Ich habe jetzt ein paar Stunden und eine Probe mit dem A3 rumgespielt und bin damit über einen Shadow Sonic Doubleplay-Pickup in eine 150 Watt Monitorbox gegangen. Vom Sound her vergleiche ich das Gerät mit einer Fishman Aura DI, die ich bis vor ein paar Monaten hatte.
Meine erste ganz persönliche Einschätzung:
=> Gehäuse: stabil gebaut, da gibt es für den Preis nix zu meckern. Fishman-Pedale sind zwar noch deutlich edler und wirken robuster - können aber auch viel weniger und kosten mehr. Sehr nervig sind die aalglatten Drehknöpfe. Das das beim Produktentwurf niemandem aufgefallen ist, ist kaum zu glauben :-/
=> Bedienung: was immer sich da jemand gedacht haben mag - viel kann es nicht gewesen sein.... echt fummelig, nicht intuitiv, alle Gesetze des ergonomischen Design brechend. Aber irgendwann habe ich es dann begriffen. Die Betriebsanleitung ist nämlich ganz gut.
=> Sound Modelling: Am Anfang war ich etwas enttäuscht im Vergleich zu Aura Images. Bei Fishmann kommt mir die Klangbeeinflussung durch die Beimischung von Images viel intensiver vor. Beim A3 soll man zwar den Image Sound durch verschiedene Funktionen beeinflussen können:
1) Inputfilter nach Pickup-Typ (Flat, Piezo, Magnet)
2) "Korpusform" oder "Typ" (großer mech. Drehregler, mit dem man seinen Gitarrentyp auswählen kann)
3) Image Effekt, der aus einer Auswahl von zig Images eine Zuordnung ermöglicht.
Aber so irre viel Wirkung liefern die drei Funktionen nicht und ich kann mich nicht ganz entscheiden, ob 1 und 2 überhaupt sinnvoll sind.
=> Sound Effekte: gefallen mir, aber außer dem Hall brauche ich eigentlich nix davon.
Und die einschaltbare Mikrofonsimulation.
=> Stimmgerät:
Das ist in der Fishman DI deutlich besser umgesetzt. Werde ich glaub ich nicht benutzen.
=> Boost-Funktion:
geil! Wirklich durchdacht.
=> Feedback-Buster:
habe ich noch nicht ausprobiert. Und auf so große Bühnen, wo man das braucht, darf ich auch gar nicht spielen
![Wink ;-)](./images/smilies/icon_wink.gif)
Die Funktion scheint aber 1:1 von Fishman abgeschaut zu sein.
Am Ende habe ich aber dann doch mit der Kiste in meinem Setup einen für meinen Geschmack besseren Sound hinbekommen, als mit meiner alten Aura DI. So gut nachgemacht klang es mit der Aura nicht. Der "Trick" war letztlich alle an der Simulation beteiligten Funktionen aufeinander abzustimmen, auch wenn diese einzeln wenig beeindruckend sind. Da ist man beim A3 sehr viel flexibler als mit den Auras - und hat dafür aber auch mit viel mehr Fragezeichen zu kämpfen.
Und es klingt nur über die Aktivbox so gut. Direkt über Line in ein Audiointerface oder Kopfhörer ist der Klang eher kläglich (was aber auch für die Auras gilt in meinen Ohren).
Und was wirklich gut ist und weshalb ich das Ding eigentlich ausprobiere: Gesangsmikro in den XLR-Input des A3 und ich habe einen batteriebetrieben Zweikanalmischer mit Hall (wenn auch mit sehr beschränktem Funktionsumfang). Glücklicherweise kommen sich die Sängerin und meine Gitarre nicht unangenehm ins Gehege, so dass die gemeinsame Klangregelung plus den Tonregelung in der Gitarre ausreichen sollte für kleine Aufgaben (Stützverstärkung oder kleine Auftritte in Zweierbesetzung). Wie Rolli oben schon gesagt hat: das ist sicher nur ein Kompromiss, aber für mich scheint es zu passen.