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Wann war Deine Gitarre das letzte Mal beim Röntgen...?
Verfasst: Mi Mai 31, 2006 8:52 am
von chevere
Tja, auf diese Frage ist hier sicherlich nicht jeder vorbereitet, was?!
Nee, im Ernst: Walter Kraushhar aus Aachen diagnostiziert Gitarrenschäden in der Regel mögichst "minimalinvasiv". Hierbei benutzt er sogar ein Röntgengerät!
Einerseits ok, aber was sage ich jetzt meinem Freund aus Äthiopien, von dessen Wohnort das nächste Röntgengerät ca. 600 km entfernt steht?
http://www.kraushaar-gitarren.de/reparatur.htm
Verfasst: Mi Mai 31, 2006 9:30 am
von H-bone
Tja... wahrscheinlich gibt es da noch einen Bruder: "Dr. Kraushaar - Internist -" oder so ähnlich...
Aber mal im Ernst - o.k. - wenn ich das Endoskop eh schon hätte, ja - aber ein Spiegel und 'ne Flexlampe tun's auch...
Ich seh' das ganze ein bisschen als "Show-Lutherie"... und ich kenne verdammt viele Gitarrenbauer die selbst lackieren, sind die meisten denke ich - die Frage stellt sich wer da ein bissl verarscht werden soll ?!?

Verfasst: Mi Mai 31, 2006 9:46 am
von Treehugger
H-bone hat geschrieben: ... die Frage stellt sich wer da ein bissl verarscht werden soll ?!?

Von der unnötigen radioaktiven Kontaminierung mal ganz abgesehen -
vielleich aktivieren die X-Rays ja noch die letzten Harz-Reservoirs und bringen eine klangliche Entwicklung

Verfasst: Mi Mai 31, 2006 9:55 am
von saitenkiller
Vielleicht sollte er auf Ultraschall umsteigen
Gruß
Verfasst: Mi Mai 31, 2006 8:55 pm
von Meikel
Habt ihr schon auf der Kraushaar-seite weiter "geblättert"? Also ich finde seine, über das gitarristische hinausgehenden, Weltbetrachtungen echt gut, wenn auch manchmal etwas derb
(':lol:')
HIER(':lol:')
(auch auf die Gefahr hier vom eigentlichen Thema abzulenken...)
Gruß Michael
Re: Wann war Deine Gitarre das letzte Mal beim Röntgen...?
Verfasst: Mi Mai 31, 2006 9:16 pm
von Bernd C. Hoffmann
Ich wurde mal beim Kauf einer Flamencogitarre via eBay übers Ohr gehauen. Mir wurden alle möglichen Zusagen für das betreffende Modell gemacht, u. a. eine Halsverstärkung, die diese Gitarre definitiv nicht hatte. Ich hatte mir dazu vom Vertrieb die Bestätigung faxen lassen. Vorher hieß es vom Verkäufer, die Verstärkung sei unsichtbar unter dem Griffbrett eingelegt worden. Da er von all seinen Zusicherungen nichts mehr wissen und die Gitarre nicht zurücknehmen wollte, habe ich mich mit der physik. tech. Bundesanstalt in Verbindung gesetzt, ob die den Hals röntgen könnten. Die hatten mich an eine Firma in Berlin verwiesen. Die teilten mir mit, daß man zumindest feststellen kann, ob im Hals was drin sei. Um welches Holz es sich handele könne man nicht mit Sicherheit sagen. Interessant fand ich, daß mich dieser Aufwand bei ca. 80 DM gekostet hätte. Der Verkäufer hat dann aber die Gitarre zurückgenommen und das Geld zurückgezahlt.
Verfasst: Do Jun 01, 2006 1:58 pm
von hobbit
Hallo!
Meine A14 wurde in Heathrow durchleuchtet, leider durfte ich kein Foto des Bildschirms machen. Sah sehr gut aus!
Verfasst: Fr Mai 27, 2011 9:35 am
von Kraushaar
H-bone hat geschrieben:Tja... wahrscheinlich gibt es da noch einen Bruder: "Dr. Kraushaar - Internist -" oder so ähnlich...
Aber mal im Ernst - o.k. - wenn ich das Endoskop eh schon hätte, ja - aber ein Spiegel und 'ne Flexlampe tun's auch...
Ich seh' das ganze ein bisschen als "Show-Lutherie"... und ich kenne verdammt viele Gitarrenbauer die selbst lackieren, sind die meisten denke ich - die Frage stellt sich wer da ein bissl verarscht werden soll ?!?

Hallo zusammen!
ich melde mich mal zum Thema:
Es geht weder um Show, noch um Verarsche.
Im Gegenteil! Es macht Mühe und kostet Zeit, denn wir müssen beim Veterinär anstehen, um eine Gitarre durchleuchten zu lassen. Manchmal ist es aber der einzige Weg, hinter die Ursache eines Schadens und an die genaue Position zu gelangen. Wenn ich mir, dem Kunden - und nicht zuletzt dem Instrument erspare, einen Hals und ein Griffbrett abzunehmen, indem ich (z.B.) genau an das Widerlager eines Stellstabs komme, so ist das Ergebnis die "Show" wert. Und ich denke, wenn der Kunde in einem solchen Fall 300 Euro weniger bezahlt, sieht es das genauso.
EDIT Ogott - ich sehe ja jetzt erst, dass der Beitrag Uralt ist. Sorry! Ich lese mich erst mal etwas ein hier...

Verfasst: Fr Mai 27, 2011 10:29 am
von Herigo
Kraushaar hat geschrieben:......EDIT Ogott - ich sehe ja jetzt erst, dass der Beitrag Uralt ist. Sorry! Ich lese mich erst mal etwas ein hier...

nee, trotzdem sehr interessant...!
Verfasst: Fr Mai 27, 2011 1:26 pm
von jab
Tach Walter!
Ich hab hier Röntgenbilder von einer PRS und einer Framus rumliegen, beide Male gings um Fragen bezüglich des Halsstabs (genaue Position/Konstruktion) und da waren die Bilder jeweils eine sehr große Hilfe.
Ich finde nichts daran verwerflich, Technik zu nutzen, um Problemen auf den Grund zu gehen. Abgesehen davon sind sie jetzt ein nettes Unterrichtsmittel...
Beste Grüße!
Jab
Verfasst: Fr Mai 27, 2011 2:15 pm
von tired-joe
Django Reinhardts beruehmte Selmer Gitarre #503, die im cite de la music in Paris steht, wurde mal durchleuchtet. Wahrscheinlich war man auf der Suche nach dem Geheimnis des wunderbaren Tons, den Django seiner Gitarre entlocken konnte. Ich denk, man hat nichts gefunden, denn das Geheimniss lag ganz woanders
Hier sind Bilder, auch die x-rays
Joe