Behringer

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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RB
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Behringer

Beitrag von RB »

Das Thema ist doch einen eigenen Thread wert. Ich meine damit das ständige Bashing von Behringer-Produkten, unter anderem Mischer. Das scheint nach dem Motto zu gehen "... wir, die wir uns auskennen, wissen ja, was wir davon zu halten haben. ...". Irgendwo verhöhnte einer einmal die Behringer-Basher damit, die schrieen im Grunde immer "Behringer stinkt nach Pipi und wer anderer Meinung ist, ist doof".

Festzustellen ist, daß kein Hersteller mehr Mischpulte verkauft als Behringer, die Quote der Beurteilungen von Leuten, die solche Mischer erwerben, ist überwiegend gut bis sehr gut, in Blindtests werden auch schon einmal teure und angesagte Konkurrenzprodukte aus dem Felde geschlagen und dennoch ist die Behauptung nicht auszurotten, die Mischer "klängen" nicht gut, es würden "billige Bauteile verbaut" und dergleichen mehr.

Ich war immer der Meinung ein Mischpult klänge nicht, sondern übertrüge nur Signale und das von 20 Hz bis 20.000 Hz möglichst ohne Veränderung, aber da ich mich gerne belehren lasse, würde ich gerne einmal von den Kritikern erfahren, wo sie ihre Kenntnisse und Erkenntnisse eigentlich her haben, also ob Fakten, Zahlen, Messungen, Tests vorliegen, die über den bekanntermaßen wenig aussagekräftigen Eigenhorizont und vor allem über die allgemeine Schwafel-Unschärfe hinausgehen.
Zuletzt geändert von RB am Fr Dez 28, 2012 5:40 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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hmschie
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Beitrag von hmschie »

Lieber Reinhard,

gut, dass das mal jemand so ehrlich und deutlich sagt.

Viele haben Produkte von Behringer im Einsatz (ich auch) und sind damit zufrieden. Klar gibt es immer was Besseres, das ist aber meist auch deutlich teurer und daher nicht direkt vergleichbar.

Vielen Dank für diese offenen Worte

LG Holger
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Pappenheim
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Re: Behringer

Beitrag von Pappenheim »

RB hat geschrieben:Festzustellen ist, daß kein Hersteller mehr Mischpulte verkauft als Behringer...
Festzustellen wird wohl auch sein, dass Behringer auch führend ist bei der Anzahl an Mischpulten, die im Mülleimer landen.
RB hat geschrieben:...würde ich gerne einmal von den Kritikern erfahren, wo sie ihre Kenntnisse und Erkenntnisse eigentlich her haben...
Aus eigener Erfahrung. Jede einzelne davon, die ich mit Behringer hatte, war eine schlechte. Miese Verarbeitung, mieser Klang, Wackelkontakte, oder noch besser: Das Produkt macht ganz einfach nicht das, was es tun soll, es macht überhaupt nix.
RB hat geschrieben:also ob Fakten, Zahlen, Messungen, Tests vorliegen, die über den bekanntermaßen wenig aussagekräftigen Eigenhorizont und vor allem über die allgemeine Schwafel-Unschärfe hinausgehen.
Damit kann ich wie üblich leider nicht dienen. Damit werden wir wohl beide leben müssen. Ich verlasse mich mittlerweile doch ein wenig auf meine Erfahrungen, allerdings würde ich mich jetzt auch nicht unbedingt unter jene einreihen, die sagen:
RB hat geschrieben:"Behringer stinkt nach Pipi und wer anderer Meinung ist, ist doof".
Allerdings klingt dieser Satz für mich nicht so befremdlich wie wenn jemand sagen würde: "Behringer ist super und wer anderer Meinung ist, ist doof".

Und nicht persönlich nehmen und überhaupt und so. :wink:

Noch ein Nachsatz: Behringer ist ja wohl eine deutsche Firma, lässt aber wohl im hintersten kommunistischsten China oder Nordkorea oder sonstwo produzieren, sonst könnten die nicht solche Preise machen.

Aber anstatt ordentliche, langlebige Produkte herzustellen, die auch ihren Preis wert sind, müllen wir halt lieber unseren Planeten mit Elektro- und Plastikschrott zu. :?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Eine Konzertveranstaltung für eine der Schulen, für dich ich arbeite wurde jüngst einige Tage vor Weihnachten über das rel. neue Behringer X32 gemischt (ein Bandkollege hat es sich gekauft und ehrenamtlich das Mischen übernommen); mit demselben Pult wurden auch drei Bands unserer "Heavy X-Mas" Musikveranstaltung letzten Sa. gemischt...wir hatten nie besseren Sound (über eine DB technologies-PA mit ungefähr 2,7 KW pro Bühnenseite)...das Pult ist irre! In dieser Preiskategorie kann weder Presonus noch Yamaha da dran tippen, nicht mal im Ansatz - v.a. was den Funktionsumfang anbelangt. Damit dürfte sich Behringer auf Sicht den Führungsplatz auch im Verleihbereich für digitale Mischpulte gesichert haben.

