Schallloch- oder doch Stegtonabnehmer?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Herigo
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Schallloch- oder doch Stegtonabnehmer?

Beitrag von Herigo »

Hallo,

das ist meine zweite Frage.

bisher bevorzugte ich schalllochtonabnehmer, weil ich an der gitarre (om-21) nichts verändern will. das kabel installiere ich nicht fest sondern führe es aus dem schalloch heraus, das funktioniert technisch problemlos.
weiterhin nehme ich die gitarre mit dem mikro ab.

jedoch verändert ein schallochtonabnehmer den klang einer gitarre. man braucht ja nur ein streifen pappe über das schalloch zu legen und zu verschieben und hört wie der frequenzgang wechselt.

das ist aber eben nur so lange relevant wie der PU eingebaut ist.

ich befürchte eine dauerhafte veränderung wenn ich einen stegtonabnehmer, wie einen carlos juan, einbauen ließe. der steg muss angepasst werden, das lässt sich nicht mehr rückgängig machen.

vorteil wäre, das wenn sich nichts ändert, der "echte" akustische klang vom externen mikro aufgenommen werden könnte (ich weiß, hört kein schwein im publikum).

so oder so würde ich (wie bereits jetzt) durch die verwendung eine pedals (dezenter kompressor, linearer booster oder sogar mit dem pod xt live) bei soli und melodielinien die lautstärke des PU-signals erhöhen. funktioniert ebenfalls schon technisch problemlos. zu 75% mache ich in dieser band schrumm schrumm bin allerdings auch der einzige der freie soli und lead spielen kann.

ich bin mir einfach nicht schlüssig. ein sehr guter steg PU wie der carlos juan würde mir schon gefallen, zu mindest wenn man dem glauben darf was man darüber liest, viel soundbeispiele gibt es ja nicht.

wenn die gitarre danach (trotz umbau) gleich klingt würde mir der einbau eines strap-jack weniger ausmachen.

mir ist es halt wichtig, sehr wichtig, dass die gitarre ihren akustischen klang behält, da ich eben auch unverstärkt spielen und den klang voll genießen will. ansonsten hätte ich ja die Taylor T5 behalten können, die klang verstärkt sehr schön akustisch. ihre rein elektrischen qualitäten hatten mich aber nicht vom hocker gerissen und ohne verstärkung ging es auch nicht.

vielleicht helfen mir eure beiträge meine entscheidungsschwäche zu überwinden. wäre dankbar viele verschiedene pro und contras zu lesen.
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oNNo
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Beitrag von oNNo »

oo
Zuletzt geändert von oNNo am Mo Okt 22, 2012 1:47 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Pida
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Beitrag von Pida »

oNNo hat geschrieben:alle piezo pu's (die ich gehoert habe) klingen sowieso s**ei*se. Die schalloch abnemer klingen besser.
'Piezo' wird häufig mit allen Tonabnehmern gleichgesetzt, die unter die Stegeinlage eingelegt werden. Das ist aber technisch nicht korrekt; tendenziell sind die echten Piezos einfachere/ günstigere/ schlechter klingende Varianten, auch wenn man da sicher nicht pauschalisieren sollte. Dein Urteil zu Schallloch-PU vs. Piezo teilen übrigens nicht alle Gitarristen.

Tonabnehmer unter dem Steg erfordern meistens nur eine winzige Bohrung unter der Stegeinlage. Noch dezenter sind Systeme, die unter die Decke geklebt werden; da gibt's über die Pure-Western-Serie von K&K sicher einiges im Forum. Damit kann man außer einer Fehlinvestition nun wirklich nichts mehr falsch machen.

Gruß
Pida
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jab
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Beitrag von jab »

Tach!

das is nu Geschmackssache, ob nun Schalloch oder Stegpickup.
Näher dran ist man meiner Meinung nach mit einem guten System, das den Steg und die Decke abnimmt, zum Beispiel das EMF B-Band A-2.

