Stimmgeräte sofort verbieten

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Pappenheim
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Pappenheim »

Schön argumentiert. Ich seh es genauso.
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Rolli
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Rolli »

Der einfache Weg ist nicht immer der beste!
Mhhh - ich glaube sogar, dass Stimmgeräte insgesamt dafür sorgen, dass die Gitarrespieler kaum noch nach Gehör stimmen können. Finde ich schade. Ich habe Schüler, die ihr Stimmgerät bemühen wollen, um von Standardstimmung auf Dropped D umzustimmen. Nicht gut! Auch live finde ich es mittlerweile besser nach Gehör zu stimmen.
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Holger Hendel
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Holger Hendel »

Wer stimmt eigentlich am besten bzw. mit der größten Hingabe bzw. Kunstfertigkeit? Also einmal, da bin ich nur des Stimmens wegen ins Konzert gegangen. 2011? Markuskirche, TE mit Joe Robinson im Schlepptau. Großartig, was die aus den Gitarren zaubern, kennt man ja...aber der wahre Kenner zieht den größtmöglichen Hochgenuss aus dem Stimmvorgang. Wirklich hängengeblieben ist bei mir, wie routiniert und liebevoll beide ihre Instrumente stimmten. Noch heute reden meine damalige Konzertbegleitung und ich gerne über diese kurzen, aber fabelhaften Stimm-Erlebnisse. Ein Hannes Wader-Konzert, was wäre es ohne minutenlanges Stimmen und die dazugehörige Songansage, welche - dem Stimmen geschuldet - immer wieder ins Stocken gerät. Herrlich, anders kann ich es mir auch nicht vorstellen. Wizz Jones & Colin Wilkie würden live nicht ohne das Element des Stimmens funktionieren bzw. wäre ihre Show dann fast auf die Musik reduziert, was schade wäre. Es geht also auch andersrum als "Knopfdruck" und spielen, man braucht nur Ideen - wie z.B. Dave Goodman, der das Stimmprozedere in einen Song eingearbeitet hatte...ziemlich beeindruckend.
ich glaube sogar, dass Stimmgeräte insgesamt dafür sorgen, dass die Gitarrespieler kaum noch nach Gehör stimmen können.
...und? Hört man dies einer Aufnahme an? Stört es jemandem im Konzert? Ich kann Autofahren ohne am Auto den Gaszug einstellen zu können. Das ist doch dieselbe Ebene wie best. Verhaltenskodexe in Subkulturen, z.B. hat man im heavy metal möglichst "true" zu sein. :rotfl: Ich weiß schon, weshalb ich stets sämtlichen Szenen fernblieb, weitestgehend. Ich kann ja verstehen, dass jemand nach Referenzton stimmt, der mit der Bedienung eines cliptuners überfordert ist, das soll es geben. Doch ansonsten fällt mir kein plausibler Grund ein...weil´s so viel Spaß macht? Weil´s genauer ist? (Daran glaube ich nicht mehr, seit ich das Peterson-Gerät habe).

Also ernsthafte Frage, warum ist das "nicht gut" wenn jemand einen tuner zum Stimmen bemüht? Dafür wurden die Dinger schließlich gebaut - eine Gitarre zum Gitarrespielen, niemand käme auf die Idee sich daran zu stören.

Diese Innovationsfeindlichkeit langweilt mich. Das ist wie Firma Yamaha, die - bezogen auf die zuvor erwähnte E Ink-Sache / Patent / Musikinformationselemente an Bundsaiteninstrumenten - mal wieder eine fabelhafte Technologie / Idee schön tief unten in der Schublade vergammeln lässt.
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tbrenner
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von tbrenner »

Ist doch gut Holger, wir ham´s kapiert.
(ich persönlich stimme halt meine E-Gitarre bei einem Live-Gig (und: hat so ein System überhaupt ein anderes Argument für sich, als das vermeintlich rasend schnelle Stimmen während einer Live-Situation??) fixer und unauffälliger nach , indem ich auf den Bodentuner trete und mit 2 Handgriffen die g- und h-saite anpasse + weiter gehts. Beim tronical suche ich erstmal im Bühnendunkel nach dem winzigen Einschaltknopf auf der Kopfplattenrückseite, dann nach dem richtigen Menü.. + wenn ich richtig Pech habe, ist zwischenzeitlich noch der Akku alle. Außerdem macht das Ding eine eh schon konstruktionsbedingt leicht kopflastige SG so richtig kopflastig).

