Gitarrenhals bearbeiten.

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Gast

Gitarrenhals bearbeiten.

Beitrag von Gast »

Guten Tag,
nachdem am Wochenende mein Bruder zu Besuch war und seine neue Joe Striebel RS mitgebracht hat, eine wunderbare Gitarre, bin ich auf die Idee gekommen meinen Gitarrenhals zu bearbeiten. Die Striebel hat einen
(lt. Test AG 02/05) matt lackierten Hals, obwohl ich vom Greifen her das Gefühl hatte das das Holz unbehandelt wäre, dass war eine reine Freude den Hals in der Hand zu haben wirklich toll. So, nun ist mir der Gedanke gekommen meinen G-Hals vom Hochglanzlack zu befreien weil es ungemütlich wird zu spielen wenn die Hände schwitzen, will sagen man rutscht ungewollt rum. Ein guter Freund der sich in Sachen Holz sehr gut auskennt, sagte das es generell kein Problem ist den Lack mit den richtigen Schleifmitteln runterzuholen usw. Hat hier vielleicht jemand schon mal so etwas gemacht und kann einen kleinen Erfahrungsbericht abgeben. Oder vielleicht habe ich ja auch etwas nicht richtig Bedacht? z.B. kann ich gefahrlos die Mechaniken abschrauben?. Freue mich über jede Hilfestellung. Danke.

Gruß
Carsten
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thust
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Beitrag von thust »

Hallo Carsten,
kannst Du mal ein wenig mehr über die Striebel berichten?

Gruss Andreas
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Moin Stan Ford,

also - Mechaniken abschrauben ist ja sicher wohl das geringste Problem.:wink:
Hals abschleifen kann aber sehr mühselig sein.
Bei E-Ketarren habe ich das in meinen Flegeljahren einige Male gemacht.
Da konnte man allerdings auch den Hals abschrauben, und insoweit zumindest kein Handlingsproblem.

Wenn ich mich recht erinnere, hab ich zu dieser Zeit auch diverse alte Möbel abgelaugt.
Wäre vielleicht eine Idee, das "Grobe" erstmal chemisch zu versuchen.8)

Na ja, ist natürlich eine Frage der Sorgfalt und ... der zu behandelnden Ketarre. :wink:
________________________________________________________________
"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
Gast

Beitrag von Gast »

guitar-hero hat geschrieben: also - Mechaniken abschrauben ist ja sicher wohl das geringste Problem.:wink:
Moin,
na ja meine Sorge ist auch eher das wieder anschrauben. Jetzt sind die Dinger fest, ich meine in ein Metallgewinde kann ich eine Schraube zehnmal wieder reindrehen die wird immer wieder anziehen, aber bei Holz? Meine Sorge ist das die Mechaniken nicht wieder so fest anziehen wie sie jetzt dran sind.

Gruß Carsten
Gast

Beitrag von Gast »

thust hat geschrieben:Hallo Carsten,
kannst Du mal ein wenig mehr über die Striebel berichten?

Gruss Andreas
Hallo Andreas

das mache ich doch gerne so gut ich das halt kann :wink:

Also die Verarbeitung ist absolut makellos! Ich habe die Gitarre abgerastert und ich konnte nichts entdecken wo man sagen könnte " na ja schaun wa da ma nich so genau hin" . Hier war jemand mit liebe zum Detail am Werk, toll!

Ich weiß jetzt leider nicht genau was für Saiten drauf waren von der Stärke müssten es 12er gewesen sein. Die Gitarre ließ sich angenehm Greifen und es hat gleich von Anfang an spaß gemacht. Ich persönlich mag lieber weichere Saiten und auch etwas dünnere (extra Light)
Aber egal, es ging alles gut und locker von der Hand.

Tja der Klang! Wie soll ich den in Worte fassen, eins ist auf jeden Fall klar, die Gitarre hat eine Seele, hmm hört sich jetzt nen bischen blöd an aber
ich bin mit dem Klang meinen Stanford auch zufrieden und würde sagen das sie recht gut Klingt und trotzdem lebt sie nicht so wie die Striebel. Ich glaube ab einem gewissen handwerklichem Können, liebe zur Arbeit, Geduld und Genauigkeit ensteht etwas "besonderes" und ich finde das hat die RS. Eben eine Seele.

