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Lackschaden durch Gitano Gitarrenstütze?
Verfasst: Mo Dez 27, 2010 11:03 pm
von mitja
Hallo Leute,
ich habe seit einiger Zeit an meiner Gitarre eine Gitarrenstütze angebracht, Gitano oder so heißt das Teil, man sieht es hier:
http://www.thomann.de/de/gitano_gitarrenstuetze.htm
Befestigt wird die Stütze über 2 Saugnäpfe. Nachdem ich das Teil vor einigen Monaten befestigt habe, habe ich es neulich abgemacht und zu meiner Überraschung sieht es so aus als haben die Saugnäpfe ziemlich häßliche Spuren auf dem Lack der Gitarre hinterlassen, siehe Foto:
link zu foto bei picasa
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen damit gemacht? Bzw. habe ich vielleicht etwas falsch gemacht?
Toll wäre natürlich wenn jemand weiß ob und wie man diese unschönen Abdrücke wieder wegbekommt.
Bin für jeden Tipp dankbar!
Danke und viele Grüße,
mitja
Verfasst: Mo Dez 27, 2010 11:30 pm
von Finnes
Hallo Mitja,
nachdem ich mir dein Bild angeschaut habe, dachte ich mir, oh, oh, guck mal bei deinen Gitarren nach, denn ich habe auf meinen Gitarren dieselbe Stütze wie du.
Seit etwa August habe ich sie an der Seagull, also etwa 5 Monate, dort ist aber auch absolut nix zu sehen. Bei meiner Harley Benton habe ich seit 2 Monaten die Stütze und dort habe ich gerade beim abmachen Abdrücke entdeckt, die aber wegzuwischen waren.
Ich weiss zwar nicht wie du mit deiner Stütze und der Gitarre umgehst, aber ich mache es immer so, das ich, wenn ich Seiten wechsle, die Stützen abmache und dann die Gitarre mit Gitarrenpolitur säubere.
Ich hoffe mal, dass das ganze bei dir weg geht, vielleicht durchpolieren.
Greetings
Finnes
Verfasst: Di Dez 28, 2010 7:20 am
von Pappenheim
Servus Mitja,
das tut mir echt leid für Dich, ehrlich. Sowas ist doch zum Mäusemelken. Probier mal, was der Finnes meint mit dem Wegpolieren, vielleicht wird auch der H-Bone auf den Fred aufmerksam, der weiß bestimmt was zu tun ist bzw. was Du machen kannst.
LG vom Pappenheimer
nn
Verfasst: Di Dez 28, 2010 8:27 am
von string
Dazu hat der Martin Wieland in einem thread schon mal was geschrieben. Manche Materialien von Saugnäpfen reagieren auf Nitrolacke.
Sind meistens irreparable Spuren.
Sch....Ich weiß, das tut echt weh.
Gruß
Klaus
Verfasst: Di Dez 28, 2010 10:13 am
von H-bone
Hallo Mitja,
schreib' doch mal um was für eine Gitarre bzw. Lack es sich handelt.
Nach den Bildern sieht's sehr nach einem Weichmacherschaden in Verbindung mit Nitrolack aus, für den sind die Silikonsaugnäpfe pures Gift !
Wenn dem so ist, dann ist aber definitiv mit Polieren nichts zu machen, denn die Schlieren ziehen (je nach Einwirkungsdauer) komplett durch den Lack bis zum Holz.
Eigenartig dass Thomann, der sonst auch bei 100% sicheren Gitarrenständern "nicht für Nitrolack" hinschreibt, bei dieser Stütze keinen Hinweis liefert... und genau da wäre es wichtig...
Gruss, Martin
Verfasst: Di Dez 28, 2010 12:10 pm
von Pappenheim
H-bone hat geschrieben:Wenn dem so ist, dann ist aber definitiv mit Polieren nichts zu machen, denn die Schlieren ziehen (je nach Einwirkungsdauer) komplett durch den Lack bis zum Holz.
Oh Mann, so eine verdammte K****, mein Beileid Mitja...

Verfasst: Di Dez 28, 2010 12:26 pm
von Finnes
Huhu,
da muss ich nun doch nochmal nachfragen, heisst das ich nun auch Angst um meinen Lack haben muss bei meiner Seagull, wel der hat ja auch Nitrolack drauf. Und wie gesagt bislang merk ich noch nix, aber keine Ahnung nach wievielen Monaten das ganze einsetzt.
Greetings
Finnes
Verfasst: Di Dez 28, 2010 12:33 pm
von H-bone
Hi Finnes, vorsichtig solltest du auf jeden Fall sein.
Die Weichmacher in Kunststoffen sind defintiv Gift für Nitrolack, und Saugnäpfe ohne Weichmacher kann's nicht geben, wie sollten die sonst saugen...
Ein relativ kurzer "Kontakt" mag' nichts tun, aber wenn's mal an die Monate geht...
