Mikrofon-Empfehlung ??

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

FraWe
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Beitrag von FraWe »

Liebe Kollegen, hier auch meine 2 ct zum Thema: Mikrophone sind sehr unterschiedlich, sie machen - wie der Verstärker bei der E-Gitarre - eine Menge vom Sound aus, und das, bevor irgendwelche Effektgeräte oder dergleichen greifen.
Ich war spontan begeistert, als ich vor vielen Jahren meine Gitarre erstmals mit einem AKG C414B-ULS hörte. Auf Nierencharakteristik gestellt ist das bis heute eine meiner bevorzugten Abnahmen (obwohl eine Menge Neumänner, Sennheiser und DPAs erprobt).
Jahrelang habe ich (live und Aufnahmen) über ein C414 gespielt, was (auf Niere, mit richtiger Ausrichtung) prima geht. Später habe ich dann so Dawg-Sachen mit einem KM184 von Neumann gemacht.
Gravierende Unterschiede bestehen beim Klang insbesondere bei nicht senkrecht auftreffenden Anteilen. Hier finde ich die Sennheiser-Mikros (MKH 40 z.B.) _viel_ schlechter als etwa dpa 4011! Das ist umwerfend, von jeder Seite.
KM 184 finde ich "recht dünn", aber es hat den Vorteil, sich klanglich gut durchzusetzen, eher etwas für Flatpicking. Mit den Fingern finde ich bis heute AKG C414 genial! - Und: Den besten Mikroklang kann man sich mit einem Billig-Mischer und dessen Eingängen versauen!
Etwas mehr zum Thema hier: http://www.frawemedia.de/sudelweb/?p=1167
Gruß
Frank
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tomis
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Beitrag von tomis »

RODE M3
kostet weniger als das akg und ist von den messwerten ähnlich
kann man auch ne batterie reintun
allerdings recht groß
sound ?
ich habe keine vergleichmöglichkeiten aber der reverend könnte was dazu
schreiben
mit Blues und Gruß
Thomas
FraWe
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Beitrag von FraWe »

Liebe Forenten,
etwas grundsätzliches zu Mikrophonen: Die muss man wirklich anhören! Es bringt einfach nichts, Datenblätter herunter zu laden. Selbst Artikel in Fachzeitschriften usw. bringen leider nichts. Es führt kein Weg am _Hören_ vorbei.
Ich habe bei Musikalienhändlern (und z.B. beim Vertrieb von dpa) immer offene Ohren gefunden, wenn ich für einen Samstag mal ein Paar Mikrophone probehören wollte.
Vielleicht ist das ja auch hier im Forum eine Chance?
Die Diagramme bilden einige wichtige Parameter ab, auch die Daten können helfen, um die Mikros "vorzusortieren", aber: Wenngleich ich mit Josho Stephan finde, dass die Rode-Mikros für Sinti-Sachen sehr brauchbar sind, finde ich sie wenig hilfreich, wenn es eher in Richtung eines Michael Hedges Sounds geht...
Gruß Frank
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Worauf dieser Fred keine Antwort gibt ist, welches Mikro sich für den Live- bzw. Bühnenbetrieb eignen tut. Vergessen wir jetzt mal das Recording und denken wir an die Bühne, wo der Gitarrist sich ein Mikro vor die Gitte klemmt, um das Signal des Mikros über das Mischpult zum Signal des Piezo-Pickups dazuzumischen. Dabei soll ja der ganz authentische Sound entstehen.

Ich hatte mir unlängst mal das (dynamische) Shure Beta 57A ausgeliehen und mal zuhause ausprobiert. Dabei musste ich das Mikro aber wirklich ganz ganz nahe (nicht mehr als 5 cm) an die Gitarre halten, damit man was hören konnte. Das schränkt aber die Bewegung schon arg ein.

Haben nun Kondensatormikros wie etwa das vielgelobte AKG C1000S eine "größere Reichweite"? Aber: Sind die dann auch bühnentauglich, also ohne Pfeifferei?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich kann, ähnlich wie Kwalke, zum Einen ein t-bone Produkt empfehlen: SCT-700 (Röhre / Großmembran).

Außerdem: Rode NT-5 (Stereo / Kleinmembran / Kondensator).

idR wird das Signal dann durch das SPL 9844 geschickt.

Hierbei habe ich dieses Setup eingesetzt und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Holger: Wofür empfehlen? Für´s Recording oder für den Live-Betrieb? Recording-Empfehlungen gibts übergenug, das ist nicht das Problem; das Problem ist wie finde ich ein Mikro, dass ich mir auf der Bühne vor die Gitte tun kann, und zwar doch 30, 40 oder 50 cm davon entfernt; und trotzdem ein gutes und möglichst lautes bzw. starkes Signal ohne Rückkopplung in den Mixer kriege.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Das ist eine schwierige Frage, die auch in weiten Teilen davon abhängt, was noch auf der Bühne passiert.

Wenn du alleine spielst und dementsprechend deine Gitarre quasi das einzige ist was man hört, kannst du relativ problemfrei irgendein Kondensatormikrofon nehmen.
Wenn auf der Bühne noch 5 Leute Musik machen, kannst du das einfach vergessen.

