Gewummere beim G-Akkord

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Pappenheim
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Gewummere beim G-Akkord

Beitrag von Pappenheim »

Morgen,

Frage: Seit ich nicht mehr aufhören kann, mit der Technik herumzuspielen, fällt es mir erst so richtig auf: Wenn ich verstärkt spiele, habe ich beim G-Akkord, besonders schön hört man es aber, wenn ich die tiefe E-Saite im dritten Bund anspiele, eine heftige Bereitschaft zum Wummern. Wenn ich dann auf hohe Lautstärken gehe, vor allem mit der Monitorbox, dann wummerts aber so richtig.

Kriege ich mit Notchfilter (noch) in den Griff, aber woran liegt das, was ist das, geht es nur mir so oder wie schauts aus?

Noch eine Anmerkung: Ich spiele in Eb-Stimmung, die Note ist also eigentlich ein Fis. Ist das üblicherweise eine wummerfreudige Frequenz oder was? Kann man das noch anders bekämpfen außer mit Notchfilters etc.? Ich fürchte nämlich, dass diese bei hohen Lautstärken auch nicht mehr reichen.

:roll:

Danke für Aufklärung und Hilfe!

LG vom Pappenheimer
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Pida
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Beitrag von Pida »

Das Manual schweigt sich darüber aus, wie dieser "Garret Null Notch Filter" funktioniert (den Begriff finde ich nur im Zusammenhang mit LR Baggs). Es gibt nur einen Regler für die Frequenz, anscheinend wird die Intensität der Absenkung also automatisch berechnet. Laut Manual geht das bis -21dB. Wenn das wirklich die maximal mögliche Absenkung ist, solltest du keine Probleme bekommen.

Ansonst könntest du mit dem Bass-Regler noch nachhelfen. Dessen Centerfrequenz ist 90Hz, das F# liegt bei 92 Hz. Weitere Möglichkeiten wären ein Feedback-Buster (Gummistopfen) und eine Bass-Absenkung auf dem Monitor (geht bei euch wahrscheinlich technisch nicht so ohne weiteres).
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Vielleicht ist Deine Eb im Bass einfach zu niedrig und die Basssaite ist zu schlaff? Das gepaart mit einem zu harten Anschlag (für diese Saitenspannung) könnte auch zum Wummern führen. Tritt das Wummern auch in regulärer Stimmung auf? Oder verschwindet es, wenn Du sanfter anschlägst? Wenn erstes nein und auf jeden Fall bei zweitem ja, hast Du zumindest eine weitere Erkenntnis und kannst dran arbeiten es zu vermeiden.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Achtung, jetzt kommt eine Frage vom Nicht-Techniker:

Kenne mich ja mit der Materie überhaupt nicht aus aber wie so vieles im Leben interessiert es mich und deshalb jetzt wieder mal eine - vielleicht blöde (?) - Frage: "Hast du dieses Wummern bei beiden Gitarren oder nur bei einer ?"

Wie gesagt - Frage vom absoluten Nicht-Techniker :wink: !

edit: Vielleicht solltest du die Anlage beim Auftritt wie HIER gezeigt aufstellen, und ich versichere dir, das Wummern ist dann dein kleinstes Problem. :oops: -->

So, jetzt aber wieder Spaß beiseite und zurück zum Thema !
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RB
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Beitrag von RB »

Ich vermute eine Rückkoppelung über den Gitarrenkorpus. Das ist der Frequenzbereich, in dem soetwas gerne geschieht.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass du damit eine Raummode anregst.
Also eine Resonanzfrequenz deines Raumes.
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Bemalu
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Beitrag von Bemalu »

Hallo

ich habe hin und wieder Probleme mit dem Subwoofer. Bässe auf der E- und A-Saite sind dann kräftig und wummern, die D-Saite klingt dagegen flach. Vielleicht ist es bei Dir ja auch die Frequenzweiche des Subwoofers, die das Problem verursacht.

Bema
Matrtin-D-41 / Yahama LLX-16
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Rainman
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Beitrag von Rainman »

Mit welcher Gitarre spielst du denn ?

Die Gibson und die Martin haben ja einen ganz schönen Bumms von unten raus. Die meisten "modernen" Gitarren, vor allem für die Bühne, sind in dem Frequenzbereich eher etwas schwächer.
Locker bleiben
Andreas

Martin HD28
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Sigma 00M-15S
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Hallo beisammen. Danke für die tollen Rückmeldungen.