Na klar lässt sich gut über Behringer reden. ;) Die...kaufen ja auch nur all die ollen Referenzfirmen auf...und bauen dann gewiss nur Schrott. ;)

http://www.diereferenz.de/midas-bei-behringer

An konkreten Messwerten wäre ich auch interessiert; über Midas hört man ja nie irgendwas schlechtes. 8)
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RB
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Beitrag von RB »

Schu mal Pappenheim: Wenn Du behauptest "Festzustellen wird wohl auch sein, dass Behringer auch führend ist bei der Anzahl an Mischpulten, die im Mülleimer landen ist das doch auch wieder eine Aussage, deren Quelle ich gerne einmal wüßte. Die Rücklaufquoten von Behringer-Produkten liegen unter dem Schnitt vergleichbarer Produkte. Wie kann es sein, daß dennoch und ohne wirkliches Wissen derart ehrenrührige Behauptungen in den Raum gestellt werden, die nicht nur nicht bewiesen, sondern mit Fakten widerlegt werden können ?

Ich würde der Sache wirklich gerne einmal auf den Grund gehen, wie so etwas kommen kann. Kann mir irgend jemand einmal glaubhaft machen, daß das mehr ist, als nur ein Shit-Storm ?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Behringer ist ja wohl eine deutsche Firma, lässt aber wohl im hintersten kommunistischsten China oder Nordkorea oder sonstwo
produzieren, sonst könnten die nicht solche Preise machen.
Problem damit? Dann...dürftest Du wahrscheinlich nicht mal auf die Toilette gehen geschweige denn irgendein smartphone nutzen oder Turnschuhe tragen.
Aber anstatt ordentliche, langlebige Produkte herzustellen, die auch ihren Preis wert sind, müllen wir halt lieber unseren Planeten mit Elektro- und Plastikschrott zu.
Ich hatte einen Kleinmixer von Behringer aus der "UB..." (oder so ähnlich) Baureihe. Die Baureihe vor den Xenyx-Pulten. Absolut zuverlässiges Teil, für mich dann irgendwann zu klein. Dafür kam ein Alesis-Pult mit etwas mehr Kanalzügen, später eines von Yamaha und auch noch eines vom großen T - 0 Unterschied, will meinen: das Behringer sticht nicht negativ raus. Habe für die eine Schule dann noch mal eine 32kanal-Konsole von Behringer angeschafft - für den Preis absolut unschlagbar.

Das sind alles nur Einzelfälle und rein subjektive Berichte; die Frage von RB ist wirklich spannend: hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht ein Behringerpult durchzumessen?
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

RB hat geschrieben:Schu mal Pappenheim: Wenn Du behauptest "Festzustellen wird wohl auch sein, dass Behringer auch führend ist bei der Anzahl an Mischpulten, die im Mülleimer landen ist das doch auch wieder eine Aussage, deren Quelle ich gerne einmal wüßte.
Wie ich schon sagte: Damit kann ich nicht dienen. Das ist meine Vermutung. Dass das mit Empirie nichts zu tun hat, weiß ich als Absolvent meiner Alma Mater selber. Dennoch musste ich es in den Raum stellen, erstens weil ich das eben vermute und zweitens um dich ein bisschen zu ärgern. :P

Ach ja, ich vergaß: Die Pfarre hat für die rhythmischen Messen eine 3er-Packung Behringer Mikros um 35 Euro bereitgestellt: Die sind nicht mal so übel. Muss ich zugeben. Aber klarerweise hat nach dreimaligen Einsatz eines davon schon einen Wackelkontakt.

@Holger: Die Fernost-Diskussion lassen wir lieber gleich wieder bleiben, das hatten wir schon zigmal. Ich weiß, ich hab angefangen, aber lassen wirs trotzdem. Hm? :wink:
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Für meine Zwecke habe ich ein ganz simples UB802 in Gebrauch.

Und ... ich finde es gut. Also für den Zweck, mal geschwind etwas aufzunehmen oder zu trällern.

Klar gibt es Besseres.

Aber wenn jetzt einer aus der Fraktion der OnBoardSoundUser aufschreit, ...

