Tonabnehmer von Carlos Juan

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Heiner
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Tonabnehmer von Carlos Juan

Beitrag von Heiner »

Hallo
wer hat Erfahrung mit den Tonabnehmern von Carlos Juan aus Stuttgart, den CP-1 Ausw. und den teuren High-Tech-Tonabnehmern CP-1 High End (Eric, Carlos, Vicente) , wie sie z.B. in einer Gitarre von Clapton installiert wurden?
Meines Wissens sind es Unter-dem-Sattel-Tonabnehmern mit Vorverstärkern in den Endgurtpins.
Wäre ein System, das nicht nur Schwingungen der Saiten, sondern auch der Decke verstärkt, nicht besser?
Grüße
Heiner
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Herigo! Herbei! Jetzt darfst Du Dich mal richtig austoben! :P
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Bild

:D
...aber ich lass erstmal den Herigo machen...
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

ich komme im moment mit dem ES von taylor sehr gut zurecht.

vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich demnächst für länger zeit nach Clearwater eingeladen bin. 8)
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Heiner
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Beitrag von Heiner »

Na schön, dass man da einen Carlos-Pickup sieht und es richtig losgeht.
Wirklich informativ ist das bis jetzt aber noch nicht.

Heiner :?
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Es gibt keinen unterschied zwischen einem Carlos, Vicente oder Eric beim CP-1 High End.

der unterschied besteht im gehäuse des preamps das die verschiedenen namen trägt und andere holzfarben haben kann.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Meines Wissens sind es Unter-dem-Sattel-Tonabnehmern mit Vorverstärkern in den Endgurtpins.
Wäre ein System, das nicht nur Schwingungen der Saiten, sondern auch der Decke verstärkt, nicht besser?
Ich geh jetzt mal nur auf diese beiden Fragen ein und lasseKlang, Ansprache, Modulierbarkeit etc. erstmal außen vor.

Was Herigo geschrieben hat, stimmt. Die verschiedenen CP-1 unterscheiden sich nur in Gehäuseholz und eingelegtem Namen; das Innenleben ist dasselbe. Der CP-1A hat einen Endpinpreamp, der in 2 verschiedenen Versionen angeboten wird: der "normale" CP-1A und der CP-1A V.I.P., der nach Abschrauben der Gehäusekappe zwei Potis auf der Platine hat. Die Einstellbarkeit ist natürlich ziemlich umständlich, da man für jede Änderung die Saiten runternehmen und den Endpin-Reamp ausbauen und zerlegen muss.
Hauptunterschiede zwischen dem CP-1 und dem CP-1A sind (neben dem Preis), dass der 1A sehr schnell anspricht, der CP-1 sensitiver und besser modulierbarer ist. Der Koax-Transducer ist bei beiden Systemen derselbe. Den CP-1A konnte ich bislang nur in einer Manne OM kurz ausprobieren mit relativ wenig Zeit. Dabei fiel mir nicht wirklich ein großer Unterschied zu anderen Systemen auf, die da im Laden waren (Fishman, B-Band). Anzumerken war, dass er selbst bei hartem attack im Strumming immer noch gut trennt und auch bei verschiedenen Flatpicking Techniken bzw. verwendeten Picks (dünne vs. dicke Jazz-Picks) sehr gut widergibt (beim Fishman kam da z. B. selbst bei stark unterschiedlichen Pleks mehr oder weniger derselbe Anschlag aus dem Lautsprecher).
Den CP-1 hab ich selber in meiner Martin. Vorher war ein werksseitig verbautes und mit entsprechenden Images versehenes Aura Elipse drin. Sicherlich kein schlechtes System. Zumindest für meinen Geschmck klangs aber sehr Piezo-mäßig, selbst bei hohem Einmischgrad der "Mikrofon"-Anteile. Der Carlos hört sich überhaupt nicht nach Piezo an und bringt die Wörme des Mahagonie-Korpus der Martin sehr schön natürlich rüber. Flaschenhals war bei mir nur der AER Alpha, den ich anfangs hatte, der hat das nicht mitgemacht. Ersetzt hab ich ihn dann durch einen Chromachord Podium MXV-P. Auf diese Klangkette stimmt Carlos seine Amps ab (er bietet seine eigenen Verstärker an, die aber im Prinzip nur miminal modifizierte Chromachords sind).
In Sachen Deckengeräusche: Auch der CP-1 nimmt Body-tappings und damit die Deckenschwingungen sehr gut ab. Ich konnte keinen Unterschied zum Baggs M1 feststellen, der ja gerade dafür konzipiert wurde und entsprechend beworben wird. Entweder die Baggs-Werbund diesbezüglich ist heiße Luft, oder der Carlos ist wirklich so gut. Ich tendiere eher zu letzterem, allein schon deshalb, weil ich den Baggs sehr schätze (IMO einer der besten Schalloch-TAs). Der Carlos registriert eine ganze Menge mehr als der Fishman. Kann aber auch nachteilig sein. Du hörst das Ansetzen der Fingernägel an den Saiten, Greifgeräusche ebenso ausgeprägt. Wer das nicht stilistisch einsetzen kann/will, für den sind Elixir Saiten fast schon obligatorisch. Die extreme Sensitivität des Pickups fordert schon eine hohe technische Spielfertigkeit. Gutmütiger sind sicherlich andere Systeme (bei dem Aura war das kein Problem), aber in Sachen Klang, Ansprache, Dynamik und Feedback-Resistenz (wenn der Transducer vernünftig verbaut wird, NULL feedback Probleme selbst beim Spiel direkt vor dem Verstärker mit hoher Lautstärke) liegt der Carlos klar vorne. Leider auch im Preis...

