Wyres-Saiten

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Gast

Wyres-Saiten

Beitrag von Gast »

Pierre Bensusan hat in Zusammenarbeit mit Wyres ein eigenes Set beschichteter Saiten zusammengestellt, welches besonders für DADGAD-Spieler interessant ist, weil für die herabgestimmten Saiten wegen des geringeren Saitenzuges ansonsten üblicherweise Saitensätze gemischt werden. Es gibt von Wyres aber natürlich auch die üblichen Saitenstärken.

Die beschichteten DADGAD-Saiten sind zwar nicht ganz billig, aber die Stärken 13 17 24 32 42 56 von Pierres Satz entsprechen genau einem Satz Elixir-Lite, bei welchem die 3 herabgestimmten Saiten gegen Elixir-Medium getauscht sind. Also genau das Richtige für mich, da es mich ohne das Tauschen von Saiten sogar billiger kommt. Hoffentlich sind die Wyres-Saiten auch so gut wie meine geliebten Elixir 80/20. Ich werde also mal Saiten zum Ausprobieren bestellen. Hat sonst schon jemand Erfahrungen? Pierre schreibt dazu:

Dealing with strings has generally been for me a source of compromise and often frustration. For more than 30 years, I have been waiting for the right medium, embracing top quality but also longevity, fluidity, touch and beauty of-sound. I came across Wyres Strings and found the answers to all my concerns. These strings are just phenomenal, they are handmade, sound extremely well, feel great under the fingers, allow for an extensive use of their sustain to "work" the touch, the tone and the history of the note, they do not break and, icing on the cake, thanks to a very subtle coating which doesn't not take any harmonics away, they last for ever! I feel completely relieved and will always remain really impressed with this performance.


Quellen: Pierre Bensusan, Wyres
Deutscher Vertrieb: celticsounds.de oder wyresstrings.de
Deutsche Preisliste: Uncoated/Coated = Unbeschichtet/Beschichtet (Rabatte: 5/10 Sätze = 10/15%)
Zuletzt geändert von Gast am Di Feb 05, 2008 2:49 pm, insgesamt 5-mal geändert.
Gast

Re: Pierre Bensusan Signature Saiten (DADGAD optimiert)

Beitrag von Gast »

Kai hat geschrieben:Hoffentlich sind die Wyres-Saiten auch so gut wie meine geliebten Elixir 80/20.
Ich werde also mal Saiten zum Ausprobieren bestellen.
Nachdem ich den Pierre Bensusan DADGAD-Satz von Wyres eine Woche lang in Betrieb habe, sehe ich mich in der Lage, einen ersten vernünftigen Eindruck zu schreiben. In einem Wort: beindruckend. Aber der Reihe nach:

Auspacken
Erst einmal war ich verwundert ob des dünnen Päckchens, welches ich erhielt. Wie passt da ein Satz Saiten rein? Es zeigte sich, dass nicht jede Saite einzeln verpackt ist, sondern alle Saiten locker innerhalb eines Päckchens ineinander aufgerollt sind. Das spart Verpackungskosten und ist von der Handhabung unproblematisch, da die Pins der Saiten farblich markiert sind. Der Nachteil ist, dass man an Hand eines Satzes kaum bequem eine einzelne Saite wechseln kann, sollte dieses einmal notwendig sein (was ich allerdings kaum glaube, denn die Saiten sind sehr hochwertig und halten wahrscheinlich sehr lange).

Aussehen und Konsistenz
Vom Aussehen her ähneln die bronzefarbenen Wyres-Saiten den Elixir "Phosphor/Bronze" - was mir anfangs Skepsis bereitete - denn diesen Typ der Elixir-Saiten mag ich überhaupt nicht, da sie in meinen Ohren im Vergleich zu Elixirs brillanten, goldfarbenen Saiten von Typ "80/20" ziemlich tot klingen. Von der Konsistenz her fühlen sich die Wyres-Saiten aber bereits gänzlich anders an, d.h. die Beschichtung ist hier wesentlich weniger deutlich spürbar. Ich hätte ohne Vorwissen wohl darauf getippt, dass die Saiten gar nicht beschichtet sind - sie sind es aber, offenbar aber mit einer anderen Technik. Jedenfalls fühlen sich die Saiten nicht glatt und "seifig" wie die Elixir an.

