untn druntr

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Dex
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untn druntr

Beitrag von Dex »

Hallo,

habe mal die Stegeinlage ausgebaut. dabei ist mir eine sehr dünne Einlage -eine Art Abstandshalter unter der eigentlichen Stegeinlage- entgegengekommen (~1/2mm dick)
Weiß jemand ob die Wichtig ist ( quasi als Ausgleichsplättchen mit geringerer Härte um Kontakt zu gewährleisten. ) Oder kann ich die getrost ignorieren und meine neue Einlage gleich auf passende Höhe feilen?

Jetzt wo ich neue Knochen habe soll´s natürlich pressieren gelle?

Gruß, Dex
Also, was war noch mal Trumpf?
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RB
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Beitrag von RB »

Das ist als "Polster" unüblich, eher kann es vorkommen, daß jemand eine Einlegesohle unter der Stegeinlage plaziert, um die Saitenlage nach oben anzupassen. Würde ich weglassen, es sei Denn, Du feilst zu niedrig und die Knochen sind alle.
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Dex
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Beitrag von Dex »

Hallo RB,

danke für die Antwort. Werd es gleich mal angehen. Bin gespannt wie sehr sich ein anderes Material auf den Klang auswirkt.
Also, was war noch mal Trumpf?
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jafko
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Re: untn druntr

Beitrag von jafko »

Dex hat geschrieben:
habe mal die Stegeinlage ausgebaut. dabei ist mir eine sehr dünne Einlage -eine Art Abstandshalter unter der eigentlichen Stegeinlage- entgegengekommen (~1/2mm dick)
Du bist sicher, daß das nicht das Piezo Element vom Tonabnehmer war?

Hat man da vieleicht mal einen alten Tonabnehmer ausgebaut?
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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Harald
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Re: untn druntr

Beitrag von Harald »

jafko hat geschrieben:
Dex hat geschrieben:
habe mal die Stegeinlage ausgebaut. dabei ist mir eine sehr dünne Einlage -eine Art Abstandshalter unter der eigentlichen Stegeinlage- entgegengekommen (~1/2mm dick)
Du bist sicher, daß das nicht das Piezo Element vom Tonabnehmer war?

Hat man da vieleicht mal einen alten Tonabnehmer ausgebaut?
Hab' ich auch spontan gedacht.

Wenn nicht, finde ich allemal Furnierstreifen besser als Unterlage, wenn man eine braucht!
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Wenn es wirklich nicht vom Tonabnehme rist, sondern eine Einlage, dann ist das ein sogenannter Shim.
Bei manchen Gitarren findet man sowas sogar serienmäßig, z.B. bei Ovation.
(manchmal sogar mehrere)

Dient dann dazu bequem die Höhe der Stegeinlage anzupassen, ohne irgendetwas wegfeilen zu müssen.
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uwesemmelmann
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Re: untn druntr

Beitrag von uwesemmelmann »

Dex hat geschrieben:Hallo,

habe mal die Stegeinlage ausgebaut. dabei ist mir eine sehr dünne Einlage -eine Art Abstandshalter unter der eigentlichen Stegeinlage- entgegengekommen (~1/2mm dick)
Weiß jemand ob die Wichtig ist...
Manche Gitarrenbauer/-firmen verwenden diese Shims als Platzhalter für einen späteren Tonabnehmereinbau. Wenn man sie rausnimmt, ist der Steg plötzlich zu niedrig.

Bei Lowdens war das zumindest früher mal sehr oft so...
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
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Dex
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Beitrag von Dex »

Hmm.....

ein Piezo war nie eingebaut. Die Gute ( DX1 / Martin) habe ich vor drei Jahren nagelneu ( schreibt man das jetzt getrennt mit großem Nagel? ) erstanden. Wäre es denn problematisch die Stegeinlage einfach tiefer zu setzen? Das habe ich nämlich vor. Ich möchte das Ganze etwas komfortabler gestalten. Ich sag mal 0,5 bis 1,0 mm sollten doch den Kohl nicht fett machen!?!?
:roll:

Übrigens:
Als ich vorhin am Knochen rumfeilte, fiel mir das Stückle auf meine Marmorfensterbank und klang recht hart -sprich hell. Als interessierter Mensch habe ich dann die alte Stegeinlage -genauer ein Pendant- auf die Fensterbank purzeln lassen. Die klang dann deutlich härter -fast wie Glas, keramisch beschreibts wohl am ehesten.
Jetzt bin ich doch enttäuscht. Erwartet hätte ich das genaue Gegenteil. Ich glaube nicht, dass der Knochen wirklich besser sein wird als die Techno Variante.