Mach dir lieber eine Golpeador-Folie auf die Zarge (die macht nix) und darauf setzt du die Stütze.
Gruss, Martin
Verfasst: Di Dez 28, 2010 12:53 pm
von Finnes
Danke Martin, dann werd ich mir die mal schnell besorgen nicht das da noch was schiefgeht.
Verfasst: Di Dez 28, 2010 4:51 pm
von mitja
Hallo zusammen,
ich traue es mich gar nicht zu sagen, schnüff, aber es handelt sich um meine Gibson Advanced Jumbo,
ähnlich dieser hier.
So weit ich informiert bin handelt es sich dabei um Nitrolack, könnt ihr das bestätigen?
Grrr, es ist zum Haare raufen, dass ich da nicht vorsichtiger war. Hätte ich nur mal vorher hier angefragt, der Tipp mit der Golpeador-Folie hätte mir diesen Anblick erspart.
Gibt es wohl etwas, was man jetzt noch tun kann, um noch größeren Schaden zu vermeiden? Abgesehen davon, dass ich die Stütze in die Tonne trete
Vielen Dank für eure Antworten und Grüße,
Mitja
Verfasst: Di Dez 28, 2010 5:15 pm
von guitar-hero
mitja hat geschrieben:...
Gibt es wohl etwas, was man jetzt noch tun kann, um noch größeren Schaden zu vermeiden? Abgesehen davon, dass ich die Stütze in die Tonne trete
Gezz ma ehrlich. Du spielst doch nicht 24h/Tag.
Die Stütze ist gut. "In die Tonne treten" völlig destruktiv.
Klemm sie nur an, wenn Du spielst, ... und gut is.
Diese Weichmacher-Hype ist völlig übertrieben, wenn's um kurzzeitige Anwendung geht.
Und überhaupt: Wer schaut sich schon die UNTERE Zarge einer Gitarre an.
jm2c.
Werner
Verfasst: Di Dez 28, 2010 5:47 pm
von H-bone
mitja hat geschrieben:So weit ich informiert bin handelt es sich dabei um Nitrolack, könnt ihr das bestätigen?
Ist Nitro.
mitja hat geschrieben:Gibt es wohl etwas, was man jetzt noch tun kann, um noch größeren Schaden zu vermeiden? Abgesehen davon, dass ich die Stütze in die Tonne trete
Da man nicht weiss wie tief der Schleier schon drinsitzt würde ich erstmal die Stelle gründlich mit Waschbenzin reinigen, evtl. nimmt das schonmal was von der Oberfläche weg.
Dann würde ich mit 1200er Nass-Schleifpapier vorsichtigst ein wenig die obere Klarlackschicht anschleifen, aber natürlich höllisch aufpassen NICHT in die getönte (wenn) Schicht zu geraten, das wäre fatal. Durch vorsichtiges Vorgehen würde man erkennen können ob sich die Situation bessert.
Je nach Abtrag würde ich dann entweder wieder hochpolieren oder - wenn relativ viel geschliffen wurde - nochmal ein bis zwei Schichten Nitrolack über die Zarge sprühen, dann wieder feinschleifen und Polieren.
Aber das mit dem Schleifen BITTE NICHT selbst machen wollen...
Gruss, Martin
Verfasst: Di Dez 28, 2010 5:49 pm
von mitja
Hi Werner,
klar, die Stütze ist eine tolle Sache und natürlich hast Du auch recht, dass ich die meiste Zeit auf der Gitarre spiele und nicht die untere Zarge betrachte (obwohl ich sagen muss, dass sie mir bisher ohne Schlieren gut gefallen hat

).
Eine Gitarre ist für mich auch kein Schmuckstück. Aber wenn es sich vermeiden läßt und in diesem Fall hätte ich das vermutlich mit etwas mehr wissen tun können, kann man ja ruhig "pfleglich" mir ihr umgehen. Sie muss schon ertragen von mir gespielt zu werden
Liebe Grüße,
Mitja
Verfasst: Di Dez 28, 2010 5:52 pm
von mitja
Hallo Martin,
super, danke für Deine Info's. In dem Fall packe ich die Gute am besten mal ein und fahre bei Session Music vorbei wo ich sie gekauft habe und lasse mich dort von den Fachleuten beraten.
Das mit dem Waschbenzin traue ich mir noch zu, aber ans Schleifen mache ich mich sicher nicht
Danke nochmal und Grüße,
Mitja
Verfasst: Di Dez 28, 2010 6:10 pm
von Manati
Session Music
Ob die auch einen "richtigen" Gitarrenbauer beschäftigen, wage ich ganz leise zu bezweifeln.
Gib sie lieber einem erfahrenen Gitarrenbauer, der sich nicht nur mit "Standard"-Reparaturen, sondern auch mit "so was" auskennt ...