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Vergoldete Saiten

Verfasst: Do Feb 16, 2006 12:29 pm
von Admin
Da ich in letzter Zeit die Angewohnheit habe, bei einigen Gitarren 0.012er Saitensätze aufzuziehen, aber die nicht umwickelten Saiten gegen mediums auszutauschen, habe ich einen Satz 0.013er und 0.017er Saiten einzeln gekauft (ich glaube je 10 Stück). Die Saiten sind, wenn ich mich recht erinnere, von Gewa. Sie sind vergoldet und glänzen so, daß jeder Conqustador dafür sofort 100 Azteken versklaven würde.

Gestern habe ich einen neuen Saitensatz Elixir PB light nanoweb aufgezogen und dabei die vergoldeten anstelle der H- und E- Saite des Satzes verwendet. Beim Spielen hatte ich dann den deutlichen Eindruck, als wären die vergoldeten Saiten irgendwie "topfig" und recht leise, verglichen mit ihren unbeschichteten Vettern. Das hat mich so sehr gestört, daß ich sie wieder herunternahm und die 0.012er und 0.016er des aufgezogenen Satzes (die ja ansonsten übrig geblieben wären) aufzug. Und die waren lauter und brillianter, als die dickeren, aber vergoldeten Saiten.

Hat jemand da eine ähnliche Erfahrung oder leide ich an Einbildungen ?

Verfasst: Do Feb 16, 2006 1:52 pm
von guitar-hero
Moin RB,

ich spiele ja auf meinen Larrivées eigentlich "normale" d'addario PB (EJ).
Ich hab mich auch hin und wieder dazu hinreissen lassen, die beschichtetet d'addario EXP zu verwenden; bei denen sind die plain-Saiten ja auch gülden.
Diese Saiten klingen insgesamt muffiger, auch die plain-Saiten.

In Deinem Fall denke ich allerdings, dass der Unterschied im veränderten Saitendurchmesser ausschlaggebender ist, als die Beschichtung.

jm2c.

Verfasst: Do Feb 16, 2006 2:10 pm
von Admin
Ich will es noch testen, denn ich habe noch ein paar stählerne unvergoldete 0.013er und 0.017er herumliegen. Eigentlich würde ich erwarten, daß die dickeren Saiten lauter und voller klingen, als die dünneren, aber nicht leiser.

Ich werde es sehen.

Verfasst: Do Feb 16, 2006 2:57 pm
von guitar-hero
Admin hat geschrieben: Eigentlich würde ich erwarten, daß die dickeren Saiten lauter und voller klingen, als die dünneren, aber nicht leiser.
Sie brauche dazu (im Gegensatz zu den anderen 4 Saiten) allerdings auch etwas mehr Power. Weil - unsere Finger haben sich ja irnxwann mal an bestimmte Abstufungen gewöhnt. :wink:

Nixdestotrotz - die dickeren "Medium-Saiten" klingen in jedem Falle weniger "brilliant" und obertonreich als die "Light".
Vielleicht ist es ja genau dieser Unterschied, der Dich frustriert. 8)

Verfasst: Do Feb 16, 2006 4:45 pm
von Admin
Nein, in dem Fall irrst Du, obwohl Deine Argumente eigentlich plausibel sind. Ich habe .013er und .017er auf anderen Gitarren mit den Ergebnissen verwendet, die ich mir gewünscht hatte. Vor allem war dies das Streben nach mehr "Substanz" oder "Körper" und mehr Lautstärke. Daß da etwas weniger "knistert", als bei dünneren Saiten, habe ich eher als Nebeneffekt des insgesamt volleren Tons angesehen.

Erst bei den vergüldeten kam mir der Diskant zu leise vor.

Ich probiere es jetzt einfach mit unbeschichtetem Stahl, dann wird sich die NAtur der Sache vielleicht klären.

Verfasst: Do Feb 16, 2006 7:12 pm
von Gerrit
Hallo Reinhard,

zu Gold kann ich dir nichts sagen, kann ich mir nicht leisten da ich Gitarren und Zeugs dafür kaufen muss :wink: :wink: :wink:

Aber, was machen deine schwarzen, beschichteten Saiten? Willst du sie nicht mal ausprobieren bevor ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist? Nacher heisst es wieder das sie nichts taugen.... :D

Gruessli, Gerrit

Verfasst: Fr Feb 17, 2006 10:42 am
von matthiasL
Guitar-Hero's Beschreibung trifft IMO den Nagel auf den Kopf. Ich habe das bei jedem Vergleich von .13 zu .12 festgestellt.

Aber wie so oft ist bei diesen subjektiven Dingen die Sprache ein unzureichendes Medium. Ich glaube es verstehen keine 2 Menschen das exakt gleiche unter Begriffen wie 'obertonreich' oder 'topfig'.

ML

Verfasst: Fr Feb 17, 2006 11:41 am
von OldPicker
Ich benutze nur "normale" 11er und 12er. Da topft nix. Das behaupte ich ohne Unterton... 8)

Und bei vergoldeten Saiten fällt mir ein, dass ich vor ewiger Zeit einmal ein paar Worte dazu nieder geschrieben habe....


