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Verfasst: Fr Aug 14, 2015 1:54 pm
von Rolli
Das ist eine Playliste und man kann dann 2 unterschiedliche Files hören. Habe aber jetzt direkt verlinkt :)

Verfasst: Fr Aug 14, 2015 4:01 pm
von wuchris
Das, was ich da raushöre, ist irgendwie was wie ein Multiband-Kompressor mit Notch-Filter.
Schiebt unten rum an, und schneidet per Notch-Filter die am stärksten dröhnende Frequenz raus.
Fügt dann offenbar noch ein paar seidige Höhen dazu und fertig.
Dass einen, wie der Mann im Video sagt, der Tonmensch dafür lieben wird, halte ich für eine hehre Vermutung.

(OT: Ich spiel keinen "Fingerstyle" live, sondern eher U-Musik mit vielen Akkorden etc. Ich finde inzwischen auch und vor allem als Zuhörer wesentlich angenehmer, wenn nicht mittels irgendwelcher EQs und Digita-Preamps versucht wird, eine Piezo-Gitarre wie eine "echte" klingen zu lassen, sondern, wenn man einen guten Piezo einfach klingen lässt, wie er eben klingt.
Dieser "knorrige", mittige Sound der dabei erzeugt wird, kann m.E. ganz wunderbar genutzt werden. Ich vergleich das immer mit alkoholfreiem Weizen: wenn man sich von der Vorstellung löst, dass es wie ein "echtes" Weizen schmecken soll, schmeckts plötzlich ganz hervorragend. OT-Ende)

Verfasst: Fr Aug 14, 2015 6:41 pm
von RB
Hi Rolli, das klingt nicht schlecht, aber eben anders, als das Instrument oder die Instrumente rein akustisch kängen. Das kann durchaus gut sein, wenn man diesen Klang will und damit arbeitet. Nur ist es bei uns in unserer Kapelle so, daß wir ohne Elektrik oder Elektronik üben und dann, wenn es vor die Leute geht, soll die Anlage das, was man kennt einfach nur lauter machen. Würde ich einen Abnehmer benutzen, wäre das, als würde ich ein anderes Instrument benutzen, dessen Klang und Dynamikverhalten so verändert sind gegenüber dem, was ich gewöhnt bin und auch hören will, daß da nur das Mikro bleibt.

Verfasst: Sa Aug 15, 2015 1:33 am
von Rolli
Ja aber ein Mikro verbiegt doch den Klang auch

Verfasst: Sa Aug 15, 2015 6:16 am
von bluesballads
Die PA, über die das Mikrosignal geht, verbiegt häufig noch mehr als ein gutes Mikro. Über Mikro und PA laufen bei Blaugras aber alle Instrumente gleichzeitig - mehr oder weniger, je nach Position -, so dass das gesamte Verhältnis doch sehr authentisch bleiben kann.
Was aber entscheidender ist: bei der Verwendung eines Pickups erhält gerade die Gitarre einen ganz anderen Punch als akustisch, wird in bestimmten Bereichen dominanter und sticht so mehr aus dem Klangbild heraus, als sie soll.

Verfasst: Sa Aug 15, 2015 9:33 am
von RB
Ich benutze live ein kleinmembran-Kondensatormikro und alle Klangregler am Mixer stehen auf + - 0. Der Bassbereich muss manchmal etwas abgesenkt werden, wenn es koppelt. Weniger Verbiegung geht nicht.

Verfasst: Sa Aug 15, 2015 11:21 am
von bluesballads
Mit welchem Mikro machst du das? Meins ist bisher das Neumann KM 184, wo bei ich es momentan durch ein günstiges Schwanenhalsmikro ersetze, was kaum schlechter klingt über einen Kleinmixer, komischerweise.

Verfasst: Sa Aug 15, 2015 11:42 am
von bluesballads
Klar, Horst, das kommt noch dazu!
Was ich nur festgestellt habe, ist, dass Pickups ganz andere Frequenzanteile mit sich bringen: in einer Session musste ich jahrelang mit mikrofonierter Resonatorgitarre immer gegen 1-4 Piezo-Martins ankämpfen: meine Fingelnägel waren danach jedes Mal fransig, durchgekommen bin ich trotzdem nicht gegen das Gestrumme mit Piezo-betontem Frequenzgang. Also habe ich aufgerüstet: einen magnetischen Pickup zusätzlich zum Mikro, und schwupps, waren die Strummer - die ja besonders bei meinen Soli, aber auch sonst nur begleiten sollten - wieder da, wo sie hingehörten: in der zweiten Reihe. Die Gesamtlautstärke stieg damit allerdings auch, und ausserdem musste ich nun mit Disziplin meinen Sound einsetzen, um nicht das Gleiche zu tun, was vorher die Piezo-Strummer gemacht hatten - ungebremst (ohne Einsatz von Dynamik und Rücksicht) drauflos zu spielen...
Rein akustisch ergaben die Instrumente fast alle (mit Ausnahme eines Fenderbasses, der leider immer verstärkt wurde und damit alles schnell kaputt machte) ein insgesamt homogenes, natürliches Klangbild. Mit Pickups - und die wurden bei den Martins meist aktiviert, weil die Spieler keine Lust auf Mikros hatten - nicht.

