in-ear-monitoring: mein erstes Mal...

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

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Holger Hendel
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in-ear-monitoring: mein erstes Mal...

Beitrag von Holger Hendel »

Was soll ich sagen, jahrelang war das nüscht für mich. Das war absolut nicht mein deal. Ich dachte immer, ich müsste das volle Brett spüren, ungefiltert. Doch unser Technik-Ältester (es geht um´ne wilde Hardrock-Band... http://www.flickr.com/photos/101492171@N03/ ) konnte mich überzeugen, mir doch wenigstens mal so ein Einsteigergerät zu besorgen.

Habe mir das LD SYSTEMS MEI 1000 zugelegt. Am Behringer X32. Relativ gewagt letzten Samstag beim soundcheck vor´nem 3h-gig zum ersten Mal ausprobiert...und...wow! Nie wieder ohne. Als Plan Zwo hätte ich noch die normale Monitorbox stehen gehabt, doch die musste nicht angeworfen werden. Es ist ja sowas von genial damit! Der Tonmann war natürlich kein Anfänger und ich wußte gar nicht, dass man mittlerweile den Monitormix auch stereo legen kann - so hatte ich die Gitarren l/r und alles war schick, auch das zweistimmige Solo von z.B. "Detroit Rock City" klappte problemlos und hörte sich dabei auch noch hervorragend an. Ein Wahnsinn. Wir hatten ein ambience-Mikrofon im Einsatz - damit man auch was vom Publikum mitbekommt. Das war auch so eine Befürchtung von mir, dass man das Gefühl hätte, vom Publikum abgeschottet zu sein und nur noch die Instrumente / mics zu hören - doch mit so einem Extra-Mic ist das Null Problemo. Ich bin hellauf begeistert.

Jetzt werden noch gescheite Ohrhörer geordert und diese App runtergeladen, mit der ich dann mein Android-Smartphone mit dem X32-Pult koppeln kann - so kann ich dann direkt auf der Bühne am smartphone meinen eigenen Monitormix machen und muss dazu gar nicht mehr mit dem Tonmann kommunizieren. Das ist doch der Hit, oder?
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Mann, du machst mich fertig. Jetzt bohrst du da in einer alten Wunde.

Naja, rund 300 Kohle macht das.

Aber wenn du die Stöpseln drin hast, dann hörste sonst nichts mehr, oder?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

300 Kohlen ist angeblich die Holz-Klasse, also newbie-equipment. Die hochpreisigeren Teile sollen angeblich noch besser sein. Wie auch immer. Und ich fand es schon supercool. Mit den besseren Ohrhörern kann ich mir vorstellen, dass es noch besser klingt. vll. machen die noch etwas besser dicht als die mitgelieferten.

Fakt ist, dass Du ohne so ein "ambience mic" (also ein mic, welches zum Publikum gewandt ist) so gut sie nix vom Publikum mitbekommst.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Holger Hendel hat geschrieben:Fakt ist, dass Du ohne so ein "ambience mic" (also ein mic, welches zum Publikum gewandt ist) so gut sie nix vom Publikum mitbekommst.
Naja, das ist aber irgendwie auch popsch. Vor allem bin ja ich der Tonmann in unserer Kombo. Ich glaube, wenn ich mir so dergestalt die Gehörgänge zugipse, dann verlier ich wohl den Überblick. :roll:

Also lass ich das lieber - :wink: - und spare vielleicht auf die ultimative Monitorbox von L-Acoustics. Die ist allerdings so richtig teuer... :heul2:
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Doradndandler
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Beitrag von Doradndandler »

Holger Hendel hat geschrieben:Mit den besseren Ohrhörern kann ich mir vorstellen, dass es noch besser klingt. vll. machen die noch etwas besser dicht als die mitgelieferten.
An dieser Stelle ein kleiner Tipp: geh´ mit den Hörern zu einem Hörgeräteakustiker und lass Dir massgefertigte Otoplastiken dazu machen.
Die rutschen garantiert nicht und haben optimalen Sitz und Abdichtung!
Schlechtes Sehen trennt von den Dingen, schlechtes Hören trennt von den Menschen
(nach Immanuel Kant)

Gruss Andreas
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

... danke für den Bericht Holger. Das mit den angepassten Ohrteilen ist wichtig, damit steht u. fällt das ganze System. Meine Nachbarn sind Profimusiker (Klassik) die haben auch so Teile. Gut und nicht günstig hat man mir versichert.
@Pappenheim, denke das wird bei dir auch noch kommen. :roll:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Von welchen Kosten reden wir denn da bei den angepassten Ohrdingerns?
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Wenn die Frage an mich ging.
Das kann ich im Moment nicht sagen, da müsste ich den Nachbarn mal Fragen. Der ist z.Z. in der Schweiz auf Tour.
Nachtrag:
Schau mal hier
http://www.thomann.de/de/shure_se535_cl.htm
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notenwart
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Beitrag von notenwart »

Pro Ohr je nach Material (starr, flexibel) was eben auch unterschiedlich dicht ist zwischen EUR30,- und 100,-
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Don´t know - zwei Kollegen haben mit den passgenauen "Form-Teilen" jeweils keine überragenden Erfahrungen gemacht. Da ging es meiner Erinnerung nach um wesentlich mehr als 100 Kohle. Mich würde der hohe Preis nicht abschrecken, es ist vielmehr so, dass ich mit den beiligenden Billighörern nicht wirklich schlecht klarkam - ein Rausfallen, das immer wieder berichtet wird hatte ich nicht im Ansatz. Schade war, dass sich ein Knacken bei ruckartigen Kopfbewegungen bemerkbar machte.

