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Großmembranmikrofon und Röhren-PreAmp
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 3:50 pm
von Pappenheim
Tachauch,
ich suche ein besseres Großmembranmikrofon für die Abnahme von A-Gitarre und Gesang. Ich selbst habe bis jetzt für meine Aufnahmen dieses
t-bone SC400 verwendet - so mal zum anfangen. Ich meine, dass das Teil vor allem für das Geld ganz in Ordnung ist, aber es könnte besser auflösen. So klingen meine Gitarren sicherlich besser, als das Teil Signal ans Cubase liefert.
Welche benutzt ihr, wie zufrieden seid ihr?
Die Angebotsflut ist ja schier unüberschaubar. Mein Budget liegt so bei 300 bis 500 Euro.
Danke wie immer im voraus!
LG vom Pappenheimer
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 4:26 pm
von DiBo
Moinsen,
ich nutze das
Studio Projects B1 das liegt zwar deutlich unter deinem Budget ist aber ein absolut taugliches Micro für Gesang, Akustikgitarre und Cajon.
Perfekter Frequenzgang, geringes Eigenrauschen, wertige Verarbeitung. Nachteile: Die Originalspinne (Wabbeliges Plastik) und die neuen Micros kommen in einem Etui, meins kam noch in einer sehr wertigen Holzschatulle.
MfG
Dirk
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 4:39 pm
von Paeida
Moin Pappe,
Im Recording Magazin 05/12 wird das SE Electronics SE 2200A II für die von dir gewollten Anwendungen wärmstens empfohlen. (UVP 386 €) (schick mal deine Emailadresse...).
Ich selbst nutze das CAD Equitec E300 (meist bei Ebay zu bekommen, ca. 400 €, in Amiland kostet es die Hälfte). Habe es mir nach langer Internetrecherche gekauft, ist auch ein Geheimtipp. Da es einen eingebauten Akku hat, läuft es notfalls auch mal an Geräten ohne +48 V.
Beide haben schaltbare Richtcharakteristik, was es gerade für unsereins, d.h. Leute, die keine 20 Mics kaufen können/wollen ein Vorteil.
Wenn du zum Probehören fährst, kannst dir natürlich auch mal die Homestudioklassiker von Rode anhören. Meist wird das NT-1A empfohlen, manchen gefällt das 2er besser, manchen auch das 1000er.
Da die meisten oben genannten Empfehlungen gut unter den 500 € liegen, wäre dann sogar (fast) noch ein vernünftiger Preamp drin

(Saitenhieb wg. deinem Alesis Amateurteil

)
LG
Sven
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 4:43 pm
von TorstenW
Was ist denn ein "perfekter Frequenzgang"?
Ich persönlich bin ja mit zwei Kleinmembranern für die Gitarre sehr zufrieden. Røde NT-5. Gibt aber auch zig Alternativen.
Für Gesang kommt es immer sehr auf die Stimme an. Da würd ich wirklich fast mal auf gut Glück irgendwas bestellen und austesten, ob es gefällt oder nicht.
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 4:44 pm
von RB
AKG C 3000 (B), allergings live kombiniert mit einem Feedbackunterdrücker von Sabine. Als Bürger von felix Austria solltest Du AKG nehmen. Allerdings meckern einige in irgendwelchen Foren über das Mikro, meines Erachtens völliug zu Unrecht. Zum Teil wird das C 3000 auch mit dem alten C 3000 verwechselt, ein ganz anderes Mikro.
Gute Erfahrungen klanglicher Art machte ich mit dem
Audix SCX 25 A, ebenfalls live zu ähnlichem Zweck. Das ist preislich aber eine etwas andere Liga.
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 4:50 pm
von laschek
Schau mal bei den Rode mics
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 4:54 pm
von wuchris
Ich habe im Budget-Bereich mal mit dem Audio Technica 4040 ganz angenehmes aufgenommen, das allerdings im nachgang vom Inhalt her so schlecht ist, dass ich es nicht herzeigen möchte.
Halb-Offtopic:
Als wir früher nach besserem Recording-Sound suchten unterhielt ich mich mit einigen Betreibern mittelgroßer aber doch ganz produktiver Studios, die mir allesamt (es war ganze 2!