Klangeindruck
Tja, wie sage ich es, denn mein Eindruck ist im positiven Sinne widersprüchlich: warm und brillant (obertonreich). Ich war versucht "ausgewogen" zu schreiben, aber dieser Begriff träfe auch auf die Elixir zu, wogegen es die Wyres fertig bringen, einen metallischen Glanz mit einer warmen Tiefe zu kombinieren, was genau meinen Geschmack trifft. Dazu kommt ein endloses Sustain. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich meine Stücke immer langsamer und langsamer gespielt habe, um die Tiefe und den Sustain des Tones auszukosten. Vor allem für das Melodiespiel ist dieses Klangverhalten ideal.

Schwierigkeiten
Das Sustain der Wyres-Saiten ist möglicherweise auf eine mit sehr hoher Gleichmäßigkeit ausgeführte lockere Wicklung zurückzuführen, der natürliche Klang wahrscheinlich auf die weniger "plastikmäßige", kaum fühlbare Beschichtung. Und genau diese Naturbelassenheit, die dem Ton offenbar so gut hilft, macht die Bespielbarkeit schwieriger: die starke Beschichtung der Elixir-Saiten hilft dort nämlich auch deutlich bei der Beseitigung von Quietschgeräuschen und mindern gleichzeitig den Fingernagelabrieb. Bei den Wyres-Saiten bekommt man trotz Beschichtung wieder einen wunderbar natürlichen Ton, aber bei unsauberer Spielweise leider auch wieder die alten Quietschgeräusche. Auch raspelte die spürbare Wicklung der Saiten selbst meine gelverstärkten Fingernägel deutlich ab, was ich erst kompensieren konnte, nachdem ich die Gelschicht um 50% verstärkt habe. Ein weiterer Unterschied zu Elixir-Saiten: die Elixir-Saiten sind bewusst "vorgealtert" und müssen deswegen nach dem Aufziehen kaum nachgestimmt werden, die naturbelasseneren Wyres-Saiten hingegegen schon.

Fazit
Die Wyres-Saiten sind für mich auch mit Beschichtung hinsichtlich des Klanges optimal. Den vollen sustainreichen Ton zu hören ist ein Genuss und lohnt sich vor allem für Stücke mit nur wenigen gleichzeitig angeschlagenen Saiten. Dieser naturbelassene Klang resultiert nach meiner Einschätzung aus deutlich naturbelasseneren Saiten als bei Elxir - was aber nicht für jeden Spieler Vorteile hat: die deutlich spürbare Wicklung der Saiten führt nämlich zu höheren Nebengeräuschen, wenn nicht sauber genug gespielt wird, und führt zudem zu einer deutlich höheren Nagelabnutzung als bei den Elixir-Saiten. So könnte ich, auch wenn ich momentan in die Wyres-Saiten "verliebt" bin, diese nicht uneingeschränkt jedem Spieler empfehlen:

Wer seine akustische Gitarre nur gelegentlich spielt und einfach locker viel Spaß haben will, könnte mit den Elixir besser bedient sein, denn die Ergebnisse hören sich hier wegen der "Gleitbeschichtung" auch bei unsauberer Spielweise sauberer an. Auch sind Elixir-Saiten durch die technische "Voralterung" direkt nach dem Aufziehen deutlich stimmungstabliler. Ich nehme an, dass wegen der spürbar dickeren Beschichtung die Elixir-Saiten zudem länger halten als die Wyres-Saiten. Dieser Punkt ist aber reine Spekulation, denn ich habe nach nur einer Woche Spielzeit mit den Wyres natürlich keine Langzeiterfahrung - und auch keine Klangeinbußen festgestellt. Wer seine Gitarre dagegen häufig und damit hoffentlich sauberer spielt, und besonders wer häufig Melodien spielt und dabei bewusst eine Tiefe im Ton sucht, könnte bei den Wyres-Saiten genau richtig liegen. Ich habe in der einen Woche mit diesen Saiten tatsächlich häufiger, länger und vor allem ruhiger gespielt, weil ich einerseits den Ton auskosten wollte, anderseits wieder bewusst sauberer spielen musste, um Nebengeräusche zu vermeiden. Für mich sind die Wyres-Saiten somit musikalischer, aber auch anspruchsvoller.
viento
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Wyres Saiten

Beitrag von viento »

Ich hänge mich hier mal voll und ganz dran.

