Fender Acoustasonic (Amp)

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Fender Acoustasonic (Amp)

Beitrag von Orange »

Hi,

hätte da mal ein paar Fragen zu der "Acoustasonic"-Serie von Fender, speziell zu diesen 2 Amps:

Fender Acoustasonic 100 --> € 345,--

Fender Acoustasonic 150 --> € 398,--

Da ich hier technisch nicht versiert bin würden mich folgende Infos interessieren:

Kernfrage: Mir kommt es so vor als würde man für relativ kleines Geld doch viel Leistung / Lautstärke bekommen ?

- Wie viele Leute könnte man mit diesen Amps ungefähr beschallen ? Einsatzzweck (Kneipe, ...) ?
- Könnte man diese auch als brauchbaren Monitor einsetzen ?
- Kann man hier auch "zur Not" eine E-Gitarre 'klingend' verstärken ?
- Was bringt / bedeutet: "Voicing Control (Parlour,Dreadnought und Jumbo)" ?
- Was bringt / bedeutet: Voicing Control (Blackface,Tweed und British Amp Settings) ?
- Für was benötigt man den 'XLR Line out mit Level Control und Ground Lift" ?

Mir fällt sicher noch mehr ein, aber das wäre es mal für den Anfang und ich sage schon mal recht herzlichen Dank
im voraus an die Technik-Experten hier.

Hier noch 2 YT-Reviews, ich denke der Sound - sofern man das über YT erkennen kann - ist für mich sehr schön:

100 Watt Review
150 Watt Review

Musikalische Grüße
Jürgen

p.S.: Alles nur rein informativ !
Zuletzt geändert von Orange am Mi Apr 18, 2012 10:32 am, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
LaFaro
Beiträge: 2663
Registriert: So Dez 19, 2010 11:03 am

Beitrag von LaFaro »

ich kenne die Amps nicht, aber vielleicht ein paar "grundsätzliche Hinweise"....:)

Die "Lautstärke" hängt nicht nur von der Leistung, sondern (mindestens genauso) vom Wirkungsgrad der verwendeten Lautsprecher/Box ab.
"Voicing" bedeutet in dem Zusammenhang wohl, dass es eine Art "Klang-Preset" gibt, also eine Voreinstellung (im einfachsten Fall) der Klangregelung, um den Klang des Amps in die eine oder andere Richtung zu verändern. Davon scheint es ja zwei unterschiedliche zu geben, um zum einen auf die verwendete Gitarre reagieren zu können und zum anderen den "Klangcharakter" des Amps in die Richtung der genannten Vorbilder zu "biegen". Ob und wie das gelingt, ist von vielen Faktoren abhängig und natürlich auch Geschmackssache...so wird auch mit Voicing der "Röhrenklang" der genannten Vorbilder vermutlich nur mehr oder weniger "annähernd" erreicht.. wenn überhaupt...

Der Line Out mit XLR und Level Control dient in der Regel zum Anschluß an eine vorhandene PA....

edit: E-Gitarre müsste man probieren... solange Du bei cleanen Gitarrensounds bleibst, könnte es ganz gut funktionieren.. bei angezerrten oder verzerrten Sounds dürfte es schon schwieriger sein.... aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten :wink:
Lakewood M 32 Custom
Loef Tera
Voss Da Vinci
Voss Miss Maple


"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
Benutzeravatar
Pida
Beiträge: 946
Registriert: Do Mai 22, 2008 10:20 am

Re: Fender Acoustasonic (Amp)

Beitrag von Pida »

