12er auf 11er - pro / contra

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Holger Hendel
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12er auf 11er - pro / contra

Beitrag von Holger Hendel »

Tach zusammen, trotz Fast-Zahlungsunfähigkeit der USA, bösem Umzug und S21-Stresstest bedrückt mich diese Tage nur ein Thema: ist es weise, von 12er auf 11er Saiten umzusteigen? (Westerngitarre)

Meine Überlegung: bendings würden viel eher gelingen und der Hobel wäre insgesamt "leichter" zu bearbeiten. Ich spiele seit ca. 7 Jahren ausschließlich diese Elixir-Saiten (erst Poly- , dann Nanoweb)...und kenne nur die Stärke 12, also 12 auf 53 ist das, glaube ich.

Elixir "custom light" (11 - 52) - was meint ihr? Gehen bendings damit viel besser? Stichwort...z.B. das olle "nothing else matters" Solo. Finde ich mit den "dicken" Saiten recht fies bzw. viel zu stressy. Ich sehe halt, dass mir manche Sachen so gar nicht gelingen wollen an der linken Hand in Sachen bendings und bevor ich die Schuld bei mir suche...erst mal die Saiten vorschieben. ;) Klingt für mich nach einem soliden Plan. ;)

Auf meiner höhergelegten slide-guitar habe ich 13er druff und kann nicht sagen, dass die nun satter, voller oder sonstwas klingt im Vgl. zu den 12er. Tjaha...was tun? Oder noch weiter runter, noch schlankere Saiten?
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Ausprobieren.
Und es kommt auf deine Anschlagstärke an, ob die E evtl. 'scheppert'. Ist das Instrument von Haus aus etwas härter/schwerer zu spielen, kannst du vielleicht genauso anschlagen wie seither. Wenn ich meine Stoll nehme (11er), die eh schon sehr weich und leicht zu spielen ist, und mit Daumenpick spiele, muss ich seeehr vorsichtig sein. Da ich diese Klampfe aber eigentlich nur mit den Nägeln zupple, ich mich an die dünneren Saiten gewöhnt hab, gibts keine Probleme.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ausprobieren.
Die 11er werden halt im Vergleich zu den 12ern im Gesamtvolumen weniger Druck und Lautstärke haben. Kommt halt drauf an, wo Dein Schwergewicht ist, wenn Dir Bendings und die einfache Haptik dazu wichtiger sind als mehr Klangvolumen, Lautstärke und Schalldruck, na ja, warum nicht. Probiers halt aus.
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Ich spiele meine Lakewood seit jeher mit .11er Elixir (custom Light) u. bin dolle zufrieden damit.
Habe aber, in Absprache mit dem Lakewood-Service, den Hals dafür einstellen lassen.

Ob's nu wirklich zu einer Abnahme der Lautstärke kommt... ich hab davon nichts bemerkt. Vllt ist auch mein Anschlag etwas kräftiger... :)
u. wenn denn auch noch'n Amp dazukommt ist's eh egal.
Zuletzt geändert von OldBlues am Mi Aug 03, 2011 8:17 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

OldBlues hat geschrieben:u. wenn denn auch noch'n Amp dazukommt ist's eh egal.
Is auch wieder wahr.
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Pida
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Beitrag von Pida »

Speziell für das Solo von Nothing Else Matters werden dünnere Saiten nicht sooo viel helfen. Da wird ja auch auf der g-Saite gebendet. Auf einer E-Gitarre ist das nicht wegen der Saitenstärke, sondern vielmehr wegen der fehlenden Umwicklung deutlich einfacher.

Ganzton-Bendings auf den Diskantsaiten finde ich bei 11ern deutlich leichter, andererseits klingen die für mich deutlich schlechter (dünn, unrund). Ich würde einfach mal 2 € investieren und testweise nur die beiden hohen Saiten austauschen.
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OV1667
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Beitrag von OV1667 »

Moin,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Wechsel der Saitenstärke oft auch einen Wechsel der Saitenmarke nach sich zieht. Nicht jede Saite klingt gleich (gut) in allen Stärken.
Probier ruhig dünnere Saiten aus aber verwirf die Idee nicht sofort, wenn Dir der Klang nicht gefällt. Experimentiere mit anderen Saitenmarken.

Gruß, Jens
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Moin Männer, besten Dank für die Tipps. Ich checke mal so einen Satz aus. Vll. / hoffentlich ist es mit einer Vierteldrehung am Halsstab getan...wenn nicht habe ich ein Problem - keen Schub auf try & error, dann würde ich sie wohl oder übel mal wieder verschicken müssen. Na ja, erst mal so probieren.

