Des Saitenwicklers Eitelkeit

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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RB
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Des Saitenwicklers Eitelkeit

Beitrag von RB »

Vorgestern erneuerte ich die Saiten auf meiner einzigen Gitarre mit Fensterkopf. Das ging so schön, die Wicklungen sahen so ordentlich aus, daß ich in meiner grenzenlosen Eitelkeit gar daran dachte, das ganze in Form eines gänzlich überflüssigen Films festzuhalten. Jedenfalls war ich von der Kunst voll und ganz überzeugt, verachtete insgeheim die Knotenmacher als Warmduscher, Weicheier und Schattenparker. Bis gestern. Daß ich die D-Saite ständig hochstimmen mußte, war ein Warnsignal. Als das überstehende Ende in der Welle verschwunden war, wußte ich, daß es bald so weit sein würde.

Bild

Da gab es einen Schlag der mich erschreckte, obwohl ich meinte, mental gerüstet zu sein.

Und nun ? Neue Saite, nur wegen dieses Mißgeschicks ? Das widerstrebt mir. Jemand eine Idee ?
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StringKing
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Beitrag von StringKing »

Sieht doch noch lang genug aus die Saite.
Die Saite relativ straff ziehen, je nachdem wie viele Windungen man haben will und das Ende der Saite nochmal von oben (siehe Bild) durch den Stift ziehen, dadurch geht die Saite 2x durch das Loch und kann nicht so leicht rutschen. Müsste funzen! Bei mir reichen 1 1/4 Windungen.
Zuletzt geändert von StringKing am Di Nov 20, 2012 8:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß StringKing
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Denke ich auch, das fiese Ende durchstecken mit relativ wenig Überstand und dann sollten da schätzungsweise noch 2 volle Drehungen drin sein?!
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

da isst dock gar kein Knoten ... une manche sind nach links, andere nach rechts gespannt ?
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cornwallfan
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Beitrag von cornwallfan »

... das reicht allemal: nicht knoten, nur überwickeln, - d.h. das Ende nach hinten aus dem Kopf rausführen, von oben über die Welle, und dann von innen nach außen unter der Saite durchziehen. Unter Zug bißchen kurbeln, und: hält :D

Freut sich ein anonymer
Ex-Nylon-Fetischist 8)

Nachtrach :D ... einige Minuten nach Absenden der Antwort kommt mir gerade ein gar lustiger Eindruck... Reverend, du veräppelst uns doch offensichtlich mit dieser durchaus ernst anmutenden Frage, oder? Kann mir nicht vorstellen, dass dies die erste Saite ist, die dir "flöten" gegangen ist :roll:
Gib´s ruhig zu: dieses gefakte Szenario diente nur dazu, die zugegebenermaßen wunderschöne Kopfplatte dieser amerikanischen Markengitarre zu zeigen, oder? :bide:
__________________________________________
... spiele alles, was so kommt. Auf meiner Aria AW 100...
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

jaja überwickeln war gemeint ... sonst rutschen die dünnen Saiten eben raus ...
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

mein vorschlag ist ein wenig rapiader. für einen sicheren halt an der spindel sorgen, stopp ... vorher den pin lösen und die saite heraus ziehen, nach einer sichereren befestigung an der mechanik, die saite mit dem pin wieder hinein drücken, das kann und sollte sehr straff sein. deshalb langsam an der mechanik runterstimmen bis der pin mit der saite wieder fest sitzt, dann wieder hochstimmen. das bringt mindestens eine halbe umdrehung mehr, die vielleicht ausreicht damit die saite nicht mehr abhaut.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

cornwallfan hat geschrieben:... Reverend, du veräppelst uns doch offensichtlich mit dieser durchaus ernst anmutenden Frage, oder?
Der Gedanke ist mir auch durch den Kopf gegangen. Klingt plausibel.
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tomis
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Beitrag von tomis »

die d-saite ???
also bei die e oder g-oktav hatte ich das ja auch schon
VERLÄNGERIEREN (wie anleimen oder dransägen):
versuch mal vonna restseite das ballendende abnkipsen,
mit der gerissenen durch den ball verzwirbeln und die
abgeknipste dann aufwickeln
mit Blues und Gruß
Thomas
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RB
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Beitrag von RB »

Keine Veräppelung, ich war wirklich so ungeschickt. Komischerweise rutschte die Saite durch, obwohl sie genau wie die anderen ca dreieinhalb Wicklungen hatte. Ich greife die Idee oben auf und verzichte auf eine Wicklung zugunsten einer Schlaufe.

Den fensterkopf schön in Szene zu setzen war mit natürlich dennoch ein künstlerisches Anliegen.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Die Anzahl der Wicklungen hat für die stabile Fixierung der Saiten
keine Bedeutung. Insbesondere bei den Nylonstrings heißt viele
Wicklungen außerdem auch viel Masse/Länge, die sich zieht und
noch häufigeres Nachstimmen erfordert. Gerade die Basssaiten
halten bei mir stets sicher, wenn ich sie - wie hier schon erwähnt -
einmal überkreuze. Und das ist unschwer an der „eingekesselten“
Position des Saitenendes zu erkennen:

Bild
Gruß
von
Ralf
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Sowas ist mir bei meinen Fensterkopfklampfen nur am Anfang bei der Martin passiert, und dann auch nur bei der g. Seither überwickle ich (wie von anderen besprochen) g, h und e. Nur zur Sicherheit. Schon komisch, dass das bei den Basssaiten auch passiert... aaah... ich habs: Elixier??? Kann sein, dass die nicht so richtig 'einhaken', weil sie sone blöde Schutzschicht überzogen haben??? :wink:
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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triple-o
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Beitrag von triple-o »

Ich kreuze beim Fensterkopf genauso wie Ralf (bookwood) 1x und hatte noch nie Rutscher, obwohl ich zumeist auch nur 2-3 Windungen habe.
Herzliche Grüße,
Armin
Pictures in my mind & music in my heart
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wamafi
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Beitrag von wamafi »

Hallo,

schaut mal hier: http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=6830

Ich find das ist das perfekte Verfahren, hab noch nie Probleme damit gehabt. Nochmals danke dafür an Martin Wieland.

Grüße Walter
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Bei meinem Fensterkopf reicht auch einmal überwickeln aus. Und mehr als eine oder eineinhalb bis zwei Wicklungen hab ich bei e, A und D nicht auf der Welle, das reicht aus. Von daher ist die Saite auf jeden Fall noch lang genug zum wieder draufwickeln...
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