Kaindee hat geschrieben:Wie viele Leute könnte man mit diesen Amps ungefähr beschallen ? Einsatzzweck (Kneipe, ...) ?
Zum Einsatz von Amps allgemein wurde hier schon sooo viel geschrieben, dem weiß ich wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Amps deutlich lauter oder leiser sind als vergleichbare Akustikamps anderer Hersteller.
Kaindee hat geschrieben:Könnte man diese auch als brauchbaren Monitor einsetzen ?
Die Frage wäre hier vor allem, wie man ihn schräg platzieren kann. Der eingebaute "Tilt-Back Kick Stand" dürfte eine Vorrichtung für genau diesen Zweck sein.
Möglicherweise wird der Amp eher breit abstrahlen, so dass deine Mitmusiker noch relativ viel Sound abbekommen.
Kaindee hat geschrieben:Kann man hier auch "zur Not" eine E-Gitarre 'klingend' verstärken ?
(Auch) dafür ist dieser Amp da. Blackface, Tweed und British beziehen sich auf die Simulation klassischer E-Gitarrenamps. Die andere Gruppe von Voicings dürfte den Versuch darstellen, die A-Gitarre so klingen zu lassen wie ein Modell bestimmter Bauform (eben Parlour, Dread oder Jumbo).
Kaindee hat geschrieben:Für was benötigt man den 'XLR Line out mit Level Control und Ground Lift" ?
Damit kann man das Signal zum Beispiel an eine PA weiterleiten, ohne den Amp zu mikrofonieren.
Benutzeravatar
hoggabogges
Beiträge: 1686
Registriert: Fr Mär 04, 2005 2:57 pm
Wohnort: Kornwestheim

Beitrag von hoggabogges »

Ich hab ja ein älteres Modell der Serie, schon mind. 15 Jahre alt.
Soundmässig geht der in Ordnung. Allerdings liess ich in meinen Amp noch nen DI - Output einbauen.
Die Kippständer sind klasse, funzt einwandfrei als Monitor.
Von der Lautstärke hat meiner 2x 40W, die vollkommen ausreichend für Clubs u.ä. sind.
Und eine E-Klampfe klingt sehr fein drüber. Glasklar und straight.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

Ok, dann sage ich mal besten Dank für die Infos.

Ich bin gestern bei der Eröffnungsfeier eines neuen Musikhauses bei uns drübergestolpert und musste 2 x auf des Preisschild schauen weil es mir eben ziemlich günstig vorkommt im Verhältnis Preis/Leistung.

Also ein guter Allrounder so wie es aussieht. Hier bekommt man für ~ 400,-- Euronen einen ganz feinen Amp. Aha, gut zu wissen. Müsste man halt natürlich mal in Ruhe testen wie der Klang bei Akustik und bei E-Gitarren ist. Schön, schön.
Benutzeravatar
berndwe
Beiträge: 8016
Registriert: So Feb 20, 2005 3:38 pm
Wohnort: Dresden

Re: Fender Acoustasonic (Amp)

Beitrag von berndwe »

Kaindee hat geschrieben: - Für was benötigt man den 'XLR Line out mit Level Control und Ground Lift" ?
..wie andere schon schrieben: zum Anschluss an eine PA. Level Control heißt, dass Du am Verstärker einstellen kannst mit wieviel Power das Signal am Mischpult der nachgeschalteten PA ankommt (unabhängig davon wie laut Du den Vestärker für Dich einstellst). Das kann beim Aussteuern nützlich sein.

"Ground Lift" heißt, dass Du bei der Verbindung zur PA die "Masse" unterbrechen kannst. Manchmal erzeugt diese Masseverbindung ein Brummen, dass Du mit dem Ground Lift Schalter dann einfach abschalten kannst.

Ich kenne den Verstärker nicht, bin mir aber sicher, dass er wie alle Akustik-Amps dieser Leistungsklasse für den Auftritt in einer Kneipe ausreichen sollte.
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Re: Fender Acoustasonic (Amp)

Beitrag von Orange »

berndwe hat geschrieben: Ich kenne den Verstärker nicht, bin mir aber sicher, dass er wie alle Akustik-Amps dieser Leistungsklasse für den Auftritt in einer Kneipe ausreichen sollte.
Danke nochmal für die Ausführung und ich denke auch das er für eine "normal große" Kneipe ausreicht.

Endlich habe ich hier wieder technisch was gelernt, wenn ihr oft "Technik-fachsimpelt" in so manchem Thread stehe ich komplett daneben und Herr Prof. Dr. Google muss herhalten.
Benutzeravatar
berndwe
Beiträge: 8016
Registriert: So Feb 20, 2005 3:38 pm
Wohnort: Dresden

Re: Fender Acoustasonic (Amp)

Beitrag von berndwe »

Kaindee hat geschrieben:Endlich habe ich hier wieder technisch was gelernt, wenn ihr oft "Technik-fachsimpelt" in so manchem Thread stehe ich komplett daneben und Herr Prof. Dr. Google muss herhalten.
Fachsimpelei hat ihre Berechtigung, neigt aber manchmal dazu die Dinge komplizierter zu machen als sie sind. :-)
Tripple xXx
Beiträge: 1709
Registriert: Mi Jun 22, 2011 4:24 pm

