Riss in der Brücke so ein Sch****

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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RB
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Beitrag von RB »

Da wird der Bastler in mir wach: Ich würde 2-Kommunisten-Kleber einfüllen, (UHU Endfest 300 beispielsweise), unter Wärme, damt der Kleber bis in die Tiefe einsinkt, den Riß leicht mit der Zwinge zusammendrücken, etwas schwarzes Ebenholz-Pulver darüberstreuen und die Aushärtung abwarten.
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

@RB
Acrylat-Kleber Starbond BM-150 black füllt Risse bis 1,5 mm.

Machte (beim Messerbau) beste Erfahrungen damit...
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

OldBlues hat geschrieben:@RB
Acrylat-Kleber Starbond BM-150 black füllt Risse bis 1,5 mm.

Machte (beim Messerbau) beste Erfahrungen damit...
Wo gibts den in Deutschland?
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

...gibt's u.a. hier Starbond Europa
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

oha, das sind aber mehr als 0,5mm...
Die Einlage steht zu mind. 2/3 über der Nut, das ist nicht gut. Kann gut sein, das der Steg durch den Hebel des Saitenzugs/-drucks gelitten hat. Kannst den Riss auch mit Cyanacrylat (vermischt mit Ebenholzstaub) auffüllen und danach mit Rasierklinge (nur die Mitte der Schneide freilassen, den Rest mit Maskierband als "Tiefenanschlag" abkleben) abziehen/abhobeln, graduiert schleifen und danach ölen/wachsen. Sollte problemos und unsichtbar gehen.
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Der Starbond-Kleber, je nach Konsistenz, bedarf keiner Hilfe beim Ausfüllen von Rissen.
Einfach auffüllen, setzen lassen, abputzen u. bei Bedarf auf's Neu.

Ähnlicher "Kleber" wird auch zum Stabilisieren von Hölzern o. desgleichen genommen.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

OldBlues hat geschrieben:...gibt's u.a. hier Starbond Europa
DANKE :bide:
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Fayol
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Beitrag von Fayol »

jay-cy hat geschrieben:oha, das sind aber mehr als 0,5mm...
Die Einlage steht zu mind. 2/3 über der Nut, das ist nicht gut. Kann gut sein, das der Steg durch den Hebel des Saitenzugs/-drucks gelitten hat.
...
Ähm ja.... :oops: ...es sind mehr als 0,5mm, ich hätte das Komma weglassen sollen.

Das der Eindruck entsteht, dass die Stegeinlage mind. 2/3 über der Nut steht, liegt einfach daran, dass sie in der Mitte, dort wo der Piezo ist mehr Tiefe hat. Die Stegeinlage ist folglich angepaßt worden. Aber so ganz ist dieses Argument nicht von der Hand zu weisen. :bl:

Zu den möglichen Möglichkeiten einer möglichen Reparatur mit Kleber u.s.w. :shock: ,
ich werde meine Finger von derartigen Reparaturen lassen. :!: Das könnte ...ähm... :roll: ....abenteuerlich werden.

Wie ich schon schrieb, ich habe mit Ernie telefoniert, und der wird es richten. Es läuft dann alles auf einen neuen Steg hinaus. Der wird dann übrigens auf keinen Fall eine derartig lange Nut haben. :idea:

Sch... was auf historische Geschichte einer aus meiner Sicht überlangen Nut für eine Stegeinlage einer Gitarre. Früher hat man auch mit dem Reiben zweier Hölzer aneinander ein Feuer entfacht, heute nimmt man dazu u.a. ein Feuerzeug. Und das funktioniert auch. :P

Wenn das auch Kosten aufwendiger ist, diese Lösung ist mir noch die liebste.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Mit Verlaub, aber einen neuen Steg halte ich in diesem Fall für etwas übertrieben. Den Riss kann man denk ich gut stabilisieren. Die Stegnut könnte etwas tiefer gefräst und eine neue Stegeinlage angepasst werden, das sollte es dann aber auch gewesen sein. Da gleich den kompletten Steg runterzureißen und zu ersetzen wäre mir persönlich zuviel des Guten. Das kann man immer noch machen, wenn die (Eigen)Reparatur nicht zum gewünschten Erfolg führt.
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Für mich sieht die Nut für die Stegeinlage sehr eng aus. Vielleicht drückt die Stegeinlage gegen die Flanken der Nut. Wenn dann noch das Holz durch Trocknung schrumpft dann wird es eng.
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Fayol
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Beitrag von Fayol »