  • Neulich beim Casting

    Ich war neulich Gast bei einem Casting für einen Musikabend auf einer Livebühne. Die Bühne war dezent beleuchtet, im Auditorium saßen 3 Herren in Sweatshirt und 2 Damen, eine in grauem Anzug mit Klemmmappe, Lederhandtasche, Designerbrille und Pudel. Heute wählt man 2 Gitarristen aus, die auf dem Konzert als Solisten ihr Debut geben sollen.

    Leise Gespräche der Jury, die Kandidaten im Hintergrund, schwitzend und zum Teil leicht nervös. Man ruft die erste Künstlerin auf die Bühne.

    Junges Mädchen, Pferdeschwanz, legere Kleidung, roter Gitarrenkoffer. Sie entnimmt ihm eine Konzertgitarre, helle Fichte mit Mahagoni. Kurzes Stimmen…

    Dann beginnt sie zu Spielen. Und sie spielt… und spielt… so klar und hell… Keine Patzer, kein Verspielen. Wunderbar…

    Die Jury ist zufrieden und ruft den nächsten Spieler auf.

    Junger Mann, Flanelljackett, Brille, kurzer Haarschnitt, schwarzer Gitarrenkoffer mit Goldbeschlägen. Er entnimmt eine Gitarre eines namhaften Herstellers, Zederndecke, Palisanderkorpus, Hochglanz. Kurzes Stimmen der vergoldeten Saiten…

    Dann beginnt er zu Spielen. Und er spielt… und spielt… so klar und hell… Filigran bewegen sich seine Finger, virtuos und einfühlsam kommen Ton auf Ton… Keine Patzer, kein Verspielen. Wunderbar…

    Die Jury ist zufrieden und ruft den nächsten Spieler auf.

    Der letzte Kandidat. Abgerissene Jeans, offenes Hemd und braune Bomberjacke, Haare mittellang und durch den Pommesbräter gezogen. Er öffnet den Pappkarton und entnimmt eine einfache Kaufhausgitarre, hellblau mit ein paar handschriftlichen Notizen auf der Decke.

    Dann beginnt er zu Spielen. Und er spielt… und spielt… so falsch… so fehlerhaft… so ein Scheiß…Keine Wunder, dass sie den nicht genommen haben.

Mit schwungvollen Bewegungen eingefügt vom

Verfasst: Fr Feb 17, 2006 5:01 pm
von erniecaster
Hallo!

Die Gleichung "dicke Saiten = voller und lauter" kann ich so nicht bestätigen. Ich habe schon Gitarren erlebt, die bei zu dicken Saiten einfach zu gemacht haben. Null Dynamik, null Ton, die Gitarre hatte einfach nur Angst. Das ist vor allem bei ohnehin schon schwingungsfreudigen Gitarren so, dass da 012er ausreichen. Die 013er bringen einen anderen Sound, nicht mehr Lautstärke.

So sind jedenfalls meine Erfahrungen.

Gruß

erniecaster

Verfasst: Fr Feb 17, 2006 5:29 pm
von guitar-hero
erniecaster hat geschrieben:..
Ich habe schon Gitarren erlebt, die bei zu dicken Saiten einfach zu gemacht haben. Null Dynamik, null Ton, die Gitarre hatte einfach nur Angst. Das ist vor allem bei ohnehin schon schwingungsfreudigen Gitarren so, dass da 012er ausreichen. Die 013er bringen einen anderen Sound, nicht mehr Lautstärke.
Ich stimme Dir ja wirklich zu.
Ja und nu? :roll:
Was raten wir unserem Admin nun?

Doch vielleicht mal nen Besuch bei Emil? :?

SCNR - :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Obwohl - ich hab's demnäxt mal eingeplant. :oops:

Verfasst: Fr Feb 17, 2006 5:43 pm
von Waufel
guitar-hero hat geschrieben:Was raten wir unserem Admin nun?
15er Platinsaiten vielleicht?? :wink: :wink: :wink:

Verfasst: Fr Feb 17, 2006 7:28 pm
von erniecaster
Hallo!

Was wir raten? Nun, R.B. hat jetzt entdeckt, dass unterschiedliche Saiten unterschiedlich klingen. ;-) Der übliche nächste Schritt ist, jetzt alles mögliche zu probieren und dann das zu nehmen, was am besten gefällt.

Und zwar für jede Gitarre. Deswegen habe ich auch nur noch so wenige.

Gruß

erniecaster

Verfasst: Sa Feb 18, 2006 1:58 am
von RB
R.B. hat jetzt entdeckt, das dieser Thread ziemlich nutzlos ist, was seine Frage betrifft. Ihr könnt mir höchstens mal raten, wieso.

Verfasst: Sa Feb 18, 2006 9:03 am
von OldPicker
RB hat geschrieben:R.B. hat jetzt entdeckt, das dieser Thread ziemlich nutzlos ist, was seine Frage betrifft. Ihr könnt mir höchstens mal raten, wieso.
Weil bislang keiner von uns Stahlsaitenjungs bislang auf die irre Idee kam, seine Gitarre mit einer solch bunten Mischung aus verschiedenen Drähten zu bestücken???? :roll:


:wink:

:lol:

Verfasst: Mo Feb 20, 2006 10:58 am
von RB
Nein, weil ich die Frage gestellt habe, warum die Tomaten aus Ägypten anders schmecken, als die aus Spanien und als Antwort will man mir aufs Auge drücken, das läge daran, daß es keine Erdbeeren sind.