Großmembranmikrofon und Röhren-PreAmp

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Fayol hat geschrieben: :shock: So ein paar "goldene" Regeln wird es doch wohl geben... :wink:
Naja, die goldene Regel ist: wenn es gut klingt, mach es :p
Ich glaub da hat jeder irgendwie seine eigenen Erfahrungen und Tricks. Der eine hat vllt nen guten Hall, den er generell auf seine Aufnahmen legt, der nächste bearbeitet alles im Computer, und der dritte verwendet gar keine Effekte, sondern macht die Aufnahmen direkt mit viel Hall in seiner privaten Kirche..

Fayol hat geschrieben:Ich gehe mal von fiktiven gehobenen Ansprüchen aus. (Es geht immer schöner, höher, besser, weiter…)


Es scheint mir wenig sinnvoll zu sein, ein Signal zu modellieren z.B. am Preamp (Höhen raus), um es danach wieder zu ggf. am Mixer gegensätzlich zu verändern (Höhen wieder rein…) und dann am PC die Sache nochmal mit Höhen raus-rein….dann das Ganze zu einem professionellen Tonstudio geschickt, die das Alles dann noch einmal durch den „Fleischwolf“ drehen…weil es rauscht etc. .....und das Equipment eben nicht sinnvoll aufeinander abgestimmt war/ist...:whistler:
Was sind "fiktive, gehobene Ansprüche"?
Was ist "sinnvoll"?
Woran will man das festmachen?
Der eine macht es halt so und der andere anders. Letztlich zählt nur das Ergebnis, und wenn man es professionell macht noch die Zeit in der man das schafft.

Fayol hat geschrieben:Normalerweise sollte doch, so denke ich mir, ein Signal bis es bearbeitet wird (Effekte, Höhen, ...) so neutral wie möglich sein.
Was ist "neutral"? Jedes Mikro färbt irgendwie, jeder Raum färbt, jeder Lautsprecher über den du abhörst färbt, jeder Kopfhörer, jedes Interface, jedes Mischpult. Es gibt keinen neutralen Klang, keine Referenz. Das sind alles Erfahrungswerte von Leuten, die sagen: "wenn ich hier, auf meinem Equipment, dass ich gut kenne und wo ich viel Musik drüber gehört hab,
so und so mische, dann hört sich das auf vielen Anlagen, die ich gut kenne für mich gut an."
Und wenn man dann den Geschmack von vielen Leuten trifft, dann hat man wohl ne gut gemischte CD gemacht.

Fayol hat geschrieben:Welcher Mixer und/oder Preamp würde deiner Meinung nach, in Kombination mit einem Aufnahme/Geangs - Mikro für z.B. 500,00€ passend sein?
Keine Ahnung. Wie oben gesagt, benutze ich sowas nicht, weil ich wirklich den Minimalweg Mikro-Interface fahre und im PC bearbeite.
Und es ist eben totale Geschmackssache. Ich für mich sehe noch keinen Grund mehrere Hundert Euros in irgendeinen Preamp zu stecken.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Fakt ist: die Unterschiede werden geringer. Wenn du einen Preamp für ein gewissen Budget kaufst und einen anderen für etwas mehr daneben stellst, sind die Unterschiede mit dem selben guten Mikrofon marginal.
Nicht zu vergessen und ganz wesentlich ist die benutzte PA. Wenn ich es richtig verstehe wird hier auch nach dem Live-Einsatz gefragt. Schickt man das tollste Signal durch eine Schrott-PA wird es sicherlich nicht besser klingen als ein stinknormales Mikro durch einen ebenso durchschnittlichen XLR-Mischpult-Preamp aber an einer guten PA. Soll heißen: umso marginaler die Unterschiede werden, desto besser sollte im Umkehrschluss auch die PA sein, die das ganze wiedergibt.
Warum man zwei Preamps hintereinanderschalten sollte, ist mir hier nicht klar. Es sei denn, man hat zwei sehr färbende Preamps und möchte z.B. extreme sound erzeugen. Beispielsweise wenn einer der Preamps zerren soll, der andere aber nicht.... warum auch immer ;)

Die Kombinationsmöglichkeiten sind so vielfältig, dass es eine Standard-Lösung kaum gibt. Es gibt Großmembran Mikros und Preamps, die einem immer wieder empfohlen werden. Was auf die Empfehlungen gegeben werden kann, ist jedem selber überlassen.