Ich werde demnach also das Ganze mal auch mit der Gibson ausprobieren, und dann auch mal in der Normalstimmung mit der Martin.

Was sich aber bei den Rückmeldungen herauskristallisiert hat: Diese Frequenz dürfte fürs Wummern wohlbekannt sein. Demnach sollte in meiner mittlerweile doch recht umfangreichen Technik kein Fehler vorliegen, zum Glück.

Aber heute freut mich das Testen nicht mehr. Ich war grade 3 Stunden radfahren und bin total fertig. Morgen mach ich dann wieder was und werde klarerweise berichten.
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Dex
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Beitrag von Dex »

Schließe mich RB an; kommt mir nicht so ungewöhnlich vor. Auch meine Martin hat solch ein Dröhnen auf der A-Saite zwischen C und #D. Da das ja nur im verstärkten Zustand passiert, kann man wohl von mechanischen Feedbacks oder Resonanzen ausgehen, wie auch immer. Ich halte mit nem parametrischen EQ dagegen, klappt gut.
Allerdings hat es ne Weile gedauert eine gute Einstellung zu finden. Ich musste ein gutes Zusammenspiel zwischen der Filtersektion des Amps und des externen EQs finden. Also einfach die richtige Frequenz gefunden und dann gefiltert und fertig is nich. Na ja, is ja nich das erste mal, dass die Praxis die Theorie schlägt.

Nur nicht aufgeben.
Also, was war noch mal Trumpf?
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berndwe
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Re: Gewummere beim G-Akkord

Beitrag von berndwe »

Das ist normal, denke ich.

Meine Lakewood neigt über Anlage gespielt in diesem Frequenzbereich auch zum Dröhnen und wenn es lauter wird zu Rückkopplungen. Speziell G-Dur-Akkorde die lange klingen sollen, schlagen leicht in Dröhnen über. Ich bekomme es weg, wenn ich am Preamp (Headway) den Notch-Filter aktiviere. Das hat natürlich hörberen Einfluss auf den Klang. Die Klampfe klingt nicht mehr so satt, aber dafür dröhnt es halt nicht.

Das gleiche Thema nur noch extremer hatte ich mit meiner Nylonstring. Auch so ein Schallochdeckel hat nicht viel genutzt. Das ist auch der Grund warum ich mir als Live-Nylonstring eine Godin zugelegt habe.

Im Prinzip mag ich deshalb Gitarren ohne (oder mit kleinem) Korpus wie Godin oder Silent Guitar. Auch mit meiner früheren Ovation war an der Dröhn-Front Ruhe. Das war ein Korea-Modell, die der Lakewood akustisch nicht das Wasser reichen konnte. Live und verstärkt gespielt sah der Fall anders aus.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

So, nun hab ich das mal durchgetestet. In der gegenwärtigen Stimmung (Eb) wummert also wie beschrieben der G-Akkord, die tiefe E-Saite (klarerweise im dritten Bund und klarerweise bei hoher Lautstärke) brummt besonders. Stimme ich die Gitarre auf Normalstimmung, dann wummerts eben im zweiten Bund, es handelt sich also nicht wirklich um das G, sondern um das Fis.

Mit dem Notchfilter auf der L R Baggs Venue fange ich die Frequenz locker ein und sie wird unterdrückt, dann hat es sich ausgebrummt.

Bei der Gibson, die ja den L R Baggs Anthem drinnen hat, verhält es sich anders. Der hat schon mal eine viel geringere Ausgangsleistung als der Fishman onboard Aura in der Martin. Bei dem muss man mit dem Gain-Regler schon massiv nachhelfen. Interssanterweise krieg ich mit dem Anthem keine Brummerei zusammen, da pfeifft vorher irgendeine viel höhere Frequenz, also ein Quietschen bzw. Pfeiffen, kein Brummen. Der Anthem ist sehr sehr feedbackresistent.

Soviel von der Wummer-Front. Alles im Griff.

Was ich eigentlich wissen wollte war, ob die Wummerei allseits bekannt ist oder ob das nur bei mir der Fall ist. Mit Erleichterung nehme ich zur Kenntnis, dass ich damit nicht alleine bin. Und mit noch mehr Erleichterung stelle ich fest, dass ich das Problem technisch gut in den Griff kriege. :D

Es grüßt der Pappenheimer
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