) sagten, dass ein gutes Mikro schon ganz nett sei, es aber ohne gscheiten Preamp ziemlich verloren aussehen würde.
Als Standard-Preamp wurde mir damals der dbx286a empfohlen, der mir so gut gefällt, dass ich nun zwei im Live-Rack habe.
Nur so am Rande.
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 5:17 pm
von Pappenheim
Hö, das ging aber schnell!
Jetzt mal nach schnellem Einlesen gefallen mir das
RODE NT1000 und das
SE 2200 II recht gut. Da muss ich mich noch durch Testberichte wühlen, etc. Schauen aber beide nicht schlecht aus.
ABER JETZT KOMMTS:
Untertitel: Hört denn das GAS nie auf???
Ich hatte gerade Gitarrenunterricht und habe klarerweise auch meinen Gitarrenlehrer, seines Zeichens auch Studiomusiker, gefragt, was er mir empfehlen würde.
Da meint der doch glatt, dass das Mikro schon auch wichtig wäre, aaaaber noch wichtiger wäre ein (Zitat:) "anständiger Röhren-PreAmp" wenn man "wirklich professionell akustische Gitarre und Gesang abnehmen möchte." Und dann meinte er, dass er den
SP Goldmike 9844 hat, und dass der eben eine unverzichtbare Wunderbox sei.
Dann haben wir eben den Originalklang meiner Martin mit dem Klang in diversen Aufnahmen meinerseits von eben selbiger Gitarre verglichen und naja, klar, der Unterschied zwischen "live" und Aufnahme ist enorm, und dann meinte er, dass da ein besseres Micro ohne einen solchen PreAmp auch nicht viel helfen würde.
Ich kenne ja auch seine Aufnahmen und die sind tatsächlich qualitativ gefühlte drei Stufen höher. Und ich meine jetzt natürlich nicht das Gitarrespiel an sich, sondern den Klang, die Dynamik und die Frequenzbreite.
Und da werfen sich gleich wieder Fragen auf:
Wie seht ihr das?
Habt ihr so ein Teil?
Wenn ja, welches?
Muss das wirklich sein? (bitte überzeugend argumentieren!

)
Geht das nicht billiger als 444 Euro?
Macht so eine Kiste wirklich so einen Unterschied aus?
Danke mal wieder.... der Pappe.
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 5:24 pm
von Rolli
Pappenheimer:Da meint der doch glatt, dass das Mikro schon auch wichtig wäre, aaaaber noch wichtiger wäre ein (Zitat:) "anständiger Röhren-PreAmp"
Jetzt musst Du leider den Gitarrenlehrer wechseln

Nein, nein - aber hier hat er nicht recht! Wenn Du Müll - also ein schlechtes Mikrosignal - in den Preamp leitest, kann auch kein noch so toller (der SPL Gold ist recht gute obere Mittelklasse) Wunder vollbringen.
Also für Deinen Bedarf könnte ich mir vorstellen, dass gute günstige Mikros und ein guter günstiger Preamp - gerne mit Röhren - vollkommen ausreichen. Für die Gitarrenabnahme würde ich 2 KleinmembranMikros in Nierencharakteristik empfehlen ( ich nutze ein abgestimmtes Paar Groovetubes GT-40) und für die Stimme ein Großmembran (da nutze ich ein Groovetube GT-60). Als Preamp ist der Sm Pro Audio TC02 zu empfehlen!
http://www.thomann.de/de/sm_pro_audio_tc02.htm
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 6:16 pm
von Holger Hendel
Ich höre den Unterschied zwischen verschiedenen Großmembran-Mics weniger als den Unterschied "Goldmike ja" oder "Goldmike nein" - deshalb nie mehr ohne Goldmike und rein geht das Signal entweder über ein tbone SCT700 oder Rode NT5. Bin seit Jahren hochglücklich mit dieser Kombi.
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 6:56 pm
von Pappenheim
Roli, Holger, vielen Dank!
Ich grübele wie ein Blöder ....

....
was macht so ein Preamp?
1. Er verstärkt das Signal bevor es ins Audio-Interface geht. Über mein Audiointerface krieg ich jetzt schon so ein fettes Signal rein, dass ich den Eingangsregler so gut wie nie höher als ein Drittel fahren kann. Also eher keine Notwendigkeit.
2. Er macht das Signal wärmer. Ja, und? Ich meine, der Mensch hat viel Zeit und Kosten in digitale Effekte investiert, mein Cubase nennt so einen "Dr. Tuber" - und der macht genau das, und ziemlich zufriedenstellend.
Also wozu wirklich so ein PreAmp.
Und was mich noch stutziger macht: Ich habe gerade einen Studiobesitzer und studierten Audiotechniker angerufen, der für mich unlängst von einer Aufnahme meinerseits einen Audio-Mixdown und Mastering gemacht hat, und ihn bezüglich eines PreAmps gefragt.
Der meinte, dass wirklich gute, professionelle Geräte unter 1000 Euro nicht zu bekommen sind. Alles was drunter ist, so auch der Goldmike, ist für ihn Schrott und macht für ihn nicht wirklich einen groß hörbaren Unterschied aus, ob man den jetzt verwendet hat oder nicht. Rohes Audiomaterial, das ohne Preamp aufgenommen wurde, kriegt er in der Nachbearbeitung so hin, wie wenn es mit Goldmike klingen würde, und zwar noch besser.
Was meint ihr dazu?
Ganz optimal wär jetzt natürlich wenn der Holger eine Aufnahme mit und eine Aufnahme ohne Goldmike hier präsentieren würde ...