Seit heute Mittag hab ich einen Satz Wyres auf meiner 12-saitigen und bin, besonders vom Sustain und dem klanglichen Volumen begeistert: So hab ich mir meine Martin immer gewünscht!! (TT1048- Bronze-beschichtet)

grüezimiteinand

viento
Gast

Re: Wyres-Saiten

Beitrag von Gast »

Ich möchte nach 10 "Betriebsmonaten" mit den Wyres-Saiten kurz vermerken, dass ich jetzt endgültig auf diese Saiten umgestiegen bin, denn sie stellen für mich die bisher Kombination aus natürlichem Klang und Spielgefühl bei langer Haltbarkeit dar.

Zur Kontrolle habe ich zwischenzeitlich auch wieder die bisher von mir bevorzugten Elixir 80/20 eingesetzt. Ich bin damit auch wie früher gut klar gekommen, und vor allem bei größerer Wärme und feuchteren Händen halten die stärker beschichteten Elixir-Saiten wohl auch etwas länger, aber hier ist mir die Beschichtung letztlich einen Tick zu dick, d.h. Spielgefühl und Klang wirken auf mich auch einen Tick weniger natürlich.

Die Wyres-Saiten mit ihrer geringeren Beschichtung wirken auf mich dagegen natürlicher und halten ebenfalls sehr lange. Das wegen der geringeren Beschichtung ebenfalls etwas natürlichere Quietschen beim Lagenwechseln war im Endeffekt sogar gut für mich, denn es mich wieder diszipliniert, sauberer zu spielen. Mit den Nägeln habe ich auch kein Problem mehr, seit ich die Gelbeschichtungen etwas dicker auftrage.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Sind tatsächlich hammermässig gute Saiten.. danke Kai, für den Tipp ! :D

Bin jetzt als Händler autorisiert und Deerbridges werden in Zukunft mit diesen Saiten erstbestückt.

Wirklich alles wie Kai schreibt - ähnlich den Elixirs, aber die Fülle und Wärme von "Normalen".

Bin begeistert !

Gruss, Martin
Gast

Beitrag von Gast »

H-bone hat geschrieben:Sind tatsächlich hammermässig gute Saiten ... und Deerbridges werden in Zukunft mit diesen Saiten erstbestückt. ...
:shock: Hömma, dat hasse von den JIMI HENDRIX auch mal behauptet! :shock:

Und?
... was lernen wir daraus? :roll:

Genau. Wir lernen nie aus. :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Der Alte Niederrheiner hat geschrieben:
H-bone hat geschrieben:Sind tatsächlich hammermässig gute Saiten ... und Deerbridges werden in Zukunft mit diesen Saiten erstbestückt. ...
:shock: Hömma, dat hasse von den JIMI HENDRIX auch mal behauptet! :shock:

Und?
... was lernen wir daraus? :roll:

Genau. Wir lernen nie aus. :wink:
Falsch Werner!
Wir lernen daraus, daß es auf dem Marketingsektor keine Besseren
gibt als die Schwaben - DU solltest das eigentlich wissen ;-)

NIk
Gast

Beitrag von Gast »

Kingfrog hat geschrieben:
Falsch Werner!
Wir lernen daraus, daß es auf dem Marketingsektor keine Besseren
gibt als die Schwaben - DU solltest das eigentlich wissen ;-)

NIk
:oops:

... genau! :P
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Harald
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Beitrag von Harald »

Kingfrog hat geschrieben:
Der Alte Niederrheiner hat geschrieben:
H-bone hat geschrieben:Sind tatsächlich hammermässig gute Saiten ... und Deerbridges werden in Zukunft mit diesen Saiten erstbestückt. ...
:shock: Hömma, dat hasse von den JIMI HENDRIX auch mal behauptet! :shock:

Und?
... was lernen wir daraus? :roll:

Genau. Wir lernen nie aus. :wink:
Falsch Werner!
Wir lernen daraus, daß es auf dem Marketingsektor keine Besseren
gibt als die Schwaben - DU solltest das eigentlich wissen ;-)

NIk
Ach, jetzt weiss ich auch, warum ich mir heute die ersten 3 Sätze bestellt habe, frage mich schon den ganzen Tag, wieso ich darauf kam
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
Gast

Beitrag von Gast »

Harald hat geschrieben:
Kingfrog hat geschrieben:
Der Alte Niederrheiner hat geschrieben: :shock: Hömma, dat hasse von den JIMI HENDRIX auch mal behauptet! :shock:

Und?
... was lernen wir daraus? :roll:

Genau. Wir lernen nie aus. :wink:
Falsch Werner!
Wir lernen daraus, daß es auf dem Marketingsektor keine Besseren
gibt als die Schwaben - DU solltest das eigentlich wissen ;-)

NIk
Ach, jetzt weiss ich auch, warum ich mir heute die ersten 3 Sätze bestellt habe, frage mich schon den ganzen Tag, wieso ich darauf kam
3 Sätze = Mengenrabatt = Superschwabe!

Sag mal, Du hast doch jetzt ne schwäbische "Dreier"
Dann solltest Du natürlich die Stuttgarter Originalsaiten
aufziehen.
Sonst wird das nie was mit dem Job als "Endorser" beim
Armin ;-)

Grüße, NIk
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Harald
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Beitrag von Harald »

Hi NIk, kenn ich soo gar nicht, die schwäbischen Originalsaiten???!!!

Aber hast Du diese Wyres - Saiten schon mal aufgezogen, man hört ja wahre Wunderdinge davon...

Endorser beim Armin, jau, das würde sicher Spaß machen, dann nenn' ich mich Harald Petry-Maserati und dann klappts auch mit der Nachbarin...
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

Sind tatsächlich hammermässig gute Saiten.. danke Kai, für den Tipp !

Bin jetzt als Händler autorisiert und Deerbridges werden in Zukunft mit diesen Saiten erstbestückt.

Wirklich alles wie Kai schreibt - ähnlich den Elixirs, aber die Fülle und Wärme von "Normalen".

Bin begeistert !

Gruss, Martin
dann bin ich ja mal gespannt martin.
hoffe allerdings die g-saite ist den elixirs nicht so ähnlich :wink:
chrisb
micha
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Beitrag von micha »

chrisb hat geschrieben: hoffe allerdings die g-saite ist den elixirs nicht so ähnlich :wink:
Ähnlich ?? Viel schlimmer !!!

Beim 1. Satz, den ich draufmachte, war die G-Saite dermassen daneben, sowas hatte ich bis dato noch nicht erlebt:
Saite stimmte leer und im 12. Bund auf den Punkt genau, ab 3. Bund begann die Abweichung nach oben, zwischen 5. und 7. Bund wars dann fast einen halben Ton zu hoch, ab 7. Bund nahm das dann wieder ab bis es im 12 Bund wieder stimmte. Völlig irre...Mein Händler meinte nach telefonischer Rücksprache, dass da wohl der Kerndraht nicht in Ordnung gewesen sei und schickte kostenlosen Ersatz...

Bei diesem 2 Satz war die G-Saite in Ordnung, dafür klang die tiefe E-Saite wie mit einem Chorus unterlegt. Besonders auffällig war dieser Effekt, wenn sie einen Ton tiefer gestimmt war.

Fazit: Einen 3. Satz tue ich mir nicht mehr an...
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Harald
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Beitrag von Harald »

micha hat geschrieben:
chrisb hat geschrieben: hoffe allerdings die g-saite ist den elixirs nicht so ähnlich :wink:
Ähnlich ?? Viel schlimmer !!! ... Fazit: Einen 3. Satz tue ich mir nicht mehr an...
Das macht mir jetzt aber Mut. Meine werden wohl morgen erst hier ankommen. Jetzt bin ich ja noch gespannter als vorher.
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

moin,

der erste satz ist jetzt drauf und die wyres
klingen ganz ordentlich.
irgendwie wärmer als die elixier. da hat der maddin
scho recht.

und die g-saite passt auch.
chrisb
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