Carlos baut übrigens auch nach Bestellung Modifikationen mit zusätzlichen Mikrofonen oder Body-Transducern (die aus seinem Sly System). Den Wünschen sind da keine Grenzen gesetzt, wenn man das nötige Kleingeld hat.
Heiner
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Beitrag von Heiner »

Tja, prima erklärt und nachvollziehbar, das habe ich wirklich kapiert.
Ich bin sehr dankbar für die hilfreichen Ausführungen und werde sie bei der nächsten Gelegenheit verwerten können.
Ich spiele eine Deerbridge Little Indian Chief von 2008 mit einem 12e Satz Carlos Strings. Die haben die Eigenschaft, sehr gleichmäßig zu klingen, was einen Brillanzverlust in den Höhen bedeutet, habe mich aber daran gewöhnt. Beim Wechsel werde ich einen 12-Satz John Pearse aufziehen (Tipp von Uli Rohde, Heidelberg).
Was den Pickup angeht, tendiere ich nach deinen Worten zu einer Modifikation, die mit zusätzlichen Mikrofonen ergänzt werden könnte.
Heiner :D
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Die Carlos Saiten spiele ich auch. Trotz der relativ deutlichen Greifgeräusche. Der Klang überzeugt mich mehr als alles andere, was ich bislang probiert habe, und das ist ne ganze Menge. Carlos stellt die Saiten allerdings auch nicht her (bzw. lässt nicht herstellen), sondern stellt sie aus unterschiedlichen Marken zusammen und klebt sein Label drauf. Sei's drum, die Zusammenstellung überezugt...
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

nun, ich spiele die carlos saiten auch, sie sind etwas weicher als elixir. fürs zupfen etwas besser für festes strumming allerdings etwas weniger geeignet als die elixir. die carlos strings haben mehr draht als die pearse saiten trotzdem gefallen mir die pearse saiten auch sehr gut, die pearse saiten sind wiederum einen tick härter und etwas stabiler beim strummen. im grunde habe ich so drei marken zur auswahl die ich eigentlich immer nehmen kann, der vorteil der elixir ist halt nach wie vor die haltbarkeit und die geringeren greifgeräusche, aber man gewöhnt sich dran.
darf ich trotzdem mal fragen wie du zu den carlos strings gekommen bist? ich lernte die erst kennen als ich mir in drei gitarren die carlos PUs einbauen ließ, genauer war in der manuel bellido flamenca schon einer drin (high end vicente), in der martin OM21 ist ein Eric drin und in der harley benton reso ein "einfacher" VIP. ich habe die signaturen nicht haben wollen aber carlos wollte unbedingt diese namen in meinen gitarren sehen, er hat mir ausdrücklich versichert, dass sie absolut gleich sind. nur der VIP ist halt etwas anders. trotzdem meine ich, dass der ausreicht. man kann eigentlich nichts wirklich schlecht einstellen, die wirkungsweise der tonregelung ist dezent. was fehlt oder zuviel ist kann man mit einer einfachen klangregelung am amp oder mixer korrigieren. ich dreh an den preamps eigentlich nicht dran rum, alle paar monate mal. carlos dreht fast alles auf. ich habe die bässe voll auf, die mitten ganz leicht zurückgenommen, die höhen allerdings nur etwas mehr als ein viertel, ja ein drittel vielleicht auf. das signal ist absolut clean, laut und ziemlich neutral, keine schönfärber, man hört genau was man spielt. was jay-cy schreibt kann ich eigentlich unterstreichen.
allerdings bin ich etwas von carlos gelegentlichem unwillen auf meine wünsche einzugehen enttäuscht. so ist der poti bei der OM und der reso einwandfrei vom regelweg (das ist ja eigentlich ein billigteil) bei der bellido jedoch wirkt er fast wie ein schalter, am anfang sehr kurzer lautstärke anstieg, dann tut sich auf dem restlichen weg nichts mehr. ich hatte ihm das gezeigt, er wollte es auswechseln doch dann zeigte er mir, dass alle seine anderen potis die er zur dieser zeit zur verfügung hatte genau so reagierten, er meinte das wäre wohl dann auch bei der martin so, was definitiv nicht stimmt. er hat schlicht nicht drauf geachtet die richtigen potis zu besorgen, ich vermute, dass es lineare statt logarithmische sind, der wert (ohmzahl) wird wohl schon stimmen.
carlos gibt sich ansonsten sehr viel mühe die PUs richtig einzubauen, ich würde keinen anderen als ihn das machen lassen. wenn das nicht hundertprozent richtig gemacht ist hat man sein geld zum fenster raus geworfen. ruf ihn an, ich hab ja HD auf dem nummern schild, soweit ist es nicht nach stuttgart. ich werde demnächst mal wieder hinfahren, das mit dem poti muss er nochmal machen.
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Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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Heiner
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Beitrag von Heiner »

Finde ich ganz bemerkenswert, was Du sagst.
Carlos habe ich nach einem Artikel über Pat Methenys Erfahrungen mit dem Fingernail-Set von Carlos, ich ging dann ins Internet und habe das eine oder andere Ding bestellt.
Ich war auch am 4. Dezember in Stgt. beim Konzert in Botnang u. habe Carlos die Hand geschüttelt, nachdem wir vorher nur über mail Kontakt hatten. Meiner Meinung nach ist er ein weltenbummelnder Heimatloser, den es aus unerfindlichen Gründen ausgerechnet in die pietistische Hauptstadt verschlagen hat. Schon bemerkenswert.
Ein Gitarrenhändler von hier meint, er sei ein Scharlatan und Aufschneider. Glaube ich eigentlich nicht. Deswegen die Nachfrage nach Erfahrungen mit seinen Produkten.
Nummernschild mit HD? Ist ja scharf.
Heiner
:)
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