-DV-Kamera mit firewire-Anschluss gekauft. Diese habe ich auf mein altes SLR-Stativ geschraubt (frühere Spiegelreflexkameras hatten ein ordentliches Gewicht, die Kamera ist leichter) und nach kurzem Querlesen der Bedienungsanleitung die erste Aufnahme gemacht. Das BAP-Stück ist mein very first shot!

Der firewire-Anschluss ist in diesem Fall wichtig, um die Daten einfach digital auf den Rechner zu bekommen. Zur Bearbeitung habe ich dann die Brennsoftware Nero verwendet (es gibt dort Programme zum aufnehmen, schneiden etc.), zur Konvertierung nach mpg4 die freeware "Super".

Mein nächster Schritt wird die Verwendung eines externen Mikros sein, erst später habe ich vor, Bild und Ton auf separate Geräte aufzunehmen. Das macht für youtube vermutlich eh nicht so viel Unterschied, da die Daten ja stark komprimiert werden.
Gruß

Jürgen

Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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RB
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Beitrag von RB »

Ein externes Mikro kann schon den Unterschied ausmachen. Das Synchronisieren ist manchmal etwas fisselig und ich habe tatsächlich dadurcht verstehen gelernt, warum die das mit der Klappe machen. Zur Not geht es aber mit dem Klatschen oder einer anderen markanten Stelle. Wenn man Video-Software hat, die die Hüllkurve der Audioaufnahmen anzeigt, dann kann man sich auch am Aussehen der Aufnahme orientieren.
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Hi Jürgen und RB
Jürgen hat geschrieben: Der firewire-Anschluss ist in diesem Fall wichtig, um die Daten einfach digital auf den Rechner zu bekommen.
...das heißt mit USB 2.0 klappt das nicht? Ich bin mir nicht sicher, ob ich meinen PC (Baujahr 2.000) mit Firewire nachrüsten kann.

Was den Ton betrifft - hört man bei den Youtube-Videos einen Unterschied zwischen gutem Aufnahmeton (d.h. getrennte Ton- und Filmspur mit anschließender Synchronisation) oder "Low-tech" (d.h. tut es der Camcorder - eventuell mit einem etwas besseren externen Mikrofon)?

Viele Grüße
Bernd

P.S: Ich hab mir gerade eine neue Gitarre geleistet und ich bin jetzt beim Budget etwas beschränkt, sogar meine geliebte Korea-Ovation habe ich für die "Neue" verkauft ;-). Ich werd also erstmal bei Ebay nach einem preiswerten Camcorder schauen.
mitra
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Beitrag von mitra »

Hallo, habe mir bei Ebay vor Kurzem auch recht günstig einen Camcorder gekauft.
Das Gute an dem Modell: Du kannst die Daten direkt über USB Kabel übertragen :wink: (Das geht bei den meisten nämlich nicht).

Ich finde Ton und Bildaufnahme völlig in Ordnung, wenn man keine Profiansprüche hat..

Hier mal das Modell:
Panasonic NV GS 35

LG Miriam :)
...die will nur spielen...
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RB
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Beitrag von RB »

Die Aufrüstung mit einer Firewire-Karte ist sicher möglich, ich habe das bei einem etwas älteren PC auch gemacht und es hat zuverlässig funktioniert. Es war eine PCI karte, die habe ich eingebaut, Windows hatte einen passenden Treiber (das war XP) und außerdem war eine einfache, aber funktionstüchtige Video-Software dabei, die ich heute noch verwende.

USB 2.0 ist zwar ähnlich leistungsfähig, wie der Firewire-Anschluß, aber bei den Kameras hat sich leztzerer eingebürgert. Das lag wohl daran, daß es - als die Kameras gerade große Mode wurden - gerade USB 1 gab und das war für die Datenmengen zu lahm.

A propos Datenmengen: Wappne Dich. Wenn Du einen Film in voller DV-Qualität in den Computer überspielst, solltest Du irgendwo einen Datenträger haben, in dem ein paar GB frei sind.

Wenn die Kamera an den Firewire angestöpselt und vom System erkannt ist (einschalten und auf Wiedergabe stellen), haben die Filmschneide-Programme zum Überspielen meist ein Kamera-Bedienfeld auf dem Schirm abgebildet, wo man vor- und zurückspulen und wiedergeben kann. Wenn man irgendwo auf "Aufnahme" drückt, wird es in den Rechner überspielt und man kann damit herumeditieren. Für praktisch Bildbare wie mich war es zu begreifen, also wirst Du damit auch klarkommen.

Welche Hardware hat denn der Computer (Prozessor, Takt, Ram, Platte)?
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RB
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Beitrag von RB »

PS: Nur mal so als Ultra-Low-tech-Beispiel: Dieses Video ist mit einer 2 Gigapixel Fotokamera mit der Filmclip-Funktion aufgenommen. Die Kamera liefert MPG-Videos in der Auflösung von nur 320 x 200 Bildpunkten. Sie stand auf einer Whiskyflaschen-Büchse, die ich für die zweite Aufnahme ein wenig nach links gedreht habe. Der Ton ist gesondert aufgenommen (Micro BR, das auf der Armlehne liegt) und alles in der Videosoftware zusammengeschnitten. Es geht also wirklich auch mit einfachen Mitteln. Immerhin habe ich beide Videos noch einmal auf 50 % der ursprünglichen Größe geschrumpft, um beide parallel zu bekommen. Dafür, daß das pro Teilvideo effektiv nur 160 x 100 Bildpunkte sind, kann man es sich noch ansehen, von einer professionellen Technik ist es natürlich meineweit, ach was sag ich, Welten liegen dazwischen.

Wenn man an die Kamera eine externe Tonquelle anschließen kann, wird das wahrscheinlich auch schon reichen, um eine gute Aufnahme zu erhalten. Die in die Camcorder eingebauten Mikros sind für Musikaufnahmen mE nicht ideal und außerdem richtet sich die Positionierung des Camcorders (und damit auch des Mikrophons) nach optisch-filmerischen Gesichtspunkten und das ist oft nicht unbedingt die ideale Position für eine Tonaufnahme.
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

mitra hat geschrieben: Hier mal das Modell:
Panasonic NV GS 35

LG Miriam :)
Vielen Dank, Miriam, für den Tip! Das würde so ungefähr zu meinem Budget passen.
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

RB hat geschrieben:PS: Nur mal so als Ultra-Low-tech-Beispiel: Dieses Video ist mit einer 2 Gigapixel Fotokamera mit der Filmclip-Funktion aufgenommen.
Danke für das Beispiel - diese Qualität reicht ja durchaus für's erste. Das ist übrigens ein Video wo ich normalerweise gar nicht auf Ton- und Bildqualität achten würde, weil mich die Musik fesselt. Richtig gut ist das.


...ach so - mein Rechner. Ich hab einen 800 Mhz PC mit AMD-Duron Prozessor und 256 MB RAM. Es ist eine 80 GB Festplatte drin, auf der allerdings nur noch 10 GB frei sind.

Fürs Audio-Aufnehmen taugt das Ding durchaus - wie das mit Video ist, müsste ich ausprobieren.

Viele Grüße
Bernd
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