Gute Nacht vom Innovationsfeind vom Schwarzwaldrand,

tbrenner :wink:
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Rolli
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Rolli »

Holger Hendel hat geschrieben:
ich glaube sogar, dass Stimmgeräte insgesamt dafür sorgen, dass die Gitarrespieler kaum noch nach Gehör stimmen können.
...und? Hört man dies einer Aufnahme an? Stört es jemandem im Konzert?....

Also ernsthafte Frage, warum ist das "nicht gut" wenn jemand einen tuner zum Stimmen bemüht?
Na ja, wenn Du ein gutes Gehör hast, dann "hörst" Du, dass Deine Gitarre oftmals nicht stimmig oder richtig klingt - auch wenn sie laut Tuner genauestens auf den Cent gestimmt wurde. Je nach gespielten Akkorden kann das ziemlich bescheiden klingen. Deshalb stimmen viele Profis auf Akkorde bezogen. Vielleicht erinnerst Du dich an den James Taylor Tuning Thread? Wenn nicht, here you go, da geht es auch darum diverse Saitenstärken und Capopositionen zu kompensieren :
https://www.youtube.com/watch?v=V2xnXArjPts" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Man braucht aber nicht unbedingt den Tuner wie JT es beschreibt, denn seine dargestellten Ergebnisse sind nur seinen Erfahrungen und seinem guten Gehör geschuldet!
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Holger Hendel
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Holger Hendel »

Ich bitte um Verständnis. ;) Ich bin vielleicht deshalb ein wenig hart dran am Thema, weil ich unter der Woche - grob gerechnet - 60 "fremde" Gitarren stimmen darf. Schulkurse etc. Dort, wo man so ein tronical-System tatsächlich bräuchte (Orte, an denen des Stimmens unkundige Anfänger der Gitarre die ersten Töne entlocken wollen) wird das System ohnehin vorerst keine Verbreitung finden. Um so cooler fände ich es, wenn es sich zumindest nach und nach durchsetzen würde und vll. eines Tages so selbstverständlich ist wie ein gestimmtes Keyboard.
Ist doch gut Holger, wir ham´s kapiert.
Na dann ist ja gut. ;)

@Rolli: Danke für den Link / Erinnerung, JT hat wirklich einige tolle Videos am Start. Aus dem von Dir genannten Grund kam ich zum Peterson, was ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist...es ist wirklich so, man müsste songspezifisch / "auf den Akkord" stimmen. :| Und selbst dafür wäre das Tronical prädestiniert, es hält diese Möglichkeit bereit - zumindest kann man ein selbst getätigtes tuning abspeichern. Unter diesem Aspekt: 1:0 für die Gehör-Stimmer.
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HR
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von HR »

Holger Hendel hat geschrieben: .... Also ernsthafte Frage, warum ist das "nicht gut" wenn jemand einen tuner zum Stimmen bemüht? Dafür wurden die Dinger schließlich gebaut - eine Gitarre zum Gitarrespielen, niemand käme auf die Idee sich daran zu stören. ....
Es gehen halt Fähigkeiten verloren, die zu haben durchaus eine Bereicherung sein kann.
Seit der Erfindung des Taschenrechners wird kaum mehr im Kopf gerechnet.
Seit der Erfindung der Tastatur haben die meisten Menschen eine "Sauklaue" (und das beginnt bereits in der Schule).
Ich fürchte auch, dass das in Zukunft noch mehr wird.

Just my 2 cents.
lg
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tomis
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von tomis »

Bzw die Fähigkeit wird nicht entwickelt.
Meine Schüler können noch nicht mal einen ganzton unterscheiden :banger:
mit Blues und Gruß
Thomas
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Holger Hendel
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Holger Hendel »

Der Begriff "Kulturtechnik" unterliegt seit jeher einem Wandel, wikipedia meint mittlerweile, dass sogar "kollaboratives Schreiben in sozialen Netzwerken" dazugehört, nicht mehr nur "lesen, schreiben, rechnen". Ich meine mir ausmalen zu können, dass der Siegeszug der Technik in vielen Bereichen noch rasanter und schneller vonstatten geht als derzeit denkbar. Zettel und Stift (und Stimmgabel ;) ) könnten dann irgendwann sehr exotische Werkzeuge sein. Für mich keine befremdliche Idee, vielmehr logisch-konsequent. Wenn es der Mehrheit sinnvoll erscheint wird es sich durchsetzen...spät. wenn die Gegebenheiten des Marktes noch erschwinglichere Preise ( = tronical nur noch unwesentlich teurer als ein herkömmliches Stimmgerät) zulassen wird sich zeigen wie die Mehrheit der Gitarristen über diese Technologie denkt, derzeit ist die finanzielle Hemmschwelle zu hoch und ein Anbringen an diverse Modelle noch nicht möglich.