... nö, dazu sage ich jetzt nichts. 8)
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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RB
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Beitrag von RB »

Mich zu ärgern zur Weihnachtszeit ist unchristlich, unbuddistisch und unislamisch zugleich. Es ist unamerikanisch und un-österreichisch.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

RB hat geschrieben:Mich zu ärgern zur Weihnachtszeit ist unchristlich, unbuddistisch und unislamisch zugleich. Es ist unamerikanisch und un-österreichisch.
Ach komm, nu hab dich nicht so. 8)

Gibts eigentlich Gitarren von Behringer?
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RB
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Beitrag von RB »

Haben sie mal versucht und wieder aufgegeben. Uli Behringer meinte dazu, das sei ein Fehler gewesen, den man schnell eingesehen habe.
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triple-o
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Beitrag von triple-o »

Da ich an dem Thema gerade aktuell dran bin:
Gebrauchte Behringer Powermixer (PMP518/530) sind ziemlich rar am Markt. Die können doch nicht alle im Müll gelandet sein?? Vielleicht sind sie aber auch so gut/preiswert, dass sie keiner mehr her gibt?
Herzliche Grüße,
Armin
Pictures in my mind & music in my heart
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Alles was ich bisher von dieser Firma im Einsatz hatte, hat tadellos funktioniert.

Fast alle elektronischen Geräte werden heutzutage in den althergebrachten Industrieländern entwickelt und in
Ostasien produziert. Vorgeworfen wird das aber nur dieser speziellen Firma.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Ich hatte in meinem Leben 2 Behringer-Amps und die waren für das Geld eigentlich super. Einer war bei Anlieferung aber erst mal defekt. Den Preis mal ausgeblendet, waren sie im Vergleich zu anderen Gitarren-Amps klangmäßig noch "ganz OK". Gleiches gilt für Mikros, die ich mal von denen in der Hand hatte. Am Ende nichts, was man behalten würde, was sich für mich auch in den Minimalpreisen auf dem Gebrauchtmarkt zeigt.

Und da steckt für mich das Problem bei Behringer: die produzieren tonnenweise Zeugs, dass kurzfristig seinen Weg in den Müll antritt. Es ist so billig, dass der Kauf kaum ein Risiko darstellt und da greift man halt mal schnell zu, statt zu überlegen, ob man den Krams wirklich braucht. Letztlich wie bei Aldi-Elektrogeräte-Wühltisch. Hinsichtlich Ressourcenverschwendung ein ziemlicher Wahnsinn.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

;) Spannende These, leider unhaltbar:
dass kurzfristig seinen Weg in den Müll antritt.
Dann hebt doch mal alle die Hand: wer hat schon ein Behringer-Gerät weggeschmissen? Ich beziehe mich auf intakte Geräte die man ob des technisch einwandfreien Zustands noch verkaufen kann.

Ich habe schon eine Menge Elektroschrott produziert, Geräte von Philips, HP, Epson, Grundig, Quadral, HP, Canon, Medion...doch Behringer?! Weder Kopfhörer noch Kleinmixer mussten lange auf einen neuen Besitzer warten.

Auch mein "Informant vom Schrottplatz" findet idR keine Behringer-Geräte, sehr wohl aber ausrangierte Marshall, Peavy oder Laney-Boxen.

Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen (aus der Zeit, wo ich mich langsam für Musik zu interessieren begann) ist das dicke Eurodesk von Behringer, so ein 32kanal-Monster mit dem fetten externen Netzteil. Das hat mein damaliger Gitarrentrainer noch heute im Einsatz. Wohlgemerkt jemand, dem es nicht gut genug klingen kann, auch wenn seine Glanzzeit zu Berliner Tagen mittlerweile vorüber ist und er sich zum Jahresende von der aktiven Karriere verabschiedet.

Ich sehe im hohen Produktionsoutput keineswegs einen Nachteil. Aktuell zeigt der Tenor der Rezensionen um das X32, dass hoher Funktionsumfang bei sehr gutem Klang zu einem vertretbaren Preis möglich ist. Andere Hersteller werden sich noch ärgern: niemand stellt sich an ein Digitalmischpult und mischt "mal eben" den Abend über drei, vier Bands. Da ist allerhand filigrane Einarbeitung gefragt und das X32 wird aus meiner Sicht das Referenzpult werden auf das viele Mischer geschult werden da es diverse Verleiher schon bald im Programm haben werden. Es ist auch zu cool: durch die zugehörigen stageboxen wird ein Multicore überflüssig...da lang dann ein Netzwerkkabel. ;) Herrlich.
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