Verfasst: Mi Nov 14, 2012 7:27 pm
von Westerly Rhode Island
Leider ist es wohl so, dass jeder Teil der Signalkette einen Einfluss auf das Endergebnis hat. Von der Raumakustik und Aufnahmetechniken gar nicht zu reden. Die einzelnen Faktoren nach Wichtigkeit gegeneinander abzuwägen ist schwierig.
Der Goldmike ist ein ganz normaler Mittelklasse Preamp, aber keine unverzichtbare Wunderbox. Ein Kollege von mir hat den und zieht manchmal seinen alten Behringer vor.
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 7:35 pm
von clone
Pappenheim hat geschrieben:
Und was mich noch stutziger macht: Ich habe gerade einen Studiobesitzer und studierten Audiotechniker angerufen, der für mich unlängst von einer Aufnahme meinerseits einen Audio-Mixdown und Mastering gemacht hat, und ihn bezüglich eines PreAmps gefragt.
Der meinte, dass wirklich gute, professionelle Geräte unter 1000 Euro nicht zu bekommen sind. Alles was drunter ist, so auch der Goldmike, ist für ihn Schrott und macht für ihn nicht wirklich einen groß hörbaren Unterschied aus, ob man den jetzt verwendet hat oder nicht. Rohes Audiomaterial, das ohne Preamp aufgenommen wurde, kriegt er in der Nachbearbeitung so hin, wie wenn es mit Goldmike klingen würde, und zwar noch besser.
Was meint ihr dazu?
Für einen Profi stimmt das schon so. Dann musst du aber auch fragen was das Equipment kostet, mit dem er eine rohe Aufnahme aufwertet. Außerdem muss man das auch fachlich können.
Gerade wenn man nun nicht so der Studiofuchs ist und es einem um möglichst simpel zu bewerkstelligende, aber gut klingende Aufnahmen geht, macht ein Preamp wie der Goldmike nach meiner Einschätzung durchaus Sinn. Wobei ich selbst halt einen recht guten Preamp habe und keinen Vergleich zu z.B. dem Goldmike.
Beim Mikro würde ich ernsthaft auch einmal über Kleinmembraner nachdenken, die klingen bei A-Gitte häufig besser (aber natürlich nicht immer

)
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 7:45 pm
von Pappenheim
clone hat geschrieben:Für einen Profi stimmt das schon so. Dann musst du aber auch fragen was das Equipment kostet, mit dem er eine rohe Aufnahme aufwertet. Außerdem muss man das auch fachlich können. Gerade wenn man nun nicht so der Studiofuchs ist und es einem um möglichst simpel zu bewerkstelligende, aber gut klingende Aufnahmen geht, macht ein Preamp wie der Goldmike nach meiner Einschätzung durchaus Sinn.
Da hammas ja schon: Ich geh ja ab sofort nur noch zum Studiofuchs mit meinem Rohmaterial. Ich hab dem die einzelnen Spuren ohne Effekte auf eine Dropbox geladen, er hat einen halben Tag herumgemixt und gemastert und was rauskam war bzw. ist
der Hammer. Das würde ich so niemals selber hinkriegen, auch nicht wenn ich zehn Goldmikes hätte. Der Herr Gitarrenlehrer meinte dazu: "Wenn du das einmal von einem Profi hast machen lassen, machst du es nie wieder selber." Ich glaube, da hat er wohl recht.
Verfasst: Mi Nov 14, 2012 7:57 pm
von clone
Pappenheim hat geschrieben:clone hat geschrieben:Für einen Profi stimmt das schon so. Dann musst du aber auch fragen was das Equipment kostet, mit dem er eine rohe Aufnahme aufwertet. Außerdem muss man das auch fachlich können. Gerade wenn man nun nicht so der Studiofuchs ist und es einem um möglichst simpel zu bewerkstelligende, aber gut klingende Aufnahmen geht, macht ein Preamp wie der Goldmike nach meiner Einschätzung durchaus Sinn.
Da hammas ja schon: Ich geh ja ab sofort nur noch zum Studiofuchs mit meinem Rohmaterial. Ich hab dem die einzelnen Spuren ohne Effekte auf eine Dropbox geladen, er hat einen halben Tag herumgemixt und gemastert und was rauskam war bzw. ist
der Hammer. Das würde ich so niemals selber hinkriegen, auch nicht wenn ich zehn Goldmikes hätte. Der Herr Gitarrenlehrer meinte dazu: "Wenn du das einmal von einem Profi hast machen lassen, machst du es nie wieder selber." Ich glaube, da hat er wohl recht.
Ja okay, wenn du ab jetzt nur noch Rohaufnahmen machen möchtest, was / warum willst du denn überhaupt etwas ändern? Frag doch mal den Studiofuchs was er meint wo du noch investieren könntest oder solltest.
Raumakustik? Bessere Soundkarte, bzw. Wandler? Bessere Mikros?
Oder im Grunde nüscht?