Zoom A3 - vielversprechender Preamp/Modeller/Wollmilchsau...

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

stringbound
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Beitrag von stringbound »

Ich habe mir gestern ein ZOOM A3 über das Wochenende zum Antesten aus unserer Gitarrenabteilung geliehen.
Ich will es nutzen, um das Tonabnehmer-System meiner Gitarre mit einem Kondensatormikro für Gitarre im A3 zusammenzumischen und an einen Amp/Mini-PA zu schicken.

Mit den Möglichkeiten durch das Modelling bekomme ich schon einen vernünftigen Sound hin und wenn das Mikro dazukommt, bekommt der Sound den Tick "Natürlichkeit", den kein Piezo- oder Magnet-Tonabnehmer alleine hinbekommt.
Feedbackprobleme sind mit dem A3, soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, auch Geschichte.
Die Effekte (EQs, Kompressoren und Mikrosimulation) sind durch die Bank brauchbar.

Der erste Eindruck ist durchaus positiv und nach dem Wochenende werde ich mehr zu dem Gerät schreiben können.
Dann wird meine Freundin den Sound aus der Sicht des Zuhörers bewerten und entscheiden, ob das Gerät (vom Höreindruck her) sein Geld wert ist...
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Nach dem Testwochenende bin ich mit dem Zoom A3 hochzufrieden.
Meiner Freundin habe ich am Wochenende mit meiner Taylor durch das A3 und verstärkt über einem Fishman SA220 eine Weile vorgespielt.
Dann habe ich das A3 weggelassen und direkt über den PU der Taylor gespielt.

Nach gefühlten zwei Minuten hat meine Freundin mich unterbrochen und mir das A3 geschenkt. :-)

Die Modulations- und Raumeffekte habe ich nicht benutzt.
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scifi
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Beitrag von scifi »

stringbound hat geschrieben: Nach gefühlten zwei Minuten hat meine Freundin mich unterbrochen und mir das A3 geschenkt. :-)
Der Trick wird hier sicher Schule machen ;-)
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

scifi hat geschrieben:
stringbound hat geschrieben: Nach gefühlten zwei Minuten hat meine Freundin mich unterbrochen und mir das A3 geschenkt. :-)
Der Trick wird hier sicher Schule machen ;-)
Ich glaube nicht, dass der Joe Dir seine Freundin zur Verfügung stellt, damit sie Dir ein A3 schenkt.
Viele Grüße

ralphus
mipooh

Beitrag von mipooh »

Ich hab mir das Zoom A3 heute mal mitgenommen und bin nach zwei Stunden Probierens sehr unschlüssig.
Zunächst mal finde ich, dass man das "Modeling" für ganz leichte Beeinflussung des Gesamtklangs sicher irgendwie gebrauchen kann, es zur Not aber einfach ausschaltet, soweit ok.
Effekte sind eigentlich zu viele, aber wenn man sie dezent einsetzt mögen sie ihren Reiz haben.
Viel wichtiger finde ich den sehr einfachen Zugang zu einer (hoffentlich brauchbaren) Feedbackunterdrückung und einem Booster, dass es eine DI Box ersetzt und dass man ein Mikro integrieren kann (was ich zwar noch nicht probiert habe, mir aber ganz positiv vorstellen kann).

Und dann kommt das große "aber"...

Wer um Himmels Willen hat sich ausgedacht, dass man Presets nur in einer vorher festgelegten Reihenfolge weiterschalten kann? Würde ich also mehr als zwei benutzen müsste ich zum Zurückschalten bereits zweimal treten, bei 5 Presets, die ich bei einer vorgegebenen Bankgröße von ca knapp 20 durchaus denkbar, müsste ich 6x treten um zum vorherigen Preset zu kommen, will ich dann das Preset davor haben, darf ich gleich wieder 6x treten... was tun da Leute, die alle Presets belegen? Die müssen dann etwa 20x treten, wenn sie vom 2ten aufs erste wollten... irgendwie merkwürdig...
Hinzu kommt, dass ich bei testweisem Festlegen einer Reihe von 3 oder 4 Presets dann nur zufällig mal in diesen Kreislauf wieder reinkam. Entweder bin ich zu blöd dazu oder das Handbuch beschreibt nicht richtig wie das vonstatten gehen soll.

Größtes Manko ist aus meiner Sicht diese völlig unverständliche Bedienung in nur einer Richtung (wenn ich wenigstens hinkriegen würde gewollt in diesen Kreislauf reinzukommen, was aber vielleicht noch zu bewerkstelligen sein sollte).
Die anderen Funktionen scheinen mir recht ok.