Und vor Klangänderungen braucht man sich (ebenfalls meiner Meinung nach) nicht fürchten. Die benötigten Löcher ändern jedenfalls nichts. Und das B-Band ist so leicht, dass auch hier nichts zu befürchten ist. Selbst der Wechsel auf eine gute synthetische Stegeinlage macht so wenig aus, da ist jeder Saitenwechsel deutlich dramatischer.
Meine Meinung.

Beste Grüße!
Jab
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

das es sich zb. bei einem carlos juan nicht um einen piezo handelt wusste ich bereits, das klingt auch wirklich anders, insofern ist meine frühere ablehnung gegenüber diesen "stegtonabnehmern" starkem interesse gewichen. aus dieser zeit habe ich aber noch zwei gute schalllochtonabnehmer (ich halte sie für gut wenn man damit umgehen kann) eine fishman und einen lr.baggs. sind beide sehr unterschiedlich aber sehr brauchbar, fishman klingt sehr brauchbar für singelnote lines mit plek, also fast e-gitarren stil, trotzdem immer akustisch. lr.baggs gefällt mir besser beim rhythmusspiel.

ich habe auch einen chromacord. war zunächst begeistert, aber ist doch ziemlich feedback anfällig und irgendwie nasal.
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jab
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Beitrag von jab »

Hiho!

Das Nasale beim Chromacord liegt daran, dass das Mikrofon im Korpus ist. Ich habe noch kein Mikrofonsystem für innerhalb vom Korpus gehört, das natürlich klang. Eine Gitarre klingt eben innen ganz anders als außen. Da muss man dann heftig mit dem EQ eingreifen, je nachdem, wohin das Mikro zeigt.

Wie bereits erwähnt, es ist Geschmackssache und kommt auch und besonders darauf an, was man für einen Klang erzielen möchte. Für gelegentliche Auftritte, bei denen es nicht sooo drauf ankommt, kann man fast alles verwenden. Will man jedoch deutlich akustischer klingen, scheiden meiner (!) Meinung nach die Schallochpickups aus. Ich finde, dass die immer eben eher elektrisch klingen. Wenn man das will, OK. Und für Blues zum Beispiel gut geeignet.

Beste Grüße!
Jab
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

@jab

wenn ich dich richtig verstehe glaubst du nicht, dass sich die gitarre verschlechtern könnte wenn ich einen sehr guten stegtonabnehmer, zb. den carlos juan einbauen lasse. es ist keine preisfrage eher ein frage der verhältnismäßigkeit. wenn das wirklich der bester steg transducer ist lass ich den einbauen. stuttgart ist nicht so weit vielleicht kann ich einen termin bekommen. wenn der wirklich so toll ist lass ich das bei der flamenca auch gleich machen, immer hin ist der in der spanischen flamenco szene extrem hoch gelobt worden.

???????
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jab
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Beitrag von jab »

Tach!

Ob der Carlos Pickup der beste der Welt ist, sei mal dahingestellt. Das ist (wie bereits erwähnt) Geschmackssache. Ich mag zum Beispiel weder die Systeme von Fishman, Taylor, Takamine oder Schertler. Das heißt aber nichts! Wenn jemand zu mir kommt und eines der Systeme eingebaut haben will, mach ich das natürlich!
Wobei ich beim Takaminesystem, dass relativ schwer ist, schon eine Klangänderung erwarten würde, bzw. eine Änderung der Ansprache (weniger Lautstärke, weniger Attack, mehr (gefühltes) Sustain, komprimierterer Sound). Wenn man das will, passt es.

