Hallo,
meine Gitarren haben teilweise schon Jahrzehnte in den unterschiedlichsten
Ständern und Halterungen verbracht, ohne dass es jemals zu ernsthaften
Lackschäden gekommen ist. Gut, mal eine matte Stelle (bei Mattlacken eher
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), die aber als Folge der rein mechanischen Beanspruchung. Selbst die
billigen Teile mit schlichter Schaumstoffpolsterung waren unverdächtig, wenn
man mal davon absieht, dass das Zeug nach einiger Zeit sandartig zerbröselt ist.
Eigentlich kenne ich auch nur die entsprechenden Warnhinweise von Herstellern
und Händlern. Hat denn jemand jemals von solch einer nachweislichen Beschädigung
erfahren oder sie gar selbst erlebt?
Grundsätzlich bevorzuge ich Platz sparende Wandhalterungen. Die habe auch den
Vorteil, dass die Gitarren nur geringen Kontakt zu den möglicherweise kritischen
Gummiteilen haben. Sicherheitshalber schütze ich hochwertige Instrumente in
Bodenständern mit einem Mikrofasertuch. Aber das ist hier ja in verschiedenen
Beiträgen schon häufiger zur Sprache gekommen. Daher vielleicht noch eine
Info hierzu:
Pappenheim hat geschrieben:Kapiert das wer?
http://www.thomann.de/at/km_17541_cork.htm
Dieser Ständer hat Korküberzüge und trotzdem steht dabei: "Nicht geeignet für Gitarren mit Nitrolack".
Sind die Lacke denn wirklich so empfindlich, dass man sogar Kork meiden muss?
Oder meint der T, er muss sich hier absichern?
Diese „Kork“-Ständer habe ich mir während der Musikmesse mal näher angesehen.
Nach Naturkork sieht das nur von weitem aus. Und es fasst sich auch nicht so wie
mancher Fahrradgriff oder gar Weinkorken an, sondern vielmehr genauso, wie die
normalen schwarzen Ausführungen. Die Leute von König & Meyer haben auf
Nachfrage dann auch bestätigt, dass dem ansonsten chemisch gleichen Material nur
eine geringer Korkanteil beigemischt und es halt aus optischen Gründen anders
eingefärbt würde. Folglich könne nicht ausgeschlossen werden, dass damit auch
das (theoretische?) potentielle Risiko für Nitrolacke bestünde. Vermeidbar wäre
das, wenn man die betreffenden Teile aus Silikon herstellen würde. Das aber sei
aus produktionstechnischen Gründen unmöglich.
Interessanterweise vertraten die K & M-ler die Ansicht, dass nicht das Ständermaterial
Auslöser für mögliche Schäden sei, sondern die Ursache vielmehr in den Inhaltsstoffen
der Gitarrenlacke läge. Das erinnert freilich an die ewige Frage nach der Henne und
dem Ei.