@Pappe:
und spare vielleicht auf die ultimative Monitorbox
Ich denke nicht, dass eine noch so tolle Monitoranlage das in-ear-Erlebnis ersetzen kann. Bei Second Hand spielen wir eigentlich über eine 1,8 kW HK-Monitoranlage, gewiss kein Schrott...

Bild
DSC_0138 von secondhandhardrock

...und stinkt leider gegen die winzige in-ear-Sache komplett ab. ;) Außerdem: Wer schleppt schon gerne überflüssige Boxen...
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wuchris
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Beitrag von wuchris »

Hi Holger,

wie groß war der Aufwand, das ganze für jeden einzeln ordentlich abzumischen?
Euer Behringer Digitalpult macht die Sache natürlich wesentlich leichter, als wenn man den ganzen Zeug an ein normales Pult anschließt, oder?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Moin wuchris, jo - mit dem dicken Behringer Pult ist es total easy (also wenn man das Pult beherrscht ;) ), wir haben zum Herumprobieren die Mische (sowohl für monitoring als auch für die Ausgänge) eines schönen gigs auf einen usb-stick gezogen, da wurden wir wirklich hervorragend abgemischt. Das war die Arbeitsgrundlage, daheim haben wir es etwas verfeinert, uns beim letzten soundcheck etwas mehr Zeit genommen und alles war gut. ;)

Ich bin überfragt, wie sich die Technik an einem normalen Pult macht. Ich fürchte, nicht so gut - ich kann mir vorstellen, dass da das für mich wesentliche feature der Kanaltrennung (linker Ohrhörer / rechter Ohrhörer) nicht realisierbar ist. Außerdem fällt dann wohl das monitor-mixing via smartphone weg. Nee - will ich gar nicht ausprobieren. Wird Zeit, sich von den Analogpulten zu verabschieden, denke ich.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Holger Hendel hat geschrieben: Mich würde der hohe Preis nicht abschrecken, es ist vielmehr so, dass ich mit den beiligenden Billighörern nicht wirklich schlecht klarkam - ein Rausfallen, das immer wieder berichtet wird hatte ich nicht im Ansatz. Schade war, dass sich ein Knacken bei ruckartigen Kopfbewegungen bemerkbar machte.
Nicht so viel Headbangen ! 8)

p.S.: Cooles Foto, in welchem Biker-Underground-Club habt ihr da gespielt ? Privatparty bei den "Angels" ? :mrgreen:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@Orange: Das war beim MC Heidereiter in Penzhorn / Soltau. You know...jene Heidereiter, über die schon Seeed sang "wir reiten breit wie die Heidereiter" ("Dancehall Caballeros"). ;) Da ist eine brilliante Party vorprogrammiert. Ohne wildes Kopfschütteln geht da gar nix. Mit den neuen Ohrhörern sollte das auch problemlos gehen.

Ach ja, von wegen Undergroundschuppen: Guckst Du hier für noch mehr spaßige Bildchen... http://www.flickr.com/photos/101492171@N03/ Da sind auch welche vom Gig mit Black Sheep, Nick Young, Nightlife dabei.
Zuletzt geändert von Holger Hendel am Mi Sep 11, 2013 11:50 am, insgesamt 1-mal geändert.
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wuchris
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Beitrag von wuchris »

Holger: so hab ich mir das schon gedacht. Einmal einen guten Mix auf dem Ohr und dann nur noch die einzelnen Kanäle jedes mal lauter/leiser machen.

Ein "ganz normales" Mischpult, wie es von den allermeisten hier und auf der Welt selbst im ambitionierten Amateurbereich eingesetzt wird, bietet m.E. nicht genügend Möglichkeiten, einen guten in-ear-Monitoring Mix zu basteln.
Soll heißen: jeder, der darüber nachdenkt, ob es wohl besser wäre, einige hunderter für das Teil auszugeben, muss sich im klaren sein, dass er mit seinem Standard-Pult eigentlich nur die Möglichkeit hat, über einige AUX-Wege in die jeweiligen in-ear-Sender zu gehen.
Für eine 5 Mann Kapelle sind also min. 5 Aux-Wege von Nöten, sofern das Drumset auf einen zusammenfasst werden kann.
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