Monitorbox

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Pappenheim
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Monitorbox

Beitrag von Pappenheim »

Morgen,

es sind mal wieder die Tontechniker gefragt: Wir (unsere 2 Mann-Band, zu der jetzt noch ein Schlagzeuger dazukommt) haben demnächst den einen oder anderen Auftritt, wo wir meinen Roland SA-300 an seine Leistungsgrenze hochfahren müssen. Dabei hat sich schon einmal herausgestellt, dass es ab einer gewissen Leistung nicht mehr möglich ist, sich vor den Verstärker zu stellen (womit Roland ja so gerne Werbung macht). Wir müssen uns also mindestens seitlich zu dem nach vorne gerichteten Verstärker oder sogar dahinter platzieren.

Dann tritt natürlich das Problem auf, dass wir uns nicht mehr ordentlich hören. Einmal haben wir das so gelöst, dass wir den Roland AC-90 von meinem Bandkollegen als Monitor genutzt haben. Doch der dürfte dafür wohl nicht ausgelegt sein oder wir haben irgendwas falsch gemacht, denn gehört haben wir uns auch damit nicht ordentlich, ab einer gewissen Lautstärke begann die Pfeifferei.

Wenn jetzt noch der Schlagzeuger dazukommt, wirds noch schlimmer, da der ja ordentlich laut ist und er selbst von uns beiden Gitarristen/Sängern auch nichts mehr zu hören kriegt.

Also müssen wohl Monitorboxen her. Ich nehme mal an, dass ich aktive Monitore brauche, Roland schreibt in der Gebrauchsanweisung für den SA-300 zu den Ausgangswerten: "Nominal Output Level (1 kHz) / LINE OUT: +4 dBu".

Dann zu den Anschlüssen:

Bild

Ich habe im Anschlussbereich der Ausgänge einen "Balanced"-Bereich mit 2 x XLR und einen Unbalanced-Bereich mit 2 x Klinke. Die meisten aktiven Monitorboxen haben keinen Klinkeneingang, sondern nur einen XLR-Eingang, kann ich den an einen der Balanced-Ausgänge anschließen oder bräuchte ich unbedingt einen Klinkeneingang, den ich an den L (Mono)-Anschluss des SA-300 anschließe? Oder gibts ein Kabel Klinke auf XLR, das hier geeignet wäre?

Fragen:

1. Brauche ich eine aktive oder passive Monitorbox?
2. Welche Monitorbox wäre zu empfehlen?
3. Was ist beispielsweise von dieser hier ("The Box") zu halten?
4. Wie mache ich das mit den Anschlüssen?

Ich ersuche um Nachsicht für das Zutexten und danke im Voraus für die Tipps der Beschallungsprofis bzw. Roland SA-300 Besitzer, die das gleiche Problem schon mal hatten.

LG vom Pappenheimer!
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Brokenstring
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Re: Monitorbox

Beitrag von Brokenstring »

Pappenheim hat geschrieben:. Doch der dürfte dafür wohl nicht ausgelegt sein oder wir haben irgendwas falsch gemacht, denn gehört haben wir uns auch damit nicht ordentlich, ab einer gewissen Lautstärke begann die Pfeifferei.

!
Prinzipiell habe ich wenig Ahnung von der Sache, aber Pfeifferei heißt für mich Rückkopplung. Das heißt Eure über die Verstärker gesendetes Signal wird wieder über einen eingang (Mikro) eingefangen. Hier hilft es wohl nur, die Monitore (den AC 90) so zu stellen, dass Ihr ihn wohl hört, aber die Mikros wenig lautstärke abbekommen, eveentuell brauchs auch andere Mikros, mit einer anderen Richtungscharekteristik (Niere etc.), oder auch so ein Abschirmungsteil, welches hinter dem Mikro plaziert wirrd . Oder Ihr macht In-Ear MOnitoring...
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Hi Pappe,

du benötigtst Aktive Monitore. Die schliesst Du an Lineout an. Allerdings geht dort dann immer die Gesamtsumme drauf und jeder hört quasi den Gesamtmix! Was ich aber gerne mag!

