Sattel aus Metall?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Dex
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Sattel aus Metall?

Beitrag von Dex »

Hallo,

mir fiel gerade auf, dass es doch seltsam ist den Sattel aus Knochen oder ähnlichem zu fertigen. Schließlich sind die Bünde ja aus Metall. Warum soll die Auflage der Saite in allen Bünden aus Metall, im letzten, nullten, freien, wasauchimmer aber aus was anderem sein.
Ich hab da ne ganz alte Klampfe ominösen Ursprungs, die vor dem Sattel einen nullten Bundstab hat; also quasi 2mm vor dem Sattel sitzend.
Das scheint mir irgendwie logischer. Im Prinzip ist das ja als hätte man capodiert. Perfekte Saitenlage von Anfang an. Keine Sattelfeilerei.

Ob das mal jemand mit Metall als Sattelmaterial versucht hat? Messing sollte ja ganz gut rutschen lassen, oder?
Also, was war noch mal Trumpf?
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

das war in den achtzigern bei den e-gitarren große mode, ich habe das bei einer gitarre auch machen lassen und möchte das wie so viele es schon getan haben wieder rückgängig machen. vom klang sollte es mehr in richtung gegriffene saite gehen, wenn man, so wie ich, metall ähnlich dem bundmaterial (man sagte es wäre neusilber) einsetzen ließ. aber eine leersaite klingt irgendwie doch schöner mit knochen, kunsstoff oder ähnlichem. außerdem läßt sich natürlich so ein metallsattel deutlich schwerer verarbeiten. ebenfalls ein nachteil ist, dass metall auf metall eber klebt, also die stimmbarkeit etwas schlechter ist, man muss ständig schmieren während andere sättel fast selbst schmierend sind oder sein können.

ich habe drei instrumente mit nullbund, einen sandberg bass, da besteht der hersteller auf die voteile und hat auch ein etwas anderes satteldesign, der lässt sich tatsächlich super spielen und einwandfrei stimmen. einen washburn headless bass, da geht es rein technisch kaum anders, und eine alte klira westbury (guckst du avatar) mit nullbund, um ehrlich zu sein kann ich da jetzt keine riesen unterschiede erkennen. allerdings kann man mit einem richtigen sattel scheinbar die bespielbarkeit feiner anpassen und die intonation besser kompensieren.

ich glaube bei den drei sponsoren hier benutzt keiner einen nullbund, würde mich auch mal näher interessieren warum.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Servus Dex,

ich denke Sattel und/oder Steg würde eine Gitarre lauter, aber dafür klirrend und extrem höhenlastig machen.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Pappenheim hat geschrieben:Servus Dex,

ich denke Sattel und/oder Steg würde eine Gitarre lauter, aber dafür klirrend und extrem höhenlastig machen.
hallo, ich glaube das kann man so nicht sagen, metall ist schwerer und braucht daher mehr energie um in schwingung zu geraden. ich glaube die gitarre würde träger werden es sei denn man nimmt leichtes alu oder für dicke portemonnaies titan. :D
wiederum: bei e-git macht man das so, viel masse/gewicht viel sustain geringere ansprache, alu spritzigere ansprache, etc...

ich glaube nicht, dass das extrem höhenlastig wäre, eher matter, mittiger, kälter...weniger glanz und natürlich holz im ton.

ich vermute das nur...würde mich interessieren was hier die fachmänner zu sagen haben.
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Mel
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Beitrag von Mel »

Ich bin kein Experte aber ich weiß dass ich das meistens an älter günstigeren Gitarren sehe.
Besser klingen tut es beim besten willen nicht, der große Vorteil dürfte wohl (gewesen) sein,
das es wahrscheinlich nichts kostet.

Ein normaler Sattel muss gefeilt werden, das ist zeitaufwendig und braucht Übung.
Ich hab das nun einige male versucht und es ist nichts das ich gerne tue,
sehr viel das man falsch machen kann.
Ein 0-Fret dagegen kann auch von einem Hirntoten Affen gemacht werden (von mir zB)
der Sattel ist dann eben nur noch dazu da den richtigen Abstand zwischen den Saiten zu halten,
es müssen also nur noch Schlitze im richtigen Abstand gesägt oder gefeilt werden,
das Material dürfte dann auch keine große Rolle mehr spielen.
Fretten muss man das Instrument sowieso, da kann man dann auch einen höheren Extra Fret rein machen,
ohne das es in der Produktion viel kostet, oder gar teures gelerntes Personal ran muss.

Großer Nachteil den ich sehe:
Der 0-Fret wird sich wahrscheinlich schnell abnutzen.
Ich denke mal sogar schneller als alle anderen auf dem Griffbrett.
Wird ja praktisch dauer-belastet, bei jedem bend sollte die Saite sich drüber bewegen.
Wobei das für mich Theorie ist, ich hab nur eine Alte weitestgehend unspielbare Framus,
und ich kenne nicht wirklich jemanden der eine Gitarre mit 0-Fret exzessiv nutzen würde.
Ein Sattel aus Elfenbein, Knochen oder die Graph Tech teile halten allerdings sehr lang,
Elfenbein hatte ich noch nicht aber die Graph Tech Nüsse und Knochen sind immer gut rutschig und problemlos,
und ich hab noch nie davon gehört das da mal jemand mit einem Bleistift ran musste.
Alter Schwede. :)
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