Eine kleine Irritation entstand durch ein gelegentlich auftauchendes leises Brizzeln. Das mag aber vermeidbar sein, wenn man das Gerät erstmal vernünftig auf die eigene Gitarre abgestimmt hat.

Wie gehen denn die zufriedenen Benutzer mit dieser merkwürdigen Kreisschaltung der Presets um? Habt Ihr für Euch eine praktikable Lösung gefunden? Vermutlich brauche ich maximal 3-5 verschiedene Presets. Aber wenn ich die dann auch noch möglichst ergonomisch anordnen soll... wahrscheinlich dadurch, dass man sie in verschiedenen Reihenfolgen wiederholt anordnet oder so...

Den Vorgänger (da hab ich den A2.1 U schon ewig rumstehen) finde ich noch unterirdischer. Allerdings ist der genau in dem Punkt besser, da gibt es vorwärts und rückwärts und noch ein ziemlich frei zuodbares Pedal. Nur sind da wieder die Einstellmöglichkeiten sowas von unübersichtlich, dass ich jedesmal bald wieder aufgegeben habe, wenn ich mich da mal rangemacht hatte.
(Der brizzelt übrigens noch mehr, aber wie ich schon zum A3 sagte, das mag durchaus bei vernünftiger Einstellung vermeidbar sein. Nur so weit komme ich bisher gar nicht....)
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

mipooh:Wer um Himmels Willen hat sich ausgedacht, dass man Presets nur in einer vorher festgelegten Reihenfolge weiterschalten kann? Würde ich also mehr als zwei benutzen müsste ich zum Zurückschalten bereits zweimal treten, bei 5 Presets, die ich bei einer vorgegebenen Bankgröße von ca knapp 20 durchaus denkbar, müsste ich 6x treten um zum vorherigen Preset zu kommen, will ich dann das Preset davor haben, darf ich gleich wieder 6x treten... was tun da Leute, die alle Presets belegen? Die müssen dann etwa 20x treten, wenn sie vom 2ten aufs erste wollten... irgendwie merkwürdig...
Hinzu kommt, dass ich bei testweisem Festlegen einer Reihe von 3 oder 4 Presets dann nur zufällig mal in diesen Kreislauf wieder reinkam. Entweder bin ich zu blöd dazu oder das Handbuch beschreibt nicht richtig wie das vonstatten gehen soll.

Größtes Manko ist aus meiner Sicht diese völlig unverständliche Bedienung in nur einer Richtung (wenn ich wenigstens hinkriegen würde gewollt in diesen Kreislauf reinzukommen, was aber vielleicht noch zu bewerkstelligen sein sollte).
Die anderen Funktionen scheinen mir recht ok.
Ja - das ist doof. Ich gehe damit kaum um, weil ich nur 2 - 3 Presets brauche und die dann "manuell" aufrufe. Also über das Menü...von daher macht mir das nicht viel. Ansonsten würde ich halt bei nicht allzuviel benötigten Presets einige davon doppelt und in benötigter Reihenfolge abspeichern und dann durchsteppen... das sollte doch gehen oder?
Schöne Grüße, Rolli
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mipooh

Beitrag von mipooh »

Danke Rolli,

ich hab mir das fast gedacht, dass man bei der Akustikgitarre sparsamer mit Soundveränderungen umgeht. Dann wird ein Soundmanagement mit Wiederholungen wohl das beste sein.

Ich guck morgen nochmal ob ich das Gebrizzel rauskriege. Vielleicht zu hoch ausgesteuert, vielleicht zu viel Höhen. Es tritt ja auch nicht oft auf und ob ich es ohne Kopfhörer überhaupt mitgekriegt hätte weiss ich gar nicht mal.
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Björn
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Beitrag von Björn »

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage zum Zoom A3. Ist es möglich, dass ich die EQ-Einstellungen für jedes Patch (Speicherplatz) abspeichern kann?

Viele Grüße
Björn
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Nur wenn du den internen Eq nutzt. Der externe 3Band eq liegt im Master.
Schöne Grüße, Rolli
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Björn
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Beitrag von Björn »

Ok, ist der denn von der Auswirkung auf den Klang her vergleichbar mit dem externen EQ?