Ich stelle mir in letzter Konsequenz eine Gitarre vor, die das tronical-Teil im headstock so verbaut hat, dass dies äußerlich gar nicht mehr sichtbar ist und das System über ein Bedienteil, vergleichbar dem PU, gesteuert wird und von dort auch die Energieversorgung erhält. Die Stimmmechanik / Stimmtechnik könnte dann vll. auch in den Korpus verbracht werden.
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Rolli
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Rolli »

Holger Hendel hat geschrieben: Ich stelle mir in letzter Konsequenz eine Gitarre vor, die das tronical-Teil im headstock so verbaut hat, dass dies äußerlich gar nicht mehr sichtbar ist und das System über ein Bedienteil, vergleichbar dem PU, gesteuert wird und von dort auch die Energieversorgung erhält. Die Stimmmechanik / Stimmtechnik könnte dann vll. auch in den Korpus verbracht werden.
Konsequent sehe ich da eher am Ende einen Menschen oder sein digitales Abbild, dass sich nur noch vorstellt Gitarre spielen zu können und eine Wlan-Verbindung oder eine Schnittstelle am Nacken besitzt, an die dann ein Digital-Brain-Sound-Wandler angedockt wird... ach das kennen wir ja in abgemilderter Form....Guitar Hero :)
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Holger Hendel
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Holger Hendel »

Konsequent sehe ich da eher am Ende einen Menschen oder sein digitales Abbild, dass sich nur noch vorstellt Gitarre spielen zu können [...]
Davon gibt es heute schon so viele - auch solche sind dabei, die bereits Gitarre spielen. ;)

Ich habe noch nie im Leben dieses "guitar hero" Videospiel ausprobiert, hatte einfach nie die Gelegenheit dazu. Reizt mich auch nicht, der Gedanke. Wie ein Skiflieger sicher auch wenig Interesse an der Wii-Sport Skiflug-Simuation haben wird. Klar, wenn die Situation stimmt würde ich es schon ausprobieren wollen.

Aber ich mag diese utopischen Gedankenspiele wie Du sie anstellst. Die Marktreife der Oculus Rift ist seit kurzem erreicht:

https://shop.oculus.com/en-us/cart/" onclick="window.open(this.href);return false;

Welche Möglichkeiten diese Technologie für Musiker bringen wird lässt sich wohl gerade nur erahnen.
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Gitarrenmacher
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Gitarrenmacher »

Holger Hendel hat geschrieben:Ich bitte um Verständnis. ;) Ich bin vielleicht deshalb ein wenig hart dran am Thema, weil ich unter der Woche - grob gerechnet - 60 "fremde" Gitarren stimmen darf. Schulkurse etc. .............................................................
Genau das ist doch der Punkt. Warum musst DU die stimmen. Warum helfen nicht Leute, die des Stimmens, mit möglichst wenig Hilfsmitteln, mächtig sind denen, die es NOCH nicht kennen. Ich habe Leute erlebt, die nach vielen, vielen Jahren Gitarrespielens auf recht hohem Niveu nicht in der Lage sind, ihre Gitarre nach Grundton A zu stimmem. Die hören dann aber jeden vermeidlichen Deadspot, Überschwingungen und was wees ick noch allens.