Beitrag von Tripple xXx »

Manchmal :roll: ......Öfters meinst du.
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Re: Fender Acoustasonic (Amp)

Beitrag von Orange »

berndwe hat geschrieben:Fachsimpelei hat ihre Berechtigung, neigt aber manchmal dazu die Dinge komplizierter zu machen als sie sind. :-)
Schön gesagt. :)

Ich bin zwar froh das ich hier ein Basiswissen vermittelt bekomme durch viele Threads,
bin aber dann doch der "Einstöppeln und es muss schon losgehen" - Typ.

Eine PA verkabeln und aufbauen, das wäre gar nix für mich, da müsste ich mir einen Roadie anstellen.

Welche Amps in der Klasse gibt es eigentlich wo ich E-Gitarre & A-Gitarre gleichermaßen anschließen kann ?
Benutzeravatar
Herigo
Beiträge: 4328
Registriert: Sa Apr 03, 2010 11:23 pm

Re: Fender Acoustasonic (Amp)

Beitrag von Herigo »

Kaindee hat geschrieben:
berndwe hat geschrieben:Fachsimpelei hat ihre Berechtigung, neigt aber manchmal dazu die Dinge komplizierter zu machen als sie sind. :-)
Schön gesagt. :)

Ich bin zwar froh das ich hier ein Basiswissen vermittelt bekomme durch viele Threads,
bin aber dann doch der "Einstöppeln und es muss schon losgehen" - Typ.

Eine PA verkabeln und aufbauen, das wäre gar nix für mich, da müsste ich mir einen Roadie anstellen.

Welche Amps in der Klasse gibt es eigentlich wo ich E-Gitarre & A-Gitarre gleichermaßen anschließen kann ?
Einen Line 6 mit einem entsprechenden breitband speaker.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

Mahlzeit,

es sind soeben weitere Fragen aufgetaucht:

- Kann man mit einem Mischpult (ihr nennt das DI-Box, oder ?) evtl. auch 2 Gitarren & 2 Mikros über einen solchen Amp laufen lassen ?
- Wenn ja, wir wirkt sich das aus ?
- Klang- bzw. Leistungs-Einbußen ?

Besten Dank im voraus
Kaindee

p.S.: Boah, i kenn mi voi guad aus ... . :? :oops:
Benutzeravatar
OldBlues
Beiträge: 1504
Registriert: Do Mär 17, 2011 5:45 pm
Wohnort: 88250 - Near Lake Constance

Beitrag von OldBlues »

Du kannst (fast) alles machen, nur, ob der Sound dadurch besser wird, bleibt fraglich.

Z.B. mein "Sienna65" (plus "Alesis Midiverb 4" als Effekteinheit) hat zwei Kanäle u. ich belege den Mic-Eingang (wegen der Phantomspannung) mit dem Rode M3 für die Reso
u. den Instrumenteneingang mit der Lakewood. Kommt gut rüber u. reicht für die meisten kleinen Gigs.

Die DI-Box ist nur interessant, wenn der Verstärker keinen Line-Out hat, viele haben einen, so auch der Sienna65.
Somit hast Du Deinen Amp quasi als Monitor u. kannst auch "Deinen Sound" an ihm einstellen.

Zum Sienna65 hatte ich mich u.a. entschieden wegen des 12" Lautsprechers, der, zumindest für meine Ohren, meine Gitarre mit einem runderen Ton rüberbringt, als es die 6", o. 8" Speaker tun.
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
Blues, Folk, Country & Bluegrass
TorstenW
Beiträge: 809
Registriert: Fr Jun 13, 2008 9:00 pm

Beitrag von TorstenW »

Um kurz das mit Mischpult und DI-Box noch etwas zu erläutern:
Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Ein Mischpult ist (wie der Name schon sagt) ein Pult an dem mehrere Signale zusammengemischt werden. Im Normalfall werden sie dann Stereo an ein Lautsprecherpaar hinten wieder rausgegeben.