Die meisten anderen Systeme belasten den Steg jedoch nur sehr wenig (ein B-Band Pickup wiegt quasi nix). Da sollte sich nichts ändern. Die Verlegung der Kable sollte allerdings sorgfältig vorgenommen werden, damit hier nichts rappelt. Ich empfehle auch immer ein Batteriefach, das von außen zu öffnen ist. Die modernen Systeme sind zwar recht genügsam, wenn aber z.B. auch noch ein Tuner und digitale Effekte eingebaut sind, stiegt der Strombedarf stark an. Und da die Batterien immer im ungeschicktesten Moment den Geist aufgeben, ist bei häufigerer Nutzung ein Batteriefach in der Zarge extrem entspannend. Wenn man nur gelegentlich spielt und den Stecker immer brav rauszieht am Ende der Probe, reicht es, einmal im Jahr die Batterie zu tauschen.
Dann kann man auch mal fummeln in der Gitarre.

Es kommt also immer drauf an. Es gibt keine Lösung (soundlich und technisch), die für alle passt.

Beste Grüße!
Jab

PS: Nachdem Stuttgart ja nicht so weit ist, würde ich an deiner Stelle erstmal einen Carlos einbauen lassen und mal sehen, ob du damit zufrieden bist und dann die zweite Gitarre nachrüsten lassen...
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Morgen,

gibts zu dem Juan Carlos-Pickup einen anständigen Link? Ich hab von dem noch nie was gehört...
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Xaver
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Beitrag von Xaver »

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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich hab mir jetzt die Seite mitm Juan Carlos angesehen, na ja, dass soll jetzt die eierlegende Wollmilchsau sein? Für klassische Gitarren, hmja, schaut recht vielversprechend aus, aber für Steelstrings hamma wieder nur das Stangerl unter der Stegeinlage. :roll:

Anfang September hab ich einen Termin beim Gitarrenbauer und lass mir in die Elvis Dove den Fishman Ellipse Matrix Blend einbauen. Der mischbare Anteil von Mikro und Piezo soll überzeugend sein, meint zumindest der Thomas (Kwalke). Ich werde euch dann berichten, wie sich der neue Pickup macht. :D
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Dex
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Beitrag von Dex »

Ich hab den Pure Western von K&K eingebaut. Anfangs war ich ziemlich nervös, obwohl ich ganz gern mal bastele. Aber an der einzigen Frau rumdoktern, die wirklich eine Seele hat :whistler: ........da zögert man dann halt schon mal.
Hat aber alles ziemlich gut geklappt -man muss aber das friemeln lieben, sonst läßt man´s sich halt besorgen.
Ich hab mich lange durchs Net gewuselt, bis ich eine Entscheidung zu treffen bereit war, und muss sagen: Ich hab's nicht bereut.
Meine größte Angst war, dass ich am Ende zwar einen schönen Klang bekomme, den man auch verkaufen kann, aber dass die besagte Seele meiner Gutsten verloren ginge. Umso größer meine Freude beim zweiten Testen. Das was da zu hören war, war definitiv MEINE GITARRE und niemand sonst. Und ich glaube Herigo, das ist genau das was Du auch meinst. Der PU beeinflusst den Klang sowas von gar nicht, dass es eine Freude ist -nein, nein, ich hab keine Verträge mit dem Hersteller :!:

Ach ja, und warum beim "zweiten testen"?

Ganz einfach: Als ich das Ding eingebaut hatte, war ich natürlich gierig auf einen Test und hab sofort meinen Komposter angeschmissen und die Kantarre aufgenommen. Und wahrlich ich sage Euch: Da war ein Schnarzrumpelfurzgeräusch zu hören, dass es mir Angst in seiner reinsten Form einflößte. Frustiert nahm ich mit einer Flasche hochwertigen Alkohohls im Arm Abschied von Geld und Träumen.
Am nächsten Tage aber, da wollte ich es nochmal genau wissen und schmiss meine Rechenmaschine wieder an -Rechenmaschiene: weil ich da noch keinen Amp hatte!!! - und siehe da.........na ja, den Rest kennt Ihr ja!

Ich nehme mal an der Kleber war noch nicht richtig trocken. Das Kabel war´s jedenfalls nicht.

Allerdings: Ich hab ne Western, ob#s da was für Klassik gibt weiß ich net, gelle?
Also, was war noch mal Trumpf?
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