Zu der Qualität der Thoman Box kann ich nix sagen. Ist halt billig. Wir benutzen AER AG 8 Monitore, aktiv, mit XLR und Klinke inkl. EQ. Kann man auch mit nem Preamp als Akustik Amp nutzen. Klingen fein und haben genug Druck (abgesehen ihr macht mal was im Bereich "Schwere Mädchen". Kosten aber halt gutes Geld!
Schöne Grüße, Rolli
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Bin mir noch nicht ganz sicher was bei euch genau das Problem ist.

Kannst du nochmal beschreiben was ihr alles auf der Bühne stehen habt und welche Instrumente?

- Du: A-Gitarre + SA-300
- 2. Mann .. auch A-Gitarre + AC-90?
- Schlagzeug als ganz normales Drumset, oder irgendwie als akustische Percussion (Richtung Cajon)?

- gibt es Gesang?
- gibt es eine PA?

- benutzt ihr Feedbackbuster, Notchfilter, Phasendreher etc an euren Gitarren?

- wie stellt ihr die Verstärker auf (hochgestellt, Richtung Publikum?), bzw wo steht ihr vom Verstärker aus gesehen? Davor, dahinter, seitlich?

Im Normalfall, wenn ihr wirklich zu zweit akustisch spielt, müsstet ihr euch über die Verstärker problemlos hören, auch ohne, dass es groß rück-koppelt, ganz egal.
Je nach Position, kann es sogar sein, dass ihr mit Monitorbox mehr Probleme habt als vorher.
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Moin Pappe,

die Box hab ich schon mal gehört. Groß, schwer und klingt besch....

Der Roland AC90 sollte aber gehen. Für Monitore empfiehlt es sich, den Bass etwas raus zu nehmen und ggf. auch die Höhen. Klingt halt topfig, aber oft auch Rückkopplungunempfindlich. Auf der Bühne ist der Sound meistens nicht so dolle.

Dieser klingt sehr warm:
http://www.thomann.de/de/the_box_ma205_aktivmonitor.htm

Ich persönlich benutze einen Monitor von Solton "Solton MA 82". Den gibt es nicht mehr. Aber "The Box" hat einen, der genau so aussieht und auch die gleiche Modellbezeichnung hat:

http://www.thomann.de/de/the_box_ma82cl.htm
http://www.ThomasKuemper.de" onclick="window.open(this.href);return false;"
Gitarren: Martin D-28, Martin OOO-16GT, Gibson J-45
Amps: Cromacord Podium MXVS , Subwoofer
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

TorstenW hat geschrieben:Bin mir noch nicht ganz sicher was bei euch genau das Problem ist. Kannst du nochmal beschreiben was ihr alles auf der Bühne stehen habt und welche Instrumente?

- Du: A-Gitarre + SA-300
- 2. Mann .. auch A-Gitarre + AC-90?
- Schlagzeug als ganz normales Drumset, oder irgendwie als akustische Percussion (Richtung Cajon)?
- gibt es Gesang?
- gibt es eine PA?
- benutzt ihr Feedbackbuster, Notchfilter, Phasendreher etc an euren Gitarren?
- wie stellt ihr die Verstärker auf (hochgestellt, Richtung Publikum?), bzw wo steht ihr vom Verstärker aus gesehen? Davor, dahinter, seitlich?
Erstmal danke für die rege Beteiligung am Fred, tschuldigung, dass ich das nicht gleich ganz genau gemacht habe :oops:

Also:

Ich: A-Gitarre + Gesang (Shure Beta 58a)
2. Mann: A-Gitarre + Gesang (Shure Beta 58a)
beide über SA-300 + AC 90 als Monitor (der AC 90 hängt am Mono-Ausgang des SA-300)

Schlagzeug: Normales Drumset, das nicht verstärkt wird.

PA gibt es keine, mein SA-300 ist die PA (das reicht auch :wink: )

Ja, wir benutzen Feedbackbuster, Notchfilter, Phasendreher an den Gitarren. Die Tonabnehmersysteme in beiden Gitarren sind absolut top.