Schaun mer ma!
Also, was war noch mal Trumpf?
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Dex
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Beitrag von Dex »

Es ist vollbracht!!!
Aber eine echte Klangverbesserung oder Veränderung kann ich mit meinen kleinen Ohren nicht feststellen. Egal: Das Tieferlegen hat nochmal ein wenig in Richtung Bundreinheit gebracht. Nachteile wegen Schnarzen oder so: keine.
In Richtung Bundreinheit werde ich demnächst eine breitere Einlage einsetzen, um besser kompensieren zu können. Ich muß nur noch einen Menschen mit Fräse finden -nicht für die Gitarre, sondern ich werde die Stegeinlage unten schmaler fräsen.

Es ärgert mich etwas, dass eine Firma wie Martin Gitarren in die Welt schickt, die nicht bundrein sind.
............Immer is was.

Hallo uwesemmelmann! Du hast recht, der Streifen ist sicher wegen eines eventuellen Nachrüstens drin. Ein Bohrloch für ein Kabel ist tatsächlich auch schon angedeutet.

So nun aber Gruß und Schluss, Dex
Also, was war noch mal Trumpf?
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Dex hat geschrieben: Es ärgert mich etwas, dass eine Firma wie Martin Gitarren in die Welt schickt, die nicht bundrein sind.
Erklär mal bitte was du mit bundrein meinst.
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RB
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Beitrag von RB »

DX1 habe ich auch, die war sehr ordentlich stimmbar. Was ich bei der gemacht habe war folgendes: Ich habe die Saitenlage am Sattel tiefer gelegt. Das hat die Spielbarkeit merklich erleichtert. Das Material, das von Haus aus für die Stegeinlagen verwendet wird, scheint schon sehr hart zu sein, daher habe ich auch die Erfahrung gemacht, daß Knochen als Stegeinlage nicht viel bringt.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Dex hat geschrieben:Das Tieferlegen hat nochmal ein wenig in Richtung Bundreinheit gebracht.
ich dachte, eine Gitarre ist bundrein, oder sie ist es nicht!
Was hat Tiefer- oder Höherlegen mit Bundreinheit zu tun? Bitte um Aufklärung!
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

klaust hat geschrieben:
Dex hat geschrieben:Das Tieferlegen hat nochmal ein wenig in Richtung Bundreinheit gebracht.
ich dachte, eine Gitarre ist bundrein, oder sie ist es nicht!
Was hat Tiefer- oder Höherlegen mit Bundreinheit zu tun? Bitte um Aufklärung!
wenn man die gitarre "höher" legt verlängerst du die saite weil sich der winkel verändert, der ist ja nicht exakt parallel zum griffbrett. seh das als diagonale in einem gedachten rechteck. legst du sie "tiefer" wird die saite verkürzt.

längere saite, der auflagepunkt am sattel muss richtung hals verschoben (verkürzt) werden, kürzere saite natürlich in umgekehrter richtung verlängert.

das gleiche (jedoch invertiert) passiert auch wenn die stärke der saite sich ändert, bzw. deren zugkraft. ein steifere saite muss etwas verlängert werden eine weichere etwas verkürzt. zum teil auch weil sich das biegeverhalten der saite beim greifen ändert.

da man aber eine steifere saite wegen der etwas geringeren schwingungsamplitude tiefer legen kann bevor es schnarrt, und teilweise auch muss damit man sich keinen krampf greift (bei der weicheren wiederum umgekehrt damit es nicht schnarrt) können sich beide effekte gegenseitig aufheben.

trotzdem braucht man theoretisch für jede saiten stärke und zugkraft und natürlich auch saitenhöhe eine kompensierte stegeinlage. entweder eine etwas niedrigere einlage bei stärkeren saiten oder einen veränderten auflagepunkt bei gleicher höhe.