Es stimmt schon, natürlich geht das nem-Solo auf der E-Gitarre viel leichter von der Hand, doch wie sieht das aus? ;)
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Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Hallo Holger

Ich habe selbst gerade mal von den Elixier 12ern auf die 11er gewechselt. Da ist aber kein grosser Unterschied feststellbar. Weder im Klang, noch beim Spiel. Es ist wohl mehr eine Gewohnheitssache, denke ich....

Im ersten Moment kommt es einem schon etwas leichter zu greifen und zu spielen vor. Klanglich kann ich so gut wie keine Unterschiede feststellen. Lautstärke, Basstiefe und so bleibt voll erhalten.

Wie bereits gesagt ist das Setup, also Halskrümmung und Saitenlage eventuell anzupassen. Ich habe nur die Saitenlage etwas angepasst, da der Carbonstab meiner Dreier die Halskrümmung absolut zuverlässig beibehält, nämlich perfekt! :wink:

Ich komme ja auch immer wieder zu den Elixier zurück, sobald ich mal was anderes ausprobiere. Habe nun auch noch einen Satz Martin SP 011er liegen, welche dann (in einem halben Jahr?) ausprobiert werden, wenn die Elixiers nach Erneuerung verlangen...

Gruss an die "Front"
Gruss, Gerrit

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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Wenns um die gewickelte G-Saite geht, kannst Du ja uach mal einen Satz mit eben nicht gewickelter G-Saite probieren. Gibts z.B. bei Tone Toys, dort unter richard Rider:
http://www.tone-toys.com/shop/Regular-Saetze

Die Beschreibung dort trifft genau meine Erfahrungen mit diesen Saiten. Ich hatte sie bis jetzt nur einmal drauf, da ich noch viel experimentiere. Sie klingen neu nicht spektalär, halten aber diesen Klang ewig. Eine nicht umwickelte G-Saite hinterläßt aber auch auf den Fingern deutliche Spuren. Ich hatte den 12-56 Satz, alternativ wäre wohl auch die Nummer 7 der mit 11,5 beginnt.
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RB
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Beitrag von RB »

Die klanglichen Unterschiede treten meines Erachtens dann zutage, wenn man stärker anschlägt. Dann kommt der Ton von .011er mir gegenüber Lights dünner vor, auch kommt es eher zum Aufschlagen der Saiten auf die Bünde. Leiser müssen sie nicht sein, ich finde aber, der Frequenzgang leidet im Bass.

Seit einiger zeit spiele ich medium auf einer Gitarre, der ich zutraue, daß sie sich nicht zu sehr ausbeult und auch da muß man feststellen, daß insbesondere bei kräftigem Anschlag durchaus Unterschiede deutlich werden: Der Ton ist irgendwie voller, als bei lights und ich bilde mir ein, daß man mit etwas "Gewalt" der rechten Hand auch mehr Durchsetzungsvermögen und Lautstärke bekommt.

Diese Vergleiche beziehen sich auf das akustische Spiel mit anderen Musikanten verschiedener (auch naturgemäß sehr lauter) Instrumente zusammen.
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scifi
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Beitrag von scifi »

RB hat geschrieben:Diese Vergleiche beziehen sich auf das akustische Spiel mit anderen Musikanten verschiedener (auch naturgemäß sehr lauter) Instrumente zusammen.
Kann ich trotz meiner bescheidenden Erfahrung bestätigen. Im Ensemble habe ich mit meinen Klampfen mit dünneren Saiten weniger Durchsetzungsfähigkeit und es klingt einfach "dünner" oder "krächziger".
Gast

Beitrag von Gast »

Pappenheim hat geschrieben:
OldBlues hat geschrieben:u. wenn denn auch noch'n Amp dazukommt ist's eh egal.
Is auch wieder wahr.
ääh, nein.
man kann elektrisch zwar die lautstärke ausgleichen, aber man wird immer hören ob es dickere oder dünnere saiten sind. vielleicht mag der unterschied 11er - 12er nicht wesentlich sein....

TR
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Hmmja, ok - das sind allesamt sehr interessante Aspekte - ich habe jetzt mal zwei Sätze geordert und...sie wurden sogar schon verschickt! Juhu!

Also Plan B wird sein, einfach nur noch verstärkt zu spielen - die "Saitenproblematik" würde das sogar fortan legitimieren und vll. sogar die Anschaffung eines neuen Amps rechtfertigen, mal sehen. ;)
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scifi
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Beitrag von scifi »

Beliebte Alternative:

Dickere Saiten drauf machen und einen halben Ton tiefer stimmen. Und dann ggf. einen Kapo in den ersten Bund.

Nach einem halbe Jahr hat man sich an die Dickeren eh gewöhnt, geht wieder in Normalstimmung und wundert sich warum das einem früher so schwer vor kam;-) Und anderthalb-Ton-Bendings auf der Akustik klingen ja vielleicht eh nie wirklich gut.
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