Der SA-300 steht auf einem Stativ (Topteil), darunter der Subwoofer, rechts oder links vor uns, ca. 1 Meter Abstand zwischen Rückwand des Amp und der Mikros/Gitarren.
Der AC-90 (genutzt als Monitor) steht etwa 1 Meter vor uns (also auf gleicher Höhe wie der SA-300, nur in die andere Richtung) und schaut uns frontal an. Das Konzept war ohne Schlagzeuger ganz brauchbar, der Monitor hätte halt etwas lauter sein können. Doch wenn jetzt ein Schlagzeuger dazukommt, der uns ja auch hören muss, wirds schwierig, denk ich mal.
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Orange
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Beitrag von Orange »

@Pappe: Von deinen "Problemen" bin ich ja zur Zeit noch ganz und gar verschont und kenn´ mich damit auch nicht aus, aber DANKE für diesem Thread, sehr interessant zum mitlesen, da ich mich immer schon gefragt habe wie das ganze mit Beschallung, Boxen-Aufstellung, Monitorbox, ... eigentlich genau funktioniert :D .

Jetzt habe ich einen ersten Eindruck bekommen - super :bide: !
tbrenner
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Monitoring ...

Beitrag von tbrenner »

Hallo Pappenheim,

die Aufrüstung in der Alpenrepublik schreitet unaufhaltsam fort, dabei seid ihr doch ein neutraler Staat, umgeben von Freunden .... :roll:

Mein Senf zu der Situation: ihr seid mit zwei Ak. gitarren, Gesang und nun Drums eine noch recht kompakte, übersichtliche Combo , bei der nach meinem Dafürhalten eigentlich bei richtiger Plazierung der SA 300 + des zusätzl. AC 90 als Monitor alles klar gehen müsste.
Es sei denn, ihr wollt Stadthallen oder Bierzelte beschallen - dann wird alles ne Nr. größer und man müsste über eine richtige (aktive) Monitoranlage nachdenken. Bei der Sache mit dem AC 90 müsstet ihr Euch halt mit einem eher punktförmig abstrahlenden, "kleinen" Monitorsound begnügen, der nur das Erfordernis einer gewissen Eigenkontrolle erfüllt und nicht gerade ein genussvolles "Baden im Sound" ermöglicht.
Vielleicht hilft es auch, den Schlagzeuger lautstärkemässig etwas zu domestizieren - ich könnte mir vorstellen, daß das in gerade dieser Besetzung (ohne Bass !!) ohnehin ein sensibles Thema werden könnte.....

Wenn sich die o.a. Aufrüstung gar nicht umgehen lässt (...reicht es für ein paar wenige größere Gigs nicht auch aus, sich von Fall zu Fall was zu mieten?) würde ich an der Qualität der Monitore nicht zu sehr sparen.
Was nützen Dir Deine tollen Gitarren, ein edles Gesangsmikro wenn Du am Ende dich selber mit einem billig-schepprigen Boxensound beschallst.
Und da sind die diese Billigheimer von thomann, Behringer etc. pp mit geringwertigen Komponenten einfach besch...n!

Grüssle,

tbrenner
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Pappenheim
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Re: Monitoring ...

Beitrag von Pappenheim »

tbrenner hat geschrieben:Und da sind die diese Billigheimer von thomann, Behringer etc. pp mit geringwertigen Komponenten einfach besch...n!
Das befürchte ich eben auch.

Der Schlagzeuger übrigens, der spielt sehr gefühlvoll und passt sich uns perfekt an. Es ist nur so: Beim letzten Gig hörten wir uns quasi "in der ersten Reihe" schon relativ wenig, der Drummer in der zweiten Reihe würde dann noch weniger bis garnix hören, und das geht net. :roll: :roll: :roll:

Hab mir auch überlegt, uns vom AC-90 seitlich anstrahlen zu lassen damit der Drummer was hört, doch dann hört der Gitarrist/Sänger auf der anderen Seite wieder nix mehr. Am besten wäre, wir hätten zwei AC-90! :roll: :roll: :roll: :roll:
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Pida
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Beitrag von Pida »

Hi,

erstmal die Frage: Was sind das für Feedbacks? Wummern die Gitarren oder kreischen die Mikros?

Den verlinkten 12"-Monitor hatten wir mal. Er hat seinen Zweck halbwegs erfüllt (Monitoring für git/voc + perc in einem Unplugged-Quartett), das aber nicht besonders gut. Der Sound war bedeckt und gerade der Sänger verlangte nach hohen Lautstärken.

Ich kann mir euer Problem - zumindest in Duobesetzung - schwer vorstellen. Zumindest das Anthem ist doch dermaßen feedbackresistent... Wenn es damit Probleme gibt, dürfte die Lautstärke eurem Gehör auch nicht mehr gut tun.