Sie hat ein harmonisches ausgewogenes Klangbild. Die Höhen perlen hervor und können vor sich hin plätschern. Die Bässe sind präsent aber kleistern nichts zu, sie sind gut da bleiben aber ausgewogen. Ihre besondere Stärke liegt vielleicht im leisen, zarten, im verträumten Picking im Auflösen von Akkorden ...(ich weiß auch nicht recht wie ich das beschreiben soll :roll: ) Im Strumming macht sie eine gute Figur und macht spaß. Ich denke sie ist wohl eine der wenigen allround Gitarren.

So, das war mein ganz persönlicher Eindruck und ich bin natürlich kein Profimusiker und das ich von der Gitarre begeistert bin merkt man glaube ich :D

Gruß Carsten
Zuletzt geändert von Gast am Di Nov 15, 2005 8:14 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Stan Ford hat geschrieben: ... Jetzt sind die Dinger fest, ich meine in ein Metallgewinde kann ich eine Schraube zehnmal wieder reindrehen die wird immer wieder anziehen, aber bei Holz?...
Moin Carsten,

also - die Festigkeit der Verbindung hat in LETZTER Konsequenz nichts mit der Art der Mechanik (Slotted Head oder "Normal") zu tun.
Wenn die Reibungskräfte nicht ausreichen, geht die Belastung immer auf die sogenannte LOCHLAIBUNG. Und die ist unabhängig von der Befestigung der Mechaniken.

Bis die Nächte.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo Carsten,

ich habe schon viele Mechaniken gewechselt oder einfach nur abgeschraubt um mal eine etwas gründlichere Reinigung zu machen etc.
Natürlich sollte man immer etwas Gefühl walten lassen (nach "fest" kommt bekanntlich "ab" :wink: ), aber schon etwas Sorgfalt sollte sein um die Schraubenköpfe nicht zu verhunzen.
Aber: 1, ist das Halsholz gutes, festes Mahagoni, 2, sind es nicht die Mini-Schräubchen die der Mechanik den Halt geben (nur gegen verdrehen, also Scherkräfte), d.h. solange die Schräubchen nicht gerade rausfallen hält auch die Mechanik ihre Stellung. Heisst auch, man muss die Dinger nicht gnadenlos festknallen.
Solltest du aber wirklich mal eine der Schrauben "totdrehen", einfach ein winziges Tröpfchen Sekundenkleber in das Loch und 5 Minuten trocknen lassen. Danach hält die Schraube wieder bombig.

Hier noch was dazu:

Frank Ford

Gruss, H-bone
Gast

Beitrag von Gast »

Ahhh,

ja Danke das beruhigt mich doch, ich darf mein Liebling auf keinen Fall ruinieren! Ne andere ist nich drin ( muß auch nicht ) Na ja ihr wisst ja,
der Eine hat das Geld der Andere das Portomonaie :)

Danke.
Carsten
erniecaster

Beitrag von erniecaster »

Hallo!

Ich mag auch keinen hochglänzenden Lack auf dem Hals, das kann ich gut nachvollziehen. Allerdings würde ich nicht versuchen, den gesamten Lack vollständig runter zu bekommen. Ich rauhe nur da an, wo ich auch spiele - das ist so ein wenig wie bei der Halsrückseite einer Geige.

Probier es mit Stahlwolle, am besten 000-Stärke, das ist sehr fein. Die Stahlwolle in die linke Hand nehmen und dann hoch und runter. Nach zwei- dreimal hin und her ist der doofe Glanz weg. Mit einem weichen Tuch Staub wegwischen, fertig. Vielleicht lieber draußen auf dem Balkon als auf dem heimischen Sofa.

Vorsicht! Dabei können sich Partikel von der Stahlwolle lösen! Das ist keine Maßnahme bei E-Gitarren oder Gitarren mit Magnettonabnehmern im Schallloch. Denen empfehle ich micro-mesh.de wo man auch die wunderbaren Nagelfeilen bekommt. Zurück zur Werbung!

Gruß

erniecaster
Gast

Beitrag von Gast »

erniecaster hat geschrieben: Probier es mit Stahlwolle, am besten 000-Stärke, das ist sehr fein.

Moin ,

ja daran habe ich auch schon gedacht. Mal schauen. Danke für den Tip.

Gruß Carsten
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