Es gibt so Anklippmikrofone, die man an der Gitarre befestigen kann, das wäre vmtl die praktikabelste Lösung.
Ansonsten tut es im Bandkontext auch ein guter Pickup.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@Pappenheim: Joa, "Soundsamples" und "Liverecordings" waren ja gefragt - da ist es ohnehin ganz schwierig, bei Bandbesetzung X brauchste anderen shit als bei Besetzung Y. Schwierig. Wenn ich mich live aufnehme, also nur Gitarre - dann nutze ich z.B. gern die Rode. Für Harp dann schon eher das Großmembran. Nehme ich ein Duo (1 x Gitarre + 1 x Gesang) ab langt evtl. auch das Großmembran, geschickt platziert. Soll eine Live-Mehrspuraufnahme gemacht werden sehe ich mit den drei Dingern natürlich alt aus...

Für besagtes Problem (Live-Mikrofonie) fällt mir spontan nix ein - wenn ich allein auf der Bühne stehe ist es relativ egal, bei Bandbetrieb würde ich zunächst natürlich immer ein dynamisches Mic versuchen.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich kann mir ja vor dem nächsten Gig das AKG zum testen kommen lassen. Wenns ganz unbrauchbar ist, ist das Schlimmste was ich zu tun habe, den Kanalzug des Mikros auf 0 zu drehen, es hinterher wieder zurückzuschicken und fertig.

Ich glaub so werd ichs machen. Seit ich die Venue habe, hat das jetzt auch nicht mehr soooo die Dringlichkeit.
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Pida
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Beitrag von Pida »

Pappenheim hat geschrieben:Haben nun Kondensatormikros wie etwa das vielgelobte AKG C1000S eine "größere Reichweite"? Aber: Sind die dann auch bühnentauglich, also ohne Pfeifferei?
Ich schau' mir gelegentlich die Bühnenanweisungen/Technical Rider anderer Musiker an, soweit die auf der Homepage verfügbar sind. Ich glaube, darauf habe ich selten eine Anwesisung so häufig gelesen, wie "kein AKG C1000". Leider habe ich selbst von Mikros keine Ahnung. Früher hat unser Percussionist damit zwei Becken abgenommen. Das hat halt funkioniert, aber der Rest der Klangkette war so schwach, dass ich nicht viel mehr zum Klang sagen kann.

Das Blue Bluebird wird häufiger als sehr gutes, bezahlbares Kondensatormikro genannt, ist aber schon deutlich teurer als das AKG. Bei Thomann berichtet jemand begeistert vom Einsatz in einer Bluegrass-Gruppe.

Beide Mikros werden eine größere 'Reichweite' haben. Wenn sie soweit aufgedreht sind, dass du eine angenehme Spielposition einnehmen kannst (nicht verkrampft immer 5 cm vom Mikro entfernt), könnte es durchaus zu Feedbacks kommen.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Pida hat geschrieben:Das Blue Bluebird wird häufiger als sehr gutes, bezahlbares Kondensatormikro genannt, ist aber schon deutlich teurer als das AKG. Bei Thomann berichtet jemand begeistert vom Einsatz in einer Bluegrass-Gruppe.
Das ist ein Großmembranmikro, soweit ich sehen kann und die gelten als noch fragiler als die Kleinmenbranmikros. Und bei dem Gewicht kannst du den Galgen vom Mikrophonständer eventuell auch nicht so einfach zur Gitarre hinbiegen, weil dass Teil sonst bei der nächsten Böe (beim Open Air) einfach umkippt. Und dann noch als Amateur ohne Tontechniker mit chaotischem Gewusel auf einer mehr oder weniger improvisierten Bühne mit lauter Leuten, die gerne über Kabel stolpern? Oder die Phantomspeisung funktioniert nicht am Mischpult oder Stage-Box? Ich würde da eher viel Wert auf Robustheit und Einfachheit bei der Auswahl legen.

Wenn eine PA mit Tontechniker gestellt wird, dann hat der meiner sehr bescheidenden Erfahrung nach eh entsprechende Mikros dabei, die zu der PA passen (oder halt auch nicht, sich dann aber weigert mitgebrachte Mikros einzustöpseln ;-).
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Eine PA haben wir eh selber mittlerweile.

Ich hab grad den Peter Ratzenbeck angerufen. Er empfiehlt ein AKG 545 EB, das hat er früher gespielt und das gibts aber nicht mehr. Nachfolger dürfte das AKG C545EB sein.

Jetzt hat er ein RODE, aber er weiß aktuell die genaue Bezeichnung nicht. Wenn er die rausgefunden hat, ruft er mich nochmal an.
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RB
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Beitrag von RB »

Der Reverend sagt, was er hörte klingt gut. (Die Aufnahmen mit dem NT 3 meine ich).
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Hallo Reverend,

Du meinst wohl das Rode NT3, nichtwahr? Schön, dass es schöne Aufnahmen macht, aber hast Du es auch schon mal im Livebetrieb gehört bzw. erlebt, dass es eine gute Reichweite und einen guten Klang hat, ohne bockig zu sein, sprich rückzukoppeln?
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RB
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Beitrag von RB »

Nein, ich habe von Tomis nur WAV-Dateien gemailt bekommen, die er damit aufgenommen hat und ich habe zu meinem Entsetzen gehört, daß er schnaufte, wie ein altes Pferd.
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