Falls ihr das noch nicht getan habt, testet euer aktuelles Setup abwechselnd mal ohne Monitor und ohne den SA-300. Vielleicht ist ja eines der Teile allein schuldig.

Der AC-90 ist vielleicht nicht ideal, weil er zu flach abstrahlt. Ich kenne den Amp nicht in natura, aber ein normaler Monitor dürfte in einem steileren Winkel nach oben zeigen.

Außerdem teilt ihr euch zu zwei einen Monitor, also zeigt dieser nicht genau auf euch, sondern eher auf die Lücke zwischen euch. Wenn ihr zwei kleinere Monitore hättet, könntet ihr diese so positionieren, dass sie genau auf euch zeigen. Vielleicht auch so, dass sie schräg vor euch stehen und eher auf jeweils ein Ohr gerichtet sind. Es hilft, wenn man den Monitor so positioniert, dass er eher auf den Hals als auf den Korpus der Gitarre strahlt. Ihr könnt das ja mal ausprobieren: Lautstärke hoch, bis Feedback entsteht und dann umpositionieren.

Du schreibst, dass der Drummer auf das gleiche Monitorsignal angewiesen ist. Ich glaube, so werdet ihr keine gute Lösung finden, denn der Drummer ist ja vermutlich der lauteste und am weitesten vom Monitor entfernt. Ich würde in jedem Fall einen zweiten Monitor mit eigener Lautstärkeregelung für den Drummer einplanen. Für die Gitarristen reicht vielleicht ein besser ausgerichteter AC-90.

Gruß
Pida
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Pida hat geschrieben:erstmal die Frage: Was sind das für Feedbacks? Wummern die Gitarren oder kreischen die Mikros?
Hochfrequenzpfeiffen, kein Bassgedöns. Hat nix mit den Gitarren zu tun, eher mit den Mikros. Die Gitten machen keine Probleme.
Pida hat geschrieben:Du schreibst, dass der Drummer auf das gleiche Monitorsignal angewiesen ist. Ich glaube, so werdet ihr keine gute Lösung finden, denn der Drummer ist ja vermutlich der lauteste und am weitesten vom Monitor entfernt. Ich würde in jedem Fall einen zweiten Monitor mit eigener Lautstärkeregelung für den Drummer einplanen. Für die Gitarristen reicht vielleicht ein besser ausgerichteter AC-90.
Ja, der zweite Monitor muss wohl her. Ich hab jetzt einen Bekannten angerufen, der Tanzmusik macht. Er kann mir für den Gig mal eine aktive Monitorbox borgen, ich glaub sogar eine Mackie. Die setzten wir mal ein und den AC-90 dazu. Und dann schaumermal wie das zusammenspielt. Ich melde mich wieder, der Gig ist aber erst zu Pfingsten, bis dahin kann ich noch nix sagen.

Danke jedenfalls herzlich für Eure Beiträge! Und wieder war es ein Vergnügen mit Euch zu plaudern, denn hinterher hat man immer was gelernt! :D
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben: Danke jedenfalls herzlich für Eure Beiträge! Und wieder war es ein Vergnügen mit Euch zu plaudern, denn hinterher hat man immer was gelernt! :D
Das war´s schon wieder ?

@Pappe, jetzt ein wenig "setzen" lassen und dann bei der nächsten GAS Attacke einen zweiten Monitor checken (so findet man immer einen Grund :P :wink: ).

Wenn ich mich hier auch mal dranhängen darf, Frage rein interessehalber: Ab wann braucht man eigentlich so eine Monitorbox ?

Ab 2 Instrumenten ?

Und wie machen das die "Alleinunterhalter", sprich Leute die alleine nur mit einer Gitarre auf einer kleinen Bühne stehen ? Verstärker neben dem Musiker + fertig ?

Oder benötigt Jede(r) einen Monitor (Box oder In-ear) die/der auf der Bühne steht ?
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Es kommt drauf an, wie man sich organisiert.

Ich seh es so:
Prinzipiell haben A-Gitarrenverstärker einige blöde Nachteile:
Sie stehen meist auf dem Boden und strahlen gradeaus.
Und selbst wenn man sie auf nen Stuhl stellt, passiert noch folgendes:
Der Schall geht in den Raum, trifft auf die erste Reihe Menschen, und danach sind alle Höhen geschluckt.
Wenige kann man auf Stative montieren.