Verfasst: Mi Sep 16, 2015 5:38 am
von StringKing

Verfasst: Mi Sep 16, 2015 8:05 pm
von stringbound
Ich habe den ganzen Kram ausprobiert: Fishman Aura Spectrum DI, TC Helicon Play Acoustic, LR Baggs Session DI, TC Bodyrez, Zoom A3 und so weiter.
Da ich an der Quelle sitze, konnte ich mir alle Geräte mal ausleihen und ausprobieren.

Alles klasse Geräte, wenn man Piezos oder Magnettonabnehmer anhübschen will, aber wenn man ein Mikro oder eine Kombination benutzt (Mikro/Piezo oder Mikro/Magnet) sollte man die Finger von sowas lassen.
Der Sound eines guten Systems (LR Baggs Lyric/Anthem oder Fishman Ellipse Matrix Blend o. ä.) wird beim Einsatz solcher Geräte meist schlechter oder der Effekt macht sich kaum bemerkbar.

RB kann ich da nur beipflichten, nichts geht über ein Mikro zur Abnahme der Gitarre.
Wenn das nicht geht, am besten ein auf einem Mikro basiertes Tonabnehmersystem wählen.

Re: TC Electronics BodyRez - Acoustic Pickup Enhancer

Verfasst: Sa Jun 03, 2017 3:12 pm
von RB
Ich hole das ganze Ding einmal aus der Versenkung, weil ich aktuell neu über die Sachlag nachdenken muß. Letzthin war die Situation so:

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Und da war mit dem Mikro die Klampfe einfach nicht mehr laut genug zu bekommen. Ich schlug zwar dem Mann am Mischer vor, den gesamten Pegel dem anzupassen, was die Gitarre über Mikro zu geben imstande sei, aber vergebens. Die laut gespielten Passagen waren ok, aber meine und Michaels delikate Höchstleistungen gezupfter Musik kamen nicht durch.

Also soll nun der puristische Ansatz reiner Mikro-Abnahme für die Situation durchbrochen werden, in der hohe Lautstärken vor hunderten von Leuten erforderlich sind. Vielleicht funktioniert der Geiz-Ansatz - K&K pure mini mit dem TC Electronics-Teil namens BodyRez. Andernfalls bleiben nur teurere Alternaiven. Da würde mich einmal interessieren, wie die Transducer-Mikrophon-Kombinationen sich hinsichtlich der Festigkeit gegenüber Rückkoppelungen verhalten, wer dazu etwas sagen kann, den bitte ich ums Wort.

PS: Rolli, die von Dir eingestellten Klangbeispiele fand ich - trotz meiner leicht ablehnend-skeptischen Worte - nicht übel. Wie sind die denn bei größeren Lautstärken ?

Re: TC Electronics BodyRez - Acoustic Pickup Enhancer

Verfasst: Sa Jun 03, 2017 4:19 pm
von Rolli
Huhu, denen macht hohe Lautstärke nix. Weder Highlander noch Fishman Ellipse haben da Probleme, so lange man das Mikro erst mal defensiv einfährt und dann bis zum möglichen Maximum regelt. Das Fishman ist da besonders Praxistauglich...

Re: TC Electronics BodyRez - Acoustic Pickup Enhancer

Verfasst: Sa Jun 03, 2017 5:20 pm
von RB
Das klingt nach einer Option.

Re: TC Electronics BodyRez - Acoustic Pickup Enhancer

Verfasst: Sa Jun 03, 2017 10:39 pm
von scifi
Wieso bleibst du nicht beim KK, hängst ein Zoom A3 davor und behältst auch noch dein externes Mikro, dass du dann auch noch durch das A3 gehen lässt? Einfach, günstig, flexibel.
Klar, das A3 ist bescheuert zu bedienen, aber wenn man erst mal seinen Sound gefunden hat, und nicht während eines Auftrittes wechseln möchte, ist es ein guter Kumpel.

Re: TC Electronics BodyRez - Acoustic Pickup Enhancer

Verfasst: Sa Jun 03, 2017 11:16 pm
von RB
Daran habe ich gedacht. Jedoch schreckt mich beim Zoom A3 die Komplexität. Auf der Bühne sollte es schnell und einfach sein, alles andere ist mir da zu viel, zu viele Fehlerquellen. Zuerst teste ich jetzt das TC BodyRez, super simpel, aber dem Ruf nach effektiv - und alternativ den K&K Pure XLR Preamp. Klangregelung, symmetrischer Ausgang, Versorgung über Phantomspeisung, auf seine Weise ebenfalls ein simples Konzept. Es könnte sein, dass eines davon - eventuell tatsächlich in Kombination mit den externen Mikros - ausreicht. Montag nach Pfingsten weiß ich mehr.