Impedanz

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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matthiasL
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Impedanz

Beitrag von matthiasL »

Hi,

ich suchte im Netz nach einer einfachen Erklaerung zu Zusammenhaengen zwischen Eingangsimpedanzen von (Git)Verstaerkern und ihren Auswirkungen auf Klang etc. konnte aber nix gutes finden.
Mein Schertler David hat 2 Eingaenge einen mit 100 kOhm und einen mit 5kOhm. Ich weiss schon welchen Klang ich mehr mag mit meinen Pick-Ups aber ich haette halt gerne noch ein bissl Erklaerung dazu.
Weiss hier jemand Bescheid??

Danke ML
reliewsche
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Registriert: Sa Nov 25, 2006 4:53 pm

Beitrag von reliewsche »

Also:
Was man an den Pickups messen kann, ist in der Regel der Gleichstromwiderstand. Man sagt meist Impedanz dazu, auch wenn dies falsch ist. Impedanz ist der Widerstand bei einer bestimmten Frequenz. Dass die Spule des Pickups mit der Kapazität des Kabels und der Eingangsimpedanz des Verstärkers (Die meist konstant ist im interessirenden Bereich) die Resonanzfrequenz bestimmt, ist für uns Musiker interessant. Die geringere Induktivität eines Singlecoil-PUs sorgt dafür, dass die Resonanzfrequenz höher ist als bei einem Humbucker. Damit klingt er "brillianter". (alles jetzt mal nur in Kürze). Ist das Kabel länger und damit dessen Kapazität, sinkt die Resonanzfrequenz. Soweit erst mal für Gitarren ohne eingebauten Vorverstärker.
Das Verhältnis von Ausgangsimpedanz und Eingangsimpedanz bestimmt nun um einen, wie der Resonanzkreis bedämpft wird, zum anderen ist die "Anpassung" auch aus folgendem Grunde wichtig:
Der Pickup wirkt wie eine Spannungsquelle, die an den Eingang angeschlossen wird. Leider ist diese Quelle nicht ideal, so dass sie, je niedriger die Eingangsimpedanz wird, quasi in die Knie geht. Das tut sie natürlich dann, wenn sie viel liefern muss, nämlich bei den tiefen Frequenzanteilen.
Ein Pickup liegt etwa im Bereich von 5...10kOhm. Man sagt als Faustregel, dass bei Spannungssteuerung die Eingangsimpedanz mindestens um den Faktor 10 höher sein sollte als die Ausgangsimpedanz. Das heißt also mindestens 100 kOhm. Röhrenverstärker oder FET-Eingänge liegen bei größer gleich 1MOhm.
Also: Ich denke mal, dass bei dem Eingang mit 5 kOhm die Gitarre ein wenig dünn klingt und wenig Druck hat.
Das Problem bis du in der Regel sofort quitt, wenn du einen Fußtreter dazwischen schaltest. Die haben Eingangsimpedanzen, die hoch, und Ausgangsimpedanzen, die niedrig genug liegen.

Sorry, wenn das ein wenig technisches Kauderwelsch ist, aber Impedanz und Anpassung in 10 Zeilen ist auch nicht so gnaz einfach
:D

Stefan
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

Vielen Dank,

habs zwar immer noch nicht so richtig begriffen (weisst du vielleicht ne Website?), aber der niederohmige Eingang klingt besser finde ich. Besser bedeutet irgendwie transparenter, mehr akustisch, deckt sich also mit deiner Aussage. Ist der Batterieverbrauch des pre-amps eigentlich auch hoeher mit dem niederohmigen Eingang?

Vielen Dank fuer die Muehe

Cheers ML
Eddie
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Beitrag von Eddie »

Hallo,

ich habe ebenfalls einen Schertler David. Allerdings spielte ich über den
Verstärker bisher nur magnetische Pickups ( Dimarzio DP-139 für Akustik
sowie als Übungsamp für meine Ibanez AS-193 - ist eine
Stromgitarre :oops: ich weiß....) - beides sind übrigens Humbucker.

Mit diesen PU gehe ich in den STAT- ( =hochohmig ) Eingang und bin
sehr zufrieden mit dem Sound. Die Takamine eines Kollegen klang über
diesen Eingang ( hier war Schalter zur Senkung der Eingangsempfind-
lichkeit aktiviert ) auch recht nett.

Einige Pickups dürften aber über den MIC-Eingang, wie von dir
geschildert, besser klingen. Die Impedanz der diversen Preampsysteme
ist garantiert nicht genormt. Das sich der Batterieverbrauch des Preamps
bei Verwendung des niedrig-Ohm Eingangs ( 4,7 KOhm ) beschleunigt,
glaube ich nicht.


Grüße!
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