Mir wurde - und ich glaube ich wiederhole mich - damals ein Audio Technica 4040 sowie ein dbx 286a Preamp empfohlen. Gekauft, angesteckt und nasse Augen bekommen. Fett.
Mikro ist längst weg. Preamp ist nun doppelt vorhanden und im Live-Rack eigebaut. Hier ist er für die Vorverstärkung, die Kompression, das Gaten, das EQing und das de-Essing zweier SM58 zuständig. Am Mischpult gehts nur noch in den Line-In des jeweiligen Kanal. EQing ist hier praktisch nicht notwendig. Höchstens Nuancen.
Es gibt also Preamps die mehr können also nur verstärken. Sie färben ganz signifikant und mir gefällt das.

So etwa 30-50 mal im Jahr wird mir dann gesagt, dass es gut klingt, auch von Musikern. Also gehe ich davon aus, dass ich diesen Preamp hier empfehlen kann, auch wenn er keine Röhre drin hat. Thomann verkauft übrigens Röhrenpreamps für 39 Euro.
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scifi
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Beitrag von scifi »

jpick hat geschrieben:Ist zwar etwas älter, aber da steht noch etwas "Basiswissen" drin:

http://www.amazona.de/index.php?page=26 ... cle_id=847
Kann hier eigentlich jemand "für sich bedeutsame" Unterschiede zwischen den Preamps hören?

Der Track des Studio Projects Preamp gilt eventuell nicht, dieser zumindest als Download als mp3 und nicht als wav vorliegt.

Über meinen Billig-Kopfhörer hier kann ich keine für mich relevanten Unterschiede hören. Müsste man vielleicht noch mal über Studiokopfhörer machen. Ich bin aber skeptisch.

Der dbx von wuchris ist sicher noch eine andere Sache, da EQ, Compressor und DeEsser hier eingebaut und eingesetzt werden, was mit der Frage, ob ein zusätzlicher Preamp für 300€ in einer Amateur-Aufnahmekette grundsätzlich die Aufnahmequalität verbessern kann, erst mal nur eingeschränkt zu tun hat.
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Beitrag von wuchris »

scifi hat geschrieben: Der dbx von wuchris ist sicher noch eine andere Sache, da EQ, Compressor und DeEsser hier eingebaut und eingesetzt werden, was mit der Frage, ob ein zusätzlicher Preamp für 300€ in einer Amateur-Aufnahmekette grundsätzlich die Aufnahmequalität verbessern kann, erst mal nur eingeschränkt zu tun hat.
Weil? Ist er dir zu billig?
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scifi
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Beitrag von scifi »

wuchris hat geschrieben:
scifi hat geschrieben: Der dbx von wuchris ist sicher noch eine andere Sache, da EQ, Compressor und DeEsser hier eingebaut und eingesetzt werden, was mit der Frage, ob ein zusätzlicher Preamp für 300€ in einer Amateur-Aufnahmekette grundsätzlich die Aufnahmequalität verbessern kann, erst mal nur eingeschränkt zu tun hat.
Weil? Ist er dir zu billig?
Nee, nur ging es ja hier meinem beschränkten Verständnis nach darum, ob die alleinige Vorverstärkung über einen vor- oder zwischengeschalteten Preamp ein deutliches Plus bei der Klangqualität bringt im Gegensatz zur alleinigen Verwendung der Preamps in Interfaces. Und das in der Amateur-/Budget-Klasse und nicht im 20.000€ aufwärts Studio. EQ, Compressor und Deesser sind ja auch als Effekte bei der Bearbeitung im Anschluss anwendbar. Frage wäre für mich ob der dbx bei deaktivierten Klangformern schon mehr Dynamik, Transparenz etc. bringt vor einem 200-500€ Interface?

Ich würde den vermeintlichen Unterschied halt gerne einfach mal irgendwo hören.

Für Live wünschte ich mir, dass ich sowas wie den dbx hätte... Wenn man damit umgehen kann, ist das Teil sicherlich enorm hilfreich.
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Beitrag von wuchris »

scifi hat geschrieben:Frage wäre für mich ob der dbx bei deaktivierten Klangformern schon mehr Dynamik, Transparenz etc. bringt vor einem 200-500€ Interface?

Ich würde den vermeintlichen Unterschied halt gerne einfach mal irgendwo hören.

Für Live wünschte ich mir, dass ich sowas wie den dbx hätte... Wenn man damit umgehen kann, ist das Teil sicherlich enorm hilfreich.
Ah! Verstehe. Ehrlichgesagt kann ich dir die Frage nicht beantworten, da ich nie einen A/B-Vergleich mit Interfaces probiert habe.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich sollte vielleicht hier noch erwähnen, dass das Neumann-Mikro bereits angekommen ist. Der direkte Vergleich mit dem t-bone-Billigteil ist, dass man den Unterschied von rund 550 Euro durchaus hört. Und zwar überdeutlich. Meine Martin klingt jetzt nach Martin. Aber hallo. Die Auflösung ist ein Traum. Oh yeah. :P
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Beitrag von wuchris »

Pappenheim hat geschrieben: den Unterschied von rund 550 Euro durchaus hört. Und zwar überdeutlich.
So soll das sein :)
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben:Ich sollte vielleicht hier noch erwähnen, dass das Neumann-Mikro bereits angekommen ist.
Hallllllelujah --> 615,-- Euronen für ein Mikro, na Servas. :shock:

Im Eingangspost hast du folgendes geschrieben:
Pappenheim hat geschrieben: ... für die Abnahme von A-Gitarre und Gesang ...
Dazu meine laienhafte Frage.