Kurz zu meinem Vorhaben:
Ich habe manchmal 4 Gitarren auf der Bühne, teilweise mit unterschiedlichen Tonabnehmern. Die gehen alle in einen Eingang meiner PA. Jetzt möchte ich nicht jedes mal am EQ drehen, wenn ich die Gitarre wechsel.
Es wäre also schön, wenn die Einstellungen abzuspeichern wären und ich die einzelnen Speicherplätze schnell durchschalten könnte. Bisher habe ich mit dem Zoom A 2.1 gearbeitet, mit dem ich aber vom Klang her nicht ganz zufrieden bin.

Viele Grüße
Björn
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scifi
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Beitrag von scifi »

Björn hat geschrieben:Ok, ist der denn von der Auswirkung auf den Klang her vergleichbar mit dem externen EQ?
Du hast ja einen parametrischen und einen graphischen EQ als Effekt zur Auswahl. Ich weiß nicht auf welchen Frequenzbändern der externe EQ arbeitet, aber zumindest mit dem graphischen EQ wird der vermutlich weitgehend nachbildbar sein. Durch den EQ als Effekt ist halt leider aber auch wieder einer von max. drei möglichen parallelen Effekten belegt (je nach Effekt auch manchmal nur 2, wenn ich mich recht erinnere). Das kann unter Umständen eng werden.

Ich habe die Slots normalerweise belegt mit einem Gitarren-Image, einer Mikrofonsimmulation und Reverb (der mir viel besser gefällt als der in meinem Mixer). Abgestimmt auf die Instrumente wird über die ggf. vorhandene Tonkontrolle an den Instrumenten. Der externe EQ ist auf "neutral" und wird nur eingesetzt, wenn ich während eines Auftritts merke, das ich nachregeln muss und nicht an den Mixer komme (meist zu viel Bass).

Insgesamt bin ich mit dem A3 als "erweiterte DI" immer noch sehr zufrieden. Günstig, zuverlässig und der Sound ist für mich "mit" definitiv besser als "ohne". Für Mikro-Gigs habe ich das Teil auch schon als 2-Kanal-Mischer für Gesang und Gitarre benutzt.
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Björn
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Beitrag von Björn »

Das ist schade, dass man bei den Effekten so eingeschränkt ist. Bei dem alten A 2.1 kann man mehrere Effekte gleichzeitig schalten. Wobei es mir nicht so sehr auf Effekte ankommt. Was gut funktionieren muss ist der Equalizer.

In Zukunft werde ich an meinen Gitarren auch keine Tonkontrolle mehr haben. Ich rüste gerade alle auf diesen PickUp um:
http://www.thomann.de/de/shadow_sh2500e ... tAodjngAnQ

Mit dem habe ich teilweise schon gute Ergebnbisse erzielt (je nach Positionierung des Pickups), aber ohne am EQ zu drehen geht es leider nicht. Daher brauche ich auf jeden Fall die Presets, um die Einstellungen für jedes Instrument abzuspeichern und um sie im Konzert schnell abrufenzukönnen.

Vielleicht gibt es ja noch ein anderes Gerät mit einem guten EQ und ausreichend Speicherplätzen. Den Boss AD-8 habe ich mir schon angesehen, aber der hat leider nur 4 Speicherplätze.
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wally
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Beitrag von wally »

Ich nutze vom A3 nur das Modeling, den parametrischen Zweiweg-EQ und die Mikrofon-Simulation.
Das Modeling gibt dem Pickup eine ganz leichte holzige Note,
mit dem parametrischen Zweiwege-EQ senke ich bei ca. 400 Hz und 1 Khz ab
und die Mikrofonsimulation (SM 57) sorgt für ein ganz klitzekleines Bisschen Hall und Delay.
Das klang für mich bisher noch immer am angenehmsten.
Speicherplätze für verschiedene Einstellungen des EQ lassen sich frei zuweisen und benennen.
Bei mir sind das "Furch" für die Durango und "Stoll" für die PT59.
Insgesamt lassen sich so 20 Speicherplätze anlegen.
Es ist halt ein ziemliches Getrete auf dem Schalter,
wenn man von Speicherplatz 1 nach Speicherplatz 5 oder vom 2. zurück auf den 1. Speicherplatz will.
Darin sehe ich bis Dato das einzige Manko des Gerätes.
Wirklich vorbildlich finde ich die Rückkopplungsunterdrückung.
Die funktioniert auch in Kirchen, wenn man zur Orgel spielt.
Noch ein Wort zu dem "externen" EQ, also den mit den drei Knöpfen auf dem Gehäuse:
Dieser EQ ist dazu gedacht, das Gerät an den jeweiligen Raum anzupassen
ohne in den Menus etwas verstellen zu müssen.
(Quelle: Bedienungsanleitung)
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