theoretisch muss also eine akustische gitarre (wie wir sie kennen) und die später verwendeten saiten als eine einheit gesehen werden. nur wenn alles exakt passt (saitenhöhe, auflagepunkt am sattel und stegeinlage im verhältnis zur saitenstärke, -zukraft und -material, zusätzlich noch die stabilität des halses und der decke) kann die "bundreinheit" optimal sein.

man kann allerdings mit einem kleinen trick den zustand direkt nach dem aufziehen etwas optimieren. man drückt dazu jeweils VOR dem sattel und stegeinlage in richtung frei schwingender saite die saite fest mit dem daumen nach unten und biegt sie damit praktisch vor. was sonst erst nach einiger zeit oder gar nicht stattfindet. ergebniss ist eine bessere greifbarkeit und bessere stimmbarkeit. bei den dicken saiten vom e-bass muss man das unbedingt machen, sonst fängt man bei jedem saiten wechsel auch bei exakt gleichen saiten an die oktavreinheit auszugleichen. auch bei der e-gitarre mache ich das schon lange so. der grund ist einfach die biegesteifheit der saite die die tatsächliche saitenhöhe etwas über den auflagepunkt und der gedachten linie hinaus hebt. diesen komfort hat man ja leider bei einer akustischen nicht zur verfügung.

trotzdem habe ich, hoffentlich klimatisch bedingt, im moment eine etwas schlechtere bespielbarkeit meine eben auch wegen der bespielbarkeit von mir so viel gelobten martin om-21 festgestellt. ich möchte die saiten jetzt endlich mal komplett wechseln, ich habe festgestellt, dass elexir drauf sind (sonst hätten sie sicher auch nicht so lange gehalten:-) als ich die g und E saite doch schon mal auf die schnelle wechseln musste. dazu werde ich wohl einen anderen thread starten.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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stephan
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Beitrag von stephan »

Trotz der tollen Erläuterung von Herigo, hier das, was auf der Lakewood-Seite zum Thema "Bundreinheit" zu lesen ist, vermutlich verfasst von Manfred Seeliger:

"Bundreinheit

"Meine Gitarre ist nicht bundrein !" Diese Aussage habe ich schon oft gehört, wenn jemand Probleme mit dem Gitarrenstimmen hatte. In all den Jahren, in denen ich jetzt Gitarren-Reparaturen mache, ist es nur ein oder zwei Mal vorgekommen, daß dies der Realität entsprach. Die Bundreinheit ist durch den Abstand der Bundstäbchen zueinander definiert. Die Position dieser Bundstäbchen errechnet sich aus der "Mensur" der Gitarre. Wenn die Bundstäbchen einmal korrekt eingesetzt sind, ändert sich dies nicht mehr. Eine Gitarre ist also von Anfang an bundrein oder, wenn fehlerhaft gearbeitet wurde, nicht."
(Zitat der Lakewood-Seite)
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klaust
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Beitrag von klaust »

Herigo hat geschrieben:wenn man die gitarre "höher" legt verlängerst du die saite weil sich der winkel verändert, der ist ja nicht exakt parallel zum griffbrett. seh das als diagonale in einem gedachten rechteck. legst du sie "tiefer" wird die saite verkürzt.
....
....
ja, ja....danke....schon klar....aber dabei gehts um die Oktavreinheit, wie ich das bisher verstanden habe. Da, wo bei den Strom-Gitarren mit den Schräubchen hinten am Steg die Länge der schwingenden Saite justiert ....oder bei der A-Git. der Steg schräggestellt bzw dran rumkompensiert wird.
Die Bundreinheit ist imho durch die Position der Bünde vorgegeben und damit entweder Ok oder nicht Ok, aber nicht einstellbar.
Einstellung der Oktavreinheit:
Wurde die Halswölbung oder die Saitenlage verändert, dann muss i.d.R. auch die Oktavreinheit korrigiert werden. Oktavreinheit bedeutet, dass die Saite, wenn sie im 12. Bund gedrückt wird, exakt eine Oktave höher klingt, als wenn sie leer angeschlagen wird. Nur um den Begriff zu klären sei erwähnt, dass die Bundreinheit (d.h. wenn die Oktavreinheit exakt eingestellt wurde, stimmen auch die exakten Tonhöhen beim Greifen in allen Bünden*) nicht eingestellt werden kann. Eine Gitarre eines seriösen Herstellers ist bundrein... ansonsten ist sie nichts wert.
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