Wenn du jetzt Gitarre und Gesang damit aufnimmst musst du dann immer abwechselnd aufnehmen ?
1 x Gitarre und dann dazu der Gesang ?

Auf jedem Fall viel Spaß mit dem neuen Teil, also wenn das keine gute Qualität liefert was dann ? :)

BTW: Hast du deine Guild 12-string schon ? :P
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Kaindee hat geschrieben:Wenn du jetzt Gitarre und Gesang damit aufnimmst musst du dann immer abwechselnd aufnehmen ?
1 x Gitarre und dann dazu der Gesang ?
In der Regel nehme ich überhaupt mehrere Spuren auf. Meistens am Anfang 2 x Gitarre auf je einer Spur, da wird dann eine ein wenig nach links und eine ein wenig nach rechts gepant. Klingt dann superfett.

Gesangsspuren je nach Bedarf. Meistens eine Spur für die Hauptstimme und eine Spur für die Überstimme.

Klarerweise wäre auch möglich, ich packe das Mikro nicht vor den 12. Bund der Gitarre (bei Gitarrenaufnahmen) oder direkt vor meine große Klappe (bei Gesangsaufnahmen), sondern irgendwo dazwischen und etwas weiter weg. Dann geht natürlich auch die einfachste Variante: Gitarre und Gesang gleichzeitig aufnehmen. Hat aber den Nachteil, dass man dann Gitarre und Gesang nicht getrennt voneinander nachbeatbeiten kann. Für schnelle Aufnahmen oder wenn es eben so gewollt ist super geeignet, für kompliziertere, mehrspurige Aufnahmen (wie wir das bei der "Kinettn") gemacht haben, garnicht geeignet.
Kaindee hat geschrieben:BTW: Hast du deine Guild 12-string schon ? :P
Nein, krieg ich erste Jännerwoche beim Ratzenbeck-Seminar in Gutenbrunn. Der Pickup braucht so lange bis er daherkommt. :?
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben:Klarerweise wäre auch möglich, ich packe das Mikro nicht vor den 12. Bund der Gitarre (bei Gitarrenaufnahmen) oder direkt vor meine große Klappe (bei Gesangsaufnahmen), sondern irgendwo dazwischen und etwas weiter weg.
Ah, OK darauf war ich aus ob das dann auch möglich ist. Danke für die Info´s.

Was dauert denn so lange beim PU ? Sonderbestellung ? :shock:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Jip. Der scheint nicht alltäglich zu sein. Und ich muss mal wieder einen Exoten haben, eh klar.

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

schade um die tolle gitarre.
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Sach mal Pappe: Wieviel Teuro hast Du denn in den letzten 2 Jahren investiert und wieviel davon wieder zu welchem Verlust vertickert. Ich frag das gar nicht negativ, ich will auch immer viel haben, aber 600€ für ein Mikro ist schon heftig. Ich hab ein 150€ China Teil, keinen Vergleich, für mich langt das, aber wenn ich wie Du das Ganze machen würde, würde ich es vielleicht auch haben wollen. Das Schlimme ist, das es immer ein besser gibt, aber die Funktion scheint exponentiell zu sein, für das letzte Prozent Qualität muss man x% mehr investieren. Und nach 5 Jahren gibts die High End Quality nachgeschmissen, aber es gibt wieder besseres und das ist dann noch teurer... Das ist leider eigentlich überall so...
Deerbridge Hare's Bell
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Schlechtes Thema ;)
Wer so Hobbys pflegt wie Motorradfahren, Autos, Kirchensteuerzahlen,.., merkt bald, dass 6000 Euro für Musik-Equipment gar nicht so viel ist.
So lange die Menschen ihre musiklische Daseinsberechtigung nicht mit ihrem Equipment begründen, find ich derartiges sogar interessant!

Das macht doch auch ein so ein Top-Mikro aus, dass man es ein, zwei Meter weit weg von sich und der Gitarre stellt und dann immer noch super sound hat.
Allerdings muss hier stark vorverstärkt werden. "Billige" Preamps rauschen bei Verstärkungen von +50 dB und mehr oft mal ganz gern wie die Nordsee. Gute sind hier eher so still wie ein Fischweiher ;)
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