Seite 1 von 4

Vorverstärker oder was anderes?

Verfasst: Di Nov 15, 2011 9:48 pm
von Finnes
Hallo zusammen,

will heute ja nicht nerven, aber wir hatten gestern abend Bandprobe. Wir haben das Mischpult Soundcarf EFX 12. Und in meiner Gitarre habe ich einen Fishmen Ellipse Blend Narrow. Der Gain meines Kanals war schon recht weit aufgedreht und wenn ich etwas im Picking gespielt habe, ging das im ganzen Bandgefüge total unter.

So nun meine Frage, was kann ich tun, damit ich beim Picking lauter werde?
Vorverstärker oder was anderes?

Greetings
Finnes

Verfasst: Di Nov 15, 2011 9:55 pm
von RB
Stärker spielen, ich glaube du zupfst einfach zu schwach. Du hast doch schon einmal berichtet, der Ausschlag bei Aufnehmen sei bei Deinem Zoom zu niedrig. Das kann eigentlich nur am leisen Spiel liegen.

Verfasst: Di Nov 15, 2011 10:01 pm
von Finnes
Hab ich auch schon gedacht und ich muss ja gestehen, dass ich mir leider am WE die Fingernägel zu kurz gefeilt habe. Aber die Unterschiede waren schon krass. Zum anderen hab ich die Tsge jetzt mit dem Zoom Probeaufnahmen für die CD gemacht. Und da war der Pegel ok.

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 2:11 am
von Kwalke
Du solltest einen Kompressor benutzen.

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 7:11 am
von Pappenheim
Kwalke hat geschrieben:Du solltest einen Kompressor benutzen.
Bist du sicher? Was soll das bringen?

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 7:18 am
von bluesballads
Ich habe gerade ein ähnliches Problem mit den Fishman Rare Earth: der flüstert geradezu vom Output her, wenn ich in Line In gehe. Das ist allerdings kein so großes Problem, wenn der Mixer einen guten Vorverstärker hat - hat mein RC-30 leider nur für Mic.
Ich habe mir gerade einen Adapter Klinke-maleXLR bestellt, damit ich mit dem Pickup in den empfindlicheren und regelbaren Mic-Eingang des RC-30 gehen kann.
Ansonsten sollte ein LR Baggs Para DI in keinem ordentlichen Haushalt fehlen: den hatte ich immer zwischen Pickup und Mixer (ob ich es EQ-mäßig brauchte oder nicht), um nicht immer vom Mixer abhängig zu sein und selbst meine Lautstärke bestimmen zu können (wie sch... ist es, wenn der Mann am Mischer Dich dezent einpegelt, aber beim Solo vergisst, dass du mehr Saft brauchst im Bandgefüge...).

Re: Vorverstärker oder was anderes?

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 8:33 am
von Pida
Finnes hat geschrieben:Der Gain meines Kanals war schon recht weit aufgedreht und wenn ich etwas im Picking gespielt habe, ging das im ganzen Bandgefüge total unter.
Beim Strumming passt die Lautstärke aber?

Ich benutze auch einen Kompressor, aber da muss es schon das richtige Gerät mit passenden Einstellungen sein. Die einfache Lösung wäre, eine alternative Lautstärke per Fußschalter abrufen zu können. Dazu habe ich lange einen Boss GE-7 benutzt.

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 8:49 am
von Gitarrenspieler
Ich habdenhier, nicht schlecht wenn man erstmal seine richtigen Einstellungen gefunden hat.

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 8:50 am
von bluesballads
Meine Erfahrung mit Mischern und hoch aufgedrehtem Gain sind nicht die besten: sind die Vorverstärker nicht hervorragend, wird das Signal häufig breiig, dh zwar lauter, aber schwammiger, vom Bass bis in die Höhen.
Das verhindert man mit einem guten Preamp. Zudem kann man an den LR Baggs (als Beispiel, der hat einen FX-Weg) ein Volumenpedal anschließen, mit dem man die gewünschte Lautstärke per Fuß regelt. Ich hatte mein Pedal so eingestellt, dass es nie ganz stumm regelte, sondern eben zwischen einem Unterwert (Begleitung) und einem Oberwert (Solo) regeln konnte, notfalls mit einem beherzten Tritt.

Ein Kompressor kann sicher bei der Dynamik helfen, nicht aber beim Anpassungsproblem zwischen Pickup und Mischer, denke ich.

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 9:39 am
von wuchris
Grundsätzlich, wie schon gesagt: du brauchst einen Kompressort.
Weil: das Gerät "plättet" im Prinzip die lauten Pegelspitzen auf ein von dir eingestelltes Maß (um es mal ganz einfach zu umschreiben). Das hat den Effekt, dass sich alles gleich laut anhört, wodurch automatisch deine leisten Saiten genau so laut sind wie die lauten.
Ist allerdings mit vorsicht zu genießen, denn extreme Einstellungen klingen erstens bescheiden und neigen zweitens im live Band-Gefüge zum dröhnen.