Eine DI-Box hat damit eigentlich gar nicht's zu tun.
Das ist ein Gerät, das ein Signal (z.b. den Output deiner Gitarre) symmetriert.
Symmetrierung bedeutet, dass das Signal quasi verdoppelt wird und eines der Signale noch in der Phase gedreht wird. Wieso macht man sowas? Ganz einfach: Es gibt ständig kleinste Störungen die auftreten können und das Signal "verschlechtern". Man nimmt das als Rauschen/Knistern wahr. Diese Störungen können im ganzen Kabelweg auftreten. Bei 5m Kabel merkt man das nicht, aber bei 50m sieht das dann schon anders aus.
Hier kommt jetzt die DI-Box ins Spiel, mit ihrem doppelten Signal. Wenn hier eine Störung auftritt, dann auch in beiden Signalen. Und weil das eine Signal phasengedreht ist, hast du die Störung einmal im positiven Sinne und einmal im negativen Sinn, und dadurch hebt sie sich selbst auch gleich wieder auf.
Eine DI-Box wird also dazu benutzt um Signale über längere Entfernungen möglichst sauber zu übertragen.
Gleichzeitig wird durch die Verdopplung auch Effekten entgegengewirkt, dass z.B. Höhen verloren gehen, auf langen Kabel-Strecken
Nach Möglichkeit sollte man alle Mono-Signale (also quasi alles was über die normalen Gitarrenkabel läuft) ab 10m Länge in ne DI-Box stecken, um das Signal wirklich originalgetreu zu behalten.

Du magst hier etwas irritiert sein, dadurch, das es auch so "Zwittergeräte" gibt, etwa Amps mit DI-Ausgang, oder DI-Boxen mit Preamp. Solche Kombinationen sind durchaus gängig.

Und um deine Frage noch zu beantworten:
Theoretisch kannst du natürlich ein Mischpult vor einen Verstärker tun. Das größte Problem könnte sein, dass der Output, den dein Mischpult gibt zuviel für deinen Verstärker ist, so dass er anfängt zu verzerren. Das dürfte aber bei den meisten A-Amps relativ unkritisch sein, weil die eh für vorverstärkte Signale konzipiert sind.
Generell halte ich dann aber die Lösung mit einem Mischpult und mehreren PA-Boxen für die deutlich flexiblere und zukunftsfähigere Lösung.
Wie es letztlich klingt, hängt wirklich von den einzelnen Geräten ab.
Das geht dann bei Gitarre und Sänger los, über Mikros, Tonabnehmer, Mischpult, Amp, Kabel etc.

Da kann man nicht wirklich verallgemeinern, weil nicht nur die Geräte unterschiedlich "gut" sein können, sondern es auch letzten Endes auf die Kombination ankommt, und natürlich auch den gewünschten Klang am Ende.
Mal als Mini-Beispiel: ich hatte oben erwähnt, dass lange Kabel dazu tendieren die Höhen zu verlieren. Aber das könnte z.B. einer Gitarre die sehr spitz klingt auch extrem gut tun. Und so wird dann der Gitarrist das 25m Kabel als den heiligen Gral feiern mit dem seine Gitarre viel besser klingt als vorher mit den 3m Kabeln, obwohl es physikalisch gesehen eher eine Klang-"Verschlechterung" darstellt.
Benutzeravatar
berndwe
Beiträge: 8016
Registriert: So Feb 20, 2005 3:38 pm
Wohnort: Dresden

Beitrag von berndwe »

Kaindee hat geschrieben:Mahlzeit,

es sind soeben weitere Fragen aufgetaucht:

- Kann man mit einem Mischpult (ihr nennt das DI-Box, oder ?) evtl. auch 2 Gitarren & 2 Mikros über einen solchen Amp laufen lassen ?
- Wenn ja, wir wirkt sich das aus ?
- Klang- bzw. Leistungs-Einbußen ?
Ich habe das in meinem Duo eine ganze Zeit lang so gemacht. Damit wir alles an den bis dahin einzigen Akustik-Amp anstöpseln konnten, haben wir ein Mini-Mischpult vorgeschaltet.

Ich habe keine klanglichen oder leistungsmäßigen Einbußen feststellen können.

Eine Di-Box ist nochmal was anderes, aber das haben Forumskollegen ja schon erklärt.


Inzwischen hat jeder von uns einen eigenen Amp und das Mischpult ist entbehrlich.
Antworten