Wenn ich jetzt nur einen Verstärker habe, stell ich den natürlich so auf, dass das Publikum möglichst viel davon hat.
Das heißt im Gegenzug, dass ich nur sehr wenig davon habe.
In kleineren Besetzungen ist das aber eher ein kleines Problem, weil einfach gar nicht soviele Sachen zu hören sind.

Je größer die Besetzung, desto genauer muss man gucken, dass sich die Signale nicht gegenseitig stören.

Was Pappenheim jetzt vorhat, ist eine Monitor-Box zu besorgen, um damit seinen Verstärker quasi mit zwei Schallöffnungen zu versehen, damit er eine für's Publikum hat, und eine für sich.
Das Problem, was ich jetzt wieder sehe ist, dass dann da eben auch nur seine Gitarre drüber geht, und nicht die seines Mitspielers.

Eine einfache Lösung für diese ganzen kleinen Unannehmlichkeiten ist eine PA.
Zwei Lautsprecher auf Stativen und ein Mischpult.
Da kann man dann alles drüber laufen lassen.
Wenn mann nun eine Monitorbox (oder auch mehrere braucht), kann man die an das Mischpult anschließen und sich Gitarren und Gesang so drauflegen wie man will.
Wenn man da eine vernünftige Anlage kauft, klingt es meist noch besser als son A-Gitarrenverstärker.

Es ist natürlich etwas mehr Aufwand, ist aber letztlich deutlich flexibler:
Noch ein Sänger mehr? Kein Problem.
Mal die Basedrum zusätzlich abnehmen? Ja
Ein Keyboarder zu Gast? Stöpsel rein.

Es gibt ein paar Verstärker (JAM 400 z.B.) die haben schon ein kleines Mischpult mitintegriert. Ist dann aber u.U. blöd zu bedienen, wenn der Verstärker anderthalb Meter in der Luft hängt.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Lieber Kaindee, der Torsten hat auf Punkt und Beistrich sowas von recht und damit alles gesagt.

Nur ein Detail stimmt nicht ganz:
TorstenW hat geschrieben:Das Problem, was ich jetzt wieder sehe ist, dass dann da eben auch nur seine Gitarre drüber geht, und nicht die seines Mitspielers.
Nein tut sie nicht. Der SA-300 hat 4 Eingänge samt integrierten Mischer. Will sagen: Wir stöpseln da 2 Gitarren und 2 Mikros an. Der AC-90 als Monitor wird an den Line-Out des SA-300, wo nun die gute Mischung aus allen vieren rauskommt, angeschlossen.

Viele halten den SA-300 bloß für einen AkustikGitarrenverstärker oder Keyboardverstärker. Er ist aber viel mehr als das, er ist eine kleine, aber wirksame, PA in zwei Teilen. Wenn man sich noch einen zweiten SA-300 dazuleistet, kann man beide kaskadieren: Dann hat man 8 Eingänge und mächtig Dampf im Schalldruck, das kann ich Dir versichern. Eine PA um 2000 Euronen kann auch nicht mehr.

Nur Monitorboxen hat er halt keine. Die soll man laut Roland auch nicht brauchen, da die Feedback-Unterdrückungsfunktion des SA-300 es ermöglicht, mit allem samt Mikro vor dem Verstärker zu stehen. Das funktioniert auch, aber nur bis zu einer bestimmten Lautstärke. Ab einer gewissen Power muss das Teil vor die Mikros und die Gitten, und dann braucht man eben eine Monitorbox, sonst hört man sich hinten eben nicht mehr. :?
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Pappenheim hat geschrieben: Der AC-90 als Monitor wird an den Line-Out des SA-300, wo nun die gute Mischung aus allen vieren rauskommt, angeschlossen.
Jetzt hab ich das Problem verstanden. ;-)
Prinzipiell sollte man den AC-90 aber als Monitorbox missbrauchen können.
Da würde ich mal mit Aufstellung und EQ hantieren. Es muss ja für euch nicht schön klingen ;-)
Pappenheim hat geschrieben:Eine PA um 2000 Euronen kann auch nicht mehr.
Hmm.. fast nicht.
Nen bisschen Schade beim SA-300 ist, dass er nur in der Master-Sektion einen EQ hat, und nicht für die einzelnen Kanäle. Andersrum wäre deutlich eleganter.
Aber ich hab das Ding auch noch nicht angespielt...
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