Zur harten Ware, die du dazu brauchst
Das Gerät vom Gitarrenspieler ist spitze.
Allerdings würde ich dir zu einem Multieffekt wie dem Zoom A2 o.ä. raten.
Klingt vielleicht nicht so toll, wie ein analoger (wers glaubt...), aber das ist live immer egal. Unter Studiobedingungen kann man die Unterschiede selbstverständlich hören, aber das ist auch nicht das Thema.
Vorteil bei einem MultiFX: du kannst mehrere Kompresssionen abspeichern: z.B. eine für ganz softes Picken und mehr Kompression, eine für Strumming (um die Gittarre durchsetzungfähiger zu machen) und eine für was weiß ich ;)
Desweiteren bietet es dir allerlei Spielereien, die du nie brauchst und dich massenhaft Zeit kosten, einzustellen und dann wieder wegzulassen, weil dein Gitarrensound klingt, als schwebst du in anderen Sphären :D

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 11:22 am
von morris
Hi Finnes,

ich finde, daß man ein zu schwaches Signal nicht mit einem Kompressor behandeln sollte. Zu wenig Pegel heißt ja nicht, daß die Dynamik verändert werden muß. Daher würde ich das erstmal mit einem guten Preamp angehen und nicht mit einem Kompressor. Wenn es dann trotz ausreichender Lautstärke Schwierigkeiten mit der Dynamik gibt, kann man immernoch über Volumepedale und Kompressoren nachdenken.

Das "Untergehen" im Bandgefüge kann oft auch mit EQs angegangen werden. Der Gitarrensound sollte einen Frequenzbereich einnehmen den er sich nicht mit allzuviel anderen Instrumenten teilen muß. Ein für sich genommen grauenhaft klingender Gitarrensound kann im Bandgefüge phantastisch klingen, wenn darauf geachtet wird, den Instrumenten jeweils eigene Frequenzbereiche zuzuordnen. Lücke suchen und rein mit den Frequenzen.

Grüße
Morris

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 11:35 am
von wuchris
morris hat geschrieben: ich finde, daß man ein zu schwaches Signal nicht mit einem Kompressor behandeln sollte. Zu wenig Pegel heißt ja nicht, daß die Dynamik verändert werden muß. Daher würde ich das erstmal mit einem guten Preamp angehen und nicht mit einem Kompressor. Wenn es dann trotz ausreichender Lautstärke Schwierigkeiten mit der Dynamik gibt, kann man immernoch über Volumepedale und Kompressoren nachdenken.
Tut ein gut ausgesatteter Kompressor das nicht? Man kann doch zuerst die Vorverstärkung (also den Preamp) einstellen und "dahinter" erst die Kompression regeln.
Zumindest bei den Multieffekten geht das. Klar, ein guter Preamp hebt das Signal wahrscheinlich rauschärmer und besser klingend an, aber für live dürfte das doch egal sein, oder?
Auch der vom Gitarrenspieler genannte BOSS CS-3 hat einen Level-Dreher, mit dem das Signal einfach verstärkt wird und somit wie ein Preamp wirkt.
Oder irre ich da?

Meine Erfahrung zu Akustikgitarrensoli, wo z.B. auch die natürlichen Lautstärkenunterschiede der jeweiligen Saiten störend sind, gehen allerdings trotzdem in die Richtung, dass ein Kompressor NIE fehl am Platz ist, sofern er richtig eingesetzt wird.

Was deine Gedanken zum "Untergehen" betrifft, gebe ich dir vollumfänglich recht. Keine Ahnung ob das Profi-Mischer auch so machen, aber wenn man sich selber damit beschäftigt, hilft das auf jeden Fall extrem weiter.

Grüße!
Chris

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 1:27 pm
von Pida
Erstmal muss geklärt werden, ob das Signal insgesamt zu schwach ist oder ob nur die Pegelsprünge zwischen Strumming und Zupfen zu stark sind. Ich nehme letzteres an, denn die Soundcraft-Pulte haben ordentliche Preamps und das System in der Gitarre ist ziemlich gängig. Finnes schreibt auch nicht, dass er die Reserven von Gain- und Volumeregler bereits ausgereizt hätte.

=> Finnes?

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 2:19 pm
von Rolli
Tach Finnes! Bevor ich was neues kaufen täte, würde ich abklären, ob du vielleicht in einem Frequenzbereich pickst, welches von z.B. dem Keyboard oder einem anderen Instrument überdeckt wird oder vielleicht die Band zu undynamisch bei solchen Songs ist (oder auf deutsch zu laut ist).

Und wenn es bei Strumming gut funktionert, kann es ja doch an Deinem Anschlag liegen?

Re: Vorverstärker oder was anderes?

Verfasst: Mi Nov 16, 2011 2:22 pm
von morris
Finnes hat geschrieben:Der Gain meines Kanals war schon recht weit aufgedreht und wenn ich etwas im Picking gespielt habe, ging das im ganzen Bandgefüge total unter.
Gut, nur Finnes weiß, was "recht weit aufgedreht" genau ist. Mit meinem Soundcraft-Pult habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Preamps (obwohl ganz gut) im letzten Viertel schon anfangen unsauber zu werden, Rauschen etc. Mir hat da ein Preamp soviel Pegel gebracht, daß ich damit wieder genügend Spielraum hatte.

Sicher kann man sich auch mit dem Level-Regler eines Kompressors behelfen, wenn einem das ausreicht. (Da würde es sogar ein Overdrive tun - Drive runter, Level rauf :lol: ) Ich fand nur die Methode Pegelunterschiede grundsätzlich mit einem Kompressor zu beheben nicht gut, da auf diese Weise der Kompressor für meinen Geschmack einen allzuhohen Anteil am Sound hat. Aber erlaubt ist natürlich was gefällt.

Für den Wechsel zwischen Stumming und Picking würde ich mir etwas Booster-ähnliches besorgen und den bei Bedarf antreten oder aber ein Volumenpedal benutzen. Damit bleibt die Dynamik erhalten und der Pegel kann kontrolliert werden.

Grüße
Morris