jay-cy hat geschrieben:Mit Verlaub, aber einen neuen Steg halte ich in diesem Fall für etwas übertrieben. Den Riss kann man denk ich gut stabilisieren.
...
Bist du dir sicher, dass ein "pappern" (kleben) des Risses soviel Stabilität hat, dass der nicht wieder aufreist? :o
Ich habe da arge Bedenken, und auch keine Erfahrung, sondern einfach nur Skepsis.
Mischkin hat geschrieben:Für mich sieht die Nut für die Stegeinlage sehr eng aus. Vielleicht drückt die Stegeinlage gegen die Flanken der Nut. Wenn dann noch das Holz durch Trocknung schrumpft dann wird es eng.
Ich denke nicht, dass die Nut zu eng war/ist. (Wobei Deine Annahme mir sehr schlüssig erscheint.)
Der von jay-cy angeführte Aspekt, dass die Nut evtl. zu weit war ist für mich sehr plausibel.
Denkbar ist auch, dass der Steg einfach nicht exakt senkrecht saß...

Ich habe darauf in der Vergangenheit schlicht und ergreifend nicht geachtet.

Ich möchte doch einfach nur Gitarre spielen :guitar1:, und sie nicht reparieren oder zusammenbauen oder....:wink:

Nun, wie auch immer, ich werde das Ergebnis bei Rudi abwarten.
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Fayol hat geschrieben:
...
Nun, wie auch immer, ich werde das Ergebnis bei Rudi abwarten.
Das Ergebnis bei Rudi:

Wir haben uns darauf geeinigt, dass mir Rudi den Gegenwert einer Reparatur (Steg leimen/kleben) auszahlt. Rudi hat darauf hingewiesen, dass wegen des Einbaus des Piezos eine Garantie ausgeschlossen ist. (Wie schon vermutet.)

Auf dem Rückweg von Holland nach Hause auf ich den Schlenker zu Ernie Rissmann gemacht. Der wird mir einen neuen "normalen" Steg anbringen.

Das mag sicherlich den einen oder anderen als übertrieben (jay-cy) erscheinen, mir ist das lieber. Da werde ich Ruhe haben. Wenn ich auch das ein oder andere Mal relativ abenteuerlustig bin, in diesem Fall gehe ich auf Nummer sicher.

Das Lager wird sich in zwei Hälften spalten, die einen, die sich sicher sind, mit geeigneten Maßnahmen den Steg zu stabilisieren, die anderen (Rudi, Ernie und ich) die sich sicher sind, dass das wohl nicht halten wird.

Nun, die Würfel sind gefallen.... :wink:
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Ende gut alles gut !

Ich war heute bei Ernie Rissman, und habe mir die Blueridge abgeholt.
Ernie zeigte mir bei der Gelegenheit den Steg.
Er war auf beiden Seiten (jeweils am Ende der Nut) gerissen. Er vermutet, das ein wesentlicher Grund für den Riss im Ebenholz der Faserverlauf ist.
Wie auch immer, die Gitarre ist repariert, und ich bin mehr als zufrieden.

Er hat übrigens immer noch die Haselfichte/Mahagonie pomele Gitarre. sie mag zwar etwas eigenartig aussehen :shock: , aber der Sound: :o :o :o :D

Evtl. schaffe ich es morgen noch ein Foto vom der neuen Brücke einzustellen, wobei... :roll:...er sieht jetzt aus wie jede andere gewöhnliche Brücke auch. :wink:

Es kann also wieder weitergehen

:guitar1: :bop:
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kwb
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Beitrag von kwb »

Für die Höhe der Stegeinlage scheint mir der Saitenwinkel zu groß. Außerdem sind die Löcher sehr nah und auch noch geschlitzt. Dadurch entstehen größere Hebelkräfte als wenn die Saiten flacher über die Stegeinlage laufen. Die Saite krallt sich regelrecht in die Einlage und zieht sie nach vorn.
Das wäre meine Erklärung !?

Klaus
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