Sooo ganz vielen habe ich das Gitarrespielen ja noch nicht beigebracht, aber ne Hand voll waren es dann doch. Grundausstattung für Anfänger:
Gut eingestellte Gitarre und Stimmpfeife. Das bildet das Gehör, hat aber überhauptnichts mit "old fashioned" zu tun. Ich persönlich finde diese elektronischen Dinger gut, aber man sollte auch ohne auskommen. Tronical? naja, wenn´s schee macht. :guitar1:
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Holger Hendel
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Holger Hendel »

Warum musst DU die stimmen.
Dies ist mitunter der Projektierung (Gruppenstärke) und der Art der Angebote (oftmals reine "Kennenlern-Angebote" / man darf das nicht mit z.B. dem JGOH o.ä. vergleichen) geschuldet: Entweder sind es acht-/neunjährige Grundschulkinder (da geht das zur Nachmittagszeit ohnehin nur sehr bedingt; Aufmerksamkeit, Konzentration, Bewegungsdrang & co.) oder die etwas älteren (Pubertät).

Selbstverständlich gibt es, je nach Gruppenzusammensetzung, den Idealfall, dass einige Kursteilnehmer die benötigte Fertigkeit ausbilden oder "mitbringen" und auch einsetzen, den anderen zeigen, bei Vorspielen dann den Verantwortungsbereich "Gitarren stimmbereit halten" bekommt...doch nach zehn Jahren Erfahrung mit entsprechenden Angeboten weiß ich, dass ich mich darauf weder verlassen kann noch kann ich darauf setzen, dass das Interesse am Vorgang überhaupt so hoch ist, dass sich jemand findet der es hinbekommt.

Noch dies:
Der Aufforderungscharakter einer Stimmgabel ist meiner Beobachtung nach ungebrochen hoch (im Vergleich zum Cliptuner / sonst. modernen tunern), ich habe stets fünf Stimmgabeln in meinem Rucksack dabei und ich erkläre ihren Gebrauch, auch häufiger. Das hat Experiment-Charakter, wenn dann jeder ausprobiert wie das genau klappt, wo man sie anfassen darf und wo nicht, ab welcher Entfernung zum Ohr man den Ton hört, welche Gegenstände am besten den Klang wiedergebe wenn man die SG aufsetzt, wie sich das anfühlt wenn man die vibrierende SG auf den eigenen Kopf aufsetzt usf. Alles ganz toll, das Interesse ist spielend leicht zu wecken. Nur: Der Transfer dieser Erkenntnis, das Umsetzen...das Stimmen der A-Saite (geschweige denn der ganzen Gitarre...) nach Referenzton...das gelingt so gut wie niemandem. Dies führe ich leider auf die wirklich kurze (...kürzer werdende?) Aufmerksamkeitsspanne zurück. Also - eine reine Mutmaßung meinerseits.
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bookwood
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von bookwood »

:? Hm...wenn ich in irgendeiner Form als Lehrender tätig wäre, gehörte die Fähigkeit zum Stimmen des eigenen Instrumentes in den Grundzügen (auf temperierte Stimmung, verschiedene Methoden usw. kann man sicher später eingehen) bei jedem Schüler zur Grundvoraussetzung für jeden weiteren Lernschritt. Gut, reine Schnuppergelegenheiten als Appetithappen mal ausgenommen. Wie soll sonst jemand, der das nicht kann, auch nach dem Unterricht ohne Hilfestellung mit seiner Gitarre was anfangen? Da könnte er/sie allenfalls bescheuerte dissonante YT-Videos drehen. :mrgreen:
Gruß
von
Ralf
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Rolli
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Re: tronical...tronical...tronical...

Beitrag von Rolli »

Aber ich mag diese utopischen Gedankenspiele wie Du sie anstellst. Die Marktreife der Oculus Rift ist seit kurzem erreicht:

https://shop.oculus.com/en-us/cart/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Welche Möglichkeiten diese Technologie für Musiker bringen wird lässt sich wohl gerade nur erahnen.
Ich denke mal es ist meinem hohen Alter geschuldet, dass ich solche Technologie eher als nachteilig, denn als Fortschritt sehe.

Das steht ja auch : "you’ll feel like you’re really there."

Man ist aber nicht wirklich da und deswegen ist es nicht echt. Und ich denke "echte" Musiker (was immer man darin sieht) werden auch das echte Musizieren mit echten Menschen in echten Räumen und wirklich interaktiv und zeitgleich allem anderen bevorzugen. Ich befürchte nur, dass es bald kaum noch echte Musiker geben wird, sondern nur noch VR Needs und Youtube-Babies, die alle so viel Charme haben und unterhaltsam sind wie ein Dosenöffner. Mittlerweile definieren sich gar DJs als Musiker.... :aua: Das ist alles wie dieses Skype-Unterrichten. Argghhhh...
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